Pixar-Bauklötze mit Spoilergefahr

Lego – Die Unglaublichen Test+

Dennis Hilla 21. Juni 2018 - 9:18 — vor 5 Jahren aktualisiert
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Als Boss stellt sich euch beispielsweise der aus dem ersten Teil bekannte Omnidroid in den Weg.
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Sprechertext für Lego – Die Unglaublichen

Dieser Sprechertext ist exklusiv für Premium-User, das Gleiche wird  in Kürze auch für die Audio-Fassung gelten.

Hallo zusammen, hier ist Dennis Hilla mit dem GamersGlobal-Test zu Lego – Die Unglaublichen. In dem Action-Adventure verkörpert ihr Charaktere aus dem ersten und zweiten Film – wobei der zweite bei uns erst in einigen Monaten anläuft. Das Geschehen verfolgt ihr aus einer isometrischen Ansicht, große Teile der im Klötzchen-Look gehaltenen Spielwelt könnt ihr bei Bedarf in ihre Einzelteile zerlegen und neu zusammenbauen.

Die Story von Lego – Die Unglaublichen setzt direkt nach dem Ende des ersten Teils ein. Die Superhelden-Familie Parr, bestehend aus Mutter Helen, Vater Bob sowie den drei Kindern Violetta, Robert und Baby Jack Jack, hat gerade die bösen Machenschaften von Syndrome durchkreuzt. Sich auf die faule Haut zu legen, ist allerdings keine Option, denn direkt im Anschluss bricht mit dem Tunnelgräber ein neuer Gegner durch den Boden – in einem übergroßen Bohrer. Ehe ihr euch verseht, steckt die Familie wieder in ihrer Heldenkluft und stellt sich dem Maulwurf-Mann.

Diese erste Mission dient allerdings nur als Training, der eigentliche Antagonist des zweiten Films ist Screenslaver. Dieser ist in der Lage, unbescholtene Bürger mit Hilfe von Bildschirmen zu hypnotisieren.

Was ich aus deutscher Sicht nicht sonderlich schlau von den Entwicklern finde, ist der Aufbau des Spiels. Denn wie bereits erwähnt, spielt ihr die Handlung beider Teile nach, allerdings müsst ihr gezwungenermaßen die Story der bei uns erst im September anlaufenden Fortsetzung nachspielen. Danach folgen die Geschehnisse des Erstlings. Wer Die Unglaublichen 2 also unbescholten sehen will, sollte noch drei Monate mit dem Spielen warten.

In Lego – Die Unglaublichen schlüpft ihr in die Haut von nicht gerade wenigen Superhelden, eure Auswahl ist nicht auf die Parrs beschränkt. Jeder der Weltverbesserer verfügt natürlich über seine ganz eigenen Kräfte. So ist Bob, beziehungsweise Mr. Incredible, superstark, Violetta kann Kraftfelder erzeugen und sich unsichtbar machen, und Frozone, ein alter Freund der Familie, kann Eis aus seinen Händen feuern. Um im Spiel voranzuschreiten, müsst ihr die Fähigkeiten an manchen Stellen geschickt einsetzen und teilweise sogar miteinander kombinieren.

An einer Stelle müssen Flash und Violetta ihren Bruder Jack Jack aus einer brennenden Küche befreien. Gut, befreien ist etwas zu viel gesagt, hat der Knirps sie doch selbst in Brand gesteckt, er kann sich nämlich in ein Flammenmonster verwandeln. Violetta erschafft mit Hilfe ihrer telekinetischen Kräfte eine riesige Rassel und der Kleine öffnet die Tür. In dem Hexenkessel angekommen, gilt es ganz Superhelden-like das Feuer zu löschen. Jack Jack sammelt in seinem entflammbaren Zustand die so genannten Incredibricks ein. Diese besonderen Blöcke sind nötig, um die neuen Familien-Schaltflächen zu aktiviert.

Habt ihr genug Steine eingesammelt, formt die Familie eine riesige Apparatur, die wohl eine Mischung aus Feuerlöscher und Rasensprenkler darstellen soll. Dies geschieht übrigens in Form eines Quick-Time-Events, bei dem ihr das Energielevel der Beteiligten stets hochhalten müsst. Um die Maschine schlussendlich anzutreiben und den Brand zu löschen, erschafft Violetta eine Art Energie-Hamsterrad. Bruder Flash springt hinein und aufgrund seiner Fähigkeit, übermenschlich schnell zu rennen, können sie das Gebilde gemeinsam in Gang setzen.

Wie aus anderen Lego-Titeln bekannt, ist es auch in Die Unglaublichen jederzeit möglich, zwischen den gerade verfügbaren Charakteren zu wechseln. Die anderen Helden werden wahlweise von der KI oder einem Mitspieler gesteuert. Ihr dürft die Handlung komplett im lokalen Zwei-Spieler-Koop bestreiten. Ein Online-Modus fehlt. Das finde ich nicht weiter schlimm, denn am besten ist Lego - Die Unglaublichen ohnehin für gemeinsame Couch-Abende geeignet.

