The Journey: Bevor wir erstmals in der Premier League randürfen, müssen wir uns in Testspielen beweisen. Jede unserer Aktion wird dabei bewertet. Hier würden wir gerne eine Flanke schlagen, aufgrund fehlender Anspielstationen müssen wir es selber probieren.

Motivierende FIFA-Reise dank The Journey

Neben obligatorischen Modi wie Freundschaftsspiel sowie diversen Ligen und Turnieren dürft ihr euch in FIFA 17 als Trainer und Manager versuchen. Dann kümmert ihr euch unter anderem um Neuverpflichtungen für euren Kader und plant Trainingssessions für einzelne Spieler. Der beliebte „FIFA Ultimate Team“-Modus sowie die Spielerkarriere, in der euer selbst erstellter Spieler oder ein Profi nach Wahl im Fokus steht, sind ebenfalls wieder mit an Bord. Komplett neu allerdings ist der eingangs erwähnte Story-Modus The Journey, der durch die Kombination aus Zwischensequenzen, Trainings und Spielen über die eigentliche Spielerkarriere hinausgeht.
 

The Journey: In die Zwischensequenzen dürfen wir nur minimal eingreifen.

Ihr verkörpert Alex Hunter, den ihr erstmals als zehnjährigen Bengel bei einem Spiel auf einem Bolzplatz kennenlernt. Schon damals stellen sich seine Mutter sowie sein Opa als seine größten Unterstützer heraus. Sieben Jahre später: Alex bekommt im sogenannten Sichtungslehrgang die Chance, sein Können als möglicher Profi unter Beweis zu stellen. Er schafft es und darf sich für einen der englischen Vereine aus der Premier League entscheiden. Doch wie fällt seine beziehungsweise eure Wahl aus? Bei einem Topverein würde er mehr Geld verdienen, aber nur bei einem kleinen Club stehen seine Chancen für regelmäßige Einsätze gut. Und dann ist da ja auch noch sein bester Freund Gareth, den es ins selbe Team verschlägt und mit dem ihr nun um den einzigen freien Stammplatz kämpft.
 
The Journey erzählt gewiss keine Oscar-reife Story. Einige Wendungen sind leicht vorauszusehen. Trotzdem fühlten wir uns vom Story-Modus durchweg gut unterhalten. Die Cutscenes werden sehr ordentlich inszeniert, wir fiebern regelrecht mit Alex mit, ob er bei der nächsten Partie vielleicht von Anfang an spielen darf. Immer wieder dürfen wir auch ein wenig in diese Abschnitte eingreifen, indem wir uns für eine von drei Antwortmöglichkeiten entscheiden.

Zwischen den Spielen verbessern wir unsere Werte in Trainingseinheiten, mit verdienten Skillpunkten verbessern wir gezielt Eigenschaften wie unsere Schussstärke oder unser Passspiel. Auch in den Spielen (in denen wir wahlweise entweder das gesamte Team oder nur Alex steuern) werden wir für jede Aktion unseres Neuprofis bewertet. Mit zunehmender Laufzeit der Saison werden die Story-Abschnitte weniger. Das soll aber niemanden davon abhalten, dem motivierenden Story-Modus eine Chance zu geben.
 

Onlinefreuden und Technikmacken

The Journey: Anfangs sitzen wir noch viel auf der Bank, doch unsere Zeit wird noch kommen.

Für viele stellt das Spiel gegen die KI nur Training dar, richtig zur Sache geht es erst gegen menschliche Gegner. Online dürft ihr euch in FIFA gleich in mehreren Modi versuchen. Ob nun Saisons oder Koop-Saisons, wo ihr euch in einem Team eurer Wahl von Liga zu Liga nach vorne arbeitet, Pro Clubs für bis zu 22 Spieler, Freundschaftsspiel oder Ultimate Team: Hier sollte so gut wie jedes Onlineherz höherschlagen, zumal die Performance in unseren Testpartien bis auf minimale Lags keine Probleme bereitete.
 
Zu gelegentlichen Rucklern kommt es hingegen bei der Xbox-One-Fassung, und zwar auch offline. Gerade bei Abstößen, Ecken oder zu Beginn einer Wiederholung geht die Bildrate gerne mal etwas herunter. Im eigentlichen Spiel jedoch, und das ist das wichtigste, läuft FIFA 17 auch auf der Microsoft-Konsole flüssig. Sonst macht die Frostbite-Engine eine gute Figur. Der Detailgrad der Spieler ist etwa durchweg hoch, selbst kleinste Pickelchen lassen sich in der Nahaufnahme auf der Haut erkennen. Für die nächsten Jahre wünschen wir uns, dass mehr Spieler ihren Vorbildern wie aus dem Ei gepellt ähneln. Selbst ein Thomas Müller zum Beispiel ist zwar als solcher auszumachen, aber alles andere als eine perfekte Nachbildung.
 
Die Stimmung in den Stadien ist dank Fangesängen und meist passender Reaktionen des Publikums gelungen. Den Kommentatoren Wolff Fuss und Frank Buschmann würden wir jedoch gerne ein „Ihr könnt nach Hause fahr’n“ entgegenschmettern. Hier wird ein hoffnungslos unterlegenes Team für seine Dominanz auf dem Platz gelobt, da kommt ein Statement gute fünf Sekunden zu spät. Ansonsten werden trocken und sachlich vorgetragene Kommentare auch mal mittendrin abgebrochen, nur um voller Euphorie den Namen eines Akteurs ins Mikro zu brüllen. Hier besteht dringend Nachholbedarf.
 
Autor: Christoph Vent / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)