A Link between Worlds ist spielerisch vielfältig. Neben den vielen (Boss-) Kämpfen und unzähligen Rätseln warten auch mal solche Abschnitte auf euch, in denen ihr durch die Feindreihen schleichen müsst.

Freiheit und RatlosigkeitWelche Gadgets ihr im aktuellen Dungeon konkret benötigt, verrät euch A Link between Worlds nur in Ausnahmefällen. Durch das Gadget-System seid ihr zwischenzeitlich sehr frei in eurer Entscheidung, wohin ihr als nächstes geht. Das kann dazu führen, dass ihr zu früh einen zu schweren Dungeon zu meistern versucht. Eine bessere Rüstung findet ihr allerdings nur in einem bestimmten Dungeon. Wer also zufällig erst in die richtigen Dungeons geht, früh die bessere Rüstung findet oder eine von mehreren Schwertverbesserungen erhält, hat es deutlich leichter.

Aber zunächst will der Weg zum Dungeon entdeckt werden! Denn zumindest beim ersten Besuch müsst ihr selbst dorthin finden. Das ist selbst in der Bergwelt am Anfang nicht unbedingt ein Selbstläufer, und spätestens, wenn ihr mehrfach durch die Spalte zwischen den beiden Welten wechseln müsst, um einen Weg zu finden, werdet ihr euch definitiv verlaufen.  Spielinterne Hilfe gibt es in diesem Bereich kaum, zumindest, wenn ihr nicht Street Pass aktiviert. Dadurch sammelt ihr Münzen, die ihr bei "Hilfsgeistern" einsetzen könnt. Da wir das Spiel an einer Capture-Station spielten, um eigene Screenshots erstellen zu können, ist es uns leider nicht möglich zu sagen, ob diese Hilfsfunktion etwas bringt oder nicht.

Fast alle Gadgets stehen euch sehr früh im Spiel zur Verfügung. Anfangs könnt ihr sie nur leihen, später auch kaufen.

Gadgets auf Leihbasis

Bei den Händlern im Spiel dürft ihr einen Schild und andere Bonusobjekte wie Kampfbienen kaufen. Die sechs Slots in der linken Bildmitte enthalten aber nur nicht-käufliche Ausrüstung.

Da ihr grundsätzlich alle von Ravios Gadgets auf einmal mitnehmen könnt, habt ihr theoretisch nie das Problem, ohne ein benötigtes Werkzeug im Dungeon zu landen. In den ersten Spielstunden erweist es sich allerdings als unvorteilhaft, die Gadgets zunächst nur ausleihen zu dürfen. Das ist zwar bedeutend billiger, hat aber den großen Nachteil, dass Ravios Helfer im Falle von Links Tod (tatsächlich wird er natürlich nur ohnmächtig) alle ausgeliehenen Gadgets wieder in den Laden zurückbringt. Ihr müsst dann also immer erst die Gadgets erneut ausleihen und dann zurück zum Dungeon. Erst einige Spielstunden später dürft ihr die Gadgets gegen Rubine dauerhaft erwerben. Für uns riecht das eher nach Spielzeitstreckung.

Für die Verwendung der Gadgets steht euch zunächst nur ein Slot zur Verfügung, bei dem das Werkzeug mit der Y-Taste verbunden wird. Braucht ihr ein anderes, müsst ihr etwas umständlich über das Itemmenü gehen. Im weiteren Spielverlauf ändert sich das allerdings. Ein Schnellauswahlmenü ermöglicht es euch dann sogar während des Kampfes, die Gadgets in einer vertikal scrollenden Leiste zu ändern.

Später könnt ihr auch den Bereich des Inventars wählen, der für die Gadget-Auswahl berücksichtigt werden soll. Ihr könnt dort also auch nur die zwei oder in der jeweiligen Umgebung benötigten Gadgets in der Leiste platzieren. Wer die Welt eifrig erforscht, erhält von der Frau des Schmieds außerdem eine Tasche, wodurch ihr ein zweites Gadget der X-Taste zuweisen könnt.