Neben der Hauptstory gibt es zudem die Stadt Metroville als Hubwelt. Hier geht ihr auf Verbrecherjagd, vollführt GTA-ähnliche Stuntsprünge in euren Autos oder fahrt einfach zur nächsten Hauptmission. Ein Los Santos erwartet euch nicht gerade, zwischen den Levels eine kleine Runde durch die Straßen zu drehen, ist aber eine willkommene Abwechslung.

Optisch versprüht Die Unglaublichen den altbekannten Lego-Charme. Fans bekommen spaßige kleine Animationen und leicht albernen Humor kredenzt, der sich vornehmlich an ein jüngeres Publikum richtet, ab und zu aber auch subtile Botschaften für Ältere enthält. So konnte ich mir an manchen Stellen ein kleines Grinsen nicht verkneifen. So bauen Elastigirl und der Rentner-Held Reflux ein riesiges Gerät, um damit ein Schloss zu knacken. Dieses hebt dann aber einfach die Fußmatte hoch, weil darunter ja bekanntlich jeder seinen Haustürschlüssel versteckt. Und allein die Kampfszene zwischen Baby Jack Jack und einem Waschbären, der nur etwas Müll fressen wollte, ist wirklich witzig. Ob es dafür allerdings gleich einen ganzen Level gebraucht hätte, sei an dieser Stelle dahingestellt.

Etwas enttäuscht bin ich vom Sound. Zwar versprühen die den Filmen entnommen Musikstücke kerniges 70er-Jahre-Batman-Feeling, dafür schwankt die Qualität der Sprecher enorm. Die Originalstimmen der Filmvorlage – ich konnte natürlich nur den ersten Teil als Referenz nehmen – fehlen komplett. Das könnte ich noch verkraften, der Ersatz klingt nicht schlecht. Allerdings äußern sich viele NPCs und Bösewichte dermaßen albern, dass ich bisweilen an eine Uwe Boll-Versoftung dachte.

Kommen wir zu meinem Testfazit: Die Unglaublichen ist ein Lego-Spiel, wie es im Buche steht. Der Bauklötzchen-Charme ist von Minute 1 an voll vorhanden, und auch das abwechslungsreiche Spielprinzip macht Spaß. Ob ich Syndromes Schergen verdresche, einen Zug per Motorrad verfolge oder den Omnidroid in seine Einzelteile zerlege, es wird so schnell nicht langweilig. Zugegeben, es gibt kaum Neuerungen, das stört mich aber nicht weiter.

Was mir allerdings sauer aufstößt, sind die teils unterirdischen Sprecher, und auch etwas Hilfe bei der Wegfindung hätte dem Spiel nicht geschadet. Zwar geben die Charaktere mitunter Hinweise, hilfreich sind diese aber nicht immer. Für meinen Geschmack hätte Die Unglaublichen auch etwas fordernder ausfallen dürfen, wirklich zu knabbern hatte ich an keiner Stelle.

Sehr gut gelungen finde ich die Umgebungsrätsel, bei denen ich die unterschiedlichen Superheldenkräfte miteinander kombiniere. Oft muss ich Geräte aufbauen, mit einer bestimmten Fähigkeit aktivieren, sie wieder zerhauen, an anderer Stelle neu aufbauen und mit einem anderen Charakter den zweiten Teil des Puzzles lösen. Als Fan des ersten Films hat mir zudem die detailverliebte Umsetzung der Szenen gut gefallen, auch wenn bisweilen doch starke Abweichungen zu verzeichnen sind.

Meine Bewertung für Lego – Die Unglaublichen lautet dementsprechend 7.0 von 10. Diesen Test gibt es als Audio, Video und Text. Weitere Informationen zum Spiel findet ihr auf GamersGlobal.de.
GTA-Veteranen wissen ganz genau, was hier zu tun ist.
Dennis Hilla 21. Juni 2018 - 9:18 — vor 5 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 21. Juni 2018 - 9:19 #

Viel Spaß beim Anhören, Ansehen oder Lesen des Tests!

JackoBoxo 20 Gold-Gamer - P - 21090 - 21. Juni 2018 - 10:14 #

Danke für den Test.
Kannst Du was zur Spielzeit sagen? Ich geh mal davon aus, dass nach dem Druchspielen der Story die Level wieder im Freeplay zugänglich sind, um alle Extras/Geheimnisse zu finden. Wie umfangreich ist denn die Hub-World?

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 25. Juni 2018 - 11:30 #

Die Spielzeit beträgt so 6-8 Stunden, die bereits gespielten Levels kannst du aus dem Hub wieder ansteuern.

