Die Dunkelheit wird bereits am linken Bildschirmrand sichtbar. Wir müssen uns beeilen, wollen wir Sofi retten. |
Leider fehlen echte Höhepunkte. Obwohl sehr unterschiedlich gestaltet, ist der Ablauf doch in jedem Level gleich. Da ist es fast eine Erlösung, dass ihr bereits nach 2 bis 3 Stunden Spielzeit das tieftraurige Outro bewundern könnt. Kurzfristige Abwechslung zu den 27 Levels der Hauptgeschichte bringen nur die 16 Bonuslevel. Das Spielprinzip ändert sich zwar auch hier nicht, doch der Weg zum Ziel ist teils erfrischend anders. So habt ihr beispielsweise nur Zugriff auf Bomben und müsst Sofi in guter, alter Dig-Dug-Manier den Weg durch den Fels sprengen. Oder am höchsten Punkt des Levels wartet das einzige Glühwürmchen, ohne das ihr das Ende nicht erreichen könnt.
In diesem Bonuslevel bomben wir Sofi den Weg frei. |
Ein Ärgernis, dass hauptsächlich auf dem PC am Spielspaß kratzt, ist die Steuerung. Mit einer Taste platziert ihr das ausgewählt Objekt, mit einer zweiten verschiebt ihr es in euren Vorrat. Drehen oder ähnliches ist weder möglich noch nötig. Leider ist der Hintergrund in ein unsichtbares Raster unterteilt, der (auf PC per Maus bewegte) Cursor hält sich ständig an den Rasterpunkten fest. Das erzeugt besonders beim schnellen Scrollen nervige Verzögerungen. Fällt Sofi irgendwo herunter, ist es euch fast unmöglich, sie doch noch zu retten. Selbst die Kamera hat teils mit solchen Situationen zu kämpfen und lässt das ansonsten fließende Scrolling zu einem Zucken verkommen. Insgesamt kann das technische Grundgerüst jedoch überzeugen und führt nach etwas Eingewöhnungszeit nur noch selten zu Neustarts. Großartige Ansprüche an eure Hardware stellt das Spiel nicht.
Lucidity ist derzeit nur als digitaler Download entweder über Xbox Live Arcade (800 MS-Points) oder Steam (8,99 Euro) erhältlich. Abseits von Steam besitzt die PC-Version keinen zusätzlichen Kopierschutz; die Sprache lässt sich beim Spielstart selbst auswählen. Sofi bleibt jedoch abseits einiger Laute stumm. Die Einstellung betrifft somit nur das angenehm spartanische Interface. Sowohl auf der Xbox als auch auf dem PC stehen 12 Achievements sowie eine Rangliste bereit. Letztere listet die Spieler nach der Anzahl an gesammelten Glühwürmchen auf. Und wer sich selbst einen Eindruck vom Spiel verschaffen möchte, für den steht zumindest auf der Xbox 360 eine 399 MByte große Demo bereit.
Eine Libelle hat uns erwischt. Sammeln wir nicht schnell ein Glühwürmchen ein, wird uns der nächste Treffer töten. |
Fazit: Auf Dauer eintönig
Die ersten Levels von Lucidity sind sehr unterhaltsam. Doch schon am Ende von Akt 1 (also nach knapp einer Stunde) habt ihr prinzipiell alles gesehen und alles gemacht. Ab dann fängt das Spielprinzip an langweilig zu werden und seinen Reiz zu verlieren. Neue Objekte bekommt ihr keine mehr, nur Schwierigkeitsgrad und Stresslevel steigen weiter an. Wir haben uns dennoch nicht quälen müssen, auch noch das Ende zu erreichen -- dafür sorgte der Grafikstil und der mitreißende Hauptcharakter Sofi. Zwar hängen die Levels nur lose zusammen, doch dank der Belohnungspostkarten geben sie euch interessante Einblicke in das Verhältnis von Sofis zu ihrer verstorbenen Oma. Auch die tagebuch-artigen Ladebildschirme motivieren zum Durchhalten. Danach hält die Hatz nach den Glühwürmchen aber nur noch kurzzeitig bei der Stange. Schon bald dürsteten wir stattdessen nach dem Umfang und der Abwechslung eines World of Goo oder Lemmings.
Dennoch: Dank seines niedrigen Preises lohnt sich für Genrefans auf jeden Fall ein Blick auf den vielleicht nicht innovativen -- Sleepwalker kam bereits 1993 mit dem gleichen Spielprinzip auf den Markt -- aber doch stilistisch sehr interessanten Mix aus Puzzle- und Plattformspiel. Wenn euch Bilder und Video also neugierig gemacht haben, sollte euch unsere relativ mäßige Note nicht abschrecken.
Autor: Christoph Hofmann (GamersGlobal)
|
|
Schade, habe keine Xbox wg. Demolevel, aber der Test klingt so interessant, dass ich es wohl für 9 Euro dennoch wagen werde: 3 Stunden gut unterhalten für 9 Euro entspricht ungefähr einer Kinokarte für 6 Euro und 2 Stunden, das ist schon oaky.
Sieht allerdings aus wie ein x-beliebiges Flashgame...
Naja als quasi "Indie"-Projekt kann man es durchgehen lassen. Der Preis ist fair..
Cool, wenn du mir nen Flashgame mit so nem tollen Stil zeigst, kriegste nen Preis.
Ich finde den Stil von Auditorium sogar noch viel cooler :
http://www.playauditorium.com/
Schönes Spiel. Aber ganz schön gruselig. :)
No! Crap ich hab gehofft die PC Fassung wäre besser.
Hab den Test nur überflogen, aber ich nehme an das quasi nur die Konsolenfassung portiert worden ist?
Auf der Konsole spielt es sich okay aber man wünscht sich eine Pointer Funktion. Meiner Meinung nach hat Lucasarts die Plattform verfehlt. Dieses Spiel wäre auf der Wii wunderbar aufgehoben, der eigenwillige Grafikstil sollte händelbar sein und die Steuerung perfekt.
Einen Kritikpunkt muss ich auch noch anbringen. Das die gute Sofie oder wie sieht heisst beim erneuten durchspielen der Levels zum vollständigen einsammeln der Glühwürmchen nicht mal auf die Tube drückt. Das macht alles sehr mühselig.
Ja, ich versteh auch nicht, warum es das nicht als WiiWare gibt. Allerding sollte die Maus ja auch optimal sein, nur haben sie das anscheinend irgendie verhunzt. Auch dumm, dass es bei Steam keine Demo gibt.
Aber wenn das so eintöänig und und man es für die Bonuslevel auch noch mehrmals durchspielen muss, werde ich es lieber gar nicht kaufen. Lieber hol ich mir LostWinds 2 für WiiWare.
Danke für den Test.
Der "Eigenwilliger Grafikstil" wäre bei mir statt einem + eher ein - gewesen :-)
Aber das ist ja Geschmackssache.