Auf den großen Team-Deathmatch-Karten treten bis zu 16 Spieler gleichzeitg an und können neben Mechs auch Jeeps und verschiedene Fluggeräte einsetzen, was die Schlachten deutlich vielfältiger macht als auf den kleineren Maps.

Stundenlanger Online-SpaßAuch wenn für viele die Kampagne sicherlich das Herzstück von Halo 4 darstellen wird, ist nach dem Storymodus noch lange nicht Schluss. Passenderweise hat 343 Industries unter dem Punkt "Infinity" sämtliche kompetitiven Mehrspielermodi und die sogenannten Spartan-Ops versteckt. Die kompetitiven Mehrspieler-Modi bieten euch in der Release-Version volle neun Spielvarianten, in denen ihr zumeist in Teams gegeneinander antretet. Team Deathmatches gibt es gleich dreifach: Einmal für Partien vier gegen vier auf den kleineren der 13 Karten und ein weiteres Mal für „Pro-Spieler“ vier gegen vier, in dem sich erfahrene Spieler nicht mit Neulingen "herumplagen" müssen. In den Team-Deathmatches mit zwei Achtmann-Teams tretet ihr auf den größeren Maps an, die euch auch den Zugriff auf Flugzeuge, Mechs und andere Fahrzeuge bieten, die es auf vielen anderen Maps nicht gibt. Darüber hinaus gibt es Capture the Flag, den Hügelkönig-Modus (in dem ihr Punkte erobern und halten müsst) sowie Oddball. In all diesen Modi schreitet ihr jeweils mit fünf gegen fünf in den Kampf. Bei Oddball gilt es, einen Ball aufzunehmen und so lange wie möglich in den eigenen Reihen zu halten. Schießen könnt ihr währenddessen nicht, weshalb ihr auf die Hilfe eurer Kameraden angewiesen seid. In Herrschaft spielen zwei Sechserteams gegeneinander, die mehrere Punkte auf der Karten einnehmen und eine Zeitlang verteidigen müssen, um Punke zu erhalten.

Beim Königsmord-Modus handelt es sich um eine Deathmatch-Variante, bei der ihr besonders viele Punkte für den Abschuss des Führenden erhaltet.

Die letzten beiden Spielmodi nennen sich Flood und Königsmord. In ersterem treffen 10 Spieler aufeinander, von denen zwei als Flood starten, die sich nur im Nahkampf zur Wehr setzen können. Wenn ihr als Spartan startet und von einem Flood getötet werdet, spawnt ihr als Flood neu. Die meisten Punkte bekommt der, der als letzter Spartan übrig bleibt. Königsmord wiederum ist eine Abart des Deathmatches: Ihr schießt auf alles, was euch vor die Flinte kommt und erhaltet dafür die normalen zehn Erfahrungspunkte auf euer Konto. Führt ihr die Rangliste des Sechsspieler-Modus an, werdet ihr zum König. Das bedeutet letztlich nur, dass ihr für alle anderen Spieler sichtbar auf der Karte markiert werdet. In allen Modi könnt ihr Nachschub-Pakete anfordern, wenn ihr Killstreaks erzielt. Das kann zum Beispiel eine verstärkte Rüstung sein, die euch aber nach dem Tod verloren geht. Derjenige, der euch tötet, bekommt für den Königsmord deutlich mehr Erfahrungspunkte gutgeschrieben. Je länger ihr König bleibt, umso höher wird euer "Kopfgeld".

Dieses Mal nicht vorhanden ist der unter Halo-Fans beliebte Firefight-Modus, in dem Gegnerwellen abgewehrt werden mussten, die mit jeder Runde immer schwerer wurden, quasi die Halo-Variante des Horde-Modus von Gears of War 2. Dafür können die Spartan-Ops kooperativ gelöst werden. Alle Mehrspieler-Modi sowie die kooperativen Spartan-Ops könnt ihr übrigens mit bis zu vier Spielern an einer Konsole im Splitscreen spielen. Die Karten, die nicht alle in jedem Spielmodus verfügbar sind, sind perfekt auf die Größe der Teams abgestimmt. Wir finden es allerdings gerade in den „großen Team-Deathmatches“ schade, dass es bloß 16 Teilnehmer sein dürfen. Wer, wenn nicht Halo 4, hätte mit dieser weit verbreiteten Konsolenbeschränkung aufräumen können? Über einen Mangel an Spielern mussten wir uns bereits vor dem offiziellen Launch nicht beklagen, dennoch dauert es vergleichsweise lange, bis Mitspieler gefunden sind und das Spiel startet. Sind wir aber erst mal in einer Lobby, geht es dann sehr fix. Gut finden wir auch, dass Halo 4 beim Spielstart immer denjenigen Teilnehmer zum Host macht, bei dem die geringsten Lags zu erwarten sind.

