Test: Rätseln und Staunen

Machinarium Test

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Des Rätsels Lösung! Nur die Partie "5 Gewinnt" müssen wir noch gewinnen. Leichter gesagt als getan...

Cheaten oder nicht cheaten?
 
Machinarium ist ein forderndes, stellenweise auch richtig schweres Spiel. Auch ohne Sprachausgabe und aufwändige Zwischensequenzen werdet ihr gar nicht merken, wie die Zeit vergeht. Denn ihr werdet teilweise stundenlang über der Lösung eines Rätsels brüten und zum x-ten Mal den Raum absuchen, ob nicht doch irgendwo ein Hinweis versteckt sein könnte. Wer dennoch einmal nicht weiterkommt, für den bietet Machinarium gleich zwei freundliche Hilfestellungen an. 

Zum einen erhaltet ihr durch den Klick auf ein Glühbirnensymbol einen kleinen Hinweis auf die Lösung. Damit will euch das Spiel auf den rechten Pfad führen, ohne euch den Spaß am Rätseln zu nehmen. Allerdings sind die Hinweise an einigen Stellen eher unpraktisch. Denn zum einen beziehen sie sich immer auf den Raum, in dem man sich befindet. Wenn Gegenstände aus anderen Räumen benötigt werden, ist dies nicht immer ersichtlich, durch den Tipp entstehen mehr Fragen als Lösungen. Zum anderen verraten manche Hinweise auch die Lösung für anhängende Rätsel gleich mit.
 
Die zweite Möglichkeit ist wesentlich radikaler. Josef trägt ein kleines Buch mit sich herum, in dem alle Lösungen mit Skizzenzeichnungen detailliert beschrieben werden. Der Haken: Um das Buch zu öffnen, müsst ihr zunächst ein (absichtlich) langweiliges, aber einfaches Minispiel absolvieren, das als Schloss des Buchs fungiert.. Das ist ein auf den ersten Blick nerviger, auf den zweiten Blick jedoch fast genialer Einfall: Zwar hat der Spieler jederzeit die Möglichkeit, sofort die Lösung nachzuschlagen, aber in der Praxis ertappten wir uns bei dem Gedanken: "Ich will nicht wieder dieses blöde Spiel zocken, da schaue ich doch lieber noch mal nach, ob es auch so geht."

Schummrig schön: Viele der Kulissen könnten direkt aus einem Tim-Burton-Film stammen.
 
Niedlich ist nicht gleich kindisch
 
Es fällt uns schwer, die Welt von Josef nicht in Worte zu fassen, die man ansonsten eher in einem Bericht über Nintendogs oder Kuscheltiersimulationen erwarten würde. Putzig, knuffig, süß, liebevoll, niedlich... Ihr seht schon, Machinarium hat uns mit seiner tollen Spielwelt und den ebenso süßen wie skurrilen Charakteren im Handumdrehen begeistert. Die Entwickler haben sogar das Kunststück vollbracht, eine emotionale Verbindung zwischen Spieler und einem völlig stummen Roboter aufzubauen. Denn obwohl Josef alle Eigenschaften mit sich bringt, die ihn zur Kitschfigur prädestinieren würden, setzt Machinarium genau an den richtigen Punkten die notwendigen Kontraste, um das Spiel reifer und nicht kindisch wirken zu lassen. Wir bewegen uns in einer Welt, die ältere und jüngere Spieler in gleichem Maße begeistern kann.
 
Welches Adventure soll es sein?
2009 war insbesondere für Freunde klassischer Adventures bislang ein höchst ergiebiges Jahr. Wer noch auf der Suche nach der richtigen Unterhaltung für kalte Herbst- und Winterabende ist, dem wollen wir mit dieser Übersicht der Top 5 helfen:

Secret of Monkey Island S.E. (9.0 im GG-Test)
Gelungenes Remake eines der witzigsten Adventures aller Zeiten: Piratenromantik, freche Dialoge und gelungene Rätsel funktionieren auch heute noch.

The Book of Unwritten Tales (9.0 im GG-Test): Hervorragendes und lustiges Fantasy-Adventure mit mehreren Helden und einigen Minispielen.

The Whispered World (8.5 im GG-Test):
Das düster angehauchte Adventure bietet schwere Rätsel und miesepetrigen Clown als Spielfigur.

Black Mirror 2 (8.5 im GG-Test):
Sehr atmosphärisches, ernsthaftes Adventure, dessen Hauptaugenmerk auf der gruseligen Story liegt.

