Master of Orion - The Board Game

Master of Orion - The Board Game Test

Master of Orion im Brettspiel-Test

Martin Lisicki / 20. November 2016 - 21:42 — vor 7 Jahren aktualisiert

Teaser

Kann ein 4X-Spiel im Weltraum als einfaches Brettspiel mit wenig Komponenten umgesetzt werden, und gleichzeitig den strategischen Aspekt der Vorlage bewahren? Wir prüfen, wie gut dies bei der Master-of-Orion-Umsetzung gelungen ist.
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Alle Bilder stammen von GamersGlobal.
 
Master of Orion und MOO2: Battle for Antares von 1993 und 1996 gehören zu den größeren Namen des Rundenstrategie-Untergenres "Weltraum-4X". Dementsprechend war die Erwartungshaltung hoch, als Wargaming die Neuauflage ankündigte, die im August diesen Jahres erschien (Testnote 7.0, Userwertung 8.3). Das russische Entwicklungsstudio hat parallel eine Brettspiel-Variante zu Master of Orion gefertigt, die eines der Highlights auf der Essener Brettspielmesse Spiel 2016 war und seitdem auf Russisch und Englisch erhältlich ist.
 
Master of Orion - The Board Game ist eine Mischung aus Eurogame und Kartenlegespiel, bei dem bis zu vier Spieler als Anführer einer von sieben Rassen antreten. Im Gegensatz zur PC-Vorlage entfällt jedoch viel der Komplexität, und es gibt eine Begrenzung auf acht Spielrunden. In jeder Runde erwirtschaftet ihr Ressourcen, mit denen ihr Gebäude in einem von vier euch zu Verfügung stehenden Systemen zu bauen. Verfügbare Gebäude sind Karten von eurer Hand, die ihr von einem gemeinsamen, verdeckten Hauptstapel zieht. Jede Aktion (Bau, Forschung, Handel, Kampf, Anheuern, Propaganda, Verwertung, Gebäudeaktivierung) kostet euch einen Aktionswürfel. Diese sind einfarbig und ohne Punkte, man würfelt also nicht mit ihnen. Meist dürft ihr vier pro Runde verwenden.

Am Beispiel der Darlok seht ihr hier die Verteilung der Würfel auf dem Zivilisationsbogen.

Außerirdische statt Menschen

Abgesehen von den Menschen hat jede der sieben Rassen (die PC-Version enthält zehn, mit Vorbestellerbonus elf) leicht unterschiedliche Startressourcen und jeweils eine Spezialfertigkeit: So ziehen die Psilons bei der Forschung drei statt zwei Karten. Die Bulrathi erhalten bei hoher Ressourcengewinnung lediglich vier statt fünf Aktionswürfel, verlieren dafür jedoch keine Moral und erhalten wahlweise zwei Flotten oder eine Produktion zusätzlich. Aufgrund dieser Eigenheiten macht es eigentlich wenig Sinn, die Menschen zu wählen – es sei denn, ihr wollt absolute Chancengleichheit im Spiel gegeneinander haben. Die Fertigkeiten sind aber nicht so gravierend, als dass eine Zivilisation dadurch zu stark würde.
 
Der Einstieg in Master of Orion The Board Game ist denkbar einfach. Ressourcen werden verteilt, dann führt jeder Spieler abwechselnd seine Aktionen durch, bis keiner mehr Aktionswürfel übrig hat. Anschließend beginnt eine neue Runde mit dem Nächsten reihum als Startspieler. Einzig die Karten mit den Gebäuden, die ihr bauen könnt, unterscheiden sich. Sie stellen die Glückskomponente im Spiel dar (Würfel gibt es keine). Entsprechend ist es ausschlaggebend, dass die Karten, die ihr im Laufe des Spiels zieht, zu eurer Strategie passen beziehungsweise ihr eure Strategie den Karten, die ihr zieht, anpasst. Ansonsten kann es passieren, dass ihr beispielsweise eine aggressive Taktik verfolgt, aber die entsprechenden Karten dafür nicht zieht. Oder aber euer Gegner erhält Karten, die ihm zum Spielende viele Siegpunkte geben, die ihr in der Partie nie zu Gesicht bekommt.

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Angriffswürfel werden auf dem gegnerischen Blatt platziert. So seht ihr genau, wie oft welcher Spieler angegriffen wurde, denn hierbei gibt es Limits zu beachten.  Im Foto seht ihr den Spielaufbau bei einer Partie zu dritt.
Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 19. November 2016 - 9:03 #

Viel Spaß beim Lesen!

