Test: Luftschlacht um England

IL-2 Sturmovik - Cliffs of Dover Test

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Selbst auf mittleren Einstellungen sieht Cliffs of Dover noch sehr gut aus -- ruckelt aber bereits dann auf guten PCs.

Technisch fehlerbehaftet

Technisch sind wir alles andere als begeistert von IL2 Sturmovik Cliffs of Dover. Kleine Lokalisierungsfehler (wie in den Sprachsamples plötzlich auftauchende englische Zahlen) fallen da gar nicht ins Gewicht. Auch nicht, dass unser Held an einer Stelle in der Auftragsbeschreibung zum Gefecht von seiner Pritsche springt, sich anzieht und dann -- sein Haar in Ordnung bringt („Ich frisierte mich“). Naja, Eitelkeit ist unter Piloten vermutlich nicht selten. Außerdem schreien insbesondere deutsche Piloten im Funkäther durcheinander („Scheiße!“), was technisch gar nicht möglich war, es gab immer nur einen offenen Kanal. Die deutsche Sprachausgabe ist aber bis auf diese zwei, drei Fehler vernünftig -- und die Gegenseite kommt (auf Englisch) mit sehr ausgeprägtem britischen Akzent zu Wort. Gleichzeitig krachen die MGs und Kanonen nur so aus den Boxen und vermischen sich mit den wunderbar sonor dröhnenden Flugzeugmotoren. Nur in den Menüs ist die nette Hintergrundmusik zu hören.

Das Schadensmodell zeigt kleine wie große Malaisen -- hier etwa eine abgebrochene Tragfläche und Höhenruder.
Sehr viel problematischer in technischer Hinsicht ist der Hardware-Hunger. Es dürfte kaum einen Rechner geben, auf dem Cliffs of Dover ruckelfrei läuft, selbst mit deutlich heruntergeschraubtem grafischen Detailgrad nicht. Auf unserem Testsystem (Geforce der letzten Generation, i7-Prozessor) ruckelte es auf Mittel bereits bedenklich. Besonders ärgerlich: Befindet ihr euch gerade in einem Luftkampf und trefft einen Gegner, brauchen die optischen Effekte dafür so viel Rechenzeit, dass es genau in dieser Situation extra stark ruckelt .. bei uns gingen die Frames auf bis zu fünf Frames pro Sekunde runter. Das kann ganz hässliche Flugunglücke nach sich ziehen, vor allem, wenn ihr nah am Gegner seid. Teilweise fehlt auch die Darstellung der Leuchtspurmunition, was ja ein nicht ganz unwichtiger Hinweis auf die eigene Treffergenauigkeit ist. Wir haben die ganz dringende Hoffnung, dass Ubisoft und Maddox Games diesen Hardwarehunger noch in den Griff bekommen -- Hoffnungen aber können wir nicht bewerten.

Schöne Aussichten

Zumindest bekommt ihr für den Hardwarehunger auch eine spektakuläre Aussicht geboten. Der Detailgrad umfasst eine Unzahl von Häusern oder Bäumen, je nach Gebiet. Besonders hübsch anzusehen ist London mit Sehenswürdigkeiten wie der Tower Bridge oder dem Buckingham Palace. Aber auch kleinere Ortschaften sehen nun so aus, wie man das vom ländlichen England erwartet. Hecken, Zäune und Bäume durchziehen die Landschaft, und beim Landen erkennen wir einzelne Grasbüschel.

Echte Schönheiten sind auch die Flugzeuge, die detailliert nachgezeichnet sind. Die Cockpits sind hochdetailliert, wir glauben, jede einzelne Schraube an ihrer akkuraten Stelle erspähen zu können. Schäden sind an den Einschusslöchern sofort erkennbar, sogar das Innere von aufgeplatzten Tragflächen ist dreidimensional modelliert. Die Besatzungsmitglieder sitzen zudem auf ihren korrekten Positionen und bewegen sich ihren Aufgaben entsprechend. Allererste Sahne -- aber eben zu einem exorbitant hohen Hardware-Preis.

Sightseeing: London erscheint mit Wahrzeichen wie der berühmten Tower Bridge (Bild) oder dem Buckingham Palace.

Fazit: Guter Ansatz, fehlerhafte Umsetzung

Im aktuellen Zustand ist Il-2 Sturmovik - Cliffs of Dover ein ungeschliffener Rohdiamant. Auf der einen Seite wird die Serie erneut ihrem Ruf als hervorragende Simulationskost gerecht. Das Flugmodell ist realistisch, die Landschaften sehen sehr schön aus, und auch wenn die künstliche Intelligenz ihre Aussetzer hat, sind die Dogfights erneut sehr spannend und anspruchsvoll gestaltet.

Auf der anderen Seite stehen zwei lieblose Kampagnen, unzählige nervenaufreibende Bugs und ein Hardwarehunger jenseits von Gut und Böse. Maddox Games ist allerdings bekannt dafür, auf den Markt gebrachte Produkte nicht einfach sich selbst zu überlassen. Daher rechnen wir damit, dass noch weitere Missionspakete und Flugzeuge nachgeschoben und Stück für Stück die größeren Fehler behoben werden. Übrigens genießen auch Dritthersteller offizielle Unterstützung; in den Optionsmenüs findet sich bei der Steuerung der Punkt „Fahrzeuge“.Womöglich werden also etwa noch Addons folgen, die etwa Panzer am Boden erlauben.  Ob wir allerdings mit der aktuellen Hardwaregeneration (diesseits von lachhaft überteuerten Top-Systemen) den vollen Detailgrad der Grafik genießen werden können, möchten wir bezweifeln.

Natürlich bewerten wir ein Spiel nicht auf Basis dessen, was da vielleicht noch kommen wird. So können wir zum momentanen Zeitpunkt nur den wirklichen hartgesottenen Flugsimulationsfans empfehlen, einen Blick auf das Spiel zu werfen. Sie sollten zudem über Rechner verfügen, die sich in der Leistung klar oberhalb der vom Hersteller empfohlenen Hardware (siehe Kasten unten) bewegen. Alle anderen sollten zumindest die Veröffentlichung einiger Patches abwarten, die die größten Fehler ausbügeln. Speziell Einsteiger sind mit dem letztjährigen Wings of Prey oder den älteren, aber immer noch sehr guten Vorgänger-Sturmoviks besser bedient.

