Test: Kummer-Knappe statt König

King Arthur Test

Es könnte so ein schönes Spiel sein: Idyllische Englandkarte, abwechslungsreiche Missionen, Texttafel-Adventure-Elemente und 3D-Schlachten, und das alles mit Königen, Rittern, Eheweibern und natürlich der Tafelrunde. Lest, warum dieses üble Strategie-Desaster dennoch nur die ersten paar Spielstunden seine Schwächen kaschieren kann.
Jörg Langer 7. Februar 2010 - 2:19 — vor 14 Jahren aktualisiert
PC
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
King Arthur ab 6,59 € bei Amazon.de kaufen.
Einst waren komplexe Rundenstrategiespiele eines der führenden Genres, heutzutage sind Veteranen dankbar, wenn alle paar Jahre ein Civilization erscheint oder ein Geheimtipp wie Empires of Steel. Wie schnell schlagen da die Strategenherzen, wenn ein bekannter Hersteller wie Ubisoft ein Spiel herausbringt, das die besten Elemente aus Total War: Medieval 2 mit der König-Artus-Sage, einer stärkeren Betonung der Helden sowie Texttafel-Abenteuern vereint!

Nun ist die Total-War-Serie führend auf ihrem Gebiet, nämlich anspruchsvolle Rundentaktik mit grafisch opulenten (und gar nicht mal einfachen) 3D-Schlachten zu kombinieren. Was läge also näher, als sich in Steuerung und sonstiger Machart am Genreprimus zu orientieren? Wenig, dennoch hat sich Neocore Games dazu entschlossen, für ihr King Arthur ziemlich viele erpropbte Standards über den Haufen zu werfen, stattdessen eine Menge Bugs einzubauen sowie verquere Designentscheidungen, die aus einem grandiosen Konzept eine Enttäuschung machen. Klingt das bitter? Das soll es auch, denn wir haben viele, viele Stunden versucht, das Gute in King Arthur zu sehen -- und wurden doch immer stärker enttäuscht. Um euch unsere Testerqual ein wenig nachvollziehen zu lassen, werden wir erst die ganzen tollen Ideen aufführen -- bevor wir euch dann ab etwa Mitte des Artikels den glühenden Dolch der mannigfaltigen Enttäuschungen in den Rücken rammen (natürlich nur symbolisch, verehrte Leser). Und zwar gerade dann, wenn in eurem Strategenherz die Hoffnung aufkeimt, dass doch alles gar nicht so schlimm sein könnte, und die Note am Ende vermutlich einfach ein Tippfehler ist.

Übrigens: Ihr seht deswegen englische Screenshots (obwohl es eine deutsche Version gibt), weil wir angesichts der vielen Bugs sichergehen wollten, wirklich die allerneueste Version (via Steam-Update) zu testen.

Auf der malerischen Strategiekarte planen wir die Eroberung von Wales. Die Burg hinten-rechts ist Camelot.
 
Viele gute, eigene Ideen
 
King Arthur will kein historisches Strategiespiel sein, es orientiert sich vielmehr an einem generellen König-Artus-Setting, verwoben mit einigen britischen und walisischen Mythen um "gute" und "böse" Sidhe -- Anderweltler, so eine Art Elfen. Es gilt also, Britannien unter eure Knute zu zwingen, ähem, unter eurer weisen Herrschaft zu vereinen, und dabei Christentum und heidnische Religion in Einklang zu bringen. Ihr startet im fest eingebauten Tutorial im äußersten Südwesten Cornwalls und lernt in den ersten Zügen erstmal die Bedienung sowie die Besonderheiten des Spiels. Die Regeln sind durchaus sperrig, aber auch angenehm anders als in herkömmlicher Rundenstrategie. So haben die meisten Provinzen keine zu erobernde Hauptstadt, vielmehr müsst ihr alle Ortschaften darin einnehmen, um an ihre Einnahmen und Rekruten zu kommen. Praktisch jede „Lokation“, die ihr auf der Karte seht (und die bei Anklicken eine passende Geräuschkulisse erklingen lässt), gibt den dort platzierten Truppen oder Rittern Boni. Beispielsweise erhalten Ritter in Burgfeldern Erfahrungsboni, normale Truppen hingegen auf Musterungsplätzen. Bestimmte Orte schenken euch zusätzliche Forschungspunkte, wenn sich ein Ritter darin befindet, andere wiederum geben Verteidigungsvorteile, wenn es dort zur Schlacht kommt.