Dan Sky 15 Kenner - - 3798 - 20. November 2016 - 22:06 #

Vielen Dank für diesen Test - die Kategorie Brettspiel bereichert diese Website für mich sehr! Ich freue mich jedes Mal über die Tests, auch wenn es sich nicht unbedingt um ein Spiel handelt welches mich persönlich brennend interessiert. Bitte behaltet diese Sektion bei!

Pitzilla 20 Gold-Gamer - P - 22256 - 20. November 2016 - 22:15 #

Unterschreibe ich voll, bitte unbedingt beibehalten!

spooky74 16 Übertalent - P - 4067 - 20. November 2016 - 22:20 #

Ja, das unterschreibe ich auch... erinnert mich an die Familienabende

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62014 - 20. November 2016 - 22:40 #

Dem kann ich nur zustimmen.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20206 - 20. November 2016 - 22:54 #

Ja, geht mir genauso :)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 21. November 2016 - 5:57 #

Dem schließe ich mich auch an.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 21. November 2016 - 21:45 #

Jo finde auch ein Brettspiel ab und zu ist nicht schlecht :)

Wehomir (unregistriert) 20. November 2016 - 22:43 #

Boardgames hier? Bitte mehr davon! Astrein!

euph 30 Pro-Gamer - P - 129888 - 21. November 2016 - 9:01 #

Gab es doch schon öfter hier.

Bernd 10 Kommunikator - 459 - 20. November 2016 - 23:41 #

Brettspiele-Tests sind definitiv eine Bereicherung für die Seite. Wäre schön, wenn sowas regelmäßiger kommen könnte. Gerne auch ohne Videospielbezug.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 21. November 2016 - 0:12 #

Wieder was gelernt. "Eurogames" war mir bisher kein Begriff, obwohl es per Definition mein Lieblings-Brettspielgenre darstellt :)

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 21. November 2016 - 0:33 #

Der langweiligste Scheiß sind Eurogames, richtig.
Wenn man nur ein, zwei, drei Titel von dieser Sorte gespielt hat, brauch man auch nichts anderes aus diesem Bereich spielen. Die Mechaniken sind eingängig wie öde.

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 21. November 2016 - 1:10 #

Jaja das sagen alle wenn sie immer nur verlieren bei der Punktabrechnung am Ende :P

TwentY3 16 Übertalent - P - 5501 - 21. November 2016 - 8:07 #

Was ist die Alternative? Gegenbeispiel Monopoly oder Risiko -> vorzeitig rausgeflogen? -> bitte zuschauen bis die anderen fertig sind.

Eurogame steht für:
-weniger Glückslastigkeit
-der Sieger steht bis zum Schluss nicht fest
-Das Thema ist meist aufgeflanscht (und meistens Mittelalter :-) )
-Eine Spielmechanik (etwa Bietmechanismus) steht im Mittelpunkt
-geringe direkte Spielerinteraktion
-Strategie spielt eine größere Rolle

Und jetzt sag doch mal bitte, wie ähnlich sich ein 'Caverna', 'Puerto Rico' und 'Funkenschlag' spielen?

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 21. November 2016 - 14:28 #

GegenBeispiel sind storybasierte Koopspiele, wie T.I.M.E Stories beispielsweise. Oder Legacy-Spiele wie es auch von Risiko eine Version gibt.

In welcher Weise sich diese drei Titel sich gleichen hast du ja schon beschrieben und ist einfach ode

TwentY3 16 Übertalent - P - 5501 - 21. November 2016 - 15:02 #

Naja, das ist sehr dünnes Eis. Koopspiele können auch Eurogames sein und umgekehrt. Und Legacy sagt nur aus, das sich das Spiel über die Sessions hinaus ändert, das ist nicht inhärent für Euro/America Spiele. Wo kommt die Abneigung her? Solange ein Spiel allen Beteiligten Spaß macht, ist es doch egal was drauf steht.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 21. November 2016 - 15:13 #

Weil es keinen Spaß macht, wenn kein Zufallselement ins Spiel eingebaut wird. Dann hast du jemanden in der Spielgruppe, der einfach alles durchplant und bedenkt und damit dann eben gewinnt. Es ist einfach scheiße, wenn die meisten Eurogames keinen Mechanismus einbauen, der solch einer Möglichkeit entgegenwirkt.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 21. November 2016 - 15:24 #

So ein Blödsinn. Zufallselemente sind der absolute Killer. Und das Planen und Denken soll ja bei strategisch angehauchten Spielen durchaus erwünscht sein. Dann könnte man Schach auch mit Würfeln spielen!