Machinarium (8.0 im GG-Test):
Skurriles Kunstwerk mit fordernden Rätseln und wenig Rahmenhandlung. Setzt auf kleine Bilder statt Text.
Die anspruchsvollen Rätsel haben uns dann endgültig verzaubert. Wir entdeckten wieder, wie viel Spaß es machen kann, einfach nur an der Lösung eines Rätsels zu brüten... obwohl kein anderer Charakter mit uns spricht, obwohl uns keine Zwischensequenz die Hintergründe erklärt und auch die Musikuntermalung nur minimalistisch daherkommt. Stattdessen sitzen wir begierig vor dem Bildschirm, wollen „nur noch ein Rätsel“ lösen, ehe wir dann auch wirklich schlafen gehen. Einer Bekannten, die bislang nun wirklich nicht als aktive Spielerin aufgefallen ist, fiel eher im Vorbeigehen dieser „knuffige kleine Kerl“ da auf. Vier Stunden später saß sie immer noch vor dem Bildschirm und wollte „nur noch ein Rätsel“ lösen.
 
Fazit: Kleiner Roboter ganz groß

Wir können nur jedem Adventure-Fan empfehlen, einen genauen Blick auf Machinarium zu werfen. Auch wenn die ersten Bilder einen falschen Eindruck vermitteln können, dieses Spiel ist etwas für Rätselfreunde aller Altersklassen, Kinder ausgenommen -- für die ist es zu knifflig. Insbesondere diejenigen Spieler, die ihren Fokus nicht unbedingt auf eine ausgefeilte Rahmenhandlung legen, sondern lieber stundenlang an einzelnen Rätseln brüten, werden sehr angenehm überrascht sein.

Ist Machinarium schwer? Definitiv, dafür schenkt es euch echte Erfolgserlebnisse, wenn eine besonders schwere Nuss endlich geknackt ist. Wir verbrachten beispielsweise fast drei Stunden damit, eine Partie „5 Gewinnt“ zu spielen. Drei Stunden, in denen wir entweder dem Gegner unterlagen oder lediglich ein Unentschieden erspielten. Erst nach unzähligen Anläufen kam der ersehnte Sieg und damit die Voraussetzung, ein weiteres Rätsel zu lösen. Frustrierend? Manchmal. Unfair? Nein. Machinarium bietet ungemein fordernde Denksportaufgaben, wunderbare Kulissen und sympathische Charaktere.

Autor: Alex Hassel (GamersGlobal)
 
Einstieg/Bedienung Simple Steuerung Spiel markiert Wegpunkte, in deren Umgebung Aktionen durchgeführt werden müssen Inventar leert sich nach jedem Rätsel  Kein Abkürzen von Wegen oder Abbrechen von Laufanimationen Objekte ins Inventar legen oft umständlich
Spieltiefe/Balance Ansteigender Schwierigkeitsgrad Fordernde Rätsel Umfangreiche Unterstützung bei den Rätseln, wenn notwendig  Gegenstände werden nicht erklärt
Grafik/Technik Detailreiche, handgezeichnete Hintergründe                    Umfangreiche Animationen Niedrige Systemvoraussetzungen  Maximal 6 Speicherstände
Sound/Sprache Stimmungsvolle Musikuntermalung Keine Sprachausgabe als (funktionierendes!) Konzept
Singleplayer 10 bis 15 Stunden Spielzeit, je nach Können des Spielers Originelles Setting Liebenswerte Charaktere  Sehr rudimentäre Rahmenhandlung Keine alternativen Lösungswege
Multiplayer Nicht vorhanden
Alex Hassel 21. Oktober 2009 - 14:59 — vor 14 Jahren aktualisiert
ichus 15 Kenner - 2987 - 25. Oktober 2009 - 19:31 #

Schöner Test, vor allem die Adventure-Box ist gut gemacht.

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 25. Oktober 2009 - 21:21 #

Just dieses Spiel hat letzte Woche einer in der Reihe vor mir in der Vorlesung gespielt. Dank der Bilder, kann ich jetzt endlich einordnen was es war. ;)

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 25. Oktober 2009 - 22:12 #

Ich würde gerne zu einigen "Minus"-Punkten meinen Senf dazu geben:

- "Objekte ins Inventar legen oft umständlich"
Objekt zum oberen Bildrand ziehen und ablegen. Was bitte ist daran umständlich? Einfacher geht es nicht mehr.

- "Maximal 6 Speicherstände"
Man speichert doch meist den letzten Fortschritt auf dem gleichen "Slot" ab. Da reichen doch 6 locker aus. Wer braucht mehr als 6 ?

