Test: Kratos hat's noch drauf

God of War - Ascension Test

Christoph Vent 7. März 2013 - 19:01 — vor 10 Jahren aktualisiert
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Die Bosskämpfe – hier gegen ein riesiges Flügelwesen – gehörten schon immer zu den Highlights der God-of-War-Reihe.
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Quick-Time-BosseDas Highlight eines jeden God of War stellen die häufigen Bosskämpfe dar. Das ändert sich auch mit Ascension nicht. Zwar sind turmhohe Fieslinge wie in Shadow of the Collossus die Ausnahme, dennoch bekommt ihr es immer wieder mit dicken Brocken zu tun, mit denen ihr euch über mehrere Phasen hinweg herumschlagen müsst. Hier ist es noch wichtiger als bei den Standardkämpfen, die individuellen Angriffsstrategien der Opponenten richtig zu kontern. Auf dem Dach des Turms von Delphi müsst ihr etwa den regelmäßigen Feuerangriffen und Sturzflügen eines riesigen geflügelten Wesens ausweichen. Zu eurem Glück gönnt er sich ab und an eine kurze Flugpause, die ihr sofort für eure Attacken ausnutzen solltet. Habt ihr ihm am Ende der ersten Phase des Kampfs den Flügel abgeschlagen, geht es auf dem Boden weiter. Doch auch hier ist das Unheil nicht überstanden, denn jetzt macht euch der Boss im wahrsten Sinne des Wortes Feuer unter dem Hintern. Gegen bekannte Götter zieht ihr in Ascension allerdings nicht in den Kampf: Zum einen wurden die bereits in God of War 1 bis 3 „abgehakt“, zum anderen steht Kratos ja noch am Anfang seiner Filetierkarriere. Es geht also etwas weniger episch als noch zuvor zu.

Die meisten Gefechte enden mit kurzen Quick-Time-Events, die allerdings wie in den Vorgängern sehr fair gehalten sind. Gut oder schlecht mag man folgendes Detail finden: Die aktuell nötige Taste wird immer am entsprechenden Bildschirmrand angezeigt. Das Dreieck erscheint zum Beispiel immer oben, das Kreuz immer unten. So müssen Gelegenheitsspieler nicht erst überlegen, wo sich der Button auf dem Controller befindet .Profis hingegen übersehen vielleicht erst mal die eine oder andere Taste, weil sie QTE-Anzeigen in der Bildschirmmitte erwarten. Was aber fehlt, ist das nachträgliche Verändern des Schwierigkeitsgrads: Auch nach mehreren Toden an ein und derselben Stelle fragt das Spiel nicht nach, ob es die Schwierigkeit senken soll. Ebensowenig dürft ihr nachträglich die Schraube anziehen, wenn euch die Kleingehacktes-Produktion zu einfach vorkommt.

Auch für QuereinsteigerVorkenntnisse der Geschichte um Kratos sind nicht zwingend nötig, wenngleich sie natürlich nicht schaden. Die Kampfsteuerung mit ihren zahlreichen Finessen und Tastenkombinationen wird erst nach und nach eingeführt – Einsteiger brauchen also keine Sorgen haben, unvorbereitet auf dicke Brocken losgelassen zu werden. Als unfair empfanden wir Ascension nie – richtig knifflig wurde das Actionspiel nur an einer Stelle. Hier fehlte storybedingt über mehrere Kämpfe hinweg der automatische Speicherpunkt, der sonst regelmäßig unseren Fortschritt sichert. Wie ihr der Formulierung entnehmt, müsst ihr euren Spielstand nicht mehr manuell an Speicherstationen sichern.

Wie in God of War üblich, findet ihr überall Kisten, die unterschiedliche Orbs enthalten. Die grünen frischen eure Energie auf, die blauen eure Magieleiste. In den selteneren weißen Kisten findet ihr entweder Gorgonen-Augen oder Phönixfedern. Sammelt ihr jeweils fünf von ihnen, erhöht sich die maximale Stufe eurer Gesundheit beziehungsweise Magie. Am häufigsten kommt ihr jedoch an Kisten mit roten Orbs vorbei, die ihr zusätzlich durch besiegte Gegner erhaltet. Die dadurch verdienten Punkte investiert ihr beispielsweise in Upgrades eurer Chaosklingen, die als Standardwaffe herhalten.