Autor: Martin Schnelle / Redaktion: Christoph Hofmann, Jörg Langer (GamersGlobal)

Einstieg/Bedienung
  • Stark anpassbarer Realismusgrad
  • Tutorial-Missionen
  • Tutorial zeigt nur das Grundlegendste
  • Verschlimmbesserte Menüs
  • Fehlerhafte Joystickerkennung  
Spieltiefe/Balance
  • Gute KI...
  • Hoher Wiederspielwert
  • Gute Anpassbarkeit des Schwierigkeitsgrads
  • Realistische Flugzeugmodelle
  • Historische Taktiken funktionieren
  • ... mit teils haar- sträubenden Aussetzern
  • Kurze und belanglose Kampagnen
  • Wenige Flugzeugtypen (rund 30, davon 13 selbst fliegbar)
Grafik/Technik
  • Sehr hübsche Landschaften 
  • Viele Bodendetails
  • Sehr schöne Flugzeugmodelle
  • Detaillierte, dreidimensionale Wolken
  • Äußerst hardwarehungrig
  • Fehlerhafte Darstellung von Leuchtspurgeschossen
Sound/Sprache
  • Sonor dröhnende Flugzeugmotoren
  • Sauber krachende MGs und Kanonen
  • Schmissige Menümusik
  • Lokalisierungsfehler in der Sprachausgabe
  • Zuweilen ungeschickt übersetzte Texte
  • Mangelnde Funkdisziplin
Multiplayer War am 1. Aprilwochenende noch nicht testbar

 

Hardware/Zubehör

Mindest-Systemvoraussetzungen PC: Dual-Core CPU mit 2 GHz, 2 GByte Arbeitsspeicher, Grafikkarte mit 512 MByte Videospeicher und Shader Model 3.0, 10 GByte Festplattenplatz
 

Empfohlene Systemvoraussetzungen PC: Quad-Core-CPU mit 2,6 Ghz, 4 GByte Arbeitsspeicher, Grafikkarte mit 1 GB Videospeicher und DirectX 10-Unterstützung, Joystick mit Ruderkontrolle und Gashebel, 10 GByte Festplattenplatz

GamersGlobal-Empfehlung: "Der schnellste PC und die teuerste Grafikkarte, die ihr finden könnt", plus ein sehr guter Flightstick
 

Christoph Licht 5. April 2011 - 21:07 — vor 13 Jahren aktualisiert
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 5. April 2011 - 21:19 #

Viel Spaß beim Lesen! Etwaige Fehler-Rotten bitte der Einsatzzentrale melden, damit wir Typo-Abfangjäger aufsteigen lassen können (auf Deutsch: Bitte Reply auf diesen Comment...)

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 9. April 2011 - 2:11 #

Seite 1: "Und zweitens traut sich gerade im Bereich der ernsthaften Flugsimulationen nur noch wenige Entwickler zu" -> "trauen" statt "traut"

Seite 1: "Nun steht seit kurzem der neuste Teil" -> "neueste" statt "neuste"

Seite 1: "mit der die deutsche Wehrmacht die Briten zum Friedensschluss zwingen beziehungsweise die Invasion Englands (Operation Seelöwe) vorbereiten wollten" -> "wollte" statt "wollten"

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 11. April 2011 - 11:46 #

Danke. "neuste" ist korrekt.

El Cid 13 Koop-Gamer - 1784 - 5. April 2011 - 21:36 #

Das ist sehr schön, dass ihr testen konntet. GS "konnte" ja nicht testen, weil es ja auf ihren 3-Test-Systemen wohl performancetechnisch gar nicht lief.
Das zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht - so und nun erstmal den Artikel lesen.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 5. April 2011 - 21:37 #

Hey, noch ein Veteran, der Martin von der PC Player (und Bruder vom Mick). Klasse :).

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 5. April 2011 - 21:38 #

Uh, der Schnelle-Clan schlägt zu! Schöner Test, kein Spiel für mich. Nur die Hardwareanforderungen würde ich ja gerne mal testen ;) .

DarkVamp 12 Trollwächter - 1165 - 5. April 2011 - 22:14 #

Okay also erstmal die ersten Patches abwarten und dann kaufen....

Zerberus77 18 Doppel-Voter - - 10406 - 5. April 2011 - 23:19 #

Danke für den Test, auch wenn mich das Ergebnis traurig stimmt. Und bei all den Bugs dann noch so eine dürftige Kampagne. Bei der ganzen Nietenzählerei hat man das eigentliche Spiel wohl vergessen - und das Qualitätsmanagement auch. Ich werde den Titel im Auge behalten aber vorerst nicht kaufen. Und dafür haben wir nun Jahre gewartet ... :-(

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 5. April 2011 - 23:49 #

Mir wäre was mit anständiger, dynamischer Kampagne lieber. Dafür würde ich mir sogar die Anschaffung eines USB-Joysticks überlegen. Falcon 4.0 AF befindet sich so immer noch in meinem .wine-Verzeichnis auf der Linux-Hälfte meines Rechners -- da kann ich auch wenigstens meinen Gameport-Joystick noch benutzen.

Apropos Falcon: Was macht denn Lead Pursuit eigentlich gerade?

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28965 - 6. April 2011 - 0:52 #

Gibts die überhaupt noch? Nachdem sie jahrelang trotzig ihr "nächstes großes Projekt" angekündigt haben ist es irgendwann doch verdächtig still um sie geworden.
Falcon 4 (bzw. FreeFalcon) spiele ich allerdings auch immer noch gern. Da kommt einfach in dem Bereich nichts ran. Wenn man bedenkt das das Original glaube von 1998 ist...

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 6. April 2011 - 1:16 #

Die Neuauflage von Falcon 4 mit dem Allied-Force-Zusatz kam allerdings erst 2005. Ist mir als das rundere Paket lieber als Freefalcon.
Die Website von Lead Pursuit existiert jedenfalls noch. Der letzte dortige Newseintrag ist allerdings der Neujahrswunsch für 2009... *g

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28965 - 6. April 2011 - 10:18 #

Ja, habe AF auch hier im Regal stehen, finde aber ziemlich beeindruckend was das Freefalcon Team nicht zuletzt grafisch aus dem alten Spiel herausgeholt hat. Und der Neujahrswusch sagt dann wohl einiges...schade. Für eine gute Flugsimulation mit dynamischer Kampagne und aktueller Technik würde ich auch gerne mal mehr ausgeben.

Ben_Delat 10 Kommunikator - 371 - 6. April 2011 - 11:06 #

FreeFalcon habe ich letztes Jahr ausprobiert. Bis auf die vielen Abstürze fand ich das Klasse (besonders die halbwegs funktionierende dynamische Kampagne).