- "Sehr rudimentäre Rahmenhandlung"
Das ist ein Markenzeichen der "samorost"/"machinarium" Macher. Gerade durch so was hebt sich Machinarium vom (sehr guten) Einheitskost ab. Hier wurde nicht die millionste, super gut gemachte, Kopie abgeliefert, sondern etwas einzigartiges.

- "Keine alternativen Lösungswege"
Das ist ein Nice-to-have-feature, aber keinesfalls ein Muss für Spiel und kann daher nicht als Negativpunkt betrachtet werden.

Die Wertung von 8.0 ist, aus meiner Sicht, zu niedrig. Dieses Spiel hätte mindestens eine 9.0 verdient.

Tezcatlipoca 13 Koop-Gamer - 1504 - 25. Oktober 2009 - 23:58 #

Naja die Punktewertung kann man auch gleich vergessen und den Aufruf der Gamestar folgen und es einfach kaufen, damit wir mehr solche Kunstwerke spielen können!

Tyrm 08 Versteher - 211 - 26. Oktober 2009 - 9:58 #

Zum dritten Punkt: ich habe auch bei World of Goo schon gemerkt, dass sehr minimalistische erzählerische Mittel mehr bewirken können, als manch eine Geschichte in voller Breite, die einem im Grunde doch egal ist.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468609 - 26. Oktober 2009 - 10:53 #

Hallo AticAtac,

deine Einwände sind gut begründet, allerdings musst du uns schon erlauben, selbst zu entscheiden, was wir negativ anmerken und was nicht. Außerdem werden dir Kritikpunkte wie "keine alternativen Lösungswege" auch in den Wertungskästen anderer Adventures auffallen, wieso sollen wir da Machinarium besser behandeln?

Du kannst sicher sein, dass ein Kritikpunkt wie "Nur 6 Speicherstände" keinen großen Einfluss auf die Wertung hatte, weil es in der Tat ein Detail ist, aber anmerken wollen wir es dennoch. Schließlich hat das Spiel mehr als sechs Puzzles. Es gibt nun aber Menschen, die wollen später nochmal einzelne Rästel oder Situationen nacherleben oder anderen zeigen, wie bitteschön macht man das, wenn man nur sechs Spielstände hat?

Bei dem "Objekte ins Inventar legen" geht es meines Wissens (ich bin nicht der Tester) darum, ein bereits ausgewähltes Inventarobjekt, das man doch nicht benutzen will, wieder zurückzulegen.

Deine 9.0 kannst du problemos vergeben, über die Spielebewertungsfunktion. Wenn genug User es genauso sehen wie du, stellst du damit eine Alternative zur Redaktionswertung auf die Site, die z.B. im Steckbrief von Machinarium immer angezeigt wird.

Alex Hassel 19 Megatalent - 17995 - 26. Oktober 2009 - 11:29 #

Hallo AticAtac,

"Objekt zum oberen Bildrand ziehen und ablegen. Was bitte ist daran umständlich? Einfacher geht es nicht mehr."

- Das Prinzip ist in der Tat simpel und idiotensicher, in der Praxis kam es bei mir aber häufiger vor, dass ich einen Gegenstand in die Inventarleiste gezogen habe, der Gegenstand dort aber nicht abgelegt wurde. Erst wenn ich dann punktgenau den richtigen "Spot" erwischt habe, lag auch das Objekt dort. Es gibt im Spiel ein Rätsel, in dem es darum geht, schnell zu reagieren und ein Objekt schnell wegzulegen bzw. ein anderes umgehend zu benutzen. Dort hatte ich meine liebe Müh und Not das alles rechtzeitig hinzukriegen, eben weil der Gegenstand regelmäßig nicht im Inventar abgelegt wurde.

"Das ist ein Markenzeichen der "samorost"/"machinarium" Macher. Gerade durch so was hebt sich Machinarium vom (sehr guten) Einheitskost ab. Hier wurde nicht die millionste, super gut gemachte, Kopie abgeliefert, sondern etwas einzigartiges."

- Ich denke, wenn man sich den Text durchliest, wird deutlich, dass wir in Machinarium auch mitnichten die millionste Kopie von irgendwas sehen. Dieses Spiel ist einzigartig und der Stil ist es sowieso. Diese ganzen liebevollen Sprechblasen, in denen die Roboter vergangene Ereignisse erzählen, das ist alles sehr schön gemacht und auch wirklich rührend, täuschen aber auch nicht darüber hinweg, dass die Story nach dem Schema "Good Guy, Bad Guys and one girl to rescue" aufgebaut ist.

