Test: Zurück nach Mittelerde

Der Herr der Ringe – Der Krieg im Norden Test

Jonas Schramm 7. November 2011 - 13:43 — vor 10 Jahren aktualisiert
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Das Kampfsystem ist auf Kombos ausgelegt, die euch auf dem Bildschirm rechts angezeigt werden.
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Sprechen und Aufleveln
 
Der Begriff „Action-Rollenspiel“ ist wie gemacht für Der Herr der Ringe – Der Krieg im Norden. Hauptquests treiben die Handlung voran, während Nebenaufgaben euch Boni wie neue Waffen und Gegenstände verschaffen. Im Zuge der Haupthandlung bereist ihr zahlreiche Gebiete im Norden von Mittelerde. Ihr könnt aber immer frei zwischen den Orten hin und her springen. Dies ist vor allem für die Nebenquests von Bedeutung, die größtenteils aus MMO-typischem "Bring mir X von Y" bestehen. Es gibt aber auch ein paar ganz witzige Aufgaben. Zum Beispiel fordert uns ein Charakter im Tänzelnden Pony heraus, so viele seiner Rätsel wie möglich zu lösen. Ein andermal unterstützen wir Bilbo Beutlin (den Helden aus Der Hobbit) dabei, ein Gedicht zu verfassen.
Wie für Rollenspiele typisch, steigt ihr nach und nach im Level auf und verbessert eure Fähigkeiten. Pro Levelaufstieg könnt ihr ein paar Punkte in eure Fähigkeiten investieren. Zu diesen gehören beispielsweise Stärke und Geschicklichkeit, die Auswirkungen auf den ausgeteilten Schaden haben sowie bestimmen, welche Rüstung ihr tragen könnt. Danach könnt ihr noch eine der drei Spezialfähigkeiten freischalten.
Das klingt zuerst einmal nach wenig, aber die Fähigkeiten lassen sich noch verstärken. So bringt Farins Fähigkeit „Schlachtruf“ zu Beginn nur einen kleinen Schadensbonus. Wenn ihr aber mehr Punkte in die Fähigkeit investiert, könnt ihr auch eure gefallenen Kameraden mit einem Schlag wieder zum Leben erwecken.
 
Per Dialogsystem könnt ihr die Unterhaltungen etwas beeinflussen, wenngleich uns größere Auswirkungen nicht aufgefallen sind. Eine wirklich schwerwiegende Entscheidung über Leben und Tod deutet sich aber ganz am Ende an. Im wesentlichen dienen die Dialoge dazu, euch über den Ringkrieg im Süden auf dem Laufenden zu halten beziehungsweise euch Infos über den nächsten Schauplatz zu geben. Obwohl die Gespräche überwiegend lippensynchron ablaufen, beobachteten wir auch Aussetzer, wo sich die Münder länger bewegten, als gesprochen wurde. Störend fanden wir, dass sich bei Einwürfen der Charaktere direkt in der Spielwelt die Untertitel und das Gesprochene oft deutlich unterscheiden.
Vorsicht, Sammelsucht
Ähnlich wie in Diablo und Co. kann der Loot- und Level-Aspekt auch in Krieg im Norden absolut süchtig machen. So fanden wir uns immer wieder in den gut konzipierten Menüs wieder und stellten uns beispielsweise die Frage, ob wir nun den etwas schwächeren Kriegshammer (der auch zur Regeneration beiträgt) ausrüsten sollen oder doch das stärkere Schwert ohne magisches Extra. Hinzu kommt ein simples Crafting-System, bei dem wir mit Edelsteinen Objekte verbessern oder aber Rohmaterialien zum Schmied bringen, auf dass er uns eine neue Waffe schmiedet. Dort können wird dann auch gleich unsere Besitztümer reparieren, denn egal ob Helm, Rüstung oder Schuh, alles nutzt sich mit der Zeit ab. An Gegenstände gelangt ihr außer durchs Looten oder Kistenzerdeppern auch bei Händlern, denen ihr Überzähliges auch verkaufen könnt.
Auf eurer Reise durch Mittelerde findet ihr auch allerlei Ausrüstungsgegenstände, die nicht auf euren Charakter zugeschnitten sind. Zum Glück könnt ihr durch einen simplen Tastendruck diesen Gegenstand einem eurer KI-Kollegen zukommen lassen, der damit mehr anfangen kann. Noch ein nettes Detail am Rande: Alle Gegenstände, also sei es eine Rüstung ein Schwert oder ein Helm, machen auch optisch einen Unterschied an eurer Figur.
Menschen-Waldläufer Eradan, Zwerg Farin und Elbenmagierin Andriel (von links) sind die drei spielbaren Charaktere.
 