Nächste Besonderheit: Die vier Jahreszeiten (jede Runde dauert eine Jahreszeit) färben nicht nur die schmucke Strategiekarte jeweils anders ein, sie haben große Auswirkungen aufs Spiel. Im Winterquartal etwa gibt es keinerlei Bewegungen auf der Karte, dafür ist dies die einzige Saison, in der ihr neue Bauaufträge, Forschungsfelder oder Gesetze anstoßen könnt -- allerdings nur, sobald ihr eine „Trutzburg“ habt ­-- davon gibt es vier auf der Karte, die erstmal erobert sein wollen.

Diese drei (von uns nebeneinander gesetzten) Tafeln beschreiben jeden Ritter; von links: Inventar, Fähigkeiten und Zaubersprüche sowie die Tafel mit Moral, Loyalität und beherrschten Provinzen. Ganz oben: die fünf Grundattribute.

Ohne Ritter lauf' ich nicht!

 
Womit wir bei der dritten Besonderheit wären: Truppen können sich nur zusammen mit Rittern bewegen. Dahinter scheint der Designansatz zu stecken, dass Neocore Myriaden von Miniarmeen vermeiden wollte, wie sie die Total-War-Serie plagen können. Im Ergebnis habt ihr aber dadurch ziemlich viel Mikromanagement, um zweitklassige Ritter als Truppen-Lotsen beziehungsweise Verstärkungsaufbewahrung zu verwenden -- wir hätten auf diese Idee verzichten können, akzeptieren sie aber als Eigenheit des Spiels.

Ein Ritter wiederum ist zwingend einer beliebigen Einheit zugeordnet, quasi seiner Leibgarde. Geht diese verloren, gerät er in Gefangenschaft. Ritter sind sowohl Einzelkämpfer als auch Magier, Heerführer und Gouverneure in einer Person. Allerdings eignen sie sich für diese vier Aufgaben unterschiedlich gut, je nach ihren Talenten und Werten (wie etwa „Herrschaft“). Generell lohnt es sich, die Ritter zu spezialisieren. Das geschieht beim Levelaufstieg und durch das Zuteilen von gefundenen, gekauften oder selbst hergestellten Artefakten. So macht ihr aus einem wenig kampfstarken Gefolgsmann, der aber gute Rektutierungs- und Herrschaftsfähigkeiten hat, am besten einen Etappenheini, der für die Aufstellung neuer Armeen zuständig ist. Zur Front bringen muss diese dann aber ein anderer Ritter, alleine laufen können die Soldaten ja nicht.
 
Noch eine Besonderheit: In jeder Trutzburg oder normalen Ortschaft könnt ihr Truppen anwerben. Wie viele und zu welchem Preis, das hängt von der Provinz und ihrem Gouverneur ab -- jedem Ritter könnt ihr bis zu drei Provinzen zuweisen. Manche Kämpen sind für den Gouverneursjob prinzipiell wenig geeignet, fieserweise gerne kombiniert mit einer Eigenschaft, die ihre Loyalität absenkt, wenn sie keine Provinzen halten...

Sobald ihr einer Armee neue Truppen zuweist, schlägt sie die Zelte auf und wird bewegungsunfähig. Für wie lange, das erfahrt ihr leider nicht (es hängt wiederum von der Provinzstärke ab) -- so habt ihr schnell mal für die nächsten sechs Runden, also für immerhin anderthalb Jahre, eine bewegungslose Armee, und müsst allein deswegen neu laden. Ein schlimmer Bug erschwert dieses Spielelement zusätzlich: Wenn eine Armee bereits seit Runden Leute rekrutiert (oder Verluste ausgleicht) und in der nächsten Jahreszeit fertig wäre, und ihr macht nun den Fehler, auch nur eine Einheit von einer anderen Armee in die bewegungsunfähige zu transferieren, so verlängert sich deren „Winterquartier“ um weitere zwei Monate. Immerhin: Wird eine gerade rekrutierende Armee angegriffen, so tauchen die bis zu diesem Zeitpunkt tatsächlich angeworbenen Soldaten bereits in der Schlacht auf; ihr kämpft also zum Beispiel immerhin mit halber Sollstärke.