Spartan-Ops: Kooperative MissionenIn den Spartan Ops müsst ihr fünf kleine Missionen in unterschiedlichen Settings absolvieren. Ihr könnt sie auch ganz allein spielen und werdet im Falle eines Todes ohne Verlust wieder respawnt. Da ihr hier gegen die KI antretet, bestimmt ihr wie in der Kampagne die Schwierigkeitsstufe selbst. Ihr trefft auf deutlich weniger Gegner als mit Koop-Partnern zusammen und braucht etwa 15 Minuten pro Mission (wenn ihr sie schafft).

Bis zu 30 Minuten kann dieselbe Mission dauern, wenn ihr mit bis zu drei weiteren Spielern kooperativ unterwegs seid, denn Halo 4 setzt euch enstprechend mehr Gegner vor die Nase. Beispiel Wüstenmission: Hier gilt es, drei Geräte-Installationen zu zerstören, während die Aliens stetig Nachschub aus Landeschiffen absetzen, um euch das zu verwehren. Ihr dürft in Jeeps springen oder Feindfahrzeuge kapern oder euch als Infanteristen durchballern. Sind die Punkte gesprengt, folgt eine relativ lange Schlacht, in der ihr den Extraktionspunkt freiräumen müsst, damit euch euer Dropship wieder abholen kann. Danach ist die Mission vorbei, ihr streicht eure EXP ein, und weiter geht's. Apropos: Egal ob Spartan-Ops oder die normalen Online-Modi; überall verdient ihr euch XP, mit denen ihr in Stufen aufsteigt und neue Ausrüstung erhaltet. Mit Spec Ops aus MW3 können die Spartan Ops weder in der Vielfalt noch Menge noch im Interessantheitsgrad für Solisten mithalten, sie sind dennoch eine nette Abwechslung.

Typische Ungleichgewichte

Bislang stehen fünf Spartan-Ops-Mission zur Verfügung, die ihr solo oder auch im (Online-) Koop erledigen könnt.

Je höher der Rang eures Spartans im Mehrspieler-Modus wird, umso bessere Ausrüstung steht euch für ihn zur Verfügung. Anfangs habt ihr lediglich ein Waffenset, später könnt ihr euch bis zu sechs davon frei nach Schnauze zusammenstellen. Natürlich dürft ihr auch eure Waffen auf den Maps wechseln, wobei ihr zwei größere Waffen gleichzeitig erst dann verwenden könnt, wenn ihr eine Erweiterung freigeschaltet habt. Wie bei den meisten modernen Shootern üblich, haben Spieler, die länger dabei sind, klare Vorteile gegenüber den anderen. Wir sprechen natürlich nicht von der höheren Spielpraxis und dem daraus vermutlich resultierenden größeren Skill, sondern von der Ausrüstung. Zum Beispiel hatte in unseren ersten Matches so ziemlich jeder das „Hartlicht-Schild“ ausgerüstet, das den Träger vor kleinkalibrigen Waffen und auch Explosionen besonders gut schützt. Da konnten wir so gut zielen, wie wir wollten, gegen solcherart Geschützte hat ein niedrigstufiger Charakter quasi keine Chance. Auch Fähigkeiten wie die Tarnung sind sehr effektiv – und sorgen für Frust, wenn ihr sie eurerseits noch nicht habt. Allzu lange müsst ihr aber nicht darauf warten: Ein paar der mächtigsten Fähigkeiten gibt es bereits ab Stufe 10. Und spätestens dann zählt in Halo 4 mehr das Können als die Ausrüstung.

Ähnliche Vorteile für Spieler, die schon einige Stufen höher sind, ergeben sich bei den Waffen, die später deutlich stärker sind. Oder sie lassen, etwa auf einer der großen Team-Deathmatch-Karten, tödliche Schüsse aus großer Distanz zu gegen Einsteiger, die mit ihrem Sturmgewehr gar nicht antworten können. Um ein bisschen aufzuleveln, solltet ihr euch also zunächst besser in anderen Modi austoben und euren Avatar über die Spartan-Ops verbessern, bis ihr Zugriff auf die bessere Ausrüstung habt. Neben der Ausstattung eures Spartan könnt ihr ihn auch optisch anpassen und mit diversen,  einzeln färbbaren Rüstungsteilen ausstatten. Spielerische Auswirkungen haben diese Spielereien nicht.

Replays oder: Zeigt mal her!Halo 4 bietet euch umfassende Möglichkeiten, Replays aufzuzeichnen, zu behalten oder auch mit anderen zu teilen. Dasselbe gilt natürlich auch für Screenshots und vieles andere. Ihr könnt aber weit mehr als nur das tun und eurer Kreativität freien Lauf lassen. In der „Schmiede“ dürft ihr im Stile eines Far Cry 2 sogar eigene Maps kreieren, auf denen ihr dann auch mit anderen spielen könnt. Bestimmte Voraussetzungen für die jeweiligen Modi müsst ihr natürlich erfüllen, damit das funktioniert.