Euer Inventar füllt sich schnell mit einer Vielzahl von Waffen.
Drei Kampfmaschinen und ein Adler
Zwischen den drei Charakteren könnt ihr zu Beginn frei wählen. Der Zwerg Farin ist der geborene Nahkämpfer, teilt stark aus und steckt viel ein. Lehrmeisterin Andriel ist die typische Magierin, heilt Kameraden und spricht Fernzauber. Waldläufer Eradan fungiert als Allzweckwaffe der Gruppe, da er sowohl im Nah- als auch im Fernkampf seine Stärken hat. Er ist für Solisten vermutlich die beste Wahl.
Die drei Helden geben in den Gesprächen manchmal ein paar interessante Aspekte ihrer Vorgeschichte zum Besten, aber dennoch bleiben sie das ganze Spiel hindurch blass: Es sind im wesentlichen Kampfmaschinen, die sich durch Gegnerhorden schnetzeln. Auch die zahlreichen anderen Figuren wirken eher wie Stichwortgeber als wie ausgereifte Charaktere. Eine Ausnahme stellt der sprechende Riesenadler Beleram dar: Zu Beginn des Spiels befreit ihr ihn aus der Gefangenschaft der Orks, woraufhin er euch als Unterstützung zu Seite steht. Da er viele Dialogzeilen geschenkt bekommen hat, können wir ihn regelrecht liebgewinnen; er ist mit Abstand am besten konzipierte Charakter im Spiel.
Der Riesenadler Beleram ist der mit Abstand interessanteste Charakter im Spiel.
 
Kommentarshadowwarrior 08 Versteher - 152 - 7. November 2011 - 13:52 #

Spielt es sich ähnlich wie N3?

Anonymous (unregistriert) 7. November 2011 - 14:22 #

Würde mich auch interessieren. Ninety nine nights war nämlich auch in der Presse eher schlecht bewertet wurden, war aber einfach genial und hat auch ne gute Fanbase :)

Kommentarshadowwarrior 08 Versteher - 152 - 7. November 2011 - 22:37 #

Konnt mir die Frage selber beantworten: Es ist kein wirkliches N3 Gameplay. Zu wenig Combos. Zu wenig Gegner. Zu wenig "Style" :)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36258 - 7. November 2011 - 13:59 #

Ich hab das erste Herr der Ringe Spiel der Snowblind Studios "Die zwei Türme" anno 2003 gerne gespielt, aber seitdem ging es bergab mit der Serie.
Immerhin scheint der neue Teil besser als das Herr der Ringe Spiel von Pandemic zu sein.
Ein Herr der Ringe RPG von BioWare oder Bethesda wäre bestimmt interessanter als diese Hack'n Slays.

Nekekami212 13 Koop-Gamer - 1639 - 7. November 2011 - 14:04 #

Joar, das war noch ganz lustig. Ich habe allerdings inzwischen auch genug von den ganzen HdR-Versoftungen. War ja eine Zeit lang ganz lustig, ist inzwischen aber (zumindest für mich) genauso ausgelutscht wie der 2. Weltkrieg.

bam 15 Kenner - 2757 - 7. November 2011 - 14:45 #

Das Problem damit ist eben nicht die Thematik, sondern der völlig falsche spielerische Fokus. Sicherlich ist Herr der Ringe insgesamt kampfbetont, aber das was die Bücher eben aus macht, ist Mittelerde und eine authentische Ausgestaltung dieser Welt.

Ich versteh nicht warum man hier immer auf Hack 'n Slash setzen muss, wenn sich eigentlich "ruhigere" Spielmechaniken wie in einem Oblivion oder demnächst Skyrim anbieten. Ein ähnliches Spiel mit Party und anständigen Dialogen, würde im Prinzip das verbinden was an Dragon Age aber eben auch Bethesda-Spielen gelobt wird. Material dafür gibt es zu genüge.

Mit solchen Versoftungen wie hier liefert man zwar nette Unterhaltungen, senkt aber jedesmal wieder die Erwartungen an jedes neue HDR-Spiel. Schon verwunderlich dass man aus dieser Lizenz einfach nicht mehr machen will.

Nekekami212 13 Koop-Gamer - 1639 - 7. November 2011 - 16:09 #

Gab es nicht damals auf der alten Xbox ein HdR Rollenspiel? Ich meine sogar, dass das ganz ordentlich war ...

