Final Fantasy 12 - The Zodiac Age

Final Fantasy 12 - The Zodiac Age Test

Der PS2-Klassiker remastered

Karsten Scholz / 10. Juli 2017 - 13:19 — vor 6 Jahren aktualisiert

Teaser

Square Enix verpasst dem elf Jahre alten Final Fantasy 12 eine optische sowie spielerische Generalüberholung. Ob die Remastered-Fassung auch heute noch 60 Stunden vor den Bildschirm fesseln kann, haben wir für euch herausgefunden.
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Final Fantasy 12 - The Zodiac Age ab 27,00 € bei Amazon.de kaufen.
Alle Screenshots stammen von Gamersglobal.

Eigentlich stimmt es nicht ganz, was wir oben im Vorspann schreiben: Viele spielerische Verbesserungen von Final Fantasy 12 - The Zodiac Age gab es bereits in Final Fantasy 12 International Zodiac Job System, der ersten überarbeiteten Version des ursprünglichen Final Fantasy 12. Die erschien trotz des Namens nur in Japan, und zwar 2007, etwa ein Jahr nach der Originalfassung. Für uns Europäer ist das jedoch nur eine Randnotiz, denn wir profitieren dank der Remastered-Fassung für die Playstation 4, die am 11.Juli erscheint, erstmals vom neuen Klassensystem, dem Turbomodus und den Prüfungen. Eine grafische Überarbeitung gibt es für die aktuelle Konsole natürlich auch noch. Wie frisch fühlt sich das elf Jahre alte Rollenspiel also an, das seinerzeit aus der Playstation 2 alles herausgekitzelt hat? Finden wir es heraus!
 

Kein gewöhnliches Final Fantasy

Den Renderfilmen merkt man die Jahre nicht an, einzig der schwarze Balken stört.
Während der Entwicklung von Final Fantasy 12 traf Square einige für die Serie ungewöhnliche Designentscheidungen, die im Großen und Ganzen auch die Überarbeitung überlebt haben. Statt in eine völlig neue Spielwelt geht es nach Ivalice, das bereits der Schauplatz von Final Fantasy Tactics sowie Final Fantasy Tactics Advance war. Dazu kommt eine im Vergleich zu den Vorgängern spürbar distanziertere Erzählweise. Hier steht kein innerlich zerrissener Held im Vordergrund, sondern eine Gruppe von Leuten, die sich gegen eine Besatzungsmacht auflehnen. Oder um das Kind beim Namen zu nennen: Der Waise Vaan, seine Jugendfreundin Penelo und die beiden Luftpiraten Balthier sowie Fran schließen sich mit zwei – aus Spoiler-Gründen an dieser Stelle nicht näher beschriebenen – Persönlichkeiten des kleinen Königreichs Dalmasca zusammen, um das archadianische Imperium aus ihrer Heimat zu werfen.

Der dominierende Konflikt wird serientypisch mit politischen Intrigen, familiären Streitereien sowie mystischen Artefakten angereichert und stimmungsvoll in zahlreichen Render- respektive Echtzeitsequenzen erzählt. Leider fehlt es der etwa 50 bis 60 Stunden langen Geschichte an Höhepunkten, die sich ähnlich ins Gedächtnis brennen wie der Tod von Sep... darf man das mittlerweile eigentlich verraten? Die teils recht profillosen Figuren tun ihr Übriges: Die Geschichte von Final Fantasy 12 besitzt eine epische Breite und ist durchaus spannend erzählt, kann uns aber nicht derart gebannt an den Bildschirm fesseln, wie es andere Serienteile in der Vergangenheit geschafft haben. Wir geben aber gerne zu, dass das Meckern auf hohem Niveau ist.
 

