Wie schon der N64-Klassiker bietet Goldeneye 007 - Reloaded einen Splitscreen-Modus für bis zu vier Spieler. Hier spielen wir den "Golden Gun"-Modus. Ein Schuss aus der goldenen Pistole tötet sofort. Dafür lädt sie extrem langsam nach.

Mehrspieler-FreudenOb ihr euch in Duke Nukem-Manier durchballert oder dort, wo es möglich ist, schleicht: Die Kampagne beschäftigt euch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad nicht länger als sechs bis sieben Stunden. Viel mehr Zeit werdet ihr vermutlich im umfangreichen, gelungenen Mehrspieler-Modus verbringen, der euch in sechs Spielvarianten mit bis zu 15 Mitspielern antreten lässt. Darunter befindet sich auch der bereits aus der N64-Vorlage bekannte „Golden Gun“-Modus. Darin taucht die Namensgebende goldene Pistole auf der Karte auf, die jeden Gegner mit nur einem Treffer niederstreckt – vollkommen egal, wo ihr ihn trefft. Allerdings ist die Nachladegeschwindigkeit der Pistole derart abgrundtief lahm, dass ihr auch wirklich treffen solltet mit eurem Schuss. Im „Black Box“-Modus kämpfen zwei Teams gegeneinander: Das eine muss die Box zerstören, das andere Informationen aus ihr herausholen. Möglich sind ferner auch ganz normale Deathmatches und Teamdeathmatches.

In jedem Spielmodus sammelt ihr Erfahrungspunkte, die ihr ähnlich wie in Resistance 3, Black Ops oder Uncharted 3 in neue Waffen, Gadgets oder Aufwertungen investieren könnt. So reduziert ihr beispielsweise die Nachladegeschwindigkeit eurer Waffe, erhöht die Kapazität eures Magazins oder schaltet spezielle Typen von Tretminen oder etwa Blendgranaten frei. Als Spielfigur wählt ihr aus einer großen Anzahl von aus den Bond-Filmen bekannten Charakteren aus, die ihr umfangreich individuell anpasst. Der eigentliche Clou sind aber die Modifikatoren. Mit ihnen bestimmt ihr nicht nur frei das Punktelimit, sondern könnt beispielsweise auch festlegen, dass jeder am Match teilnehmende Spieler bei mehr als drei Sekunden Bewegungslosigkeit automatisch stirbt. Campen geht dann wirklich nur noch auf dem Wohnwagenplatz, nicht am Monitor. Auch eine Art Last-Man-Standing und viele weitere Variationen sind mit ihnen möglich, womit die sechs offiziellen Spielmodi den Umfang nicht in Gänze erfassen.

Kenner des Originals freuen sich über den Splitscreen-Modus für vier Spieler, der sämtliche Spielmodi auch offline zulässt. Der 4er-Splitscreen lohnt sich jedoch nur dann wirklich, wenn ihr einen großen Monitor habt oder eine Projektion auf Leinwand verwendet. Wir spielten den Modus auf einem 52-Zoll-Bildschirm und können nicht behaupten, dass unser Bildviertel viel kleiner hätte sein dürfen. Wenn ihr lieber allein spielt, eure Leistung aber vielleicht dennoch mit anderen Spielern vergleichen wollt, ist der MI6-Ops-Modus etwas für euch. Er umfasst die Spielarten Anschlag, Eliminierung, Tarnung und Verteidigung, die ihr auf Maps aus der Kampagne absolviert. Hier müsst ihr eine bestimmte Anzahl an Gegnern heimlich ausschalten, das gesamte Gebiet einfach von Feinden räumen oder einen Punkt vor Wellen anrückender Feinde schützen. Nicht gerade eine originelle Idee, aber ein Garant für viele zusätzliche Spielstunden.

Einige Objekte in der Umgebung sind zerstörbar. Die Fenster in diesem Waggon gehen zu Bruch, wenn die Kugeln fliegen.

Fazit: Oldschool-Anleihen und Multiplayer-StärkenGoldeneye 007 – Reloaded verschmilzt Oldschool-Shooter mit moderner Spielmechanik. Die eher simple Spielmechanik und die einfach gestrickte Gegner-KI sind Indizien für ersteres, selbstregenerative Lebensenergie und einige geskriptete Ereignisse für letzteres. Die Skript-Events erreichen in der Inszenierung allerdings nur selten das Niveau aktueller Blockbuster-Shooter. Das Schleichen und Ballern fühlt sich trotz wechselnder Schauplätze das ganze Spiel hindurch im wesentlichen gleich an. Einige Details nagen an der Atmosphäre. Dass getötete Gegner innerhalb von Sekunden verschwinden, lässt sich (wie bei vielen anderen Shootern, etwa Fear 3) mit der Sorge um die USK-Freigabe erklären. Doch die Feinde zerschießen unsere Holzkisten-Deckung, während wir unsererseits der Kiste nichts anhaben können. Und gerne rutschen unsere Feinde ansehnlich hinter eine Deckung, um uns dann aus einer Position zu beschießen, in der wir sie leicht treffen können.