Lacerator 16 Übertalent - 5302 - 21. Juni 2018 - 10:07 #

Was ich mich schon seit Jahren frage: Wer kauft eigentlich diese ganzen wie Unkraut aus dem Boden schießenden Lego-Spiele?

Seit gefühlten Ewigkeiten wird hier im Akkord jedes nur denkbare Franchise verwurstet. Das kann doch keinen mehr interessieren, oder?

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110364 - 21. Juni 2018 - 10:28 #

Eltern für ihre Kids?

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24205 - 22. Juni 2018 - 16:44 #

Auf jeden Fall.

euph 30 Pro-Gamer - P - 129971 - 21. Juni 2018 - 10:33 #

Kinder denken da ein bisschen anders, als Erwachsene würde ich sagen. Kenne jedenfalls ein paar Kids, die viele der Legospiele mit viel Spaß immer wieder spielen.

Jürgen (unregistriert) 21. Juni 2018 - 10:42 #

Mir machen die Spiele Spaß. Hab fast jedes gekauft. Wo siehst Du den Unterschied zu CoD oder AC?

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28775 - 21. Juni 2018 - 11:59 #

Beim jährlichen und nicht halbjährlichen Release.

Jürgen (unregistriert) 21. Juni 2018 - 15:02 #

Aha.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86744 - 23. Juni 2018 - 13:04 #

Was Du bei diesen Spielen findest und mir entgeht, ist mir völlig schleierhaft.

Jürgen (unregistriert) 24. Juni 2018 - 18:43 #

Dir muss ja nicht alles gefallen. Hast ja sowieso keine Zeit.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86744 - 24. Juni 2018 - 19:04 #

Lese ich da einen gewissen Unterton raus? Ich will Dir den Spaß nicht verderben, da aber etliche Leute aus meinen Bekanntenkreis diese Spiele schätzen, drängt sich mir der Gedanke auf, ich könnte etwas übersehen haben...

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110364 - 24. Juni 2018 - 20:29 #

Ist doch schön, wenn Geschmäcker verschieden sind.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86744 - 24. Juni 2018 - 21:32 #

Meistens ja, vor allem dann, wenn man die Meinung des anderen respektieren kann. Ein immer wieder allzuoft schwieriges Unterfangen... ;)

Steppenbrand_offline (unregistriert) 21. Juni 2018 - 11:46 #

Ich bzw. wir kaufen diese Spiele. Mit meiner Frau, mit meinen Kindern und auch allein werden die meisten Lego Spiele von Telltale mit Freude gepielt. Zugegeben Star Wars 3 oder Batman 3 haben wir ausgelassen, aber immer wenn ein neues Thema kommt, sind wir dabei :-)

marshel87 17 Shapeshifter - 6583 - 26. Juni 2018 - 8:12 #

Also die Star Wars spiele fand ich klasse, Fluch der Karibik auch, der Hobbit war mega! ... also ich spiele die schon ab und zu ganz gern :)

Strafer 10 Kommunikator - 517 - 21. Juni 2018 - 10:08 #

Hm, also das begeistert mich nun nicht wirklich. Da finde ich die Star Wars Ableger doch spassiger und atmosphärischer...

Jürgen (unregistriert) 21. Juni 2018 - 10:42 #

Außer Star Wars 3

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110364 - 21. Juni 2018 - 10:29 #

Spiel ist mir wurscht, ich freu mich auf den Film :).

euph 30 Pro-Gamer - P - 129971 - 21. Juni 2018 - 10:34 #

So geht es mir auch :-)

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25649 - 21. Juni 2018 - 10:34 #

Ich reihe mich ein!

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40200 - 21. Juni 2018 - 17:12 #

Schließe mich an :)

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25649 - 21. Juni 2018 - 10:34 #

Die Qualität der Spiele gleicht sich dem klassischen Lego-Portfolio an. Irgendwie kommt nichts mehr, was einen vom Hocker reißt.

Evoli 17 Shapeshifter - 8858 - 21. Juni 2018 - 20:05 #

Die Lego-Spiele sind eigentlich immer ganz nett, aber irgendwann war da für mich erst mal die Luft raus. Die Unglaublichen sind da auch nicht unbedingt meine Lieblingsmarke (Harry Potter hat mich z.B. eher angesprochen).

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 22. Juni 2018 - 5:10 #

Angehört. Danke dafür. Wieder eine recht nette Umsetzung aber von den Lego Spielen habe ich wohl erst einmal genug. Ich kümmere mich momentan lieber um die echten Steinchen.

Esketamin 16 Übertalent - 4577 - 19. Oktober 2018 - 11:59 #

Hätte mir gewünscht, was über die Unterschiede der Switch-Version zu hören. Ich spiele die Lego-Spiele eigentlich alle immer gern. Ist ein netter, unkomplizierter Zeitvertreib und macht mir gute Laune :-)