"Für eine gute Flugsimulation mit dynamischer Kampagne und aktueller Technik würde ich auch gerne mal mehr ausgeben."

Den Satz unterschreibe ich. Mein uralter Sidewinder braucht wieder mal Futter, damit er nicht vollends einrostet..^^

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 6. April 2011 - 12:41 #

Wenn der Sidewinder so uralt ist, hat er doch sicherlich auch noch einen Gameport-Anschluss, oder? Bist Du bei XP32 geblieben, um den noch verwenden zu können? Denn in den nachfolgenden Win.-Versionen gibts keine Gameport-Unterstützung mehr. Nicht mal diese Gameport-USB-Adapter laufen da. :(

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 6. April 2011 - 12:51 #

Also mein Sidewinder Joystick läuft mit einem Gameport-USB-Adapter wunderbar. Ganz im Gegenteil zum Lenkrad. Der Joystick wurde unter Win7 x64 ohne Probleme gefunden. Und wird immer noch für IL-2 1946 genutzt. Auf Cliffs of Dover muss er noch etwas warten. Das Spiel ist technisch einfach nicht ausgereift. Sehe es nicht ein, dafür mehr als 20€ zu zahlen.

Ben_Delat 10 Kommunikator - 371 - 6. April 2011 - 14:59 #

Mit den bei meinen Precision Pro beiliegenden USB Adapter funktioniert es ohne Probleme mit Win7

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 6. April 2011 - 0:35 #

Also die Kritik an dem gewählten Titel kann ich nicht gänzlich nachvollziehen: es handelt sich halt inzwischen durchaus um eine "Serie", die dann natürlich auch den Titel so beibehält. Es gab neben zahlreichen Addons schließlich auch bereits eine Konsolenvariante, die ebenfalls das IL2 Sturmovik im Titel trug, obgleich diese Maschinen - wie in den anderen Produkten auch - nur einen kleinen Teil des Arsenals ausmachten. Es ist halt ein "Verkaufsargument", weil Simulationsfans des Ur-Spiels dann gleich erkennen, um was für ein Spiel (und von welchem Entwickler) es sich handelt.

Als kleine zweite Besserwisser-Kritik: Für den Unwissenden hört es sich so an, als hätte England mit der Bombardierung von Städten angefangen - und Deutschland hätte "lediglich" Vergeltungsangriffe als Antwort geführt. Zum einen hat die deutsche Luftwaffe als erste überhaupt mit Angriffen auf Städte begonnen, zunächst im spanischen Bürgerkrieg und dann die verheerenden, ziellosen Angriffe in Polen und auf Rotterdam. Auch flog die RAF - u.a. auch, damit man sich propagandistisch gegen die deutsche Kriegsführung absetzen konnte - zunächst Angriffe auf Industrie- und Rüstungszentren, während die Angriffe in Südengland, auf Coventry und London allein der Untergrabung der britischen Moral dienen sollten, indem man möglichst viele Verluste und Zerstörungen verursachte.

Wikipedia weiß nicht immer alles besser ;)

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 6. April 2011 - 1:18 #

"Also die Kritik an dem gewählten Titel kann ich nicht gänzlich nachvollziehen: es handelt sich halt inzwischen durchaus um eine "Serie", die dann natürlich auch den Titel so beibehält." - Na ja, in den Kommentaren zur Anno-2070-News klagen Leute ja auch darüber, dass ein Sci-Fi-Anno kein Anno mehr sei. Kann man so und so sehen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 6. April 2011 - 9:25 #

Zu deiner zweiten Besserwisser-Kritik: Ich würde sagen, dass sich sowohl Martin als auch ich (als Redigierer) über den Zweiten Weltkrieg informiert haben, als das Internet noch etwa 10 Jahre entfernt war. Du auch? ;)

Rebbot 11 Forenversteher - 582 - 6. April 2011 - 10:53 #

Respekt, schließlich gibt es das Internet schon seit 1969! ;-)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 6. April 2011 - 12:33 #

Du meinst das, das Al Gore erfunden hat? Ich meine das WWW mit schicken hrefs, das es faktisch vor 1994/95 nirgends gab außerhalb von Unis und Militäreinrichtungen... :-)

Thymian 12 Trollwächter - 847 - 7. April 2011 - 18:39 #

3 von 4 militärische Röhren-Computer von der Größe einer Fabrikhalle miteinander zu verbinden wirst du wohl kaum als Internet bezeichnen wollen. Das war ein lokales Netzwerk, das noch nicht mal für alle 4 Teilnehmer funktioniert hat.

1995 haben wir noch über 56k-Modem mit Mailboxen telefoniert, die unglaubliche 30 Verbindungen gleichzeitig für eine Stadt wie München zuließen. Für 10-15 Pfennig die Minute!

Natürlich nur, um dort zu chatten, aber Pornos gab es da auch. Und Werbung! Aber alles nur auf einer "Website", wolltest du eine andere sehen, musstest du dich auch woanders einwählen. Natürlich nicht mehr zum Lokaltarif (München - Frankfurt war ganz schön teuer) und nur dann, wenn der Angerufene gerade eine Telefon-Leitung für dich frei hatte.

Wenn du mehr als Text in 4 Farben sehen wolltest, musstest du die Grafik aus Buchstaben malen.

Auch das möchte ich nicht als Internet bezeichnen.

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 6. April 2011 - 19:38 #

Zu deiner Frage: Nein, als ich mich über den Zweiten Weltkrieg "informiert" habe, da gab es das Internet tatsächlich schon. Was mich allerdings nicht daran hindert, die von mir angegeben und auch von dort exzerpierten Informationen mit folgenden exemplarischen Lektürehinweisen zu versehen:

Dietmar Süß, Tod aus der Luft
Frederick Taylor, Dresden
Richard Overy, The Air War 1939-1945
John Buckley, Air Power in the Age of Total War

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:21 #

Siehst Du, als ich angefangen habe, mir zu dem Thema Bildung zu verschaffen, da wurde gerade der Synthie-Pop erfunden. Ich habe dann das eine oder andere Buch gelesen, den einen oder anderer Veteranen konnte man da auch noch auftreiben.
Außedem geht's hier gerade um die Luftschlacht um England. Ich fange weder mit der Legion Condor noch mit Abessinien noch mit der RAF-Strategie der Schweren Bomber an.
Ich maße mir also an, kurz in wenigen Sätzen was zum Thema sagen zu können.

