Sehnsucht nach Frieden & Patches

King Arthur 2 Test

Mick Schnelle 10. Februar 2012 - 0:13 — vor 12 Jahren aktualisiert
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In den Schlachten mussten wir immer wieder Aussetzer der KI erleben, bei eigenen und feindlichen Truppen.
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Magische Monumente So nett gemacht und gekonnt vorgetragen diese Abenteuer auch sein mögen, das Herz von King Arthur 2 sind ganz klar die Gefechte, die in Echtzeit auf einer separaten Karte, die ungefähr dem umliegenden Gebiet auf der Weltkarte entspricht, ausgespielt werden. Nach kurzer Ladezeit findet ihr euch als Kommandeur eurer Truppen auf dem Schlachtfeld wieder. Wie von der Konkurrenz und dem Vorgänger gewohnt, schickt ihr eure Leutchen in den Kampf, positioniert Bogenschützen brav hinten und auf Hügeln. Und dann versucht ihr, den Feind möglichst elegant und mit möglichst geringen eigenen Verlusten zu eliminieren. Denn das ist der einzige Weg, die Schlacht zu gewinnen, daran ändern auch die Bonusgebäude und Monumente nichts, die überall auf dem Schlachtfeld herumstehen. Wenn ihr diese strategischen Punkte einnehmt, verschafft ihr euch aber verschiedene, oft schlachtentscheidende Vorteile. Das können Blitzzauber sein, verbesserte magische Schilde, oder ihr schneidet dem Gegner die Möglichkeit ab, seine geschwächte Armee mit den immer wieder auftauchenden Entsatzeinheiten aufzufrischen. Eine nette Idee, die den Kämpfen spätestens auf dem zweiten der vier Schwierigkeitsgrade etwas taktische Würze verleiht. Und die in den oberen beiden Schwierigkeitsstufen meist über den Ausgang der Schlacht entscheiden, zumindest bei halbwegs gleichstarken Armeen.

Spezielle Gebäude auf dem Schlachtfeld bringen dem Eroberer Boni wie zusätzliche magische Schilde ein.
Im Vergleich zum Vorgänger hat Neocore eine wesentliche Änderung eingeführt: eine Verzögerung bei Zaubersprüchen. Die waren im Vorgänger oft viel zu mächtig. Wer, was taktisch eigentlich sinnvoll ist, eine Frontlinie aufbaute oder Nahkampfeinheiten staffelte, dahinter seine wertvollen Bogenschützen platzierte – der konnte meist nur noch heulend zusehen, wie ihm der Computergegner binnen Sekunden ganze Hundertschaften von Soldaten mit üblen Flächenzaubern auslöschte. Verstecken und Abstand wahren, Helden und Bogenschützen vorschicken, das waren die Erfolgstugenden in King Arthur. Teil 2 aber lässt eine Zwangspause verstreichen, bis ein Zauberspruch aktiviert wird. So kann es passieren, dass der bereits befohlene Feuerball erst nach zehn Sekunden auf die Feinde hinabstürzt. Genug Zeit für eure Widersacher, so sie denn aufpassen, sich ein Stück vom Einschlagspunkt zu entfernen. Ein erstaunlicherweise recht gut funktionierender Kniff, der dennoch den Magieeinsatz nicht allzu frustrierend werden lässt.

Und, eine ebenso gute Nachricht: Während in King Arthur einige Bogenschützen ausreichten, um auch die stolzesten herangallopierenden Ritter in einer Weise auseinanderzunehmen, die an das Ende von The Last Samurai erinnert (Stichwort: Gatling Gun gegen frontal angreifende Reiter), sind sie jetzt nur noch das, was Bogenschützen normalerweise sind: Eine gerade in der Defensive effektive, keinesfalls aber übermächtige Einheit. Ist also alles eitel Sonnenschein im neuen, alten Britannien?

