Starker Superhelden-Prügler

Injustice 2 Test+

Benjamin Braun 19. Mai 2017 - 17:50 — vor 6 Jahren aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Die Kämpfe sind wuchtig-brachial. Catwoman ist beweglicher und schneller als die meisten anderen spielbaren Charaktere.
Anzeige


Wuchtig-brachiale Kämpfe

Wir müssen allerdings gar nicht die Spezialangriffe aktivieren, um Spektakuläres zu sehen. Denn auch die Kämpfe an sich sind so wunderbar wuchtig-brachial, dass keine Langweile aufkommt. Die einzelnen Kämpfer unterscheiden sich in Injustice 2 enorm in ihren Kampfstilen und Bewegungsmustern. Catwoman ist enorm agil, weshalb ihre Kampfmoves entfernt an die ihres Gegenstücks aus Batman - Arkham City (im Test: Note 9.5) erinnern. Cyborg ist da schon vergleichsweise behäbig unterwegs, wobei die Betonung auf vergleichsweise liegt. Denn flink sind die Kämpfer alle unterwegs.

Netherrealm beweist bei Kampfmoves und Animationen in jedem Fall ein sehr gutes Händchen. Die schwebenden Kämpfer wie Superman und seine Cousine Kara können sich zum Beispiel blitzschnell in den Rücken eines Gegners „teleportieren“ und zuschlagen oder einen Sturzangriff von oben ausführen. Dasselbe gilt für ihre übrigen Kampffertigkeiten. Batman etwa verschießt seinen Greifhaken auf einen Gegner, um sich damit zu ihm rüber zu katapultieren und dann einen mächtigen Tritt gegen die Brust loszulassen. Aquaman hingegen lässt Tentakel aus dem Boden aufsteigen, die den Gegner greifen und ihm Schaden zufügen. Der Joker wieder greift zu seiner Pistole oder lässt klappernde Gebisse fallen, die im Anschluss explodieren. Scarecrow wiederum wirft Ampullen mit Nervengift.

Diese Liste könnten wir noch umfassend weiterführen. Aber lasst uns lieber auf Special-Angriffe und die Spielbalance zu sprechen kommen.
Injustice 2 ist kein Mortal Kombat, aber ein paar der Attacken sind verglichen mit dem Vorgänger dennoch recht brutal.
 

Mehr Tiefe denn je

Die früheren Spiele von Mortal-Kombat-Schöpfer Ed Boon, heute Chefentwickler bei Netherrealm, waren nicht immer für eine ausgefeilte und komplexe Spielmechanik bekannt. Das ist schon seit einigen Jahren anders – und Injustice 2 setzt diesen Pfad konsequent fort. Mit seinen frei wählbaren Schwierigkeitsgraden kommen auch Genre-Einsteiger auf ihre Kosten. Mitsamt der unzähligen wahnwitzigen Kombo-Ketten allerdings können sich auch Profis so richtig austoben. Von sämtlichen Special Moves gibt es im Spiel verstärkte Varianten, für die wir einen Teil des Supermeters aufbrauchen müssen. Der Einsatz der zuvor genannten mächtigen Spezialangriffe rückt damit zwar weiter in die Ferne. Allerdings lohnt sich das Aufbrauchen eines Teils des Balkens womöglich mehr, als ein voll aufgeladenes Supermeter abzuwarten. Um solche Angriffe des Gegners zu blocken, muss der Verteidiger ebenfalls einen Teil seines Supermeters verwenden. Einsteiger könnten diese Aktionen trotz der umfassenden, aber teils nicht optimal strukturierten Tutorials überfordern. Sie im Eifer des Gefechts auch zielgerichtet einzusetzen, ist dann aber spätestens etwas für Genre-Profis.
 