Kreative Vielfalt,
knifflige RätselIn A Link between Worlds unterstreicht Nintendo einmal mehr ihren Hang zu kreativen Spielideen und anspruchsvollen Rätseln. Das gilt insbesondere für die Dungeons, die ihr euch nach und nach erschließen müsst. Jeder der Dungeons oder Türme  besteht aus bis zu acht Etagen. Link muss, wie in der Serie üblich, jeweils Schlüssel in Truhen finden, um Zugang zu verschlossenen Bereichen zu erhalten, oder Schalter umlegen, um Pforten zu öffnen. Natürlich könnt ihr die Truhen und Schalter nicht einfach so erreichen. Stattdessen müsst ihr clever die Fähigkeiten und Gadgets einsetzen. Besonders gut gefallen hat uns ein Besuch im Wassertempel. Dort muss Link seinen Enterhaken nutzen, um den Wasserstand in den Räumen zu verändern, oder einen reißenden Wasserstrom mehrfach umleiten. Sehr oft müsst ihr auch Links Wandbild-Fähigkeit einsetzen, um als wandelnder Schatten an einer Mauer entlang ein Podest zu erreichen oder euch auf aneinander vorbeischwebende Objekte "pinseln", um immer weiter nach oben zu gelangen. An einer Stelle müsst ihr diese Fähigkeit auch im Stil eines Sam Fisher einsetzen: Ihr bekommt es mit Wachen zu tun, die euch keinesfalls sehen dürfen.

Diese Waldgeister wollen euch prüfen. Nur wenn ihr den richtigen folgt, erreicht ihr das Ziel und könnt das Master-Schwert an euch nehmen.

Besonders knifflig wird es, wenn ihr innerhalb einer bestimmten Zeit mehrere Schalter betätigen müsst. Das bedeutet zum Beispiel, per Bombe einen Schalter "zeitversetzt" zu aktivieren, während ihr euch bereits auf dem Weg zum nächsten befindet. Auch sonst hat jedes Gadget durch die Rätsel seine Daseinsberechtigung und wirkt deshalb unersetzlich. Wippen müsst ihr beispielsweise einfrieren, damit sie nicht umschlagen, und Flammen könnt ihr nur mit dem Tornadostab kurzzeitig erlischen lassen. Aber es gibt auch Rätsel der anderen Art. So müsst ihr einmal drei Strophen eines Liedes vervollständigen, um Einlass zu erhalten.

Sehr positiv in Erinnerung geblieben ist uns außerdem eine Szene, in der wir auf einen Haufen Waldgeister treffen. Wir müssen nun einem davon durch den richtigen Ausgang folgen, wobei die Geister natürlich zuvor kreuz und quer durcheinander fliegen. Im nächsten Bildschirm geht das Spielchen weiter, nur dass ihr nun zwei Waldgeister beobachten müsst und ihnen eben nicht folgen dürft.

Retro-Charme und Humor

Per "Wandbild" bewegt sich Link als 2D-Pinselei an Wänden entlang fort.

Obwohl A Link between Worlds ein komplett neues Zelda ist, wirkt der 3DS-Titel durchweg wie ein Retro-Spiel. Das liegt sowohl an der Top-Down-Perspektive als auch an der wohl bewusst polygonarmen Grafik. Und auch akustisch wirkt vieles wie vor 15 Jahren, selbst die Soundeffekte klingen so blechern, dass es im Vergleich mit aktuellen Soundgranaten wie Battlefield 4 in den Ohren wehtun könnte. Uns jedoch haben die Soundeffekte wohlig in den Ohren gekitzelt, zumal die Soundqualität keinesfalls unterirdisch ist. Nintendo sollte aber endlich einmal Abstand von den unvertonten Dialogen nehmen! Eine gute Sprachausgabe hätte die süffisanten Dialoge und die Atmosphäre allgemein ganz sicher aufgewertet – Retro-Fans hätten sie ja optional deaktivieren können.

Aber Nintendo hat nicht alles wie früher gemacht. Zum Beispiel braut euch auf Wunsch bereits früh im Spiel die Hexe Irene Heil- und Stärketränke. Von ihr könnt ihr euch (außerhalb der Dungeons) jederzeit kostenlos zu den bereits einmal aktivierten Wetterhähnen, den großzügig verteilten Speicherstationen im Spiel, transportieren lassen. Das geht zwar nur innerhalb einer Welt, erspart euch aber viel unnötige Lauferei. Schade eigentlich, dass A Link between Worlds wie die Vorgänger nur drei Speicherslots anbietet. Ihr könnt die Spielstände zwar in andere Slots kopieren, so aber eben maximal drei Zeitpunkte, etwa Bosskämpfe festhalten.

Die Gegner in der Parallelwelt sind bedeutend stärker als im "echten" Hyrule. Ohne das bessere blaue Kostüm oder das verstärkte, rot leuchtende Schwert kann Link rasch viele Herzen verlieren. Mit 16 sind wir aber auf der sicheren Seite.