Anonymous (unregistriert) 8. November 2011 - 3:22 #

Es gab eines für Konsolen namens "Der Herr der Ringe: Das dritte Zeitalter"
Das Kampfsystem war (meiner Ansicht nach) wirklich ganz ordentlich, im Grunde das gleiche, dass auch in Final Fantasy 10 benutzt wurde, was ich immer noch für das beste Runden Kampfsystem halte.
Aber Storytechnisch wars nicht so doll.
Man spielte einen Haufen typischer aber unbekannter Figuren (Ein paar Menschen verschiedener Herkunft, eine Elbin, ein Zwerg), die größtenteils den Gefährten hinterherlaufen und an Schlüßelmomenten (Zusammen mit Gandalf gegen den Balrog, die Schlachten, der Hexenkönig usw) Teinehmen).
Sehr linear, zu erforschen gabs kaum was, gut fand ich es nicht.

keimax 04 Talent - 415 - 7. November 2011 - 14:15 #

Ein neues Schlacht um Mittlerde, das wär was *träum*

Fozzie 12 Trollwächter - 1140 - 7. November 2011 - 14:35 #

Ich will ja die "Original-Sprachversion-Snobs"-Diskussion nicht unnötig wieder aufleben lassen, aber Formulierungen wie "Kritisches Abtrennen" (erster Screenshot auf Seite 2) lassen ernsthaft an der kreativen Befähigung der Übersetzer zweifeln...

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 7. November 2011 - 15:08 #

Das hat nichts mit Snobismus zu tun, wer sowas ertragen kann, der soll ruhig die deutsche Übersetzung "genießen". ;)

Anonymous (unregistriert) 7. November 2011 - 15:30 #

Dein Vorschlag ist: ?

Anaka 13 Koop-Gamer - 1440 - 7. November 2011 - 17:31 #

Was ich unpassend in der deutschen Sprachversion finde, ist das geduze..."Bist DU der Zauberer Radegast?" oder "Kannst DU mir das erklären, König Golim?"
In einem Epos wie Herr der Ringe will ich epische Sprache. Tolkieng, der Sprachwissenschaft, würde im Grab rotieren, wenn der die deutschen Texte gelesen hätte.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20280 - 7. November 2011 - 15:09 #

Hab ichs im Text überlesen oder steht nichts zu den verschiedenen Versionen da? Würd mich interessieren ob die xbox oder ps3 Version besser ist.

Jonas Schramm Redakteur - 11379 - 7. November 2011 - 17:03 #

Uns stand leider nur die PS3-Fassung zur Verfügung...

Anonymous (unregistriert) 7. November 2011 - 18:00 #

Dann ändert mal euer "getestet auf...." Da sind nämlich alle Plattformen angegeben ^^

Casa 12 Trollwächter - 1192 - 7. November 2011 - 15:19 #

Hab ichs übersehn oder wielang ist die Spielzeit etwa?

Jonas Schramm Redakteur - 11379 - 7. November 2011 - 17:02 #

Wir haben so um die 13 Stunden gebraucht.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 7. November 2011 - 15:54 #

Klingt doch ganz spaßig. Als Fan von HdR werde ich es für einen Budget-Kauf auf jeden Fall im Kopf behalten.

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 16. Mai 2015 - 18:13 #

also ich find es als low price spiel nicht mal so schlecht.

Anonymous (unregistriert) 7. November 2011 - 16:35 #

hm... naja, von der Pyramide. Vielleicht mal. Wenn bis dahin nicht was besseres rausgekommen ist.

Schlacht um Mittelerde 2 war auch ganz lustig. Kann ich jedem empfehlen, der mal Hirn-aus-Massenschlacht-Orgie-an haben will. Auch wenns zuweil ganz schön hektisch wird. Wenn so ein Haufen durchgedrehter Rohirim durch Orks donnert, macht das nach wie vor einen Heidenspaß.

Wobei die finalen Spezialkräfte mir immer auf den Keks gegangen sind. Sah' zwar spektakulär aus, wenn die Geisterhorden ganze Armeen und Helden weggerodet haben, machte aber keinen Spaß, wenns die eigene war.

Doc Holiday 10 Kommunikator - 462 - 7. November 2011 - 17:26 #

"Farin" wie in "Farin Urlaub" ??? ;-)
Echt gelungen !

Auf Seite 1 steht

"Immerhin rennen diese in recht beachtlicher Zahl gegen euch anrennen",

das ist einmal "rennen" zu viel, könnte man korrigieren.

Das Spiel als solches klingt nach einem ordentlichen Fanvehikel, was einen als Nicht-fließend-elbisch-sprechenden aber nicht aus den Pantinen haut. Da werde ich wohl passen.