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 21. November 2016 - 15:46 #

Ist halt Quatsch, sorry. Es muss ja auch nicht unbedingt "Zufall" sein, aber den meisten Eurogames fehlt ein guter Mechnismus den Führenden wieder zu kriegen bzw. den Status durchzuwürfeln. Wenn schon zur Hälfte des Spiels der Sieger mehr oder weniger feststehen kann, ist es einfach schlechtes Design.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 21. November 2016 - 16:07 #

Viele Spiele haben diese Mechanismen. Mir fallen grad wenig bis keine ein, wo das nicht so ist! Es sei den natürlich, du gibst selbst schon auf. Aber ich möchte als Führender nicht plötzlich meinen langgeplanten Sieg in Gefahr wissen, nur weil eine Zufallskarte oder ein Würfelaugenpaar eingreift!

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 22. November 2016 - 14:26 #

Ich schon, da kann man sich ja drauf vorbereiten.:sz:

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 21. November 2016 - 15:57 #

Dann scheint ja Mensch Ärgere Dich Nicht genau das Richtige für dich zu sein. Ich hingegen mag eher Spiele, wo man auch mal nachdenken und planen muss um zu siegen, Zufall hin oder her. Aber letztendlich geht es mir nicht ums unbedingte Gewinnen, sondern um einen netten Abend mit Freunden. Und bei diesen Abenden hat jeder schonmal gewonnen, egal ob wir jetzt Descent, Carcasonne, Trivial Pursuit oder was auch immer gespielt haben.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 22. November 2016 - 14:24 #

Sorry, aber das ist Quatsch...
Nur weil ich in den paar Zeilen meine Abneigung dargelegt habe, heißt es ja nicht, ich könne nur Mensch ärgere dich nicht spielen.

Risiko ist ja vielen schon zu zufallsbasiert, ich sage aber, die spielen dann falsch.:sz:

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8578 - 21. November 2016 - 8:58 #

Ameritrash vs Eurobore! Endlich hat diese Diskussion auch hier Einzug gehalten ;-D

De Vloek 15 Kenner - 3300 - 21. November 2016 - 14:02 #

WTF so eine Diskussion existiert? Und ich dachte PC vs Konsolen wäre peinlich genug ... Aber naja was wäre eine Szene ohne ihre Dramen, so bescheuert sie auch sein mögen. Experten tendieren zu Scheuklappen, aber zum Glück sind bei unseren Brettspielabenden noch keine professionellen Geeks dabei, die mit sinnlosem Gemeckere allen den Spass verderben ;)

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 21. November 2016 - 14:13 #

Wichtig ist, das zu spielen, was einem Spaß macht. Das kann auch mal ne Runde Qwixx sein oder Halma oder Ticket to Ride oder Through the Ages. Letztendlich ist es egal, solange es euch gefällt.

TwentY3 16 Übertalent - P - 5501 - 21. November 2016 - 14:59 #

https://boardgamegeek.com/thread/962996/do-you-see-pandemic-euro-or-ameritrash
Hier ein schönes Beispiel dazu.

Was übrigens auch Synonym verwendet wird zu Eurogame ist der Begriff Autorenspiel (der meist groß auf dem Karton steht) oder German-Style Board Game, weil kein Land pro Kopf so viele Brettspiele herausbringt wie Deutschland.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 21. November 2016 - 6:25 #

Schöner Test. Danke dafür! Ich hoffe auf mehr schöne Brettspieltests von Martin.

zz-80 14 Komm-Experte - 2267 - 21. November 2016 - 8:25 #

Danke für den Test, sehr schöne Rubrik! Ich spiele zwar schon ewig keine Boardgames mehr, da unsere Truppe sich in alle Windrichtungen zerstreut hat, aber bin immer mal daran interessiert Neues zu lesen.

Als Alternative zu Master of Orion kann ich nur Twilight Imperium ans Herz legen. Wer sich durch die Regeln quält wird belohnt.

Dark Souls ist Gott 13 Koop-Gamer - 1461 - 21. November 2016 - 8:57 #

Mehr Bretspieltests, bitte!
Ansonsten hat mir der Flaschenöffner auf dem ersten Bild am besten gefallen!

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 21. November 2016 - 12:04 #

Im Prinzip mag ich ja Brettspiele, aber acht Runden erscheinen mir nun doch etwas wenig...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 21. November 2016 - 16:42 #

Bei Krieg in Mittelerde geht die durchschnittliche Partie 5 Runden. Das sind dann ca. 6 bis 8 Stunden...

TASMANE79 (unregistriert) 22. November 2016 - 9:52 #

Forbidden Stars (Verbotene Welten), die beste Brettspielumsetzung des 40K Universums - 8 Runden zu viert ist ebenfalls 8 Stunden am Tisch, aber kurzweiliger als manches Videospiel.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 22. November 2016 - 15:59 #

Na gut, offenbar ist es doch möglich ;-)