Test: "Sim Hero"

Majesty 2 Test

Königreich zu erobern: Weil der Opa sich von einem Dämon vertreiben ließ, seid ihr die letzte Hoffung auf Wiederherstellung von Familienehre und Landbesitz. Doch das ist verteufelt schwer in diesem "Märchenreich-Simulator"...
Mick Schnelle 28. September 2009 - 11:00 — vor 14 Jahren aktualisiert
PC
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Als im Jahr 2000 Majesty erschien, hatte der originelle Königreichssimulator genau zwei Fans: Entwickler Jim DuBois und, nun ja, meine Wenigkeit. Leider blieb die Zahl der Fans auch nach dem Release weitgehend konstant, Majesty floppte, wie ein Spiel nur. Und dabei hatte Jim davor für Blizzard das exzellente Warcraft 2: Beyond the Dark Portal entwickelt. Allerdings fand ein tapferes Häuflein engagierter Entwickler in Russland Gefallen an dem ungewöhnlichen Strategiespiel. Doch es sollte zwar noch weitere neun Jahre dauern, bis Majesty 2 nun endlich fertig wurde. Spielerisch weitgehend identisch, grafisch zumindest auf ein akzeptables Niveau gebracht und mit einem gepfefferten Schwierigkeitsgrad gewürzt. Ein Dämon bedroht das Märchenland, in dem ihr zufälligerweise der König seid. Nur zieht normalerweise nicht der König los und prügelt sich in vorderster Front -- diesem Umstand trägt die Majesty-Serie mit ihrem ungewöhnlichne Spielprinzip Rechnung.

Optisch werden keine neuen Standards geschaffen, dafür spielt es sich auch auf kleineren PCs flott.

Der Weg des Königs

Am Anfang jedes Levels steht in Majesty 2 immer eine Burg, und ein paar Untertanen wuseln durch die Gegend. Euer Königreich dämmert in der Schwärze der unaufgeklärten Karte vor sich hin und harrt der Erkundung. Zeit, das meist knapp bemessene Gold in den Bau einer Heldengilde zu investieren. Davon gibt es fünf Typen, die jeweils einer Charakterklasse gewidmet sind. Am günstigsten sind die Waldläufer, die mit Pfeil und Bogen flink losziehen und das Reich erkunden. Ebenfalls sehr preiswert: Kämpfer, schwertbewehrt und gut gerüstet. Genau die richtigen für den Kampf gegen Monster aller Art. Das Besondere an Majesty ist, dass nicht ihr die Helden nicht direkt steuert oder sie befehligt. Sie haben stattdessen ihren eigenen Kopf und laufen vollautomatisch durch euer Königreich, spüren Schätze auf und bekämpfen Monster. Allerdings sind die Kerle (und Damen) nicht allzu helle, weshalb sie auf eure weise Führung vertrauen. Ihr gebt durch Markierungen in der Landschaft vor, in welche Richtung die Herrschaften ihre Streifzüge aufnehmen.

Und schon bald erlebt ihr mit, wie die ersten Ratten geplättet werden und eure Helden nach und nach im Rang aufsteigen. Ihr unterstützt sie dabei, indem ihr Marktplätze anlegt, wo sie Heiltränke und Schutzamulette kaufen können. Die verlängern nicht nur das Leben eurer Recken, sondern spülen auch Gold in die Staatskasse. Denn ebenfalls ganz vollautomatisch läuft der Steuereintreiber bei allen Läden vorbei, nimmt sich, was zu holen ist und füllt eure Staatskasse. Das Gleiche gilt für Schmiede, die Rüstungen und Waffen produzieren und ihren Erlös ebenfalls brav mit euch teilen. Das so erhaltene Gold investiert ihr in neue Gilden (Diebe, Kleriker und Magier) sowie in die Entwicklung neuer Zauber und Attacken. Letztere verhelfen euren Helden wiederum zu höherer Angriffsstärke verhelfen. Klingt das seltsam, indirekt, spaßlos? Ist es aber nicht!

Ihr dürft hier nicht rein

Schneller als euch lieb ist, werden eure Heroen auf Monsternester stoßen. Diese haben die unangenehme Eigenschaft, immer neue Gegner zu generieren. Wer solche Höhlen also nicht schnellstens ausräuchert und zerstört, wird gnadenlos von den daraus strömenden Feindansammlungen überrollt. Weil aber eure Helden wie erwähnt recht dämlich sind, müsst ihr diese Generatoren zuerst als Angriffsziel markieren und am besten eine Belohnung für die Zerstörung aussetzen. Ohne diesen zusätzlichen Anreiz, widmen sich eure Helden erst einmal wichtigeren Dingen – wie dem Besuch der Taverne. Und Vorsicht: Es gibt Höhlen, in denen Monster hausen, die für die jeweilige Entwicklungsstufe eurer Helden noch zu stark sind. Damit die wilden Kerle nicht wieder und wieder in ihr Verderben rennen, setzt ihr einfach eine Markierung, diesen Bereich zu meiden. Die lässt sich später entfernen, wenn eure Recken stärker geworden sind.

Der Rattenkönig wird zum begehrten Ziel, wenn das Kopfgeld auf ihn nur hoch genug angesetzt ist.