Im Winter verwandeln sich alle Armeesymbole in Zelte -- Zwangspause ist angesagt.
jaws 15 Kenner - 3191 - 7. Februar 2010 - 2:36 #

Aah, jetzt weiß ich auch wie Jörgs Status vor wenigen Wochen ("spielt King Arthur und könnte weinen.") zu verstehen ist. Es hätten ja auch Tränen des Glücks sein können.

Takarth 11 Forenversteher - 704 - 7. Februar 2010 - 2:46 #

interessant wie stark sich dieser Test von dem von Gamestar unterscheidet, welche dieses Spiel als richtigen Geheimtipp nahelegten und mit einer 82 schmückten.

Porter 05 Spieler - 2981 - 7. Februar 2010 - 3:53 #

tja ein echter blender :-)
nach den ersten Promo Videos dachte ich auch: "hey, ein richtig schicker, interessanter und liebevoller Titel der Total War mal konkurrenz machen könnte", aber der Teufel steckt halt im Detail...

aber das es wohl doch kein burner wird hab ich mir schon gedacht als der US Release so still und heimlich von statten ging.

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 7. Februar 2010 - 10:35 #

also bei diesem spiel gehen die meinungen echt weit auseinander....

4players, gamestar usw setzen ihm ne ü80hin (4players 84%) und andre strafen das spiel ab aber gut egal!

muss sagen was ich lese ist aber durchaus gut okay die 3d schlachten sind nicht so gelungen aber der rest 1-2 patches abwarten und gut ists..... würde mich interessieren was bei euch die releaseversion von empire bekommen hätte denn teilweis fragt man sich wie ein Empire (trotz massen an bugs und massiven KI mängel) so hohe noten bekommen konnte ^^

Spitter 14 Komm-Experte - - 2255 - 7. Februar 2010 - 10:44 #

Das liegt wohl eben immer noch ein bisschen daran das es Auch eine Geschmackssache des jeweiligen Testers ist.

Und ich würde hier noch eher Jörg vertrauen bei so einem Test da er ja jemand ist der z.b. Total war verinnerlicht :) .

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65103 - 7. Februar 2010 - 11:24 #

Danke Jörg, genau solche Fehler, welche von dir beschrieben wurden, bringen mich beim Spielen zur Weißglut. Denn wenn ich mir die eigentlichen Features ansehe wäre das Spiel sofort gekauft. Ich warte dann mal auf die nächsten Patches. Wäre es evt. möglich, nach den (hoffentlich guten) Patches einen Nachtest zu machen?

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 7. Februar 2010 - 11:39 #

Ich vertraue da einfach Jörg Langer, wenn jemand Ahnung von Strategiespielen hat, dann er! :-)

SonicBlade (unregistriert) 7. Februar 2010 - 14:08 #

Anhand der Voarbinformationem in Netz fand ich das Spiel hochinteressant und der Gamestar-Test hat mein Interesse weiter angeheizt. Dann habe ich die Demo angespielt und wurde enttäuscht, vor allem die Schlachten spielen sich alles andere als gut. In diesem Licht kann ich die Bewertung von Jörg gut nachvollziehen.

Incanus (unregistriert) 7. Februar 2010 - 15:09 #

Hallo Jörg,

danke für den Test, der die Schwächen des Programms mehr als deutlich offenlegt; insoweit sind mir die Wertungen der Printmagazine (z. B. Gamestar liegt bei 80%, getestet von Martin Deppe, den ich eigentlich immer gut leiden konnte)nicht nachvollziehbar!

Ich hatte das Game eine Zeit lang intensiv auf dem Schirm, ungeachtet dessen, dass der Vorgänger des Studios nicht wirklich herausragend war; ich dachte, die machen endlich ein tolles Produkt, welches der Total-War-Empire-Ungehörigkeit mal so richtig Feuer unter dem Hintern macht; schade, war wohl nix!!!

Ich hatte allerdings auch das hier niedergelegte Testergebnis beim Spielen der englischen Demoversion befürchtet, konnte dies aber längst nicht so intensiv testen und ausarbeiten wie Jörg; also, nochmal, danke für den Test!