Gestaltet sich das Sammeln der Orbs anfangs noch relativ mühselig, schaltet ihr dennoch schnell die ersten kleinen Aufrüstungen frei. Eure Punkte solltet ihr zudem möglichst schnell umsetzen, sonst bleibt euch der Zugriff auf wichtige Kombos erspart. Weitere Waffen wie etwa Hämmer, Keulen oder Speere findet ihr zuweilen am Wegesrand. Diese ersetzen aber nicht die Chaosklingen, sondern den Ausweichtritt. Möchtet ihr also einen Schild behalten, den ihr zuvor einem Gegner entrissen habt, solltet ihr danach keine andere Waffe aufnehmen. Meist sind diese Zusatzwaffen sehr gezielt platziert. Findet ihr etwa Wurfspeere, werdet ihr sie ziemlich sicher schon kurze Zeit später gegen fliegende Feinde einsetzen können, die ihr ansonsten nur über Sprünge erreichen oder aber mit der Chaosklinge zu euch ziehen könnt.

Die Macht der ElementeNeu in Ascension sind die vier Elemente, auf die Kratos mit der Zeit Zugang erlangt. An entsprechenden Flammen schaltet ihr das Feuer des Ares, das Eis des Poseidon, den Blitz des Zeus und die Seele des Hades frei. Sie erweitern die Chaosklingen um weitere und teilweise extrem starke Spezialangriffe. So werft ihr mit den Blitzen Energiebälle auf eure Gegner oder schleudert eure Gegner mit brennenden Klingen in die Luft, wo ihr sie nach allen Regeln der Kunst weiterbearbeitet. Auch die Elemente solltet ihr möglichst schnell aufleveln, denn nur über sie könnt ihr Kratos’ magische Fähigkeiten einsetzen. Die Seelen des Hades lassen etwa mehrere Riesenhände aus dem Boden greifen, die eure Gegenüber wild hin und her schubsen. Mit dem Blitz baut ihr hingegen ein mächtiges Energiefeld auf, das in Verbindung mit einem Quick-Time-Event bis zu 50 Stromstöße in einen einzigen Gegner befördert. Kurzum, Magie ist nicht zu verachten und sollte gerade in größeren Kämpfen möglichst häufig zum Einsatz kommen.

Die Magie-Angriffe schaltet ihr für jedes Element einzeln frei. Sie sind optisch besonders opulent und beeindruckend.
Welche Elemente ihr gegen welche Feinde einsetzt, macht unserer Erfahrung nach übrigens kaum einen Unterschied. Einen feuerspuckenden Greifvogel mit Feuer zu bekämpfen verlängert den Kampf nicht maßgeblich. Hier solltet ihr euch also eher situationsabhängig entscheiden, welche Attacken ihr in welchem Element bereits freigespielt habt. Ebenfalls gekoppelt an die vier Elemente ist der Rage-Modus, den ihr erst freischalten müsst. Habt ihr die entsprechende Leiste durch längere Kombos aufgefüllt, steht euch dieser für kurze Zeit zur Verfügung.

Zeitmanipulation und fremde Hilfe
Darüber hinaus erlernt ihr ab der Hälfte von Ascension weitere Fähigkeiten. Mit dem Amulett von Uroboros könnt ihr nicht nur für kurze Zeit einzelne Gegner lähmen, sondern an entsprechenden Stellen auch die Zeit beeinflussen. Meistens nutzt ihr es, um eingestürzte Brücken zu reparieren oder aber für das genaue Gegenteil: Bestimmte Objekte wie Fußböden könnt ihr einstürzen lassen und gelangt so in die untere Ebene. Übersehen könnt ihr solche interaktiven Objekte nicht. Die Hinweise nehmen dem Amulett-Feature allerdings auch jegliche Herausforderung. Ähnlich verhält es sich mit dem Eidstein, über den ihr in speziellen Situationen den Geist von Orkos, dem Sohn der Furien, zu Hilfe ruft. Er kämpft nicht nur an eurer Seite, sondern kann auch Schalter oder Hebel in einer bestimmten Position halten, damit ihr es auf eine fahrbare Plattform schafft. God of War Ascension neigt dazu, die beiden Spielelemente fast zu häufig einzusetzen. In den ersten Szenen nach dem Erhalt des Amuletts müssen wir es praktisch in jedem Raum anwenden, weswegen sich gerade das zweite Drittel des Spiels etwas zieht. Dem Spielfluss schadet das jedoch nicht, denn die Entwickler bemühen sich stets um Abwechslung.
Während ihr auf dem drehenden Aufzug kämpft, drückt Orkos die Platte nieder und hält den Fahrstuhl so in Bewegung.
MaxSchmerz (unregistriert) 7. März 2013 - 19:10 #