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 26. Oktober 2009 - 13:22 #

Eine komplexe Story ist besser als eine einfache ist meiner Meinung nach etwas falsches was in den letzten Jahren (Jahrzenten) entstanden ist, weil man versucht hat bei Spielen, mangels Innovation, krampfhaft ein Qualitätsmerkmal zu finden. Der Spielspass eines Spiels ist vollkommen unabhängig davon. Die Art und Weise wie es präsentiert wird ist entscheidend. Eine simple "töte den Drachen und rette die Prinzessin" ist mir 1000x lieber als "wir haben 3 Autoren und für das Spiel engagiert..", wenn das Spiel mit der simplen Story Spass macht.

Übrigens:
Dein Test war sehr lesenswert und gut gemacht :)
(Und über Geschmack und Wertung kann man immer streiten ...)

melone 06 Bewerter - 1512 - 26. Oktober 2009 - 14:21 #

Komischerweise kann das Spiel aber noch nicht bewerten werden, obwohl man's schon seit einiger Zeit im Netz kaufen kann.

Die Frage bleibt bestehen, warum ihr's als herausragendes Spiel dann nicht auch bewertet. Ich sehe hier keine stichhaltige Argumentation und so sehr ich Konsequenz schätze, sollte man doch auch immer etwas reflektieren und erkennen, wann man einen Fehler begannen hat.

Ich bin mal auf die Adventures/Rollenspiele neueren Datums gespannt, die wirklich mit einer faszinierenden Geschichte aufwarten können, die jenseits des von euch kritisierten Schemas liegen. Um die zu zählen, langen einem die fünf Finger einer Hand wahrscheinlich lange aus.

Vielleicht paßt ja folgende Formel:

Bei Deutschen Entwicklern zieht man bei GG-Wertungen einen Zähler ab, genauso wie bei großen Namen, und bei kleinen unbekannten Spielen zählt man einfach einen dazu. Ist zwar blöd für Diejenigen, die's nicht wissen, hilft einem aber selber bei der Einschätzung.

Alex Hassel 19 Megatalent - 17995 - 26. Oktober 2009 - 16:23 #

Bewerten kannst Du es noch nicht, weil sich der Steckbrief nach der Verkaufsversion für den Handel richtet, die eben erst ab dem 27.10 in den Regalen stehen wird.

melone 06 Bewerter - 1512 - 26. Oktober 2009 - 18:48 #

Scheint mir beim Vormarsch der digitalen Distribution eine veraltete Sichtweise zu sein, da das Spiel wie gesagt ja schon im Netz erhältlich ist.

Robert Stiehl 17 Shapeshifter - 6035 - 26. Oktober 2009 - 9:41 #

Ich fand den Test zugleich brilliant informativ und unterhaltsam zu lesen.

melone 06 Bewerter - 1512 - 26. Oktober 2009 - 15:03 #

Achja, aus Neugier mal kurz gegoogelt, die ersten die ich fand:

Reviews:
gamgea 10/10
adventurespiele 4.5/5
gametrailers userscore 9.7/10
arstechnica verdict Buy
eurogamer 8/10
adventuregamers 4.5/5
destructoid 9/10
platformnation Get Machinarium
spieleradar 84%/100%
apfelwahn Redaktionstipp
plonki 4.9/5
ign uk 8.1/10 (press scrore 8.8, reader score 9.5)
gamespot (critic score 8.5 user score 9.3)

Ist zwar ne Milchmädchenrechnung, aber wenn man die Zahlen addiert gibt's nen sauberen Schnitt von 9.

Tyrm 08 Versteher - 211 - 26. Oktober 2009 - 15:25 #

Und alle, die darunter liegen, sollen deswegen gleich einen Fehler eingestehen? Ich finde du übertreibst. Eine Differenz von einem Punkt ist gerade bei stilistisch speziellen Spielen immer zu erwarten.

melone 06 Bewerter - 1512 - 26. Oktober 2009 - 15:38 #

Ja, weil die Luft da oben eben dünn ist.

Aber die Rechnung haut doch recht gut hin: 8GG+1=9! ;)

Tyrm 08 Versteher - 211 - 26. Oktober 2009 - 16:03 #

Die Hauptwertung errechnet sich bei Gamersglobal nicht aus einzelnen Pro- und Contra-Punkten. Daher reicht eine semantische Zerpflückung einer der Kritikpunkte nicht aus, um damit die Wertung "objektiv" zu widerlegen.

melone 06 Bewerter - 1512 - 27. Oktober 2009 - 9:54 #

Auch, wenn man sich die Zeit nehmen würde auf die einzelnen Aspekte des Spiels einzugehen und diese in Kontext zu anderen Adventures setzen würde, käme kein anderes Ergebnis raus, als daß Machinarium unterbewertet ist.