Im Kampf regiert Tempo statt Zufall

Die Speicherkristalle gibt es noch, Zodiac Age sichert aber auch automatisch.
Final Fantasy 12 war seinerzeit der erste Serienteil, der auf Zufallskämpfe verzichtete, also auf Gefechte, die man auf der Weltkarte oder im Missionsgebiet nicht kommen sah. In Teil 12 können wir die Kreaturen bereits aus einiger Entfernung sehen und sie umgehen, wenn wir keine Lust auf einen Kampf haben. Suchen wir den Konflikt, wird dieser direkt an Ort und Stelle in Echtzeit ausgetragen. Der abrupte Teleport in eine isolierte Kampfarena bleibt also ebenso aus wie die sekundenlange Siegesfeier nach einem gewonnenen Kampf (die Boss-Begegnungen bilden zumindest beim zweiten Punkt eine Ausnahme). Hinrennen, umhauen, Beute einsacken – so schnell hatte man sich bis dato noch nie durch eine Final-Fantasy-Welt gekämpft.

Heute, elf Jahre später, ist das Tempo sogar noch höher, dem neuen Turbomodus sei Dank. Den aktivieren und deaktivieren wir mit der linken Schultertaste, um in zwei- bis vierfacher Geschwindigkeit die Standardkämpfe zu meistern oder die weitläufigen Areale zu durchflitzen. Anders als in World of Final Fantasy lassen sich die Dialoge und Sequenzen indes nicht im Zeitraffer erleben. Dass wir den Turbomodus nach ein paar Stunden kaum noch ausgeschaltet haben, ist den Balancing-Änderungen zu verdanken, die Square vorgenommen hat, um den Schwierigkeitsgrad vor allem in den ersten Spielstunden zu senken. Tatsächlich kommt uns das Rollenspiel jetzt in weiten Teilen zu einfach vor. Selbst mehrere Bossgegner konnten wir im vollen Sprint beim ersten Versuch verlustfrei bezwingen.

Wenn wir hingegen das Zeitliche segnen, dann meist, weil wir uns mit Feinden angelegt haben, die einige Stufen über unserer waren. Oder weil  wir an einer Stelle den Hinweis vom Spiel, eine Flucht wäre angebracht, gekonnt ignorierten und den direkten Konflikt suchten. Und dann war da noch der Kampf mit einem frostaffinen Gegenspieler, zu dem wir ein Eisschwert mitbrachten – das ihn also heilte statt zu schädigen. Blöde Idee, die in Final Fantasy 12 sofort bestraft wird. Der Frust bleibt aber auch in solchen Momenten klein, da das Spiel nun automatisch bei jedem Level-Übergang abspeichert. Die überall in Ivalice verteilten Speicherkristalle aus dem Original gibt es parallel immer noch.
Anzeige
Bevor wir den Boss Cid direkt attackieren, schalten wir erst seine vier fliegenden Drohnen aus.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 10. Juli 2017 - 8:11 #

Viel Spaß beim Lesen!

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 10. Juli 2017 - 13:27 #

Freue mich drauf, heute geht´s bei mir los. :-)

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66869 - 10. Juli 2017 - 13:53 #

Ich freu mich drauf. Das einzige große Single Player - FF (ab FF V) das ich noch nicht gespielt habe. Das muss ich ja jetzt endlich mal nachholen!

falc410 15 Kenner - 3176 - 10. Juli 2017 - 14:17 #

Ja die Story war ein Star Wars Ep. 4 light aber das Kampfsystem und die Welt und die Monsterhunts haben das wett gemacht. Das Job System sehe ich aber eher kritisch. Ich mochte die Freiheiten des Originals. Trotzdem werde ich es mir wohl irgendwann holen wenn es günstiger ist. Ist einer meiner lieblings Final Fantasy Teile. Aber schon das Original war recht einfach, und jetzt noch einfacher könnte schnell langweilig werden.

Saphirweapon 17 Shapeshifter - 7136 - 10. Juli 2017 - 14:29 #

Könntest du Karsten noch etwas zum Schwierigkeitsgrad abseits der Hauptstory sagen ? Im Original waren einige Mobjagden und geheimen Esper ja eine nette Herausforderung. Wurden deren Schwierigkeitsgrad auch auf dem Altar der Banalität geopfert ?