Beim "Konflikt" könnt ihr Energie zurückgewinnen.
Neben dem Supermeter und den vielen Standard- und Super-Moves gibt es auch noch eine spezielle Zusatzfähigkeit für jeden Charakter. Superman verstärkt sich auf Knopfdruck für einige Sekunden etwa mit rotem Kryptonit, Flash verlangsamt für einen begrenzten Zeitraum das Geschehen um ihn herum und damit den Gegner. Harley Quinn hingegen wirft einen Köder für ihren Zerberus-artigen Hund, der dann durch die Arena stürmt und den Gegner umwirft, sofern er sich nicht gerade in der Luft befindet. Auch manche dieser Spezialfähigkeiten könnt ihr tweaken und etwa Batmans um ihn herumschwirrende Wurfsterne auf verschiedene Weise beziehungsweise in verschiedene Richtungen abfeuern. Die direkte Einbindung dieser Fähigkeiten in Kombos ist natürlich ebenfalls möglich.

Und noch etwas gibt es, wofür die Energie des Supermeters benötigt wird: Ist eure Lebensenergie sehr niedrig, dürft ihr einen sogenannten Konflikt auslösen. Die Kontrahenten prallen dann aufeinander und investieren einen Teil ihrer Superenergie, um im Konflikt als Sieger hervorzugehen. Hat und benutzt der Gegner vier Balken, werdet ihr verlieren, wenn ihr maximal drei entgegensetzen könnt. Dennoch solltet ihr das Maximum wählen. Denn abhängig von der eingesetzten Energie fällt der Bonus für den Sieger aus, der entweder Trefferpunkte zurückgewinnt oder Bonusschaden anrichtet. Eine schöne Mechanik, mit der Matches am Ende doch noch mal eine Wendung nehmen können – ohne dass sich ein überlegener Spieler Sorgen machen müsste, dadurch um einen Sieg betrogen zu werden.


Bessere Rüstung, andere Farben

Die Motherboxen enthalten neue Items.
In Injustice 2 verfügt ihr über zahlreiche Möglichkeiten, die Kämpfer zu verbessern. Mit jedem Kampf (auch in der Kampagne) sammelt ihr sogenannte Motherboxen verschiedener Güteklassen von Bronze bis Diamant. Die enthalten alternative Ausrüstungsteile wie etwa eine neue Armpanzerung für Cyborg oder einen stärkeren Gürtel für den Batsuit. Die bringen aber nicht nur Vorteile, indem sie etwa Verteidigungs- oder Angriffswerte steigern. Einige besonders massive Objekte nehmen auch Einfluss auf die Beweglichkeit des jeweiligen Helden oder Schurken. Einfach so anlegen könnt ihr die Objekte nicht immer. Oft sind sie auch an die mit dem jeweiligen Charakter erreichte Stufe gebunden.

Negativen Einfluss auf die Spielbalance haben diese Charakterverbesserungen nicht. In den Ranglisten-Matches online könnt ihr die Zusatzteile generell verbieten. Generell werdet ihr im Rahmen des immer noch relativ langatmigen, aber zumindest deutlich schnelleren Matchmaking als bei Mortal Kombat X, mit Spielern in selben Levelbereich zusammengewürfelt. Neben den Charakterverbesserungen gibt es auch diverse rein kosmetische Anpassungsoptionen. Farben, Kostüme, Gimmicks wie Hüte oder ähnliches.
Wer solche Dinge mag, kann sich dort richtig austoben.

Der einzige Punkt, wo die Spielbalance nicht sehr gut geglückt ist, stellt die KI dar. Schon auf „mittel“, dem dritten der fünf Schwierigkeitsstufen, fahren die CPU-Gegner immer wieder mal wilde Angriffsketten, die unseren Lebensenergiebalken innerhalb kurzer Zeit leeren. Das ist genauso lästig wie die Sturmläufe in den FIFA-Teilen vor zwei, drei Jahren, wo selbst grottige „Dorfklubs“ plötzlich aus dem Nichts losstürmen und mal eben der Abwehr eines Topclubs keine Chance lassen.
Gorilla Grodds Spezialfähigkeit verleiht ihm zeitweise eine höhere Angriffskraft. Und ja; es leuchtet gelb!
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440706 - 18. Mai 2017 - 19:52 #

Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 19. Mai 2017 - 18:04 #

Vielen Dank für den Test.