Wie bereits erwähnt kannst Du das Thema unter dem Deckmänntelchen der Subjektivität abhaken und sagen: Mei, der Tester fand's halt net so toll. Gerade aber, wenn Du es mit anderen Adventures vergleichst wirst Du zu einer höheren und auch objektiveren Wertung gelangen.

nofix 09 Triple-Talent - 334 - 26. Oktober 2009 - 17:50 #

toller, ausführlicher Test!

8.0 ist doch eine gute Wertung oder nicht? Btw. die aktuelle GameStar vergibt auch 80%.

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 26. Oktober 2009 - 18:28 #

8.0 steht für sehr gut.

melone 06 Bewerter - 1512 - 26. Oktober 2009 - 18:52 #

Für was steht in Deinen Augen eine 8.5, 9, 9.5 und 10?

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 26. Oktober 2009 - 19:45 #

Ab 9.0 beginnt ausgezeichnet.

melone 06 Bewerter - 1512 - 27. Oktober 2009 - 8:17 #

Das war jetzt aber nicht wirklich eine erschöpfende Antwort. ;)

Ich würde eine 8 nicht als sehr gut bezeichnen, eher als gut bis sehr gut - vom Titel abhängig. Die meisten Spiele die als 8 bewertet wurden und ich gespielt habe waren mehr gut denn sehr gut.

Zwei Spiele, die auf GG kürzlich mit 8.0 bewertet wurden: Machinarium, welches also als SEHR GUT empfunden wird und dann Grand Turismo PSP, daß auch mit einer 8.0 bewertet wurde, aber nur von GUT gesprochen wird.

Wenn ich mir die Fazite beider Spiele durchlese, dann habe ich den Eindruck, daß Machinarium als das bessere und rundere Spiel empfunden wurde, beide haben aber wie gesagt die gleiche Wertung.

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 27. Oktober 2009 - 12:37 #

Die Antwort war ausreichend. Für Deine subjektiven Empfindungen bin ich nicht verantwortlich. Wir haben mittlerweile erschöpfend mitbekommen, daß Du 10 oder mindestens einmal die 9 sehen willst. Es ist vollkommen egal, was ich hier schreibe, Du wirst es sowieso nicht akzeptieren. Von meiner Seite gibt's daher auch nicht mehr dazu zu sagen.

melone 06 Bewerter - 1512 - 27. Oktober 2009 - 14:34 #

Ich hab nie von einer 10 gesprochen, meine Wertung ist eine 9 und die könnte ich auch ausreichend begründen.

Ich wollte Dir damit nur aufzeigen, daß a) wenn eine 8 sehr gut ist, du bald ins Land der Superlative verfällst und b) Eure Wertungen untereinander inhomogen sind (siehe Vergleiche zu den anderen Adventures sowei dem Autorennspiel).

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 27. Oktober 2009 - 13:00 #

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, woran das liegt, aber: Es scheint sich in der Rezeption von Wertungen eingebürgert zu haben, dass alles unter 80% schon suspekt ist. Wieso? Darunter liegen noch ganze 80 weitere ungenutzte Prozent. Wenn Alex Machinarium eine 8 gibt und sich dazu im Text so lobend äußert, wie er es hier getan hat, dann steht doch wohl außer Frage, dass ihm das Spiel sehr gut gefallen hat. Es war wahrscheinlich kein Meilenstein für ihn, keins seiner neuen Lieblingsspiele, aber sehr gut war es trotzdem.

Wieso es in der Rezeption der Spieler inzwischen so zu sein scheint, dass sehr gute Spiele scheinbar nur noch im oberen Fünftel der Prozentskala bewertet werden dürfen, weiß ich nicht. Aber es ist auf jeden Fall falsch. Die 8.0 ist nicht das unterste Ende einer Wertungsskala, an welches nur Spiele verbannt werden, die sich gefälligst in die Ecke stellen und schämen sollten. Die 8.0 ist nah dran an den Ausnahmewertungen. Punkt. (Komma. Strich.)

melone 06 Bewerter - 1512 - 27. Oktober 2009 - 15:46 #

Zum Text:
Ich finde, daß der Text nicht zu der Wertung paßt. Er schreibt, ein paar unnötige Mäkeleien beiseite gelassen, besser über das Spiel, als er es schlußendlich bewertet.