- Keine Götter als Bossgegner
Das war ja angesichts der Story eigentlich zu erwarten, warum also Negativ? Genuso gut könnte man die neuesten COD oder MOH-Teile in Punkto "Keine Nazis als Gegner" negativ bewerten, da sie ja in den ersten Teilen auch immer auftauchten. ;)

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 8. März 2013 - 11:33 #

Dass das zu erwarten war, steht so ja auch im Test: "wurden die bereits in God of War 1 bis 3 abgehakt"
Dadurch fehlt den Bosskämpfen aber einfach eine gewisse Persönlichkeit, die die drei vorigen Teile noch hatten. Klar lässt sich das in diesem Fall nicht vermeiden, aber das Risiko sind die Entwickler bewusst eingegangen. Schlecht sind die Bosskämpfe keineswegs, wie es auch im Test steht. Nennen wir es Meckern auf hohem Niveau.

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 7. März 2013 - 19:18 #

ich freue mich schon auf meine collectors edition

Andreas 16 Übertalent - 4672 - 7. März 2013 - 19:32 #

Im Pro- und Kontrakasten fehlt eine Überschrift: Einstieg/Bedienung

Wertungsfanatiker (unregistriert) 7. März 2013 - 20:40 #

[Edit Christoph Vent: Wertungs-Spoiler entfernt]

GG ist iwie genau das was vorher jahrelang im print kritisiert wurde + mitmachnews...

Anonymous (unregistriert) 7. März 2013 - 22:47 #

"ich mag echt schon kein Fazit mehr lesen hier"

dann lass es doch. wenn das spiel nun mal genau so gut ist, was soll denn sonst drunter stehen?

Taris 17 Shapeshifter - 6004 - 8. März 2013 - 5:04 #

Da es hier viele Leser gibt, die sich die Wertung ausblenden lassen, solltest du sie bitte auch aus deinem Kommentar herauseditieren.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36177 - 7. März 2013 - 20:49 #

God of War I und II haben mir super gefallen, genau wie der PSP-Ableger Chains of Olympus. Aber mit God of War III und Ghost of Sparta ging der Serie ein bisschen die Luft aus. Die Demo zu Ascension hat mich nur noch gelangweilt.

Ich schätze (und hoffe), dass Ascension nur vom B-Team entwickelt wurde und der Großteil der Santa Monica Studios bereits an PS4-Software arbeiten. Hoffentlich gibts auf der PS4 dann eine neue IP oder The Mark of Kri 2. Noch mal Kratos muss wirklich nicht sein.

Farang 14 Komm-Experte - 2621 - 7. März 2013 - 22:28 #

die beta fand ich auch lasch...aber ich würde dem trotzdem nicht das endprodukt direkt verdammen. es ist ein god of war und es ist santa monica die wissen was sache ist ;)

dawit (unregistriert) 8. März 2013 - 9:21 #

ich hab nach GoW 3 auch keinen Reiz mehr gespürt
bis 3 war es toll und hat mich gefesselt
aber dann war es für mich abgeschlossen
und ich war/bin gesättigt

Equi 14 Komm-Experte - 2012 - 8. März 2013 - 0:50 #

Wer bei God of War die Gewalt moniert, hat die Geschichte nicht verstanden.

Warwick (unregistriert) 8. März 2013 - 13:27 #

mach aus "verstanden" -> "kapiert", dann reimt es sich wenigstens.