Siak 15 Kenner - 3565 - 8. Februar 2010 - 2:39 #

Es ist zweifellos richtig, bei weitem nicht alles was in diesem Spiel vermeintlich glänzt ist aus Gold. Jedoch, so schlecht wie das Spiel im Test abschneidet, sehe ich persönlich es nicht.

Insbesondere in Relation zur Total War Serie, kommt mir das Spiel zu schlecht weg.
Fast befürchte ich, dass Jörg (das Team) in diesem Fall nicht ganz objektiv bewertet haben.

Auch die Total War Serie hat seit jeher nicht zu übersehende Defizite die spätestens mittelfristig gehörig auf den Spielspaß drücken und die man seitens der Entwickler selbst nach Jahren (!!) noch nicht in den Griff bekommen hat. Und welche zumindest bei mir, die Motivation am Singleplayer Modus bisher immer jeweils nach einigen Spielstunden in den Keller sacken ließen.

King Arthur mag sich unter dem Strich (noch) nicht mit der Total War Serie messen können, doch so groß wie die Wertung es ausdrückt, ist die Differenz zwischen den beiden Spielen nicht.
Mir macht es durch die Neuerungen im Vergleich zur Total War Serie unter dem Strich sogar mehr Spaß als der Platzhirsch.

Für Interessierte hier noch eine recht anschauliche Zusammenfassung bisher erschienener Tests des Spiels:

http://www.spieleradar.de/PC/test/king-arthur-the-roleplaying-wargame/6_16803.html

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 8. Februar 2010 - 23:36 #

Bei Total War funktionieren aber sowohl die 3D-Schlachten als auch der Strategiemodus ziemlich gut und machen solange sehr großen Spaß, bis man wieder jede Schlacht gewinnt und auch die Defizite der Computer-KI im Strategiemodus kennt und ausnutzt. Trotz der KI- und Diplomatie-Schwächen (besonders schlimm fand ich das europäerfreie Indien in Empire) kann man sehr lange und sehr großen Spaß mit den Spielen der Serie haben, und ich kenne auch kein vergleichbares Spiel, das eine bessere KI hätte.

Bei King Arthur hingegen funktioniert der Strategiemodus nur mäßig, und die 3D-Schlachten sind eine Katastrophe.

Wir haben Empire bei GamersGlobal nie getestet, sodass man nicht wirklich eine Differenz zwischen der nie gegebenen Wertung und den 5.5 von King Arthur errechnen kann. Aber ich persönlich sehe Empire bei einer 8.0 im Nachhinein, vielleicht sogar 8.5. Dieser Abstand ginge voll in Ordnung aus meiner Sicht.

Porter 05 Spieler - 2981 - 8. Februar 2010 - 11:52 #

pff für ordentliche Printwertungen muss man sich an den Computec Verlag halten, PCA oder PCGames ;-)

Gamestar, never!

Zzorrkk 16 Übertalent - P - 5840 - 21. Februar 2010 - 0:30 #

Wieso dass denn? Habe lange alle diese Magazine gelesen, z.T. mehrere in einem einem Monat. Ich finde der Unterscheid zeigt sich in gewissen schwerpunkten und der offensichtlichen leicht anderen Zielgruppe und dem damit verbundenen Sprachstil (PCA...)
Die Wertungen (unabhängig vom Magazin) haben alle das Problem, dass sie meist mit zu wenig Zeit entstehen und durch die Bank meist zu hoch sind. Die Differenz zwischen den drei Heften und ihren Wertungen ist doch echt marginal.
Mich interessieren eh mehr die Infos über das Spiel - die Wertungen sagen mir wenig über den Spielspaß den ich ganz persönlich haben werde.

Falconer 13 Koop-Gamer - 1520 - 8. Februar 2010 - 12:57 #

Schade, schade, schade... So ein schönes Setting, so ein enttäuschendes Ergebnis. Klasse geschriebenes Review übrigens!

VanillaMike 14 Komm-Experte - 1875 - 9. Februar 2010 - 10:43 #

Hartes Ergebnis^^
scheint echt net so gut zu sein ;-D

Z 12 Trollwächter - 1009 - 9. Februar 2010 - 18:27 #

Ach Käse, da freue ich mich so auf das Spiel, werde von der GS noch darin bekräftigt, meine Hoffnungen hoch zu halten und dann das hier. Das Schlimme ist, dass in jeder Zeile dieses Tests deutlich wird, wie sehr Jörg sich ein gutes King Arthur gewünscht hätte. Miese Zeiten für Fantasy-Rundenstrategen.

