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Beim Lego-Rockkonzert könnt ihr euch als Roadie betätigen oder eines der vier Instrumente in die Hände nehmen. |
Vorbildlicher Einstieg, aber...
Das anfängliche Tutorial auf dem Raumschiff ist vorbildlich gestaltet und vermittelt euch oder euren Kindern in kürzester Zeit alles, was es zu wissen gibt. Auch der Rest des Spiels ist angenehm verständlich gehalten, von den Questtexten bis hin zu den Beschreibungen der Gegenstände. NetDevil arbeitet viel mit Bildern, um eben auch den ganz Kleinen ein nettes Spielerlebnis bieten zu können. Dazu kommen eine übersichtliche Minimap und ein selbsterklärendes Interface.
Dafür haben die Entwickler bei der Steuerung geschlampt. Während ihr wie üblich mit den Tasten W, A, S, D eure Figur durch die Gegend steuert, müsst ihr im Kampf eure Gegner erst umständlich mit dem Mauszeiger anvisieren und dann per linker Maustaste draufschlagen oder -schießen. Wenn auf dem Bildschirm viel los ist, fällt es mitunter selbst uns (als doch relativ gestählten Computerspielern und MMO-Kennern) schwer, auf diese Weise das richtige Ziel zu treffen. Schlimmer noch: Sämtliche Menüs verhalten sich äußerst träge. Das ist im normalen Spielverlauf ärgerlich. Doch in hektischen Kampfsituationen ist das tödlich, da wir es nicht schaffen, einen Heiltrank rechtzeitig zu aktivieren. Und mit mageren fünf Slots ist die Hotkey-Leiste mehr als nur ein wenig unterdimensioniert.
Familienfreundliche Unterhaltung
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Ein weihnachtlich gestaltetes Grundstück eines Spielers. |
Levelaufstieg? Fehlanzeige. Abwechslungsreiche Instanzen mit mächtigen Bossen? Nicht vorhanden. Gilden? Wozu, wenn man zum Spielen ohnehin keine Gruppe braucht? Tja, und verlaufen werdet ihr euch in der überschaubaren Welt von Lego Universe ganz sicher auch nicht: Nach rund 15 vollgepackten Spielstunden werdet ihr alle Asteroiden besucht, alle NPCs getroffen und alle Minispiele ausprobiert haben. Was bleibt dann auf lange Sicht? Abgesehen vom freien Baumodus auf euren instanziierten Grundstücken und der Jagd nach fehlenden Erfolgen nicht mehr viel. Hier muss sich NetDevil die Frage gefallen lassen, ob ein Free2Play-Modell nicht sinnvoller gewesen wäre statt einem Abonnement, das uns mit 10 Euro pro Monat massiv zu teuer vorkommt.
Das ist schade, denn es spricht eigentlich viel für Lego Universe. Es macht durchweg viel Spaß, die kunterbunte Welt zu erforschen, die gut gemachten Quests zu erledigen und die teils kauzigen NPCs zu erleben. Und auch wenn es nicht an die Freiheit von Minecraft herankommt: Wir haben uns mit viel Spaß auf unserem Grundstück ausgetobt und entweder nach Vorlagen oder eigenem Gusto diverse Werke gebastelt -- und sie dann sogar zum Leben erweckt. Speziell für Eltern und ihre kleinen Sprösslinge ist Lego Universe eine perfekte und vorbildlich familienfreundliche Ablenkung vom Alltag. Aber mehr als den in der Box enthaltenen Freimonat brauchen wohl selbst die lieben Kleinen nicht, denn in Sachen Umfang steckt dieses MMO noch klar in den Kinderschuhen.
Autor: Florian Pfeffer / Redaktion: Christoph Hofmann, Jörg Langer (GamersGlobal)
Lego Universe |
Test vom 21.12.2010
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6.5 |
von maximal 10 Punkten
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Wertungsinfo: Keine Besonderheiten |
Fazit: Lego Universe möchte so gerne ein richtiges MMO sein und bei den ganz Großen mitspielen. Aber was ist die wichtigste Zutat für ein Onlinespiel, für das man 10 Euro im Monat zahlen soll? Eine große Welt, viele Klassen, Rassen und Berufe und vielleicht sogar der eine oder andere Bossgegner, um auch erfahrene Spieler bei der Stange zu halten.
Lego Universe bietet von alledem leider so gut wie gar nichts: Es gibt nur vier "Klassen", die kaum spielerische Unterschiede bieten und, ganz schlimm, die Welt ist viel zu klein! Wenn man nach maximal zwei Tagen schon alles gesehen hat, können auch der freie Baumodus und die netten Minispielchen nicht genügend motivieren, um das Abo zu verlängern. Obwohl das Spiel sich offensichtlich an eine jüngere Zielgruppe richtet, vermissen wir Gruppenfunktionen und das motivierende Hochleveln schmerzlich.