Ist Machinarium ein Adventure-Meilenstein?
Ich (und nicht nur ich) finde sehr wohl, daß Machinarium ein Meilenstein ist (die einzigartige Erzählweise, die Rätselqualität, die Atomsphäre, der künstlerische Aspekt, die Liebe zum Detail, die kleinen aber feinen Ideen, die Vertonung, das Spiel berührt einen - alleine wieviel Millionen-$-Budget-Titel gibt es, die das nicht hinbekommen?!).

Ich hatte da gestern Abend noch eine nette Diskussion mit ein paar Kollegen und es kam auch die Meinung auf, daß dies mitunter am Alter der Spieler liegt. Die abstrakte und rührende Erzählweise, die sich auf das Wesentliche konzentiert, ist nicht immer was für jüngere Menschen - wobei meine Tochter begeistert mit mir mitgespielt hat. Ältere Spieler hingegen, die schon ein paar Adventurejahre auf dem Buckel haben, wissen dies umso mehr zu schätzen, weil sie sich schon durch Dutzende von halbpubertären Geschichten mit den üblichen eindimensionalen Charakteren und ihren ünnötigen Sorgen geklickt haben. Das soll nicht heißen, daß das Spiel generell nichts für jüngere Spieler ist, aber es könnte mit ein Grund dafür sein, daß vor allem erfahrene Spieler so auf das Spiel abfahren. An der Stelle ist es auch interessant zu erwähnen, daß auch Nicht- und Casual-Spieler das Spiel anscheinends mögen; Leute welche normalerweise Adventures eher kalt lassen.

Eine 8 ist eine "gute", "sehr gute", oder "ja-wie-denn-nun"-Wertung:
Ich hab's vorhin schon erwähnt, daß für mich die 8 aus zwei Gründen nicht in Frage kommt: Erstens ist das Spiel ausgezeichnet und nicht nur sehr gut, zweitens würde ich viele der Spiele, die mit 8 bewertet worden sind nicht spielen wollen, da in diesem Breich bereits sehr viel Langweiliges residiert.

Ich glaube je länger man Videospiele gespielt hat, desto stärker differenziert man auch in diesem Wertungsbereich, da einem nicht jedes Spiel schlicht mehr die Zeit Wert ist. Während es nicht groß juckt, ob ein Spiel eine 5 oder eine 6 ist, spielt's eben schon eine Rolle, ob's eine 8 oder 9 ist. Es wird hier weitaus genauer differenziert.

Was mich freut ist, daß Machinarium auf vielen Threads die Spieler begeistert und auch von den meisten Spieleseiten als außergewöhnliches Spiel honoriert wird. Es ist sonst immer Schade, wenn Perlen vor den Säuen landen. Hoffentlich schlägt sich das auch in der Verkaufszahlen nieder. Ich kann Dir nur empfehlen das Spiel zu spielen und keine Angst, es braucht auch nicht jeder drei Stunden, um beim 5-Gewinnt zu gewinnen. ;O)

melone 06 Bewerter - 1512 - 28. Oktober 2009 - 12:21 #

Apropos, in der obigen Auflistung ist mir ein Fehler unterlaufen: Eurogamer hat nicht eine 8, sondern auch eine 9 vergeben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. :O)

Alex Hassel 19 Megatalent - 17995 - 28. Oktober 2009 - 12:48 #

Und Eurogamer.net gibt nach wie vor eine 8/10. Saß da auch einfach nur ein zu junger, nicht allzu qualifizierter, wenig von Nationalprotektionismus haltender Trainee am Werk?

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 28. Oktober 2009 - 13:17 #

Spiele wie Machinarium lassen sich selten von "Wertungsmachinerien" wie Zeitschriften (PC Games, Gamestar & co) oder in diesem Fall gamersglobal.com richtig bewerten. Der Grund ist, dass sich der Gesamtspass eines Spiels nicht immer durch die Bewertung der einzelnen Teilen herleiten lässt. Für den Spieler liegt der Nutzen solche Wertungen (8.0, 9.0, 8.5, ...) höchsten im Erkennen von Tendenzen. Ob ein Spiel "genial" ist wird deswegen selten von den Testern am Anfang als solches erkannt. Ein 100% funktionierendes Wertugssystem gibt es deswegen nicht und daran beissen sich die Experten (Zeitschriften, usw.) schon seit Jahren / Jahrzehnten die Zähne aus.

melone 06 Bewerter - 1512 - 28. Oktober 2009 - 13:35 #

Vielleicht ist der Engländer ja übel gelaunt, weil's zu manchesmal auf der Insel üblichen Pfundspreisen angeboten wurde? Nein, keine Ahnung, aber ist doch prima für Dich, dann bist Du mit Deiner Einschätzung ja wenigstens nicht ganz so alleine auf der Welt.