Das macht aus dem Agenten-Thriller zwar keine Durchschnittsware, aber eben auch kein Spiel, das im Solomodus ganz vorne mithalten kann. Die Betonung des Schleichens ist höher als bei anderen Shootern, und der Flair für James-Bond-Fans nicht zu unterschätzen. Doch für den normal interessierten Shooter-Fan macht die Kampagne das Spiel nicht zum Pflichtkauf. Doch dann wäre da ja noch der umfangreiche und vielseitige Mehrspieler-Modus mit seinen zahlreichen Modifikations- und Individualisierungen. Er bietet eine Menge Futter, egal ob fürs Ballern zwischendurch oder die lange Nacht vor dem Splitscreen. Ob es klassische Team Deathmatches sind oder ein Spezialmodus wie der mit der goldenen Pistole: Abwechslung wird groß geschrieben. Online treten bis zu 16 Spieler gegeneinander an, die im Gegensatz zur Wii-Fassung auch nicht auf eine Voice-Chat-Funktion verzichten müssen.

Wenn ihr mit James Bond nichts am Hut habt und vor allem solo spielen wollt, gibt es bessere Shooter. Mögt ihr jedoch den berühmten Agenten oder habt ihr öfter zwei, drei Multiplayer-Kumpels zur Hand, solltet ihr euch Golden Eye Reloaded unbedingt mal ansehen.

Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)

Goldeneye 007 - Reloaded

Getestet auf 360 PS3 7.5 Wertungsinfo Wer vor allem am Multiplayer-Part des Spiels interessiert ist, kann für sich problemlos eine halbe Note addieren, und James-Bond-Fans noch mal eine halbe Note.Fazit Goldeneye 007 - Reloaded ist eine grafisch verbesserte Portierung der Wii-Version mit erweitertem Multiplayer-Modus. Sie ist technisch sauberer, holt aber bei weitem nicht das raus, was auf Xbox 360 und Playstation 3 heute möglich wäre. Das Spielprinzip betont eher das Schleichen als das Ballern, leidet aber im Solomodus unter einem eher geringen Variantenreichtum. Highlight des Spiels ist der durchdachte, vielfältige Mehrspieler-Modus. Hardware/Zubehör Keine Besonderheiten

Einstieg/Bedienung Einsteigerfreundliche Zielhilfefunktion... Vier wählbare Schwierigkeitsgrade ...ansonsten aber eher schwammig Checkpoints zum Ende hin teilweise zu weit auseinander Spieltiefe/Balance Schleichen wird belohnt Alternative Schleichpfade Großes Waffenarsenal Hacken von Geschütztürmen Skriptsequenzen sorgen für Spannung Kaum Variation im Spielverlauf Eher stumpfe Gegner-KI Springen nur an vorgesehenen Stellen Keine Granaten, kaum Gadgets Grafik/Technik Abwechslungsreiches Leveldesign Gute Animationen und Mimik... Ansehnliche Explosionen und Effekte Durchgehend hohe Framerate Teilweise zerstörbare Umgebung Insgesamt durchschnittliche Physik ...mit Aussetzern Statisten und Gegner aus der Klonfabrik Umgebungen teils detailarm und farblich eintönig Sound/Sprache Überwiegend gut aufgelegte Sprecher Guter, effektreicher Sorroundsound Stimmiger Soundtrack von David Arnold Deutsche Tonspur im Surroundbetrieb zu frontlastig Multiplayer Sechs abwechslungsreiche Mehrspieler-Modi Viele Modifikationsmöglichkeiten durch konfigurierbare Regeln Splitscreen-Modus für bis zu vier Spieler Umfangreicher MI6-Modus

Userwertung 7.3 Registriere dich, um Spiele zu bewerten.

Steckbrief 007 [Serie] Genre: Action Untergenre: Egoshooter USK: ab 16 freigegeben PEGI: 16 Entwickler: Eurocom Publisher: Activision Erscheinungsdatum: 04.11.2011 PS3360

Screenshots Videos First15: 007 Legends First15 von Tim Gross

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