Was soll's, wieder ein Titel mehr auf der undendlichen langen "Hol-ich-mir-als-Budget-wenn-ausreichend-gepatcht"-Liste.

Ein Hoch auf die PC-Spiele-Entwicklung, ihre ambitionierten Projekte und engen Zeitrahmen.

Anonymous (unregistriert) 13. Februar 2010 - 1:14 #

Also mir gefällt das Spiel super, das einzigste was mir bisher am ehesten negativ aufgefallen ist, ist, dass man den Einheiten keine Abfolge von Wegpunkten mittels Shift im Vorraus zuordnen kann. Ansonsten sind noch ein paar winzige "Bugs" an der Spieloberfläche vorhanden (nichts ernsthaftes, kaum nennenswert bis auf die nervigen Mouseovertooltips evtl.) und mir persönlich fehlt ein XP-Balken für reguläre Truppen, sowie er auch bei den Rittern/Helden vorhanden ist.

Aber wie gesagt, das sind alles nur Kleinigkeiten. Ganz offengesagt habe ich schon seit Ewigkeiten kein Spiel mehr erlebt, welches kurz nach Veröffentlichung so wenige Fehlerteufel aufwies wie dieser Titel - und das, obwohl hierbei ein kleines und weitestgehend unbekanntes Entwicklerstudio am Werk war. Im Übrigen habe ich es bisher kein einziges Mal erlebt gleich zu Beginn der Schlacht von 5 feindlichen Zaubern getroffen worden zu sein. Und die angeblich overpowerten Bogenschützen stellen für mich auch kein Problem dar (ausserdem sind diverse Anzeigemöglichkeiten vorhanden, um z.B. den Angriffsradius von feindlichen Einheiten betrachten zu können, usw.), man muss sich halt nur entsprechend viel Zeit nehmen um eine Schlacht vom Beginn bis zum Ende genauestens zu planen, im Grunde gilt dies jedoch für das gesamte Spiel, d.h. also auch im Strategischen Modus. Wer kein Mikromanagement mag und lieber schnelle, undurchdachte Echtzeit-Action will, der sollte besser Age of Empires, C&C und Konsorten oder treu bleiben, denn auch wenn es für viele auf den ersten Blick den Anschein haben mag, so hat King Arthur mit den soeben genannten tatsächlich quasi überhaupt nichts gemein - und das ist auch gut so! :d

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 13. Februar 2010 - 17:25 #

Naja, ich hab das im Test verlinkte Video nicht erfunden. Und es war auch keine Ausnahme.

Aber ich will dir deine Freude über das Spiel nicht nehmen, zu gerne hätte ich sie selbst länger als ein paar Stunden empfunden.

Anonymous (unregistriert) 13. Februar 2010 - 1:28 #

PS:
Wem dieses Spiel gefällt, der sollte sich ggf. auch mal die Sachen von Battlefront.com (bsplsw. Theatre of War 2) anschauen! Das besitzt zwar keine Rollenspielelemente in dem Sinne, wie sie in King Arthur vorhanden sind und auch keine Strategische Karte, ist aber ebenfalls schwer Mikromanagement-lastig und ähnelt ansonsten KA ein wenig im Spielprinzip. :)

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 13. Februar 2010 - 22:16 #

Naja, ist halt doof für das Spiel...mir aber doch eher egal da ich nur Spiele der Total War Serie kaufe und keine Klone...

Name 14. Februar 2010 - 0:13 #

So kategorisch empfehle ich das nicht zu handhaben. Es gibt durchaus gute und spielenswerte "Klone" um die du dich mit dieser Einstellung bringst!!

Allgemein:

Wobei King Arthur in unserem Fall hier meiner Ansicht nach genug und reichlich Features bietet die es von der Total War Serie deutlich abhebt. Leider geht das in den Berichten oft ein wenig unter bzw die vorhandenen Hinweise darauf werden nicht gebührend wahrgenommen. Liegt wohl daran, dass man das Spiel automatisch mit dem bekannten Total War "abgleicht" und Dinge die Toatal War eben nicht bietet, dabei leicht durchs Raster fallen und nicht wahrgenommen werden.

