Eine Panzerfahrt gab es auch schon im Vorbild von 1997. So gut sah das vor 14 Jahren allerdings nicht aus...

Wer Lärm macht, verliertDie besten Überlebenschancen als smarter MI6-Profi haben wir, wenn wir heimlich durch Bunker, Forschungsstationen oder die eisigen Wälder Sibiriens streifen. Sobald nämlich einer der Posten unsere Anwesenheit bemerkt, haben wir nur wenige Sekunden Zeit, um ihn ohne Aufsehen auszuschalten. Andernfalls schlägt die Wache Alarm, und wir bekommen es mit einer großen Übermacht an Gegnern zu tun. Die strömen dann meist aus den ansonsten verschlossenen Türen im aktuellen Levelabschnitt auf uns zu und setzen unserem Agentendasein meist ein rasches Ende.

Deshalb lohnt es sich, den Wachen einen gut gezielten Schuss zwischen die Augen zu verpassen oder uns von hinten an sie heranzuschleichen, um sie mit einem waffenlosen Angriff zu töten. Beides läuft letztlich immer nach demselben Prinzip ab und die stillen Tötungsmanöver sehen auch fast immer gleich aus. Bond greift die Wache von hinten, hält ihr mit einer Hand den Mund zu und tötet sie dann mit einem präzisen Handkantenschlag auf den Kehlkopf. Lediglich ab und zu sind kleinere Variationen drin. Soldaten, die direkt an einer Brüstung postiert sind, wirft Bond auch mal über das Geländer. Gegner, die hinter einer kleinen Mauer stehen, zieht Bond hinter den Schutzwall und setzt wie gewohnt seinen Handkantenschlag an. Das alles darf keinesfalls vor den Augen einer anderen Wache passieren, die zu unserem Glück meist stur in eine bestimmte Richtung blickt. Erst später gibt es auch patrouillierende Feinde, die Leichen ihrer Kameraden aber gerne mal übersehen. Stehen sich zwei Wachen direkt gegenüber, ist der Alarm aber dennoch nicht vorprogrammiert: Innerhalb eines begrenzten Zeitfensters erledigen wir beide Wachen, noch bevor sie die anderen warnen können. Das funktioniert allerdings nur, so lange wir unseren Schalldämpfer-Aufsatz benutzen, der nur für eine einzige Pistole zur Verfügung steht. Ein ungedämpfter Schuss löst generell den Großalarm aus. Gleiches gilt, wenn Bond in den Sichtbereich einer Überwachungskamera tritt. Dieses Problem umgehen wir, indem wir sie einfach mit einem Schuss deaktivieren.

Besonders clever sind die Gegner im Spiel nicht. Selbst die Scharfschützen haben Probleme, uns zu entdecken.

Hilfreich ist es auch, Ausschau nach Lüftungsschächten zu halten. Über sie kann Bond einige Gegner komplett umgehen oder ihnen unbemerkt in den Rücken fallen. Manche der Räume sind auch nur durch diese Geheimgänge zu erreichen. Dort erwarten euch zwar keine großen Boni oder Geheimnisse, aber öfters Punkte, die ihr für die optionalen Nebenaufgaben aufsuchen müsst. In einer bereits brennenden Forschungsanlage müsst ihr zum Beispiel einige Dokumente abfotografieren, um den genauen Verwendungszweck der Einrichtung aufzudecken. Diese Ziele sind in den drei niedrigsten der vier Schwierigkeitsgrade optional. Im höchsten jedoch obligatorisch. Wer sie dort nicht erfüllt, muss den Level am Ende neu starten oder in einen leichteren Modus wechseln.

Ballern oder schleichen In Goldeneye 007 – Reloaded seid ihr keineswegs dazu verpflichtet, aus dem Verborgenen heraus zu agieren. Das Schleichen wird lediglich belohnt, indem ihr euch deutlich weniger Feinde erwehren müsst. Oder vielmehr werdet ihr bestraft, wenn ihr lieber ballern wollt. Diese Bestrafung kommt allerdings erst auf den höheren Schwierigkeitsgraden voll zur Geltung. Je höher der Schwierigkeitsgrad, umso stärker fährt das Spiel nämlich die in den leichten Spielmodi sehr komfortable Zielhilfeunterstützung zurück. Außerdem regeneriert sich dort eure Lebensenergie nicht von selbst.