Mit am meisten gefallen hat uns das Bebauen des eigenen Grundstücks, das an eine Art "Minecraft Deluxe" erinnert, jedoch räumlich sehr viel eingeschränkter ist. Alles in allem eine sehr gute Wahl für Familien mit eher jungen Kindern, doch auch die werden selten mehr als den Probemonat spielen wollen -- das Abo ist einfach viel zu teuer für das Gebotene. |
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Einstieg/Bedienung
- Prinzipiell einfache und intuitive Steuerung
- Sehr gutes Tutorial
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- Fummeliges Inventar
- Kämpfe arten in Dauerklickerei aus
- Spezialattacken umständlich auszuführen
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Spieltiefe/Balance
- Kindgerechte Spielwelt
- Riesiger Fundus an Legosteinchen
- Freier Baumodus auf dem eigenen Grundstück
- Abwechslungsreiche Areale und Quests
- Viele Erfolge, Objekte in vier Raritätsstufen
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- Viel zu geringer Umfang
- Keine Levels, zu wenig Charakterentwicklung
- Mühseliges Reisesystem
- Lange Laufwege
- Zu geringe Unterschiede zwischen den Fraktionen
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Grafik/Technik
- Bunt & Lego-Bonus...
- Nette Animationen und Emotes
- Niedrige Systemanforderungen
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- ... aber detailarm
- Figuren teilweise sehr polygonarm
- Kampfdarstellung bietet kaum optische Effekte
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Sound/Sprache
- Teils lustige Effekte bei den Emotes
- Nettes Lego-Rockkonzert zum Mitspielen
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- Soundeffekte aus der Mottenkiste
- Langweilige Dudelmusik
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Multiplayer
- Gewisser Charme durch putzige Charakternamen...
- Es ist zwar ein MMO...
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- ... die einem aber teils aufgezwungen werden
- ... das man aber ganz überwiegend allein spielt
- Keine Gilden
- Kaum Community-Funktionen
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Hardware/ZubehörMindestanforderungen PC: CPU mit 1,3 GHz, 512 MB RAM, Geforce 5700 oder Radeon 9600 mit 128 MB RAM, 5 GB Festplattenplatz
Empfohlen PC: Pentium 4 2.0 GHz oder AMD Athlon XP 3200+, 2 GB RAM, Geforce 6800 oder Radeon X800, 10 GB Festplattenplatz
Mindest-Anforderungen Mac: Mac OS X 10.5.3 Leopard, Intel integrierter Chipsatz GMA X3100 mit dualer 2,0 Ghz CPU, 1 GB RAM, 5 GB Festplattenplatz |
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Schade, von dem Titel hatte ich mir irgendwie mehr erhofft :(
Als Kind liebte ich Lego, heute mag ich MMORPGs. Das ich mit dem Spiel dennoch nichts anfangen kann, war klar. Aber wäre ich 30 oder 35 Jahre jünger... ;)
Wenn fähige Programmierer mit mehr Zeit und Geld an die Sache gesetzt hätte, wäre das gar nicht mehr so klar gewesen.
Spiel Minecraft! Das ist das bessere Lego Universe ;)
@Breedmaster: Auch mit mehr Geld wäre die Zielgruppe wohl eindeutig Kinder gewesen.
@John: Minecraft habe ich doch längst. ;)
Ich schrieb es schon mal, ein MMO-Minecraft wäre eine coole Sache - im PvP hätten Burgen und Festungsanlagen auch mal einen Sinn. ;)
endlich zeigt mal jemand ausführlich wie es aussieht, danke
Joa hätte ich auch so ausfallen lassen, nach meinen Beta-Erfahrungen...
Schöner Test. Ich persönlich finde aber die Zielgruppe Kinder bei so einem Spiel fragwürdig, weil ich ehrlich gesagt der Meinung bin, dass ein MMO nichts in den Händen von Kindern zu suchen hat. Aber das ist natürlich Ansichtssache.
Ich sehe besonders die Abosache als nicht tragbar. Als F2P wo man evtl durch kauf von echtem Lego eine Art Punkte sammelt die man dann im Itemshop ausgeben darf fänd ich es ok.
Japp genau das meine ich ja auch. Man stelle sich vor, man hätte Kinder im Alter von sagen wir mal 8 Jahren, und die spielen so ein Spiel, welches monatliche Kosten verursacht und spielen es natürlich lange und gerne...
Aus meinen letzten Schulpraktika weiß ich, welchen Bewegungs- und Kommunikationsdrang die Schüler in der Schule haben, weil sie eben beides zu Hause kaum machen...
Nunja, ich will jetzt nicht die Videospiele dafür verantwortlich machen, da ich ja auch gerne zocke, aber ein MMO für Kinder, das auch noch monatlich was kostet, ich weiß nicht...
Ich werde es mir angucken weil halllllllllll0oooooooooooo? Lego :D Und ich brauch mal was neues zwischen Warcraft und Co.
Tja, da wirst du mit LEGO Universe nicht glücklich werden. Spiel lieber Minecraft, das macht bei weitem mehr Spass.