Ich musste während des Spielens auch erst "lernen" das man es eben NICHT wie Total War spielen darf. In den Schlachten ist es wesentlich bedeutender je nach Gegner die gebotenen Optionen wechselweise zu nutzen um zu gewinnen. Mit einer Standardstrategie, die mit leichten situationsbedingten Modifikationen immer funktioniert, ist es bei King Arthur nicht getan!!

Das Spiel ist zweifellos anspruchsvoller als die Spiele der Total War Serie. Was zum Teil auch daran liegt das die Balance (noch) nicht optimal ist, aber zum großen Teil eben auch daran das man aufmerksamer und flexibler an die Aufgaben herangehen muss um zu bestehen.

Anonymous (unregistriert) 21. Februar 2010 - 21:03 #

Vielen Dank für diesen Einblick ins Spiel. Hätte ich nicht in den Kommentaren zum Gamestar Test den Link auf diese Seite gefunden, währe es vermutlich schon bestellt. Werde wohl ab jetzt öfter mal hier vorbei schauen. ;)
Zum kotzen das ich GS nicht mehr nahezu blind vertrauen kann. Das
wahr zu Deinen Zeiten noch anders ^^

Takura 08 Versteher - 192 - 24. Februar 2010 - 11:57 #

Sehr informativer Test.
Würde mich wirklich freuen, wenn vorhandene Fehler relativ bald per Patch beseitigt werden können und es eventuell einen zufrieden Jörg Langer in einem Nachtest gibt.

Leser (unregistriert) 28. Februar 2010 - 15:54 #

Ich könnte hier auf viele Dinge eingehen aber ich lass es mal lieber, und beschränke mich auf die angesprochenen Kämpfe.

Ich finde das unglaublich das man seine eigenen Fehler dem Spiel ankreidet. Ich selber spiele das Spiel auf Schwer und habe nicht wirklich Probleme mit den Kämpfen, gewinne immer mit Verlusten unter der 50er Marke gegen Elite Maximum Level Einheiten.

Der Grund? Ich habe mich mit dem Kampfsystem auseinander gesetzt, und schicke nicht langsame Truppen (wahrscheinlich noch auf offenenem Terrain das Abzüge bringt) gegen Bogenschützen vor, deren Reichweite ich ja vorher sogar noch sehen kann! Dasselbe gilt für die Reichweie von Zaubern der Gegnern. Hätte man sich mal ein bisschen mit den Anzeigeoptionen auseinander gesetzt wüsste man das.
Lieber Jörg Langer, wenn schon langsame Einheiten vorschicken gegen Bogenschützen dann doch bitte keine 'Breakshields' sondern 'Longshields', die tanken so ziemlich alles.
Als nächstes sollte man seine eigenen Bogenschützen so positionieren das sie auf die Gegner auch zurück schießen können, hier helfen höher gelegenes Terrain sowie die Skills Pfeilen auszuweichen und schneller zu scheißen sowie mehr Damage zu machen. Tanken die Longshields macht man auch keine so großen Verluste, obwohl der Gegner die eigenen Bogenschützen natürlich imemr zuerst angreift. 'Loose Formation' sollte unter Beschuss an der Tagesordnung sein. Die Kavalerie umzingelt die Bogenschützen und bricht auf sie herein während man sie beschießt und ablenkt, und seine Ritter ein paar Flächenzauber anwenden lässt. Die Todeswolke ist hier beliebt. :)

Auch gibt es Skills zu teleporten, also kann man die Bogenschützen überraschen während die Hauptarmee der Gegner auf einen zu schreitet. Das können Helden sowie normale Einheiten.

Das Bogenschützen auch die eigenen Einheiten treffen wenn diese im gerangel mit einer gegnerischen Einheit ist die unter Beschuss steht ist wohl mal völlig nachzuvollziehen. Das sollte kein Kritikpunkt sein, mich würde das eher wundern das die so perfekt treffen können. Das wäre dann eher sogar ein Fehler in der Balance da Bogenschützen dann noch stärker wären.

Das Bogenschützen Gegner selber angreifen kann man übrigens ausschalten, man muss hier nicht ständig wie geschrieben immer auf 'Halten' klicken das stimmt einfach nicht.

Von Flankieren lese ich im Test auch nichts.