Dass der 007-Classic-Modus, der höchste Schwierigkeitsgrad, ein echter Hardcore-Modus ist, werdet ihr spätestens an den Stellen merken, an denen ihr gar nicht schleichen könnt. Das Spiel schickt euch nämlich immer wieder mal in Situationen, in denen ohne Wenn und Aber Gegner anrücken und direkt den offenen Schlagabtausch mit euch fordern. Zumeist müsst ihr in diesen Fällen eine Stellung verteidigen oder die Zeit überbrücken, bis zum Beispiel ein Fahrstuhl eure Etage erreicht. Gerade zum Ende hin arten diese Kämpfe oft in leicht unübersichtliche Massenschlachten aus. Dort sind Pixeltode keine Seltenheit, was euch bald nerven dürfte, da die Checkpoints später teilweise weit auseinander liegen.

007 muss sich an einigen Stellen durch Lüftungsschächte quetschen, um voranzukommen oder Gegner zu umgehen.

Grundsätzlich solltet ihr regelmäßig von den zahlreichen Deckungsmöglichkeiten Gebrauch machen, die in Form von Schreibtischen oder Kisten in den Levels verteilt sind. Hinter ihnen duckt ihr euch und erhebt euch für kurze Salven oder einzelne, gezielte Schüsse. Das Prinzip dürfte euch vor allem aus diversen Third-Person-Shootern bekannt sein. Doch Vorsicht: Viele dieser Objekte halten dem Beschuss eurer Widersacher nicht lange stand und zerlegen sich nach kurzer Zeit in ihre Einzelteile. Weshalb unsere Feinde unsere Deckung einfach zerschießen können, wir ihre identische Deckung aber nicht, haben wir allerdings nicht verstanden! Dafür sind unsere Gegner, im Gegensatz zu uns, nicht in der Lage, explosive Objekte wie Fässer oder den Tank eines Autos zu ihrem Vorteil zu nutzen. Sie schmeißen hingegen ab und zu mit Rauch- und Splittergranaten nach uns, die James Bond selbst – genauso wie Messer als Wurfwaffen – nicht einsetzen kann.

Jede Menge Waffen, wenige Bond-GadgetsDas Angebot an Waffen ist sehr groß: Von Pistolen wie Walther P99 oder Marksman M5A über Maschinenpistolen (etwa MP5), PDWs wie die FN P90 bis hin zu russischen Sturmgewehren wie AK 47 und schließlich Scharfschützen-Gewehren wie der Dragunov SVD ist fast alles dabei, was das Shooter-Herz begehrt. Bis zu drei Waffen auf einmal kann eure Spielfigur bei sich tragen und jederzeit auf die fallen gelassenen Waffen der Gegner wechseln. Ihre Leichen verschwinden übrigens wie auch in der Wii-Fassung nach wenigen Sekunden vor euren Augen. Ihr benutzt auch Lenkraketen und andere große Kaliber. Ihr Einsatz ist jedoch auf die Bedienung von Abschussbasen und den Abschnitt beschränkt, in dem ihr mit einem Panzer durch Sankt Petersburg braust und es mit allerhand schwergewichtigen Gegnern am Boden und in der Luft zu tun bekommt.

Auf den Einsatz von Gadgets, wie sie MI6-Chefbastler Q in den Filmen austüftelt, muss James weitestgehend verzichten – zumindest im Einzelspieler-Modus. Im Laufe der auf sechs Kapitel aufgeteilten 14 Missionen stehen euch lediglich vier spezielle Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung, worunter auch der Schalldämpfer für eure P99 und ein Nachtsichtgerät fallen. Sehr oft werdet ihr das Smartphone einsetzen, mit dem ihr Fotos für die Nebenaufgaben schießt. Vor allem aber hackt ihr an einigen Stellen feindliche Geschütztürme, die dann nicht mehr auf euch, sondern auf eure Gegner feuern. Sam Fisher und Adam Jensen lassen grüßen.

Das Waffenarsenal im Spiel ist sehr groß. Von der Pistole bis zur Schrotflinte ist alles dabei. In den Abschnitten, in denen Schleichen eine Alternative ist, müssen wir allerdings auf ihren Einsatz verzichten. Andernfalls schlagen die Wachen Alarm.