Gefechte mit BefehlsverweigerernFreut euch nicht zu früh, wenn wir bislang nur Positives zu den Gefechten geschrieben haben. Denn was die weniger übermächtigen Zaubersprüche und die nicht mehr gar so durchschlagskräftigen Bogenschützen euch an grauen Haaren ersparen, kostet euch die dämliche KI der eigenen Truppen. "Alle Mann markieren und ab nach vorne schicken" führt häufig dazu, dass ein, zwei Trupps dann doch stehenbleiben und den Kollegen lieber untätig zugucken anstatt eurer Weisung ordnungsgemäß zu folgen. Was aber nicht immer gleich auffällt, denn ihr kommandiert doch eine ganze Reihe von Einheiten.

Das heißt nun nicht, dass die Künstliche Intelligenz komplett inkompetent wäre. Nach wie vor nutzt sie Zaubersprüche, trachtet danach, die Bonusgebäude einzunehmen, sichert diese auch fast immer mit mindestens einem Trupp. Manchmal versucht sie, unsere Truppen zu umgehen, um ihnen in den Rücken zu fallen oder an einen Strategischen Punkt zu gelangen, aber oft auch nicht. Vor allem leidet auch die Gegner-KI unter der "Befehlsverweigerung" mancher Einheiten.


Das unvermittelte Stehenbleiben der Feinde ließ uns folgenden "Höhepunkt" in einer unserer Schlachten erleben: Eine einzelne feindliche Einheit saß in einem Graben und rührte sich nicht mehr. Vielleicht drehten die Soldaten einfach Däumchen, vielleicht dachten sie sich auch "Ihr kriegt uns nicht, ihr kriegt uns nicht." Um das Gefecht zu gewinnen, mussten wir jedenfalls erst die eigenen Truppen per Hand und pixelgenau dorthin bugsieren, um dem renitenten Gegner Saures zu geben und die Schlacht schließlich doch noch zu beenden. In solchen Situationen fragten wir uns oft, ob KI für Neocore nicht vielleicht etwas anderes heißt als Künstliche Intelligenz. Kein Interesse zum Beispiel.
Mit Shogun 2 kann sich King Arthur 2 in Sachen Grafikpracht nicht messen, sieht aber aus der Nähe dennoch gut aus.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469823 - 10. Februar 2012 - 0:23 #

Viel Spaß beim Lesen!

volcatius (unregistriert) 10. Februar 2012 - 1:08 #

Die Sackgasse hatte ich im ersten Teil, so dass ich nochmal neu anfing. Leider fiel das Spiel im Mittelteil des 2.Versuchs irgendwie in sich zusammen und machte keinen Spaß mehr, insbesondere die Schlachten nervten enorm.

Schade, dass die Verwaltung des eigenen Reiches so zusammengestrichen wurde. King Arthur 2 ist wie schon der Vorgänger nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Bugs ein Kandidat für einen Steam-Deal in ein paar Monaten.

Wie lang wird denn zum kompletten Durchspielen benötigt? Nach 6 Stunden waren ja schon 3 von 5 Kapitel durch.

P.S. Wird es von Mick einen Test zu Jagged Alliance: Back in Action geben?

Anaka 13 Koop-Gamer - 1440 - 10. Februar 2012 - 12:06 #

Das mit dem ersten Teil hatte ich auch, es macht bis zu einem Punkt wiklich Spaß und dann war irgendwie der Spaß weg und ich habe es nie wieder angefasst.

Ich hatte gehofft, der Teil wäre besser aber scheint nicht so zu sein. Dann werde ich lieber aussetzen und weiter die Beta von Elemental: fallen enchantress zocken, das Spiel habe ich mit als alter Master of Magic-Fan immer gewünscht :-D

dennoch verdammt schade, King Arthur könnte so gut sein.

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 10. Februar 2012 - 10:07 #

Jagged Alliance war noch nie mein Ding. Deshalb überlasse ich den gern dem größten Jagged Alliance-Fan auf Gottes Erden...

Cloud (unregistriert) 11. Februar 2012 - 12:45 #

Meinst du nicht dem kleinsten JA-Fan? ;-)

Henke 15 Kenner - 3636 - 10. Februar 2012 - 1:15 #

Wundert mich, dass Onkel Schnelle schnell noch die Zeit für einen Strategietitel findet; dachte er wäre mit der Übersetzung des vierten Mass Effect-Romans ausgelastet...