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 6. April 2011 - 20:30 #

Bitte um eine kleine Nachhilfe, da mir gerade der direkte Zusammenhang zwischen Alter und Wissen irgendwie abhanden gekommen sein muss... Im Übrigen habe ich in meinem ersten Posting auch keineswegs geschrieben, dass der Inhalt falsch (!) war, sondern nur, dass er u.U. für denjenigen, der nicht mit Synthie-Pop aufgewachsen ist und Oral History Interviews mit Veteranen gemacht hat, den Eindruck erwecken könnte, dass hier die Deutsche Luftwaffe allein reaktionär auf Angriffe der Briten gegen deutsche Städte agiert hätte:

"Zum Ende hin griffen deutsche Verbände dann verstärkt London an, als Vergeltung für Attacken auf deutsche Städte."

Diese kurze Formulierung impliziert diese Interpretation.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:47 #

Weil's so war. Churchill hatte in der Nacht des 25.08. Berlin angreifen lassen, als Reaktion hatte die Nazi-Führung nichts Besseres zu tun als zu beweisen, dass sie auch bombardieren können. Mit der Konsequenz, dass die eigebtlichen Angriffsziele, Flugfelder und Radarstationen, deutlich weniger angegriffen wurden. Was nicht so schlau war.

Was die Angriffe der Luftwaffe auf Polen und Rotterdam damit zu tun haben, weiß man nicht so genau. Ich muss auch, um den Verlauf zu erklären, nicht zehnmal auf die Kriegsgründe und andere Geschehnisse hinweisen. Mir ging's darum zu erklären, warum die Luftwaffe verloren hat. Und das war einer der mehreren Gründe.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:48 #

Der Hinweis aufs Alter bezog sich auf Jörgs Antwort. Und je mehr Zeit man hat, desto mehr Informationen kann man aufnehmen und verarbeiten.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 6. April 2011 - 22:19 #

Also mir ging es mit meiner Altersreferenz eigentlich nur um das auf mich leicht hochnäsig wirkende "Nicht alles steht in Wikipedia ;-)" von Canuck weiter oben.

Anonymous (unregistriert) 6. April 2011 - 20:53 #

Finde dich damit ab. Die Gebrüder Schnelle haben aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters (und Synthie-Pop) alleiniges Patent auf die Geschichte der Luftschlacht um England. Da müssen die sich doch nicht von irgendwelchen besserwissenden und ideologisch verblendeten 68er-Historikern was erzählen lassen;-)

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:58 #

Ah, jemand ohne Namen.
Du verwechselst übrigens "Patent" mit "Copyright".

Mithos (unregistriert) 7. April 2011 - 10:40 #

... und du verwechselst "Copyright" mit "Urheberrecht".

gnihihihi

By the way, auf etwas ein "Patent" haben war zu meiner Zeit auch noch mehrdeutig im Sinne von: auf etwas eine beurkundete Befähigung besitzen (Bsp. Kapitänspatent).

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 6. April 2011 - 10:20 #

@canuck: Wo hast du die Geschichtsvariante denn her? Es gibt doch wirklich genügend gute Fachliteratur zum Thema. Kleiner Tipp: Nicht immer glauben, was der politisch motivierte 68er Lehrer so von sich gibt. ;)

Rebbot 11 Forenversteher - 582 - 6. April 2011 - 11:16 #

Ehrlich gesagt erschließt sich mir die vermeintlich politische Motivation nicht, eine evtl. "proaktive" Rolle der Engländer im Kampf gegen Nazideutschland herunterzuspielen. Außerdem kann ich keine grundsätzlich inkorrekten Darstellungen im Post von Canuck entdecken.

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 6. April 2011 - 11:48 #

nun ja, auch die deutschen Angriffe richteten sich zuerst rein gegen militärische Ziele. Erst die versehntliche Bombardierung von London durch eine He-111 wurde von Churchill zum Anlass genommen seinerseits Berlin angreifen zu lassen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 6. April 2011 - 12:35 #

Soviel ich mir angelesen habe über die Jahre, war auch Coventry (obwohl sicherlich ein Kriegsverbrechen, bei dem sehr viele Zivilisten starben) in erster Linie ein Angriff auf die dortigen Industrieanlagen.

DomKing 18 Doppel-Voter - 9954 - 6. April 2011 - 13:01 #

Das Problem war, dass in GB viele Industrieanlagen in den Wohngebieten lagen oder direkt daneben. Dies war sowohl in Coventry, wie auch bei den Londoner Docks der Fall.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28965 - 6. April 2011 - 19:12 #

Hinzu kommt dass es so etwas wie 'Zielgenauigkeit' bei Höhenbombern anfangs überhaupt nicht gab. Alles was innerhalb eines Radius von 1 km einschlug wurde als Volltreffer angesehen.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:29 #

So sieht's aus.

Karl-Heinz (unregistriert) 6. April 2011 - 13:46 #

Bei allem Respekt für Dein bemühen um historische Korrektheit, Mick: Mir sind die "politisch motivierten 68er Lehrer" immer noch lieber als die steigende Anzahl von Apologeten und Geschichtsrelativierern, die heute in diversen Foren ihr Unwesen treiben. Und tausend mal lieber als die ganzen Alt-Nazis und Verdränger die noch in den 50'ern und 60'ern als Oberstudienräte unsere Gymnasien bevölkerten ...

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 6. April 2011 - 13:51 #

was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es geht einfach um die Wahrheit. Vor allem, weil es ja kein Geheimnis ist, was wie und warum damals abgelaufen ist. Und leider gibt es auch heute an Schulen noch viel linkes Lehrertum, das mit viel Geschichtsklitterung die eigene Lebenslüge rechtfertigt. Warum dir diese Idioten lieber als die anderen Idioten sind, kann ich nicht verstehen...

Karl-Heinz (unregistriert) 6. April 2011 - 14:31 #

"Wahrheit" ist ja leider ein dehnbarer Begriff und Geschichte zu vielschichtig um sich auf simple Kausalketten reduzieren zu lassen. Ob Bombardierung englischer/deutscher Städte oder 68er-Bewegung sollte man die Ereignisse stets im historischen Gesamtkontext sehen, nicht als isolierte Einzelereignisse. Und die 68er-Bewegung war eine nötige Reaktion auf den ganzen biederen Nazi-Muff.
Aber lassen wir das liegen. Mein Fehler. Viel zu umständlich und aufwendig, zuweit vom Thema ab. Vielleicht sollte man einfach ne Runde über den Kreidefelsen drehen, wenn das denn irgendwann mal möglich ist.