Neben der Kampagne gefällt mir vor allem der Multiverse Modus, der natürlich stark an die Tower von Mortal Kombat erinnert. Sehr zu empfehlen, sogar für Singleplayer Spieler.

Iceblueeye 15 Kenner - 3085 - 19. Mai 2017 - 18:34 #

Also ich finde 5-6 Stunden für die Kampagne mehr als ausreichend, vor allem wenn man bedenkt das ja im Prinzip nur geprügelt wird. Nimmt man die Kämpfe raus hat man immer noch einen sehr schönen langen Superheldenfilm.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 19. Mai 2017 - 18:41 #

Epische Länge, ja. Ich glaube, ich habe was von über 2 1/2 Stunden gelesen gehabt.

Sp00kyFox (unregistriert) 19. Mai 2017 - 19:53 #

klingt klasse, ich warte gespannt auf die ankündigung der PC-version.

zur alternativen-box: Killer Instinct ist auch erhältlich für PC-spieler im Windows Store. auch ein tolles fighting game mit einer sehr einzigartigen combo-struktur.

akoehn 18 Doppel-Voter - - 9007 - 19. Mai 2017 - 20:33 #

"Mit seinen frei wählbaren Schwierigkeitsgraden kommen auch Genre-Einsteiger auf ihre Kosten"

Ich muss ja sagen, dass ich als nicht-Prügelspiel-Spieler versucht habe, in Injustice herein zu kommen. Habe es nach einiger Zeit aufgegeben, da ich das Tutorial 1. öde und 2. schwer fand. Ich hatte nicht das Gefühl, etwas spaßiges oder sinnvolles zu machen.

Ist das inhärent in diesem Genre?

Sp00kyFox (unregistriert) 19. Mai 2017 - 20:49 #

ja. ist eigentlich auch nicht anders wie bei strategie-spielen, wo du lernen musst welche gebäude und einheiten es gibt, welche fähigkeiten sie haben und wie du sie sinnvoll einsetzt. anscheinend erwarten aber viele bei fighting games, dass sie einfach drauflos mashen können. das ist aber nicht zielführend und macht dann logischerweise auch keinen spaß. für anspruchsloses prügeln für zwischendurch dürften beat'em ups sinnvoller sein.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 20. Mai 2017 - 18:43 #

Es kommt auf das Spiel an. Serien wie Tekken sind dafür berüchtigt, dass man auch als Buttonmasher (wild irgendwelche Tasten drücken) weit kommt. Bei anderen siehst du da kein Land.

1. Persönlich ziehe ich Prügelspiele auf Konsole vor, am PC ist mir die Steuerung meist irgendwie dann doch zu hakelig.

2. Die meisten Spiele sind auf normalen Schwierigkeitsgrad voreingestellt, in der Regel gibt es da noch mehrere einfachere vorher, als Anfänger sollte man das unbedingt im Optionsmenü ändern.

3. Bei guten Prügelspielen hat jeder Charakter seine Stärken und Schwächen und Eigenheiten. Als Spieler probiert man am besten alle mal aus und sieht, welcher einem am besten zusagt.

4. Wer weiterkommen möchte, der muss dann natürlich die ganzen Fertigkeiten seines gewählten Chars nach und nach blind einstudiert haben.