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 10. Juli 2017 - 14:55 #

Das kann ich dir leider gar nicht beantworten. Hab mich für den Test auf die Hauptstory konzentriert und von den - ich glaube es gibt 45 + den inoffiziellen gegen die kleinen Mandragoras - Monsterjagden vll. ein Drittel erledigt.

Wenn sich mein Eindruck von der Hauptstory auf die Nebenaufträge übertragen lässt, haben die Entwickler im späteren Teil nicht viel an der Balance geändert. Das Original wurde ja im Laufe der Zeit durchaus leichter, jetzt fängt es halt auch leicht an. Ergo sollte sich auch an dem Schwierigkeitsgrad der Esper und späteren Monsterjagden nicht viel geändert haben. Mit hundertprozentiger Sicherheit weiß ich das aber nicht.

Saphirweapon 17 Shapeshifter - 7136 - 10. Juli 2017 - 15:50 #

Danke dir für die Rückmeldung : )

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 10. Juli 2017 - 14:32 #

Ah stimnmt, das fehlt mir noch, hatte damals keine PS2. Danke für den schönen Test, Karsten, hast alle meine offenen Fragen dazu geklärt!

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 10. Juli 2017 - 15:11 #

Ich möchte hier auch noch mal das etwas untergegangene The last Remnant einwerfen, das erschien 2009 und ähnelt optisch sehr dem aktuellen FF XII Remaster, es kam damals halt zwischen FF XII und XIII aber eben auf neuer Hardwaregeneration (und PC) und sieht auch heute noch sehr ansehnlich aus, eben grafisch quasi tatsächlich ziemlich identisch zu diesem Remake.

Gamers Global hat damals eine 8.0 vergeben und ich denke, der Titel ist insbesonders für Leute interessant, die ausgeklügelte taktische Kampfsysteme mögen. Die sind ja heute inzwischen populär, für die damalige Spielerschaft war das Spiel halt ein wenig zu kompliziert und ist deswegen zu unrecht meiner Ansicht nach ein wenig untergegangen. Tatsächlich halte ich es für besser als FF XII, sowohl was Story, Kampfsystem, die Welt als auch eben Gameplay angeht.

Die PC Version von Last Remnant läuft übrigens problemlos mit 1080p und 60FPS und der Titel ist ohnehin für'n Appel und 'n Ei zu haben.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66869 - 10. Juli 2017 - 15:40 #

Bei Last Remnant bin ich anfangs schwer reingekommen, gerade in das Kampfsystem. Aber als ich dass dann mal durchblickt hatte, hat mir das extrem viel Spaß gemacht. Das war auf jeden Fall ein tolles JRPG und damals eins der ganz wenigen, die überhaupt auf den PC kamen. Heute sieht das ja wieder anders aus.

Titus-X 18 Doppel-Voter - 11227 - 10. Juli 2017 - 16:30 #

Achja, danke für die Erinnerung. Das wollte ich auch schon länger nachholen.

Zisback 17 Shapeshifter - - 7905 - 10. Juli 2017 - 19:46 #

Aus der Erinnerung: Last Remnant, von der Story her war es mir damals etwas langweilig und Charaktere waren zu blass und lieblos. Ein Charakter ist gestorben, dann taucht der/die Sohn/Tochter mit den gleichen Aussehen auf und ersetzt ohne viel Gerede diese Figur. Ansonsten war das gameplay wohl gut genug um mich bei Laune zu halten. Hatte es durchgespielt und laut Steam 80 Stunden reingesteckt. Und man konnte es mit japanische Sprachausgabe spielen, was ich zu den Zeitpunkt damals sehr ungewöhnlich fand, daß es so was gibt.

edit:
Was auch sehr super war, war der Turbomodus, mit dem man 08/15 Kämpfe schneller beenden konnte.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66869 - 10. Juli 2017 - 19:48 #

