Magier rücken ihren Feinden mit mächtigen Elementar-Zaubern zuleibe. Nichts kokelt so schön wie Dämonen.

Feuerball, Feuerball… du bist tot!Wir haben uns für den Test zunächst  für einen Magier entschieden. Ausgestattet mit einem Anfängerstab und einem Satz saubere Grab-Gewänder  fliehen wir aus der Gruft. Unser Zauberer kommt keine fünf Schritte weit, da wird das Spiel von zwei Bildschirmeinblendungen unterbrochen. Die Grafik zeigt eine stilisierte PSVita mit dutzenden kleiner Pfeile und noch kleinerer Beschriftung. Das ist alles, was es   als Tutorial gibt. Im Hauptmenü findet sich nach etwas Suchen noch ein Menüpunkt Hilfe, der einige Funktionen näher erläutert. Sonst bleibt der Spieler sich selbst überlassen. Wir laufen weiter den Gang entlang und machen bei den ersten kleinen Gegnern regen Gebrauch vom X-Knopf, auf dem die Standard-Attacke liegt. Diesen Knopf benötigt der Spieler im Verlauf der Reise noch einige Tausend Mal. Bewegt er seinen Helden nicht in eine bestimmte Richtung, zielt dieser automatisch auf die herannahenden Gegnerwellen. Was zunächst hilfreich wirkt, soll sich allerdings schnell als störend herausstellen! Sind wir etwa von mehreren Gegnern umstellt, nimmt das System immer den nächsten  Widersacher aufs Korn. Das hat den unschönen Effekt, dass wir regelmäßig alle Gegner um uns herum gleichmäßig auf einen Lebenspunkt herunterschlagen, ohne nur einen zu töten. So kriegt der Recke stets den vollen Schaden aller Angreifer ab.

Im Kampf unterstützt uns die Feen-Begleiterin Celeste. Ein neues Merkmal der PSVita-Version von Dungeon Hunter ist, dass ihr die Fee mit Hilfe des rückwärtigen Touchpads direkt steuert. An manchen Stellen entdeckt die Flügeldame einen Schatz im Untergrund und fängt an, aufgeregt zu blinken. Unsere Aufgabe besteht nun darin, Celeste zum genauen Ort zu bewegen. Haben wir ihn gefunden, warten Beute und ein Kristall auf uns. Kristalle tauschen wir später gegen hochwertige Ausrüstung ein. Das kleine Suchspiel ist nett, wird aber von einem großen Manko überschattet. Wenn der Spieler  die PSVita nicht gerade in einer unbequemen Haltung zwischen die Hände klemmt, stoßen seine Finger schon mal aufs Touchpad. Das hat zur Folge, dass die Fee immer irgendwo am Rand des Bildschirms klebt, anstelle ihrem Herrn zu folgen. Auf diese Weise werden auch die mächtigen Feen-Angriffe nutzlos, die eigentlich unser Überleben sichern sollen.

Zwischenzeitlich sind wir der stickigen Gruft entkommen. Auf dem Weg aus der Grabkammer haben wir eine alte Kameradin getroffen, die uns erklärt, was in den Jahren des Schlummers vorgefallen ist. Im beschaulichen Örtchen Thamos überzeugt sich unser Held  von der misslichen Lage des Volkes. Doch bevor er, von Tatendrang getrieben, das Dorf in Richtung eines neuen Gebietes verlassen darf, muss er zuerst weitere Aufträge in eben jener Gruft erledigen, aus der er entkommen ist. Also schön, dann geht’s eben noch mal zurück.  Immerhin hat unser Magier nach der Flucht erst Level 2 erreicht. In anderen Dungeon-Hunter-Titeln war bis zu diesem Zeitpunkt schon Level 5 drin. Es beschleicht uns ein ungutes Gefühl, das sich Stunden später als Gewissheit manifestiert: Nicht nur das Hochleveln gestaltet sich zäh. Auch jeder Zentimeter der Spielwelt will mühsam von Gegnerhorden zurückerobert werden. Das geht so weit, dass Gegner aus Verstecken auftauchen und den Helden in großer Zahl überraschen. Hat er sie mit Müh und Not zurückgeschlagen, tauchen weitere Wellen auf. Mit Level 7 schließlich wagen wir uns an die nächste Hauptquest, die uns in ein Level-9-Gebiet führt. Beim Endgegner, einem Räuberhauptmann, müssen wir allerdings einsehen, dass wir der Übermacht aus Boss inklusive Schergen chancenlos gegenüberstehen. Die zehn mitgebrachten Heiltränke sind in wenigen Sekunden  aufgebraucht, während der Lebensbalken des Oberräubers kaum angekratzt ist.

Talentschmiede BohlenWir entscheiden uns, nach Thamos zurückzukehren, um dort unsere Talente anzupassen. Während der Reisen steigen wir eine weitere Stufe auf. Unser Zauberer musste sich seinen Weg durch viele Gegner  bahnen, weil es keine Schnellreisefunktion gibt. Dabei sorgt einer der Tipps für ein Schmunzeln, die während der langen Ladezeiten eingeblendet werden. Er weist darauf hin, dass wir bereits besuchte Gebiete erneut besuchen können, um mehr Monster zu töten und mehr Ausrüstung einzutüten. Nein, wirklich? Wäre uns so gar nicht aufgefallen! Fest steht: Wir können nicht nur, sondern müssen sogar, um mit den zahlreichen und immer stärker werdenden Gegnern mitzuhalten. Die einen nennen das „Grind“, die anderen künstliche Spielzeit-Verlängerung. Spaß macht das nicht, aber gut, wir müssen ja irgendwie weiterkommen. Noch ein weiteres Mal in die Gruft? Nein, nicht mit uns! Es muss doch eine andere Möglichkeit geben. Eventuell haben wir falsche Talente. Eventuell sind wir falsch an die kleinen Minibosse herangegangen, die zwischen jeder fünften Gegnergruppe stehen. Wir passen also unsere Talente und Attribute an und versuchen es erneut.

Die Räuber auf der Südstraße haben als Unterstützung Elite-Schläger dabei. Die ziehen einem mit einem einzigen Hieb ein Viertel der Lebensenergie ab. Dafür agieren sie recht langsam und träge. Die neue Taktik besteht darin, uns gar nicht erst von ihnen erwischen zu lassen. Zunächst verlangsamt der Magier sie mit seiner Frost-Aura. Kommen sie uns zu nahe, betäubt er sie durch einen passiven Schild. So müsste es eigentlich gut funktionieren, ohne allzu viel Schaden zu erleiden. Doch was müssen wir feststellen? Sobald wir einen zu großen Abstand zwischen uns und einen Schläger bringen, läuft er davon und regeneriert seine gesamten Lebenspunkte. Sauerei! Wir stehen ergo erneut vor der Wahl, entweder pro Mini-Boss einen Trank zu verschleudern oder zurück in die Gruft zu tappen. Wir wählen Option 1. Allerdings gehen uns  die Tränke schon bald aus, und der nächste Spender ist nicht in Sicht. Formulieren wir es positiv: Sterben hat in diesem Fall wenigstens einen  Vorteil. Nach dem Ableben unseres Magiers erwacht dieser direkt am zuletzt passierten Trankspender. Er darf also  seine Vorräte wieder auffüllen. Danach geht‘s zu Fuß zurück. Und dieser Rückweg kann dauern …

Stimmt ihr Talente und Ausrüstung aufeinander ab, habt ihr es leichter - wenn die Gegner-KI mitspielt.