Hier wurden wir auf der falschen Seite des Schlachtfelds ausgesetzt. Über den Stacheldraht gelangen wir nicht. (PS3)

Innovativer "Homerun"Der fünfte Modus heißt Homerun. Hier gilt es, eine von zwei Flaggen in ein Ziel zu tragen beziehungsweise zu verteidigen. Klingt nach CTF? Spielt sich aber eher vergleichbar zum beliebten Bombenmodus in Counter-Strike: Die Angreifer müssen sich zu einer der beiden Flaggen durchschlagen. Da sich das Team dabei meistens aufteilt, zwingt das die Verteidiger dazu, sich ebenfalls in zwei Gruppen zu formieren. Spezielle Stellen, um beide Flaggen von einem zentralen Punkt zu beobachten, existieren nicht. Wie auch im offensichtlichen Vorbild laufen die einzelnen Runden auf Zeit. Und genau so wie bei CS steigt ihr nach eurem Ableben erst in der nächsten Runde wieder ins Spiel ein, was wiederum für ein taktischeres Vorgehen sorgt.

Die eingangs erwähnten Spezialfähigkeiten der einzelnen Klassen sind bei Homerun deaktiviert, darüber hinaus treten hier maximal zwölf Spieler gegeneinander an – in den anderen Modi sind es 20. Ist eines der Teams komplett ausgelöscht, endet die Runde. Dennoch werden die Angreifer immer versuchen, die Flagge in ihr Ziel zu tragen statt alle Gegner zu töten (dann endet die Runde sofort). Denn bei Erfolg gibt es doppelte Punkte aufs Mannschaftskonto. Die Verteidiger versuchen genau das zu verhindern, indem sie dem Flaggenträger den Weg abschneiden und ihm kurz vor dem Ziel noch einmal auflauern. Nach fünf Runden ist Halbzeit – die Verteidiger und Angreifer wechseln die Seiten. Homerun spielt sich sehr erfrischend und wäre mit seinem Spielsystem gut für den eSport geeignet. Einen Nachteil für normale Spieler konnten wir dann auch gleich feststellen: Anders als in den anderen Modi spielt eine ausgezeichnete Map-Kenntnis eine sehr wichtige Rolle. Gerade als Angreifer mit der Flagge auf dem Rücken solltet ihr unbedingt den besten Weg zu eurer Basis finden und zudem wissen, wo euch Verteidiger gerne abzufangen versuchen.

Bis auf Homerun hätten sich die Entwickler aus unserer Sicht ruhig noch mehr Mühe geben können – letztendlich handelt es sich doch nur um Abwandlungen bekannter Varianten aus Konkurrenzprodukten. Zwar machen uns alle fünf Modi Spaß, und das ist natürlich die Hauptsache. Aber ob sie langfristig genug Finesse für hunderte von Stunden erlauben – wie es etwa beim Eroberungsmodus von Battlefield 3 der Fall ist – wagen wir noch nicht zu beurteilen.

Ruckelnde SoldatenBis hierhin konnte uns der Multiplayer-Modus von Warfighter im Wesentlichen überzeugen. Doch bei der Technik zeigt der Titel plötzlich seine weniger schöne Seite. Dass die Konsolenversionen auch im Onlinemodus optisch gegenüber der PC-Version hinterher hinken, dürfte niemanden überraschen. Jedoch laufen sie auch nicht immer flüssig. Unspielbar sind die Mehrspielergefechte allerdings nie. Aber auch ein aus dem Solomodus bekannter Bug tritt aktuell auf: Hin und wieder setzt der Sound aus. Schlimmer aber: Des Öfteren landeten wir beim Spawnen im Außenbereich der Map. Wir konnten dann von außen bis zur Grenze des eigentlichen Spielareals vorlaufen und auch Gegner aufs Korn nehmen – über die Absperrung in den Spielbereich hüpfen funktionierte aber nicht.

Abseits der Soundaussetzer gibt sich die Klangkulisse von Warfighter keine Blöße. Aus den Boxen dröhnen satte Waffensounds sowie Explosionen. Auch die Raumortung funktioniert mittels einer Surroundanlage so, wie wir es uns wünschen – wer aufmerksam auf Schritt- und Schussgeräusche achtet, wird selten von Feinden überrascht werden.
 

Battlelog / Serverbrowser

Was für PC-Spieler wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist im Konsolenbereich immer noch eine Ausnahme: Der Serverbrowser, in dem wir die vorhandenen Server nach unserem Belieben filtern. So beschränken wir uns etwa auf die Suche nach Team-Deathmatch- und Homerun-Servern auf unserer Lieblingsmap mit mindestens 10 Spielern. Gewünscht hätten wir uns nur noch einen Filter nach Serverregionen.

Wie auch Battlefield 3 ist Medal of Honor – Warfighter darüber hinaus in das "Battlelog"  integriert, also in Electronic Arts' Onlineplattform für Militärshooter. Hier stehen euch unter anderem erweiterte Statistiken zur Verfügung. Zudem könnt ihr hier eure Freundesliste verwalten und eigene Platoons – vergleichbar mit einem Clan – erstellen.

Autor: Christoph Vent / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
 

Medal of Honor - Warfighter (Multiplayer-Modus)

Getestet auf PS3 8.0 Wertungsinfo Keine Besonderheiten Fazit Der Multiplayer-Modus von Warfighter richtet sich speziell an Freunde kompakter Militärshooter im Stile eines Modern Warfare, die auch gerne im Team unterwegs sind. Viel falsch macht das Spiel dabei nicht: Die Spielmodi und Maps bieten die nötige Abwechslung und das Teamplay funktioniert bestens. Wirklich störend sind nur die technischen Mängel mit dem Ruckeln und den Bugs. Wer auf der Suche nach einem Militärshooter für spannende Multiplayer-Sessions ist und gerne gemeinsam mit einem Freund spielt, sollte Warfighter auf jeden Fall eine Chance geben. Hardware/Zubehör Keine Besonderheiten

Einstieg/Bedienung Leichtgängige Steuerung Schneller Spieleinstieg Viele Belohnungen und Rangsystem zu Beginn undurchsichtig Keine Tutorials / Erklärungen Spieltiefe/Balance Teamplay funktioniert... Vier frische Spielmodi + Team Deathmatch "Spezialeinheiten-Levelsystem" Spezialfähigkeiten ähnlich Killstreaks Insgesamt gutes Balancing Wiedereinstieg beim Buddy Heilen / Nachschub auch ohne fremde Hilfe Schön designte Maps ... meistens Ein bis zwei Spielmodi mehr hätten es sein dürfen Kampfeinsatz-Modus schlecht ausbalanciert Sniper sind auf den engen Maps kaum vertreten Karten bezüglich Wege stark eingeschränkt Grafik/Technik Optisch abwechslungsreiche Settings Frostbite-2-Engine bleibt ungenutzt Leichtes Ruckeln Vereinzelte Bugs Sound/Sprache Satte Waffensounds Tolle Raumortung Vereinzelte Soundaussetzer Multiplayer Serverbrowser Matchmaking-Funktion Battlelog-Unterstützung Origin-Konto auch auf Konsolen benötigt