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 6. April 2011 - 16:37 #

die Nazis waren wir 1945 los, die 68er richten leider heute noch Schaden an...

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28965 - 6. April 2011 - 19:21 #

Beim zweiten Teil gebe ich dir Recht, beim ersten nicht. Da sind nach dem Krieg doch sehr viele Leute mit Parteibuch in öffentlichen / politischen Ämtern geblieben. Das ist z.b. wirklich ein Verdienst der 68er, da den Finger in die Wunde gelegt und darauf hingewiesen zu haben.

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 7. April 2011 - 8:49 #

na ich bezweifle doch sehr dass eine Bande von Revolution spielenden Bürgerkindern, denen es als erster Nachkriegsgeneration offensichtlich zu gut ging, irgendwelche Verdienste erworben haben. Ach doch, die RAF haben sie gegründet...

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28965 - 7. April 2011 - 10:23 #

68er, so nervig sie heute sein mögen, nur = RAF + null Verdienste ist dann doch etwas zu simpel.

Uschi O. (unregistriert) 7. April 2011 - 10:42 #

Na da sei doch froh, dass du im Freistaat bist. Da wird man doch vom "linken Idiotenlehrertum" und seinen angeblich so verheerenden Folgen weitestgehend verschont, oder? Was haben die dir eigentlich getan, die bösen 68er? Klingt ja geradezu so, als ob dir Joschka Fischer und Rudi Dutschke höchstpersönlich auf dem Schulweg aufgelauert haben;-)

Martin Schnelle (unregistriert) 7. April 2011 - 14:34 #

Mit Bayern kennst Di aber ned aus? ;)

Uschi O. (unregistriert) 7. April 2011 - 15:29 #

Nö, um Gottes Willen! Für mich beginnt Bayern schon südlich der Elbe und da wag ich mich als überzeugter Saupreiss selbst mit Begleitschutz nicht hin. Aber wir wollen doch nicht plötzlich anfangen nuanciert zu diskutieren und von unseren Klischeevorstellungen abweichen - und da sind die 68er nunmal allesamt gottlose, polizistenverprügelnde, stalinistische Pol-Pot-Anhänger und Bayern raaaaaabenschwarz. Gelle?

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 6. April 2011 - 19:40 #

"die Nazis waren wir 1945 los" - ohje, da erspar' ich mir mal jeden weiteren Kommentar...

Schwuler Historiker (unregistriert) 10. April 2011 - 12:53 #

Sehr geehrter Herr Schnelle,

ich hielt Computerspieletester_innen bisher für Menschen, die komplexe Zusammenhänge (Realität) auf reduzierte Art und Weise (Spiel) in Bezug setzen und auf diesem Wege höhere Ebenen der Komplexität veranschaulichen können (Thesen). Hierbei ist anscheinend ein Stereotyp meinerseits am Werkeln gewesen. Ein Reduktion geschichtlicher Ereignisse auf allein zulässige Perspektiven und ihren Folgerungen sperrt die Komplexität des Realen in unhaltbare, eindimensionale Faktengebilde, die keinerlei Erkenntnisgewinn in sich tragen.

Es scheint also eher eine anderweitige Tendenz unter Teilen (!) der Computerspielertester_innen zu geben. Die Verlagerung der Erlebnis- und Erkenntniswelt in reduzierte Repräsentationen des Wirklichen, in Form von Spielen, (re-)strukturiert die Wahrnehmung des/der Spielenden des vermeintlich Wirklichen in eben jene unhaltbaren, eindimensionalen Faktengebilde, die die Majorität von Computerspielen kennzeichnet. Hier bleibt kein Platz für Ambivalenz und Diversität und die Konstruktion von Wahrheit. Was ist Wahrheit? Doch in erster Linie das, was alle für wahr halten. Es ist diesbezüglich also entscheidend, innerhalb welcher Gruppe ich mich der Realität versichere. Und im Schluss wichtig, möglichst alle zugänglichen Perspektiven zu betrachten und gegeneinander abzuwägen, um einer Wahrheit zumindest näher zu kommen.

Die chauvinistische und anmaßende Zurechtweisung anderer Perspektiven stellt hierbei nichts anderes als ein Relikt ideologischer, moderner Vorstellungen von Wahrheit dar. In diesem Sinne also eine reaktionäre Entgegnung auf eine berechtigte Infragestellung der Wahrheitskonstruktion ihrerseits. Darüber hinaus bemühen sie sich um eine Stereotypisierung ihres argumentativen Gegenparts. Von (!) den (!) 68'ern zu sprechen ist in Anbetracht der Diversität aller Menschen, die sich irgendwie dort einordnen lassen, unhaltbar. Welchen Teil dieser Gruppe meinen sie also? Und welcher Art ist der Schaden, den diese vermeintlich geschlossene Gruppe anrichtet?

Name 11. April 2011 - 13:37 #

Du kriegst den Preis für die meisten Fremdwörter pro Wortzahl. Analog zu gewissen 68er-Vorlesungen hast du nur das Problem, dass keiner mehr versteht, was du eigentlich sagen wolltest.

Hartmann (unregistriert) 17. Mai 2011 - 11:00 #

Wer von Euch hat denn den `68er aus seinem Loch gescheucht? Das hast du nun davon :-)

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Sehr schöner Test, auch wenn es mich traurig stimmt, dass Maddox dieses Spiel verhauen hat und es leider unfertig auf den Markt gekommen ist.
Ich kann jedem Kauf-interessierten nur raten noch ein halbes Jahr zu warten, bis die gröbsten Fehler bereinigt sind.

Wir haben sieben Jahre gewartet, da macht ein halbes Jahr auch nichts mehr aus!

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 6. April 2011 - 19:47 #

Stimmt, das nächste mal informiere ich mich wieder im ausgegilbten Landser-Heftchen von Großvati oder greife gleich zur "Signal". Denn die tapferen Jungs, die dabei waren, werden's ja wohl am besten wissen, stimmt's? Und schließlich haben wir ja auch bei den bösen Polen nur zurückgeschossen.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:06 #

@canuck97:
Ich würde es mit einem Geschichtsbuch probieren. Und mich im Ton vielleicht ein kleines bisschen zurückhalten.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:08 #

Ach so: bei dem kleinen geschichtlichen Abriss habe ich mich auf die Luftschlacht um England konzentriert. Und der Ablauf des Zweiten Weltkrieges ist mir durchaus bekannt.