Wobei Majorität auch kein Maßstab für die Richtigkeit einer Aussage ist. Nur komischerwise sieht's die Mehrheit bei diesem Spiel anders, und da ich diese Auffassung diesmal teile, finde ich's gut.

Irgendwie fällt mir jetzt Günther Paal ein; tangiert das Ganze zwar nur am Rande, aber, so sind Neuronen nun mal, launisch und nicht immer zielstrebig:

Warum ist Glauben attraktiver als Wissen?

Wissen ist sehr unelastisch und auch sehr mühsam zu erwerben. Wenn ich wissen will was jemand anderer weiß, dann muß ich das lernen. Wenn ich glauben will, was jemand anderer glaubt, dann muß ich das nur glauben. Das erfodert nur die Bereitschaft, aber wenig Arbeit und Rückschläge sind praktisch ausgeschlossen, weil Glaubensinhalte natürlich nicht dem Theorem der prinzipiellen Falsifizierbarkeit unterworfen sind.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 28. Oktober 2009 - 14:11 #

Melone, die teilweise schon reichlich überheblichen Seitenhiebe gegen Alex kannst du dir auch gerne sparen. "Ganz so alleine" auf der Welt ist er mit seiner Einschätzung übrigens nicht: das verrät sogar dein eigens zusammengestellter Wertungsspiegel weiter oben. Und auch die GameStar hat, Überraschung, exakt 80% gegeben.

Wenn du also unbedingt einen Vergleich haben möchtest: da hast du ihn. Mehrfach. Falls es dich beruhigt: Nachdem es hier noch nirgendwo zu finden ist, habe ich mir Machinarium nun per Amazon bestellt. Nicht etwa, weil du mich dazu überredet hättest, sondern weil mir nach dem Lesen des Tests hier klar war, dass ich es spielen möchte. Und damit können wir diesen Bandwurm an Diskussion auch gerne beenden. Gib du Machinarium ruhig weiter die 9.0 und erzähl anderen Leuten davon, dass es hier und an anderen Orten deiner Meinung nach zu niedrig bewertet wurde: aber stell nicht, nur weil er nicht deine Meinung teilt, die Kompetenz des Redakteurs in Frage. Das ist erstens der Diskussion nicht dienlich und zweitens auch schlicht und einfach nicht gerechtfertigt.

Der Erfolg von Machinarium ist ziemlich sicher. Es ist weitaus mehr im Gespräch, als man vor einem Monat noch vermutet hätte. Auch 8.0-Wertungen wegen, übrigens.

melone 06 Bewerter - 1512 - 28. Oktober 2009 - 15:02 #

Ich wüßte nicht, wo ich hier überheblich bin. Zumal der Vorwurf etwas seltsam erscheint, da er von demjenigen kommt, der mir einst fälschlicherweise Zynisums vorwarf - ich bitte doch darum erst mal das eigene Halbwissen zu beseitigen.

Wenn ich mich recht entsinne, wolltest Du Dir Machinarium bereits kaufen, als Armin seine News darüber geschrieben hatte (ich zitiere: "Für mich ein absoluter Pflichtkauf. So stilsicher war schon lang nichts mehr.", insofern gehe ich mal davon aus, daß Du es auch machst, zumal Du ja auch wenig von Raubkopien zu halten scheinst.

Bezüglich der Diskussion, weiß ich jetzt nicht, ob der Axel nicht für sich selber sprechen darf oder kann, aber nur mal generell: Ich erachte meine Gründe als berechtigt und fundiert, ob sich dabei dann automatisch hinten anschließt, daß es dem Redakteur generell an Kompetenz mangelt kann ich zu diesem Zeitraum nicht sagen. Ich weiß nur soviel, daß dieser Test von ihm nicht optimal war. Was hilft's wenn der Test schön geschrieben, aber die falschen Schlüsse daraus gezogen werden?