Und wenn einem die Kämpfe zu leicht wurden, dann hat man sich einfach ein paar Gegnergruppen gleichzeitig eingesammelt und sich dabei dann auch schon mal gehörig verschätzt :D

makroni 16 Übertalent - P - 4438 - 10. Juli 2017 - 16:23 #

Ist eigentlich die Kamerasteuerung jetzt konfigurierbar? Die horizontale Achse war damals invertiert. Nochmal möchte ich mich nicht daran gewöhnen. Ich würde es sehr gerne nochmal spielen, aber das wäre tatsächlich ein Ausschlusskriterium.

Karsten Scholz Freier Redakteur - 15195 - 10. Juli 2017 - 16:38 #

Ich zitiere mich mal selbst:

"Eine andere kleine, aber feine Verbesserung lässt uns nun die horizontale und vertikale Kamerasteuerung auf Wunsch invertieren."

makroni 16 Übertalent - P - 4438 - 10. Juli 2017 - 16:40 #

Oh sorry, das hab ich überlesen. Danke.

Chadur_Showira 09 Triple-Talent - 243 - 10. Juli 2017 - 16:35 #

Ich mochte den 12. Teil schon damals auf der PS2.
Freu mich schon auf Morgen, wenn ich das Game erhalte.. :)

_XoXo_ (unregistriert) 10. Juli 2017 - 19:34 #

Shut up and take my money :-)

Zisback 17 Shapeshifter - - 7905 - 10. Juli 2017 - 19:48 #

Shut up, make a good PC-port and then take my money.

Labolg Sremag 14 Komm-Experte - 1910 - 10. Juli 2017 - 21:48 #

Ja kenns schon von der PS2 auf einer weiteren Konsole nutzt das Spiel nix, her mit dem PC Port

Weryx 19 Megatalent - 15436 - 10. Juli 2017 - 21:59 #

Yo hät ich auch gern, hab den 15er zwar auf der PS4, den Rest aber aufn PC^^

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 10. Juli 2017 - 21:04 #

Liest sich sehr gut. Vllt gebe ich es mal ne Chance

LeeRobo 16 Übertalent - 5989 - 11. Juli 2017 - 13:17 #

Danke für den Test!

Ist auch eine Umsetzung für den PC geplant?

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 11. Juli 2017 - 13:25 #

Da alle bisherigen HD Remaster der Serie für den PC kamen ist auch hier stark von auszugehen.

-Stephan- 14 Komm-Experte - 2136 - 12. Juli 2017 - 11:22 #

Ich freu mich drauf. Hab das Original zwar auch noch hier rumliegen, aber damals auch nur kurz angespielt. Danke für den Test.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 12. Juli 2017 - 11:27 #

Nach den ersten Stunden bin ich wirklich sehr angetan. Das Spiel startet zwar langsam, aber sowohl das Kampfsystem gefällt mir sehr gut (sobald man Gambits freischaltet und dieses erweitert), als auch das Klassensystem, dass durch die Doppelklassen nochmals mehr Tiefe bringen.

Man kann da taktisch schon eine ganze Menge machen.

Deepstar 16 Übertalent - 4912 - 14. Juli 2017 - 8:39 #

Mh... gegenüber der verbesserten neuaufgelegten Platinum Version für PS2 sind die Änderungen wohl nicht so zahlreich, als dass sich ein Neukauf lohnen würde.

Brauche ich wohl nicht.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 14. Juli 2017 - 10:42 #

Das beste an der Version ist die Möglichkeit, 2 Jobs pro Charakter zu nutzen. Aber ansonsten ist es wirklich nur eine sehr gute Remastered Version.

Xeroxan 16 Übertalent - 4197 - 17. Juli 2017 - 18:33 #

Schöner Test, vielen Dank! Hat mir bei der Entscheidung (für das Spiel) sehr geholfen.