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 6. April 2011 - 20:19 #

Der Ton kommt allein dadurch zustande, dass ich es nicht als besonders erbaulich empfinde, mich hier ad hoc als vom angeblichen "linken 68er Idiotenlehrertum" verblendeter Spinner darstellen zu lassen.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:26 #

Naja, wer behauptet, der Angriff auf Coventry war ein reiner Terrorangriff ...
In Coventry gab es außerordentlich viel Rüstungsbetriebe. Es handelte sich also um ein militärisches Ziel. Dabei wurden allerdings große zivile Opfer in Kauf genommen, was natürlich nicht in Ordnung war. Und: dieser Angriff fand _nach_ der Luftschlacht um England statt, warum hätte ich ihn erwähnen sollen?

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:27 #

Ach so, jemand hatte außerdem unterstellt, hier würde nur wikipedia-Wissen verwendet. Was mal nicht stimmt. Ich habe hier keine Presseinfo abgeschrieben.

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 6. April 2011 - 20:33 #

Das war auch nicht so intendiert und ursprünglich - markiert durch das ";)" als Scherz gedacht.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:52 #

Weswegen auch Mick ein ";)" angefügt hatte und außerdem sich auf Lehrer und nicht auf deren Schüler bezog. Im übrigen finde ich Hinweise auf "Landser" und "Signal" extremst daneben, ebenso, dass Deutsche auf Polen nur "Zurückgeschossen" hätten. Das ist nicht nur billigst polemisch, sondern soll den Diskussionspartner in die rechtsextreme Ecke rücken. Das ist nicht OK, sorry.

canuck97 12 Trollwächter - 893 - 6. April 2011 - 20:35 #

Habe ich nicht gesagt, dass Coventry hätte erwähnt werden müssen. Mein Posting bezog sich einzig und allein (!) auf die Aussage, dass dieser einzige Satz in dem Test für Unwissende missverständliche Interpretationen erlaubt. Das ist alles, und so steht es dort auch.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 20:49 #

Ich weiß nicht, was es da Missverständliches gibt. Da steht die Reihenfolge der Ereignisse, so ist's geschehen. Da spielen vorherigen Angriffe der Luftwaffe auf wen auch immer überhaupt keine Rolle.

tintifaxl 13 Koop-Gamer - 1222 - 6. April 2011 - 10:58 #

"Teilweise fehlt auch die Darstellung der Leuchtspurmunition, was ja ein nicht ganz unwichtiger Hinweis auf die eigene Treffergenauigkeit ist."

Man kann die Patronentypen für die Bestückung der Munitionsgurte einstellen. Bei der Spitfire z.B. ist keine Leuchtspurmunition im Gurt, daher auch kein optischer Effekt.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 6. April 2011 - 12:36 #

Patronengurt: Das wird im Test doch erwähnt. Martin beschreibt da m.E. einen Fehler, kein Feature.

tintifaxl 13 Koop-Gamer - 1222 - 6. April 2011 - 13:41 #

Also trotz Laden der Leuchtspurmunition in den Gurt keine Darstellung? Dann ist's definitiv einer der vielen Bugs.

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 13:45 #

Genau so ist es: trotz geladener Leuchtspurmunition keine Darstellung. Blöd. ;)

Bergdoktor (unregistriert) 6. April 2011 - 11:41 #

Die Bewertung ist viel zu hoch.
Schade. Ich bin eigentlich ein Flusi-Fan und habe mir auch Cliffs of Dover geholt, obwohl ich und der Rest der Community schon im Vorfeld Schlechtes ahnten. Aber immerhin unterstützt ihr mit eurer Wertung das Genre indem ihr diese Simulation nicht komplett zerreißt. Das kann ich auch irgendwo gut heißen obwohl es natürlich mmN aus objektiver Hinsicht ein 50 hätte setzen müssen. Das Spiel bietet wie ihr schreibt nix. Nur 2 Kampagnen die auch ein motivierter User hätte zusammenstellen können. Die Einzelmissionen sind ganz nett aber -wie ihr schreibt- zu wenig modifizierbar und das, obwohl man (im Gegensatz zu eurer Info) sehr wohl die Seiten wechseln kann. Man muss nur darauf achten, dass man auf beiden Seiten auch spielbare Flugzeuge auswählt. ;)
Der Mission builder ist zum Gegenwärtigen Zeitpunkt ebenfalls verbugt und zudem nicht mal einfach so auf die schnelle zu erlernen. Sehr schade. Bleibt noch der Multiplayer....

Zu eurer Info: Die Steam-Downloadversion funktioniert hinsichtlich der Multiplayer-Serversuche angeblich, die Retailversion bereitet dabei aber Probleme. Es lassen sich damit einfach keine Spiele anzeigen, obwohl diese (angeblich) existieren. Ein Fix dieses Problems gestaltet sich lauf Ilya (Projektmanager) als schwierig.

Im 128 Spieler-Onlinespiel sollte es übrigens so eine Art dynamische Kampagne geben. Aufgrund des Termindrucks und dieser Tatsache, wurde die dynamische Kampagne im Einzelspielerspiel ausgespart. Hier werden vielleicht Drittanbieter in die Bresche springen.

Generell bleibt festzuhalten: Durch Ubisoft unter Druck gesetzt, kam das Release von CoD viel zu früh. Das ging sogar so weit, dass Oleg, der Schöpfer der Serie, angeblich aus Frust einen Rückzieher aus der Spieleentwicklung machte.

Das Spiel war (oder ist) zu eurem Testzeitpunkt defacto unspielbar. Häuser und Bäume verursachen derartige Ruckler, dass mir und so gut wie allen anderen Simmern Haare auf dem Rücken wachsen, welche sich dann vor Schreck aufstellen. Nun gut, die Häuser dürften bald gepatcht werden, bei den Bäumen siehts nicht so gut aus. Das AntiAliasing hat ebenfalls so gut wie keinen Effekt im Spiel usw usw usw....

Übrigens: Rise of Flight spielt grafisch in der gleichen Liga, läuft auf meinem Midrange-System ausgemaxt auf 1920x1200 absolut flüssig und wird vorraussichtlich am Ende des Monats mit einer dynamischen Kampagne, die jene von Red Baron 2 bei weitem übertreffen soll, ausgestattet.