Warwick (unregistriert) 8. März 2013 - 13:25 #

Ich freu mich auf Ascension, auch wenn vielleicht für viele die Luft aus dieser Serie raus sein mag und man ohne wirklich neue Spielelemente auskommen muss.

Santa Monica hat mit GoW immer feines Geschnetzeltes serviert, leicht angebraten in Hirnschmalz. Immer ein Leckerbissen; und nach rund drei Jahren für mich eine willkommenere Fortsetzung als im Jahresrythmus von Ubisoft AC-Fastfood aufgetischt zu bekommen.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 8. März 2013 - 20:53 #

Sieht doch gut aus. Durch die Vorberichterstattung hatte ich gedacht es wäre ein Multiplayer Mono Titel. Blöd nur das man weiss was mit Kratos geschieht ^^

pauly19 15 Kenner - 2957 - 11. März 2013 - 22:50 #

Werde es mir als Budgettitel gönnen.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 12. März 2013 - 6:05 #

Gibt es den Delay bei der Eingabe noch wie bei God of War 3 ?

Jadiger 16 Übertalent - 5509 - 12. März 2013 - 7:14 #

Finde mit God of War 3 war es eigentlich zu ende.

Frage (unregistriert) 12. März 2013 - 17:34 #

Beim Test steht :"Holt grafisch alles aus der PS3 heraus."
Bei 4players schreibt der Tester daß das Spiel Matschtexturen hat und das alte God of War 3 besser aussieht.
Und wenn God of War alles herausholt, was passiert dann wenn bald ein Spiel raus kommt, welches noch besser aussieht?
Holt es dann noch mehr als alles (alleres) heraus?

wiese85 15 Kenner - 3551 - 12. März 2013 - 19:27 #

Na wen 4Players das schreibt muß es wohl stimmen^^

Die technischen Limitierungen der PS3 werden wohl kaum noch große Verbesserungen zulassen so sollte der Kommentar auch verstanden werden.

Frage (unregistriert) 13. März 2013 - 11:01 #

"Na wenN 4Players das schreibt muß es wohl stimmen^^"

Mittlerweile kann man bei Amazon auch lesen daß der dritte Teil besser wie dieser hier ausschaut.
Auch ein Freund von mir hat das Spiel und bestätigt die Aussage von 4players, sowie von den Testern bei Amazon.

"Die technischen Limitierungen der PS3 werden wohl kaum noch große Verbesserungen zulassen so sollte der Kommentar auch verstanden werden."

Ich verstehe den Kommentar so wie er im Test steht und nicht anders.
Was irgendwelche User dort hinein interpretieren interessiert mich nicht.

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 14. März 2013 - 14:32 #

Dass vereinzelte Texturen matschig sind, haben wir auch festgestellt (siehe Wertungskasten). Dennoch konnten wir aus unserer Sicht keine großen Unterschiede zu God of War 3 feststellen. Dieser Eindruck mag vielleicht auch dadurch entstehen, dass der Vorgänger noch abwechslungsreichere Spielgebiete vorweisen kann. Trotzdem gehört Ascension für uns zum technisch besten, was die PS3 zu bieten hat. Dass die Konsole dabei an ihre Grenzen stößt, merkt man dann allerdings bei kleineren Rucklern bei großen Kameraschwenks zum Beispiel.

wiese85 15 Kenner - 3551 - 16. März 2013 - 16:27 #

Und wie den Kommentar irgendwelche User verstehen interessiert mich nich, ich weis worauf der Schreiber hinaus will.

Und die grafische Qualität werd ich mir dann selbst anschauen wen ich den endlich zum zocken komme. Ansonsten lohnt eine Diskussion darüber nicht.

Hans am Meer (unregistriert) 12. März 2013 - 21:48 #

Schließe mich den Testern in einem Punkt an: Die Gewaltdarstellung ist hier nicht mehr dem Spielspaß förderlich sondern schlicht zuviel. Ungefähr so als wenn jemand mein Schokoeis mit Schokostreusel und Schokopulver noch in Cola tunkt. Bärgs. Allerdings hab ich das auch schon God of War 3 angekreidet.