Fazit zum Test: Nicht richtig mit dem Spiel auseinander gesetzt, Fokus meiner Aussage liegt auf dem Kampfsystem. Sehr schade.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 11. März 2010 - 13:10 #

Ja, klar, ich habe mich in 25 Stunden nicht richtig mit dem Spiel auseinandergesetzt. Ich mach das ja im Gegensatz zu dir auch erst seit ein paar Wochen, dieses... Strategiezeugs spielen.

Leider muss ich dir vorwerfen, dich nicht richtig mit meinem Text auseinadergesetzt zu haben. Sonst wüsstest du, dass es mir in erster Linie um das Unsinnig-Unhistorische der Kriegsführung geht. Klar kann man sich an das verquere Kampfsystem anpassen, hab ich ja im Text geschrieben. Und wieso, glaubst du, haben die Entwickler selbst einen Cheat eingebaut per Menü, die Bogenschützen abzumildern? Weil sie diesen Aspekt perfekt finden? Die Schlachten in King Arthur haben nichts mit tatsächlichen Schlachten zu tun, und Bogenschützen sowie die Magie ist viel zu stark.

Anonymous (unregistriert) 23. März 2010 - 20:03 #

Seh ich wie Herr Langer, die KI ist stark im Ausnutzen des Gamedesigns was Magie und Bogenschützenpositionierung angeht. Der Giftregen ist ja noch relativ harmlos (weil nicht tödlich/heilbar), aber die Todeswolke auf Stufe 4, am besten noch von 4 gegnerischen Helden, macht die Verwendung von Bogenschützen unmöglich. Mein Verständnis von Spielspaß besteht nicht darin eine Heldeneinheit eine Viertelstunde vor den gegnerischen Reihen auf- und abmarschieren zu lassen bis er sein Magiepulver verschossen hat (sofern das über die zumeist zugunsten der KI verteilten Victory Locations überhaupt möglich ist). Auch nicht darin, aus jeder Schlacht einen Pyrrhussieg mitzunehmen nach dem ich die Hälfte der Armee über 4-8 Jahreszeiten neu aufstellen darf (wohingegen die KI scheinbar über unbegrenzt viele Helden verfügt die beliebig viele und beliebig hoch erfahrene Einheiten rekrutieren).
Ein weiterer netter Bug: Versucht das Machwerk mal auf einem schwächeren PC zu spielen und die Details runterzustellen: Schwupps sieht man auf der Strategiekarte die Quest-Aufträge nicht mehr, und in den Schlachten fehlen die Effekte vollständig (man merkt also noch viel weniger was eigentlich grade mit der eigenen Truppe passiert - es wird zwar angezeigt dass grade ein Zauber stattfindet, aber nicht wo, also kann man sich erstmal auf die Suche nach der Todeswolke machen bevor man Magieresistenz auf die Einheit zaubern kann - die KI unterliegt dieser Einschränkung offenbar nicht). Dazu kommt noch eine Latenz beim Anzeigen der angewählten Einheiten so dass man nicht weiss wen man eigentlich grade rumkommandiert, + eine Bedienung die der von Shadow of the Horned Rat und Dark Omen bei weitem unterlegen ist (SOTHR war zwar stellenweise ziemlich schwierig aber wenigstens ausbalanciert was die Magie und die Einheiten anging).

Selecta (unregistriert) 20. Januar 2011 - 3:07 #

Schon komisch, dass manche "Tester" nur noch in eine Richtung denken können...
Wer das Interface und die Bedienung (besonders im Bereich Magie) nicht versteht, sollte vllt. erstmal einen Blick ins Handbuch werfen oder an seinen Englischkenntnissen arbeiten, bevor er hier von Bugs und sonst was redet...
Es hat definitiv nicht den strategischen Tiefgang eines ETW, aber ist auf jeden Fall ein Spiel, dass man als Stratege mal gespielt haben sollte...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 27. Januar 2012 - 15:42 #

"aber ist auf jeden Fall ein Spiel, dass man als Stratege mal gespielt haben sollte..."

Also das ist der eine Punkt deines tendentiell beleidigenden "Kommentars", dem ich vorbehaltlos zustimme! Jeder Stratege sollte King Arthur mal gespielt haben -- um einen der absoluten Tiefpunkte des Genres erlebt zu haben.