Meine rein subjektive Meinung:

RoF ist ein wahrhafter Traum, musste aber auch über fast 2 Jahre hinweg mit regelmäßigen Patches erst reifen. Wer also einen Zeitvertreib sucht bis Cliffs of Dover spielbar ist (das wird lange dauern, leider), kann sich ja mal RoF ansehen.
Jeder MG-Kampfflusifan sollte ohnehin beide Titel im Regal stehen haben, wobei man bei CloDo durchaus noch 2-3 Monaten mit dem Kauf warten kann. Rise of Flight (Demo ist erhältlich) ist im Moment einfach der Genrekönig und Cliffs of Dover könnte es (soferne es ausgepatcht und erweitert wird)an der Spitze ablösen.
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nur jedem, der sich ClodO noch nicht gekauft hat auch nur davon abraten.

Es ist so wie bei allen großen Flugsimulationen. Die Entwicklung verschlingt die Devs und das Budget, ein verfrühter Release bringt ein Buggewitter sondergleichen und nach einem Jahr ist die Sim da, wo sie bei Release hätte sein sollen, kostet aber nur mehr 2/3 des Preises ;)

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 13:49 #

Es ist so: ich schreibe rein, dass es auf hohen Detailgraden stark ruckelt und man von denen nichts hat. Trotzdem sieht es auch auf mittel ansehnlich aus (s. Screenshots, die ich ja alle beim Spielen gemacht habe, oder das Video). Es ist definitiv spielbar. Und ebenfalls im Text, es dürfte Patches geben, die auch die Performance verbessern werden. Ich würde eh abwarten, bis vernünftige Patche kommen - dann gibt es vermutlich auch mehr zu fliegen und mehr Missionen.

Ich werte aber nicht ab, weil es hohe Hardwareanforderungen hat.

MicBass 21 AAA-Gamer - P - 28965 - 7. April 2011 - 10:25 #

Hast du nähere Infos zu der geplanten dynamischen Kampagne bei RoF?

Bergdoktor (unregistriert) 7. April 2011 - 12:35 #

Die Performance schwankt halt stark von System zu System. Die Foren sind voll von leuten die mit nem i7, 8GB und ner 580er auf low dahinruckeln :)
Heute ist übrigens der erste Beta-Patch erschienen. Download liegt für 64MB bei 2.kbs :/
@Rof-Karrieremodus. Ein bisschen was zumindest. Hitorisch akkurate Staffeln mit geflogenen Flugzeugtypen und Umstationierungen. Ich glaube 15+ verschiedene Missionstypen inklusive Artillerieaufklärung und Fotoaufklärung. Versetzungen, Verletzungen (auch von KI Kameraden). Historische Skins für Fliegerasse (da bin ich mir aber nicht sicher). Beförderungen (bis hin zur Planung von Missionen), Pilotendossiers über die Staffel sowie eine Onlinerangliste über alle Piloten, die bei dieser Staffel aktiv sind und noch so einiges mehr.
Infos gibts auf der Website :)

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 6. April 2011 - 14:09 #

Das Interface sieht ja ziemlich gruselig aus. Naja, erstmal noch die dumme Stalingrad-Bombardier-Mission in Wings of Prey schaffen :D

Titus (unregistriert) 6. April 2011 - 20:55 #

Wie sieht es mit Force Feedback - Untertstützung aus?
So wie ich das sehe existiert die auch nicht!
Eigentlich unglaublich, bei einer "so realistischen" Flugsimulation!!!

Bergdoktor (unregistriert) 7. April 2011 - 12:37 #

FFB wird nachgepatcht, funktioniert momentan aber noch nicht :)

CH64 14 Komm-Experte - 1885 - 6. April 2011 - 22:28 #

Werden im Spiel auch die Bezeichnungen Me-109 und Me-110 genutzt?

Martin Schnelle (unregistriert) 6. April 2011 - 23:30 #

Die Bezeichnungen lauten im Spiel Bf-109 und Bf-110.

Anonymous (unregistriert) 9. April 2011 - 18:25 #

während den Luftschlacht-Monaten -> während deR Luftschlacht-MonatE

Ein Herz für den Genitiv <3

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 11. April 2011 - 11:36 #

Danke! Einem angemeldeten User könnten wir sogar EXP dafür geben...

Hund mit Bein 04 Talent - 27 - 10. April 2011 - 11:21 #

Schade, ich hatte mich so auf das Spiel gefreut - aber es ist leider unspielbar :(

Linksgamer (unregistriert) 16. April 2011 - 15:06 #

Bin völlig zufällig jetzt erst hier reingeraten, da ich mich einfach nur über das Spiel informieren wollte. Ich muss schon zugeben, einigermaßen bestürzt zu sein über das, was hier so von Seiten der Redaktion (!), die sich in ihrer revisionistischen und reaktionären Einstellung ja auch noch völlig einig zu sein scheint, von sich gegeben wird. Da werden bayerische Klischees aber nicht gerade widerlegt...

Es ist ja nichts besonderes, dass - gerade in Foren zu Kriegsspielen - irgendwelche dubiosen Gestalten auftauchen, die ihr heimliches Faible für gewisse Armeen und ihren Hass auf "die 68er" (gerne im Bundle mit Ausländern, Schwulen etc.) nur schwer unterdrücken können. Allerdings habe ich noch auf keiner Seite gesehen, dass die Redaktion selbst so etwas verbreitet.

Es ist ja nicht so, dass es an "den 68ern" oder "den Linken" nichts zu kritisieren gibt. Im Gegenteil, sie sind inzwischen fast alle verlogene Wendehälse, man nehme nur Fischer. DAS ist allerdings ein Kritikpunkt. Es ist ja überhaupt nichts mehr an Überzeugungen über, was man noch kritisieren könnte.

Aussagen wie "die Nazis waren wir 1945 los, die 68er richten leider heute noch Schaden an..." gehören m.E. ins NPD-Forum. Und dabei war ich bislang gerade von der Tatsache recht begeistert, dass auf GG intelligenter diskutiert wird als anderswo...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469794 - 18. April 2011 - 18:53 #

Ich darf darauf hinweisen, das Mick und Martin Schnelle freie Autoren sind, die hier ihre Privatmeinung schreiben. Ansonsten: Vielleicht nicht über Aussagen gottgleich richten, sondern mitdiskutieren? Nur ein Vorschlag. Aber dann würde dir das harte Austeilen ("NPD-Forum" etc.) vielleicht schwerer fallen...?