Aber auch ohne das bietet Halo 4 im Multiplayer-Modus jede Menge zusätzliche Spielstunden, die aufgrund der unzähligen freischaltbaren Waffen und Ausrüstungsteile eine große Langzeitmotivation bieten. Täglich zu spielen, kann sich für all jene lohnen, die ein paar Extra-XP für eine Herausforderung abstauben möchten. Von diesen Challenges gibt es dauerhafte, die meisten wechseln wöchentlich. So sollt ihr etwa eine bestimmte Anzahl von Spartans in den verschiedenen Modi töten oder auch eine bestimmte Anzahl an Grunts oder anderen Feinden in den Spartan-Ops. Für die Mehrspieler-Modi müsst ihr die Spieldaten von Disc zwei komplett auf die Festplatte installieren (alternativ könnt ihr sie herunterladen), was etwa 7 GB Festplattenspeicher belegt. Beides dauert relativ lang, zum Spielen braucht ihr dann immer noch die Disk 1, auf der auch das Hauptspiel enthalten ist.

Autor: Benjamin Braun / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Halo 4 (Solo + Multiplayer)

Getestet auf 360 8.5 Wertungsinfo Keine Besonderheiten Fazit Halo 4 erreicht bei Technik, Missionsvielfalt und Abwechslung Referenzniveau für einen Xbox-360-Shooter. Der häufige Wechsel zwischen Ego- und Außensicht sorgt für das Gefühl, dass immer was los ist. Die Geschichte bietet insbesondere Fans der Reihe viele neue Facetten und wird in teils atemberaubenden Rendervideos erzählt. Doch vor allem die zweifelhafte KI verhindert den Aufstieg in die Reihen der absoluten Top-Shooter. Außerdem nerven  kleinere Streckmechanismen, die manchmal zu sehr Tempo und Dramatik aus dem Geschehen nehmen. Dennoch wird wohl kein Halo-Fan von Teil 4 enttäuscht sein. Er zählt vor allem technisch zu den besten Shootern für Xbox 360. Der Multiplayer-Modus bietet viele Modi und befindet sich auf hohem Niveau, konnte uns aber nicht ganz so begeistern wie bei führenden Shootern in dieser Disziplin. Außerdem vermissen wir den Firefight-Modus. Trotzdem erhaltet ihr auch im Multiplayer-Part eine sehr gute, überwiegend gut ausbalancierte Breitseite an Spielspaß und Langzeitmotivation. Hardware/Zubehör Die Mehrspieler-Inhalte müssen auf Festplatte installiert werden (ca. 8 GB), danach braucht ihr Disk 1 zum Starten.

Einstieg/Bedienung Eingängige Controller-Bedienung... Faires Checkpoint-System... Hilfreiche (nicht abschaltbare) Auto-Aim-Funktion Großartige Eröffnungssequenz … die im Spiel nicht komplett erklärt wird … das manchmal etwas undurchsichtig wirkt Fahrzeugsteuerung nicht optimal Spieltiefe/Balance Gute Story... Einige nette Gadgets... Vielfältige Missionen Fahrzeugabschnitte sorgen für viel Abwechslung Lange Kampagne (zirka 10 Stunden) Großes, facettenreiches Waffenarsenal Frei wählbarer, jederzeit änderbarer Schwierigkeitsgrad … die Serieneinsteiger zu wenig mitnimmt … die aber kaum eine Rolle spielen Feind-KI extrem schwach Munitionsmangel teils zu groß Grafik/Technik Starke Effekte Überragend in Szene gesetzte Schauplätze Exzellente Zwischensequenzen Quasi nicht sichtbare Ladezeiten während des Spiels Texturen in Randbereichen teils durchschnittlich Sound/Sprache Sehr gute Waffengeräusche Großartiger Score Gute deutsche Sprecher Keine englische Tonspur in USK-Fassung Multiplayer 13 abwechslungsreiche Maps Formal neun Spielmodi (wobei etwas getrickst wurde: 3mal Deathmatch...) Hohes Spieltempo Spaßige Spartan-Ops-Missionen... Besonders vielseitig auf den großen Maps, dank Vehikel-Einsatz Jede Menge Freischaltbares Erster Beitritt zur Spielerlobby dauert relativ lang Mehrspieler-Inhalte müssen auf Festplatte installiert werden ... aber nur fünf, und die sind recht kurz

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Steckbrief Halo [Serie] Genre: Action Untergenre: Egoshooter USK: ab 16 freigegeben PEGI: 16 Entwickler: 343 Industries Publisher: Microsoft Studios Erscheinungsdatum: 06.11.2012 Offizielle Website: Link PC360XOne

Screenshots Videos Halo Infinite – Chaotische Koop-Kampagne Special von Hagen Gehritz

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