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F1 2016 Test

Benjamin Braun 24. August 2016 - 17:11 — vor 7 Jahren aktualisiert
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Das Strafensystem in F1 2016 funktioniert sehr gut und erspart uns nicht nachvollziehbare Entscheidungen der Rennleitung.
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Faires Strafensystem

Strafen für falsches Fahrverhalten zu verhängen, ist ein äußerst kniffliges Thema. Nur wenigen Entwicklern gelingt hier ein faires und halbwegs fehlerfreies System. Codemasters jedoch findet eine sehr gute Balance zwischen restriktiven Strafen und Nachsichtigkeit. Wir haben es nicht einmal erlebt, dass wir in einer Situation für das Verlassen einer Strecke bestraft wurden, obwohl wir eigentlich Zeit dadurch verloren haben. Wenn wir nicht extrem die Curbs aus- oder gar überreizen, müssen wir ebenfalls nicht mit harten Strafen rechnen, sondern nur, wenn wir es offensichtlich übertreiben. Bei Kollisionen mit anderen Fahrzeugen, einem verfrühten Start oder dem Nicht-Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse sieht das natürlich anders aus. Durchfahrstrafen sind hier genauso möglich wie die Disqualifikation.

Ihr könnt das Setup eures Wagen komplett anpassen: Aber Vorsicht: Ihr werdet die Änderungen auf der Strecke spüren!
Das F1-Regelwerk selbst spielt eine wichtige Rolle. Nachgetankt werden darf nicht, Wechsel zwischen den verschiedenen Reifentypen sind Pflicht. DRS wird von der Rennleitung nicht automatisch ab der dritten Runde freigegeben. Sind die Wetterverhältnisse sehr schlecht, dürfen wir es gegebenenfalls gar nicht benutzen – eben so, wie in Wirklichkeit auch. Die Pflicht zum Reifenwechsel kommt allerdings nur zum Tragen, wenn wir mindestens 25 Prozent der Renndistanz für ein Rennen wählen. Dasselbe gilt für den Einsatz des Safety Car auf der Strecke. Das klingt seltsam, ist aber ein sinnvoller Kompromiss. Wer ein 5-Runden-Rennen fährt, hat rein gar nichts davon, wenn er dann nach einem Startcrash mehr oder weniger bis zur Überquerung der Ziellinie hinter Bernd Mayländers Benz hergurken muss.
 

Ohne Gummi geht es besser

Nicht nur in Arcade-Racern wie Need for Speed werden Rennsportfreunde mit einer Mechanik konfrontiert, die einerseits hilft, wenn man mal zurückliegt, andererseits aber ziemlich nerven kann, wenn man eigentlich fehlerfrei das Rennen dominiert: Dort hält eine Gummiband-KI das Feld eng beisammen, damit es bis zum Schluss spannend bleibt. F1 2016 verzichtet weitestgehend auf solche Mechanismen. Wer perfekt fährt, muss sich also keine Sorgen machen, dass ihm die Konkurrenz plötzlich wieder im Nacken klebt. Umgekehrt wird es euch nach einem großen Zeitverlust nach einem Ausritt nicht ohne Weiteres möglich sein, euch wieder heranzukämpfen. Für eine Rennsimulation ist diese Entscheidung in jedem Fall goldrichtig – nichts ist schlimmer als künstliche Aufholmanöver, bei denen der Verfolgte so viel Dampf rausnehmen oder der Verfolger unmöglich schnell fahren müsste, damit das irgendwie gelingen könnte.

In besonderen Trainings-Sessions sammeln wir in der Karriere Ressourcen-Punkte, die wir in die Weiterentwicklung unseres Fahrzeugs investieren.
Auch sonst macht die Fahrer-KI einen sehr guten Eindruck. Die KI fährt weder zu defensiv noch zu aggressiv. Im Prinzip gibt es nur zwei Schwachpunkte, die sich F1 2016 mit fast allen Rennspielen teilt: In Kurven bremst die KI sehr früh, was das Überholen bisweilen etwas zu einfach macht. Beim Überrunden anderer Fahrer macht sie wiederum oft nicht sinnvoll Platz. Anspruchsvoll ist ein Sieg gegen die KI aber dennoch. Spätestens auf dem höchsten der frei wählbaren KI-Schwierigkeitsgrade müsst ihr um jede Position kämpfen.


Neues Bodenblech gefällig?

Sehr motivierend gelungen ist das Upgrade-System für unsere Fahrzeuge in der Karriere. Im Rahmen der Trainingssessions können wir kleine Challenges absolvieren, wovon es drei Arten gibt. Bei der ersten Variante müssen wir auf der Ideallinie befindliche Tore durchfahren, um Punkte zu sammeln. In der zweiten Challenge gilt es, gleichsam schnell, aber möglichst reifenschonend eine Runde zu absolvieren. Die dritte Herausforderung nennt sich „Qualifying-Geschwindigkeit“. Dabei gilt es schlichtweg, eine besonders schnelle Zeit zu erreichen, um an Ressourcen-Punkte zu kommen. Hinzu kommen ein paar zusätzliche Teamziele wie das Fahren eines sauberen Streckensektors.