Ein etwaiger Erfolg von Machinarium liegt aber dann mit Sicherheit daran, daß die Leute merken, was sie da in den Händen halten und das es sich eben nicht um ein 0815-8er-Spiel handelt.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 28. Oktober 2009 - 18:53 #

Wir können jetzt gerne etymologisch vorgehen und dann feststellen, dass es vom griechischen Wortstamm her nicht von Halbwissen zeugt, deinen damaligen "bissigen" Absatz als Zynismus zu bezeichnen, wir können es aber auch lassen. Genau, wie wir auch den Rest der Diskussion so langsam ruhen lassen können. Du hast deinen Punkt deutlich gemacht, ich meinen. Die 8.0 unter dem Test wird nicht geändert werden, die 9.0 in deiner Sichtweise auf Machinarium eben auch nicht. Vor allem aber wird nicht geändert werden, dass Machinarium ungeachtet unserer Meinungsverschiedenheiten von Anfang an Folgendes war und auch immer noch ist: ein schönes Spiel.

"Für mich ein absoluter Pflichtkauf" übrigens habe ich schon oft im Vorfeld bei Spielen geschrieben, für die die Zeit/das Geld/die Motivation letzten Endes doch nicht reichte.

Bei Machinarium ist es nun erfreulicherweise anders gekommen.

melone 06 Bewerter - 1512 - 28. Oktober 2009 - 19:36 #

Du hast's scheinbar echt nicht verstanden, es lag weder Zynismus, egal wie Du ihn interpretieren magst, noch Sarkasmus in meiner damaligen Aussage.

Das weiß ich ja nicht, daß Du jemand bist, der Dinge, die er schreibt, dann nicht auch entsprechend umsetzt. Ist ja auch egal...

Ich wünsch Dir trotzallem noch viel Spaß mit Machinarium, sogar im vollem Umfang einer satten 9.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 28. Oktober 2009 - 13:17 #

Meh. Wie kann man nur so verbissen und verbohrt sein? Eine Wertung von 8 ist NICHT schlecht. Ich würde das ganze Trara darum verstehen wenn Alex nur ne 6 oder 5 gegeben hätte. Und ich vertraue lieber einer neutralen Stimme als jemanden, der so gehyped wirkt, dass es nicht nur langweilig wird, sondern man auch ins grübeln kommt. Wenn ich in ein Half-Life 1 Fan-Forum gehe und sage "Unreal ist das bessere Spiel" werde ich gelyncht. Aber das ist meine Meinung und ich AKZEPTIERE das sie nicht konform ist mit der vieler andere. Lass GG doch ihre Meinung. Ich finde nachwievor das eine 8 _nicht_ schlecht ist, zumindest so schlecht wie sie hier gemacht wird. Und wie es am Anfang der Kommentare bereits erwähnt wurde: Man kann das Spiel in der User-Wertung so Werten wie man will, der eine odere andere schaut eben nicht nur auf die redaktionelle Bewertung, sondern auch darauf was die User so über das Spiel denken.

In einen Punkt sind wir uns einig: Machinarium ist ein verdammt geniales Spiel. Und wird sicherlich auch gekauft um sowohl die Entwickler, wie auch das Segment zu Unterstützen.

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 28. Oktober 2009 - 13:22 #

Du widersprichst dich selbst mit deinem Posting:
"Eine Wertung von 8 ist NICHT schlecht. "
<->
"Machinarium ist ein verdammt geniales Spiel.."

Letztendlich liegt die "wahre" Wertung eines Spiels in der Anzahl der verkauften und vor allem der gespielten Kopien. Deswegen ist für mich eine Userwertung um einiges aussagekräftiger als eine Readktuerwertung (was kein Vorwurf an den Redakteur ist, siehe mein Post drüber).

melone 06 Bewerter - 1512 - 28. Oktober 2009 - 18:39 #

Bei den ganzen Reviews ist mir eine nette Seite mit dem Motto "For boys who like boys who like joysticks!" aufgefallen.

-> http://gaygamer.net/2009/10/review_machinarium.html

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 30. Oktober 2009 - 18:03 #

Super Spiel. Habe es schon vor diesem Test hier durchgehabt und kann dem Test eigentlich nur zustimmen!

Ich hätte mir nur ein paar mehr Stunden Spielzeit gewünscht und noch ein paar vertricktere Rätsel, welche auch mal Raumübergreifend angelegt sind.

Aber ansonsten eine totale Kaufempfehlung. Kein Meilenstein, aber ein Spiel welches viel Spaß macht und Lust auf mehr von den Entwicklern.

kj

Adventure
7
Amanita Design
27.10.2009 (iOS, Linux, MacOS, PC, Playstation 3, PSVita, Windows Phone) • 18.10.2016 (Playstation 4 ) • 01.11.2018 (Switch) • 16.04.2020 (Xbox One)
Link
8.0
8.0
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