Linksgamer (unregistriert) 18. April 2011 - 20:51 #

Sorry, aber hier waren vor mir ja bereits etliche User unterwegs, die durchaus argumentiert haben, bevor ich den Thread überhaupt entdeckt hatte. Ich hatte nach dem Lesen der Kommentare aber nicht den Eindruck, dass davon auch nur ansatzweise was bei den Schnelles angekommen ist. Deshalb meine "Endwertung" (von 0%).

Es gibt m.E. heute wirklich nur noch eine ganz extreme "Ecke", wo an den Verbrechen der Wehrmacht noch gezweifelt wird. Ein harter Kern, der sich einfach nicht damit abfinden will. Und der lässt sich leider meistens klar zuordnen. Zumal wenn er auch noch vorgibt, sich ausführlich über das Thema informiert zu haben - klar, derlei Militaria-Lektüre gibt es. Ob echte Historiker da ein gutes Haar dran lassen würden, ist eine andere Frage...

Und zu den 68ern - das ist ja fast schon komisch. Wer hat denn die dicksten Posten in der Industrie eingeheimst, indem er die Sozialsysteme ruiniert hat, sprich CDU/FDP(!)-Politik gemacht hat? - Richtig, die "linken" "68er" wie Fischer, Schröder etc.

Wenn man dann auch noch behauptet, die Nazis seien nach 45 einfach verschwunden, sprich also nie einen Blick auf Adenauers Kabinett, die Bundeswehr inkl. Kasernennamen oder auch gewisse Neuzugänge bei der CIA geworfen hat...

"Gottgleich" ist für mich, nachweisbare Fakten einfach zu ignorieren und sich seine eigene Welt zu zimmern, und genau das scheint mir hier wohl leider stattzufinden.

Aber immerhin sind wir nicht hier nicht bei Bioware, deshalb ist Kritik wenigstens erlaubt und wird nicht gleich gelöscht - das ist schon was! ;)

elzari (unregistriert) 20. April 2011 - 14:52 #

@Linksgamer: Ich kann mich deinen Ausführungen nur in JEDEM Punkt anschließen. Auch ich bin mehr als "verwundert" über einige Aussagen die hier seitens der Redaktion (auch "freie" SIND Redakteure)gefallen sind.
1.Nazi-Deutschland hat IMMER und STETS den ersten Stein geworfen, Millionenfach Leid und Unheil über (nahezu) die gesamte Menschheit in den Jahren 33-45 gebracht. DARAN GIBT ES ÜBERHAUPT NICHT DEN GERINGSTEN ZWEIFEL! Und das gilt selbstverständlich AUCH für die Luftschlacht um England in ALL ihren Belangen.
2. Diese Bande an perfiden Kinder- und Massenmördern, Schlächtern und Killern auch nur in einem ATEMZUG mit der Bewegung der '68 zu nennen ist ein Schlag ins Gesicht der Millionen unschuldigen Opfer und dafür sollte sich man sich schämen! Die RAF war eine kranke, terroristische, ja ebenso faschistoide Organisation (die überdies die ideale der 68'er schamlos instrumentalisiert und letztendlich verraten hat) ...dennoch belaufen sich die Opfer deren gottlob begrenzten Terrors in einem überschaubaren Rahmen von weit unter 100. Die Nazis haben 6 Millionen Zivilisten, Frauen und Kinder systematisch und industriell barbarisch ermorden lassen!!! Haben sie den Schuss noch gehört Herr Schnelle???
Ich kann nur sagen: Armes Deutschland, wenn die ach so angeblich vorbildliche bajuwarische Schulpolitik solche Blüten trägt. Dann sollte tatsächlich einmal ERNSTHAFT darüber nachgedacht werden den Freistaat mit dem Herkunftsland des Erfinders der "Bewegung" zusammenzuführen..."Heim ins Reich" quasi. Dort könnte man dann gemeinsam dem latent reaktionärem Gedankengut frönen...just not in my fck. Name!

Doc Holiday 10 Kommunikator - 462 - 28. April 2011 - 15:18 #

Ohne jetzt die gesamte Diskussion über den einzig wahren Ablauf der Luftschlacht um England nochmal durchkauen zu wollen...
Was ich darüber gelesen hatte, ist kurz zusammengefasst, dass die RAF im Spätsommer 1940 knapp vor der Niederlage stand (hatte keine 100 Flugzeuge mehr und ebenfalls viele erfahrene Piloten verloren) und sich tatsächlich nur durch den Schwenk der deutschen Bomberangriffe von militärischen auf zivile Ziele erholen konnte, was zusammen mit einigen taktischen Änderungen (Stichwort "Big Wing") dann doch noch die Vereitelung der deutschen Angriffs- und Invasionsbemühungen erlaubte. Das finde ich im Artikel oben ein bisschen zu lapidar dargestellt; dass sich die Schlacht quasi von Beginn an zu Gunsten der RAF entwickelt hätte, kann man keineswegs so stehen lassen. Die RAF war von Beginn an 1:4 unterlegen, ihre Piloten waren überwiegend schlecht ausgebildet und unerfahren. Klar konnten diejenigen, die sich nach einem Abschuss retten konnten (waren beileibe nicht alle) wieder schnell reaktiviert werden, die Einsatzbelastung war allerdings immens.
Dieser Aspekt aber, dass die RAF-Piloten teils 5-6 Einsätze täglich fliegen mussten, quasi nur zum Tanken und Aufmunitionieren landeten, kommt durch die beschrieben Kampagnenstruktur von 17 Missionen für die Dauer der gesamten Schlacht völlig zu kurz.
Insofern liefert das Spiel hier ein absolut unhistorisches Szenario ab, was es in meinen Augen (zumal meine Hardware dafür kaum reichen würde), leider disqualifiziert. Die Aussicht, mal in eine Hurricane, Spitfire MK I oder sogar eine Boulton Paul Defiant (der Jäger mit dem Geschützturm nach hinten, aber keinem nach vorn feuernden MG - der größte Konstruktionswahnsinn der Militärhistorie...) zu klettern, würde mich als Battle of Britain-Afficionado (versuch ich hier ja dezent zu transpirieren...), schon sehr interessieren. Unter den Voraussetzungen (und zu dem Preis) muss ich aber wohl für die nächsten Jährchen erstmal die Finger davon lassen.

Varrattu (unregistriert) 30. April 2011 - 13:31 #

Hallo zusammen,

der Artikel unterhaltsam, die Diskussion in diesem Thread ist in größtenteils armselig!!!

Gruß Varrattu