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 7. November 2011 - 20:21 #

Wenn ich mal etwas Kritik loswerden darf. Bin ja sonst sehr zufrieden mit den Tests hier bei GG, aber mit diesem hier bin ich fast eingeschlafen. Vor allem der "Hacken Vor Tacktieren" Abschnitt empfand ich als langweilig und zog sich wie Kaugummi. Hätte mir gewünscht mehr zum Kontext mit den Filmen oder dem viel besseren Buch zu lesen. Oder auch wie es sich anfühlt als Held durch das von J.R.R. Tolkien erschaffene Mittelerde zu ziehen. Das vermisse ich hier doch leider sehr, aber vielleicht bin ich hier zu kritisch.

Soulman 15 Kenner - 2971 - 7. November 2011 - 21:46 #

Habs am Freitag für die 360 bestellt und werds mit einem Kumepl im Koop zocken. Die Baldur´s Gate Spiele von Snowblind waren auch immer spaßig, auch wenn der taktische Aspekt eher untergeordnet war. Ich freu mich schon drauf.^^

Horschtele 16 Übertalent - 5693 - 7. November 2011 - 22:23 #

Korrektur: Letzter Abschnitt (Gut aber nicht das ganz große Kino), 5.Zeile ("Doch unseren...Ork-Horden doch.")

Kantiran 13 Koop-Gamer - 1686 - 7. November 2011 - 22:37 #

Danke für den Test. Ach wie ich mich über ein episches und richtig geniales Herr der Ringe Spiel gefreut hätte. Da muss ich nun leider ohl noch ein wenig warten.

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 8. November 2011 - 0:02 #

Ok, auch dieses Spiel im HdR Universum wird mich nicht begeistern. Das wird wohl nie was bei mir und den Spielen, zu meiner liebsten Fantasygeschichte... :(. Was bleibt sind die zeitlosen Bücher (angefangen mit dem Silmarillion) und Filme.

Anonymous (unregistriert) 8. November 2011 - 3:29 #

Schade, habe eigentlich mehr auf RPG und etwas weniger HacknSlay gehofft, also ein Action RPG (Betonung auf RPG, mit Erkundungen, Städten, NPC Dialogen usw) mit Koop eben.
Habe mir immer vorgestellt, dass Spiele wie Elder Scrolls, Gothic, Two Worlds mit Koop Story toll wären und gehofft, das dieses Spiel sowas in der Art werden könnte.

floppi 24 Trolljäger - P - 52634 - 8. November 2011 - 16:12 #

Oh, ihr hätte die PC-Fassung spielen sollen für den Test.

Dann wären folgende Punkte:
"Simple Steuerung [...]" und "Gute Menü-Steuerung"
unter den negativen Punkten gestanden. Die Bedienung mit Maus und Tastatur ist unglaublich schlecht portiert. Das Spiel fühlt sich an wie aus dem letzten Jahrtausend. Auch das Mausrad hat in den Menüs keinerlei Funktion, stattdessen darf man ganz Old-School herunterscrollen Was auch auf die Grafik zutrifft, die gerade so PS2-Niveau erreicht.

Ich habe keine Ahnung wie das Spiel auf Konsolen ist, aber auf dem PC ist es, Steuerungs- und Grafikbedingt, ein Graus.

balutv 16 Übertalent - 4351 - 8. November 2011 - 21:37 #

Wird es einen Nachtest für die ("lead") Plattform PC geben?
Ich hätte es fast gekauft, ich werde dann wohl doch lieber auf Batman warten und mich mit dem vergnügen.

floppi 24 Trolljäger - P - 52634 - 8. November 2011 - 22:53 #

Du kannst das Spiel (nur) auf OnLive dreißig Minuten als Demo anspielen.
http://www.onlive.com/

Nate-Drake (unregistriert) 9. November 2011 - 16:28 #

Hi
kann mir jemand sagen ob es möglich ist sich mit 2psn konten im split screen koop anzumelden?

LegendaryAfanc (unregistriert) 16. Dezember 2012 - 0:46 #

also mir hat das Spiel Spaß gemacht, perfekt ist es zwar nicht, aber macht trotzdem Fun.

Ondskapelsen (unregistriert) 12. Mai 2016 - 11:49 #

Also am schlimmsten finde ich bisher die Übersetzung von: "Feel my wrath and despair."
Hier hat offensichtlich nicht nur der Übersetzer gepennt, sondern auch die Person, welche den Mist auch noch so vorgelesen hat.
Statt: "Spürt meinen Zorn und verzweifelt." als einschüchternden Ausruf muss man sich das ganze Spiel lang:"Spürt meinen Zorn und die Verzweiflung." anhören. Klasse wenn man dem Feind ins Gesicht brüllt, dass man schon am verzweifeln ist. Naja vielleicht soll ja aber auch die Moral des Spielers gebrochen werden...