Die Ressourcenpunkte investieren wir in bessere Aerodynamik, verbesserten Anpresspressdruck oder Upgrades für eine effektivere Treibstoffnutzung. Ihr könnt dann also im Qualifying mit weniger Sprit und somit leichter und schneller unterwegs sein. Manch einer wird vielleicht hinterfragen, was so ein System in einer Simulation zu suchen hat. Tatsächlich aber ist es wirklich auch nur bedingt anders, dass wir durch Fahrtests, bei denen Telemetriedaten gesammelt werden, und ähnliches Verbesserungen für das Fahrzeug ermöglichen. Klar gibt es in Wirklichkeit auch noch Lufttunnel oder Ingenieure, die den Motor in ihrem stillen Kämmerlein verbessern. Aber auch wenn F1 2016 eine Simulation ist, bleibt es trotzdem ein Spiel. Uns gefällt das System jedenfalls sehr gut. Zwingend nutzen müsst ihr es allerdings nicht. Das macht es euch im Laufe der Saison aber womöglich schwieriger. Denn auch die anderen Teams forschen weiter und verbessern ihre Vehikel.

Im Qualifying sind wir eigentlich allein auf der Strecke, der aktuelle Rivale (der meist auch der Führende ist) fährt aber als Ghost mit.
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440299 - 24. August 2016 - 17:11 #

Viel Spaß beim Lesen!

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 24. August 2016 - 17:18 #

Das klingt doch mal ganz gut :)

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 24. August 2016 - 17:23 #

Hui, sie haben wirklich ein gutes F1 hinbekommen, danke für den Test :-)

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 24. August 2016 - 17:27 #

Dirt Ralley hat wohl bei Codemaster wieder zum Umdenken gebracht, deren Entwicklung Richtung mehr Simulation (aber nicht zu viel) gefällt mir :)

Dryz 15 Kenner - 2878 - 24. August 2016 - 18:00 #

Danke für den Test. Klingt alles sehr gut und auf jeden Fall besser als f1 2015.

Zwetschgenfleck 16 Übertalent - P - 4740 - 24. August 2016 - 18:03 #

Nimmt man (vom technischen Standpunkt aus) besser die PS4- oder die XBone-Version?

shadowhawk 14 Komm-Experte - 1896 - 24. August 2016 - 20:00 #

https://www.youtube.com/watch?v=ML7erIBM3Ic hoffentlich hilft das bei der Entscheidung

Zwetschgenfleck 16 Übertalent - P - 4740 - 25. August 2016 - 7:55 #

Ja, danke.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45112 - 24. August 2016 - 22:30 #

Sieht so aus, als würde es mit Codemasters wieder bergauf gehen :)

Golmo (unregistriert) 24. August 2016 - 23:12 #

Ich warte auf die 2017er Version mit VR Support :-)

willi wunder 08 Versteher - 201 - 25. August 2016 - 1:32 #

Danke für den Test. Bei "Ohne Gummi geht er besser" dachte ich Ferkel ja zuerst was anderes.

Das könnte mein erstes F1 Spiel seit Jahren werden.

LeeRobo 16 Übertalent - 5989 - 25. August 2016 - 7:57 #

Danke für den Test.
Ich spiele es seit Release auf dem PC und bin hellauf begeistert.
Der Karriere Modus ist klasse. Das Fahrgefühl passt.
Die Note geht voll in Ordnung.
Einziger Kritikpunkt: Die KI fährt sehr aggressiv. Es kommt nicht selten vor, dass man in den ersten paar Kurven eines Rennens abgeschossen wird. Aber zum Glück gibt es die Rückspulfunktion. :-)

Stonecutter 22 Motivator - P - 31862 - 25. August 2016 - 12:51 #

Dank GG-Premium auf Gamesrocket grad um 36 Euro erworben. Großes Quak! :D

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28813 - 25. August 2016 - 13:10 #

Ich verstehe diesen Gag mit den Premiumenten einfach nicht :-(. Kanns mir jemand erklären?

y3000 14 Komm-Experte - 2396 - 25. August 2016 - 15:30 #

Aus dem GamersGlobal-Abo wurde vor einiger Zeit Premium, seitdem werden die Abonnenten als Premiumenten (also ein Kunstwort-Mix aus Premium und Abonnenten) bezeichnet.

Mach dir nix draus, ich find's auch nicht witzig ;)

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28813 - 26. August 2016 - 7:28 #

Waaas? Mehr steckt nicht dahinter -.-? Ein schlechter Wortwitz? Danke für die Aufklärung.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 25. August 2016 - 19:43 #

Sollte ein Running Gag sein, der weder Running noch Gag ist. Und jetzt sind sie halt P, wie Oli. P. oder so ;).

Maulwurfn (unregistriert) 28. August 2016 - 15:27 #

Quak!

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110368 - 29. August 2016 - 10:13 #

Ich wußte ja gar nicht, daß Enten auch nachäffen können. Wieder was gelernt ;).

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 25. August 2016 - 14:19 #

Sind die Fahrerpaarung eigentlich realistisch oder fährt Verstappen die ganze Saison im Red Bull?

Lewe 16 Übertalent - 4236 - 2. September 2016 - 18:41 #

Dann kann man sich ja überlegen mal wieder nen Teil zu holen ;D

FEUERPSYCHE (unregistriert) 11. September 2016 - 11:02 #

Das liest sich ja recht gut. Gibt es die Möglichkeit, ein Rennen komplett (also ausschließlich mit KI-Fahrern) zu simulieren? Früher war das mal beim ein oder anderen Spiel zur F1 möglich und wir haben dann zu viert einmal im Monat Rennen simuliert und darauf gewettet (wer gewinnt, wer scheidet aus, wer hat den ersten Unfall, etc.).