 

SynTetic (unregistriert) 28. September 2009 - 20:32 #

Ein ansprechender Test, aber das Spiel lässt mich irgendwie kalt.

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 28. September 2009 - 20:47 #

hab die demo gespielt- ist schon recht nett.

rabauke 12 Trollwächter - 1107 - 28. September 2009 - 21:32 #

Ohne das Spiel oder den Vorgänger gespielt zu haben, aber das klingt alles sehr nach schon dutzendfach Gesehenem. Der Titel allein schon. Generic Fantasy RTS Part 2. Das lockt doch kaum einen hinterm Ofen vor. Ich denke, es wird schon so sein, wie Mick es schreibt: "ein Spiel von Spielern für Spieler", aber nicht für irgendeinen Markt.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 28. September 2009 - 22:04 #

"Generic Fantasy RTS Part 2."
Ich weiß nicht welches Spiel du meinst, aber auf Majesty 2 passt das so gar nicht - Das Spielprinzip ist ja eben gerade NICHT generische Fantasy-RTS.

Trotzdem ist der Markt für Majesty 2 - wie so oft bei "anderen" Spielen - wohl eher klein.

rabauke 12 Trollwächter - 1107 - 29. September 2009 - 13:26 #

Ich sage nicht, dass das für Majesty wirklich zutrifft. Aber der Name des Spiels, die Aufmachung, das ganze Drumherum lässt es so erscheinen.
Ich glaube nicht, dass der Markt für das Spiel so klein ist, weil es so anders ist. Nein, eher weil es den Eindruck macht so gewöhnlich zu sein.

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 28. September 2009 - 21:36 #

Ich freu mich,dass es endlich mal wieder ein Spiel ist was nicht im Mainstream angesiedelt ist, weil von davon haben wie in der Spielewelt mittlerweile genug.

floxyz 16 Übertalent - 4978 - 28. September 2009 - 21:58 #

Super Test, sehr informativ. Ich frage mich nur wo bei dem Spiel die Langzeitmotivation liegt. Mir kommt vor dass macht ein- zwei Mal Spass und dann hat man alles gesehen. Aber vielleicht werds ich mir zulegen wenn es mal billiger wird. Steam Weekend-Deat, ja ich winke^^.

SonkHawk 14 Komm-Experte - 2251 - 29. September 2009 - 8:22 #

Naja, ich habe das Original vor kurzem mal angespielt und war dann doch recht schnell ernüchtert.
Man kloppt eigentlich immer nur auf Teufel komm raus allemöglichen Gebäude hoch, so dass immer und immer mehr Helden durch die Stadt streunen bis man irgendwann so viele hat, dass die Angreifer nichts mehr ausrichten können und man das Umland ausräuchern kann...

Nach 2 bis 3 dieser sehr linearen Missionen hatte ich genug von dem Spass.

helunker 05 Spieler - 55 - 29. September 2009 - 23:38 #

Warum zum Teufel darf ich meine Einheiten nicht selbst steuern? -.-
Das gibt mir bei den unübersichlichen Schlachten immer das Gefühl hilflos daneben zu stehen.

Die Idee mit den Monsterquellen vernichten erinnert mich stark an Spellforce. Dennoch ein recht spaßiges Spiel, wenn auch nur kurz.

Fozzie 12 Trollwächter - 1140 - 6. Oktober 2009 - 10:34 #

Oh nein, eine indirekte Steuerung!
Dieses vollkommen abwegige Konzept hat doch immer schon nur ladenhütende Spielspaßgurken wie Populous, Die Siedler oder Dungeon Keeper hervorgebracht... ;-)

Ich finde es gut, dass sich mal wieder jemand daran "gewagt" hat, ein Strategiespiel so zu gestalten. Gerade der Umstand, dass man nicht direkt eingreifen kann, sorgt für eine ganz besondere Spannung und auch für eine ganz besondere Art von Befriedigung, weil sich im Erfolgsfall eben die gesamte Planung ausgezahlt hat, ohne hektisches Geklicke. Eigentlich wie bei einem Fußballmanager - zumindest, wenn man diesen ernsthaft spielt und das Gamepad stecken lässt.

Brakiri 08 Versteher - 224 - 15. Oktober 2009 - 19:11 #

Habs ein paar Level gespielt, aber dann wurde es mir zu langweilig. Im Prinzip macht man jedes mal das Gleiche. Ökonomie aufbauen, solange verteidigen bis man gute Helden hat, und sich dann um die Missionsziele kümmern.
Nach 6 Leveln wars mir dann zu langweilig. Ausgemacht, deinstalliert, nie wieder angeguckt.
Majesty 1 war wesentlich spassiger.

zaylia_tsa 11 Forenversteher - 787 - 21. Mai 2012 - 18:00 #

Es ist sau sau und bockschwer...

Hab Majesty 1 und 2 in allen Versionen die es bei Steam gibt.

Majesty 2 schaffe ich teilweise nur mit Cheat oder mit Anleitung aus dem Internet.

Für ein Easy-Modus wäre ich recht dankbar gewesen...

PS: Die Langzeitmotivation ergibt sich aus dem hochleveln der Chars und dass man die rübernehmen kann. Bisher ist der Werwolf nahezu unsterblich... 2 davon und man kann die Karte fast rushen.