Wie auch immer: King Arthur war als Film klasse, als Spiele-Reihe kann es mich nicht begeistern. Bin da doch lieber Frontschwein denn Stratege...

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 10. Februar 2012 - 9:31 #

ähm... der Mass Effect-Roman steht mittlerweile im Buchhandel, da hatte der Onkel etwas Zeit übrig...

PCEumel 13 Koop-Gamer - 1436 - 10. Februar 2012 - 9:54 #

Ist das der Roman, der nochmal umgeschrieben werden soll, weil er lauter Lore-Fehler enthält? Oder war das ein anderer? xD

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 10. Februar 2012 - 10:05 #

was die Änderungen angeht, musst du Panini bzw. Bioware fragen. Das ist deren Sache. Ich habe das Buch nicht geschrieben.

Siak 15 Kenner - 3565 - 10. Februar 2012 - 1:34 #

Schade das man das Spiel nur in einer englischen Sprachversion gibt. Viele mögen es für unnötig halten, doch mir und sicher auch vielen anderen, ist es schon wichtig ein Spiel dieser Art nicht auf englisch spielen zu müssen.

Vielleicht könnte man den Umstand der Nichtübersetzung im Test nachtragen. Könnte mir vorstellen das der Eine oder Andere sonst bitter überrascht wird, wenn er es erst nach Spielstart bemerkt.

Horschtele 16 Übertalent - 5693 - 10. Februar 2012 - 2:25 #

Zum Thema Performance-Probleme: es kann wohl helfen, wenn man das Spiel nicht via Steam startet, sondern im Installordner die gewünschte .exe nutzt. Abhängig von der DirectX-Version und System (32/64Bit) gibt es verschiedene ausführende Dateien.

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 10. Februar 2012 - 9:33 #

ich hatte die Gamersgate-Version. Da gabs die Performanceprobleme auch...

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. Februar 2012 - 5:01 #

Ich nehme Tor 3 !

Zonk. Ooooh wie schade ^^

nova 19 Megatalent - P - 16911 - 10. Februar 2012 - 9:47 #

Schön geschriebener Test! :)

Hmm ich glaube, ich werde bei diesem Titel passen.

finality 09 Triple-Talent - 345 - 10. Februar 2012 - 10:07 #

Schade, ein Arthur Spiel welches ein wenig realistischer daher kommt, (so wie in Bernard Cornwells Büchern, The Warlord Chronicles) würde mich wesentlich mehr reizen. Aber so Klischee - Fantasy Zeug... Ne danke.
Mal ganz davon abgesehen dass die Demo schon grauenhaft war...

Lord Lava 19 Megatalent - 14373 - 10. Februar 2012 - 12:00 #

Schade, das Setting hat sich eigentlich ganz interessant angehört, aber das Spiel scheint ja wirklich sehr verbuggt zu sein und eine schlechte Performance zu haben.

Anonymous (unregistriert) 10. Februar 2012 - 17:11 #

Schade, hatte mir mehr von dem Spiel erhofft.

Außerdem schade: ich habe bisher gerne meinen AdBlocker auf Gamersglobal ausgelassen, weil die Werbung nicht aufdringlich war, aber die Darkness II Werbepopups sind unerträglich. -> AdBlocker wieder an und bleibt auch so.

Ich habe nichts gegen Werbung auf Webseiten und verstehe, dass sie nötig ist, aber wenn ich bei jedem Seitenwechsel wieder ein riesiges Flashpopup habe, ist Schluss.

heini_xxl 18 Doppel-Voter - P - 9622 - 11. Februar 2012 - 14:27 #

hatte mir auch mehr vom spiel erhofft - zumal ich es hier bei gamersglobal bei der abo-verlosung gewonnen habe. jetzt liegt die packung noch auf meinem schreibtisch und wartet ein paar patches ab, bis ich es ausprobieren werde.

finality 09 Triple-Talent - 345 - 14. Februar 2012 - 15:28 #

Oh, du armer... Von einem Gewinn kann man da nicht wirklich sprechen... ;)