Sp00kyFox (unregistriert) 20. Mai 2017 - 19:45 #

die steuerung zwischen PC- und konsolen-versionen unterscheidet sich bei fighting games nicht.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 21. Mai 2017 - 11:02 #

Man kann auch am PC mit Gamepad spielen. :-)

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 22. Mai 2017 - 15:45 #

Aber warum sollte man das tun ;-)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 22. Mai 2017 - 18:24 #

Weil das für solche Spiele die am besten geeignete Steuerungsmethode ist. :-)

crenshaw 13 Koop-Gamer - 1237 - 19. Mai 2017 - 20:36 #

Kurzer Einwurf, Atrocitus wurde nicht extra für das Spiel erfunden. Den gibt es auch im Comic Universum ;-)

Starslammer 15 Kenner - 2904 - 19. Mai 2017 - 20:54 #

Und das schon seit 10 Jahren (Auftritt in Green Lantern (IV) 25 (Dec 2007)). Hatte auch schon seinen Auftritt in der GL Animated Serie.

Scando 24 Trolljäger - 54817 - 19. Mai 2017 - 20:38 #

Ich hoffe auch auf eine PC Version. Bei Teil 1 hat es ja auch etwas gedauert.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 21. Mai 2017 - 11:03 #

Taugt die PC-Version von Teil 1 was? Also von der Technik her?

Sp00kyFox (unregistriert) 21. Mai 2017 - 12:08 #

ist ok. netplay ist etwas problematisch, aber wenn du den story-modus spielen willst, greif ruhig zu.

G1N_T0X1C 11 Forenversteher - 601 - 19. Mai 2017 - 20:58 #

Top. Glück gehabt, das war heute ein Spontan-Kauf im ONE-Shop... rein aus einer Laune heraus. ;-)

Werde dann mal als Scarecrow oder Harley Quinn loslegen und die Story genießen...

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 20. Mai 2017 - 9:00 #

Nett geschriebener Test. Wird wegen des Storymodus wahrscheinlich gekauft.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65104 - 20. Mai 2017 - 13:13 #

Ich bin zu schlecht dafür, darum ist es nix für mich :(

ThePilgrim 14 Komm-Experte - 2328 - 20. Mai 2017 - 15:08 #

Ich habe den ersten schon toll gefunden und mir den 2ten direkt geholt. 2 Stunden bis her gespielt und finds sehr gelungen.
Das ich aber Braniac und Darkseid noch kaufen soll, trotz Ultimate Edition, kaufen soll find ich ned sooo toll.

Iceblueeye 15 Kenner - 3085 - 20. Mai 2017 - 19:38 #

Brainiac bekommst du auch wenn du den Storymodus durchspielst

ThePilgrim 14 Komm-Experte - 2328 - 20. Mai 2017 - 22:03 #

Ah, dass wusst ich ned. Danke fuers mitteilen

Iceblueeye 15 Kenner - 3085 - 21. Mai 2017 - 8:38 #

Ich hab auch gerade erst gegessen das du die Ultimate Edition hast. Dann sollte Darkseid eigentlich auch mit drin sein ohne das du ihn kaufen musst.

Die Story hat ja zwei Enden. Vielleicht bekommst du Darkseid dann fürs andere Ende.

Scorpien 16 Übertalent - P - 5411 - 22. Mai 2017 - 18:20 #

Darkseid sollte als Code in der Spielepackung liegen...war bei mir so.

G1N_T0X1C 11 Forenversteher - 601 - 20. Mai 2017 - 18:13 #

Was mir am meisten Spaß macht, ist das MP-KI-Duell. Fast wie ein Card-Game, durch das man dann zusätzliche Kleidungsstücke holen kann.

Pro4you 19 Megatalent - 16342 - 20. Mai 2017 - 18:35 #

Der Satz klingt so falsch..

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 22. Mai 2017 - 15:51 #

Das Spiel ist der Teufel! Der Multiverse-Singleplayer-Modus löst zusammen mit dem Account-, Charakter- und Ausrüstungs-Levelsystem eine Spirale aus, die ich sonst nur von Spielen wie Diablo kenne.

Scorpien 16 Übertalent - P - 5411 - 22. Mai 2017 - 18:19 #

Ist ein wahnsinnig spaßiges Game! Ein Hinweis an dieser Stelle: HDR unterstützt das Spiel auch auf der Xbox One S - zu Beginn wird man sogar aufgefordert, HDR zu konfigurieren.