Überleben unter Toten

Dead State Test

Rüdiger Steidle 10. Dezember 2014 - 13:07 — vor 9 Jahren aktualisiert
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Zombies sind nur in großen Gruppen ein Problem. Viel gefährlicher sind Plünderer oder Wachhunde.
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Auf Schusters oder echten RappenNach und nach finden wir immer mehr interessante Orte, sammeln Nachschub, treffen neue Freunde und Feinde. Irgendwann ist die nähere Umgebung allerdings leergeräumt und wir müssen unsere Runden immer weiter ausdehnen, um Nahrung und Ersatzteile zu finden. Allerdings können wir unsere Touren nicht beliebig lang planen. Zum einen ermüdet unsere Party bei längeren Wanderungen, zum anderen sollten wir jeden Abend zum Stützpunkt zurückkehren, da sonst die Moral leidet. Wenn wir Pferde einfangen (einen Stall hat die Schule seltsamerweise) oder ein Auto auftreiben, erweitern wir unseren Radius beträchtlich, allerdings fressen uns die Vierbeiner die Haare vom Kopf und das Auto muss in Schuss gehalten und mit Sprit versorgt werden.

Mit der Zeit sind wir glücklicherweise immer weniger auf konservierte Lebensmittel angewiesen und können uns mit Fischen, Farmen und Viehzucht besser selbst versorgen. Allerdings nehmen auch die Spannungen innerhalb der Gruppe zu, einstige Verbündete machen uns die Führung streitig, es werden Intrigen gesponnen, Unternehmungen sabotiert. Wenn wir nicht um Alliierte werben, droht uns irgendwann eine offene Rebellion – zumindest laut Handbuch, im Testzeitraum konnten wir alle Konflikte friedlich lösen. In solchen Fällen wird eine Versammlung einberufen und wir bekommen meist verschiedene Dialogoptionen präsentiert, wie wir einen Streitpunkt schlichten wollen. Es kann dabei durchaus nützlich sein, sich auch mal gegen loyale Anhänger oder die eigenen Interessen zu entscheiden, wenn wir dafür langfristig die Stimmen rivalisierender Gruppen gewinnen. Freundlichkeit ist nicht immer die beste Wahl, manche Teammitglieder sollten wir mit Bestechungen oder Drohungen ruhigstellen.

Das grundlegende Spielprinzip und die Mechanik von Dead State können mit kleinen Einschränkungen insgesamt durchaus überzeugen. Die Gefechte spielen sich flüssig, der Basisbau motiviert, die Beutezüge wecken unseren Forschergeist, wir können unsere Charaktere über Erfahrungspunkte weiterentwickeln und das Personalmanagement ist eine nette Dreingabe. Allerdings hapert es an der Technik: Interface, Sound und Grafik. Die Steuerung ist ziemlich fummelig. Sobald unsere Mannschaft mehr als ein Dutzend Mitglieder fasst, wird die Inventarverwaltung zur echten Geduldsprobe. Beispiel: Wir können Waffen im Gepäck zwar entladen, aber nicht wieder aufmunitionieren.

Dazu müssen wir sie erst in die Hand nehmen und die Patronen in ein Schnellzugriffsfach legen. Verschiedene Items zu sortieren funktioniert nur, wenn wir sie mit anderen Personen tauschen oder ins Basislager packen. Auch dass wir in Gefechten nicht die Aktionspunktekosten für Bewegungen sehen, sondern die Felder mühsam auszählen müssen, ist wirklich nervig. Seltsamerweise hat die Anzeige in der ursprünglichen Release-Version funktioniert, verschwand aber mit dem ersten Patch. Warum zum Geier wird das Tragelimit unserer Schützlinge zwar im Charakterbildschirm dargestellt, nicht aber im Inventar, wo es wichtig wäre? Wieso sind die Sonderaktionen und Gruppenkommandos so umständlich auszuwählen? Warum lassen sich NPCs nur über ihre Charakterporträts anwählen und nicht per Klick in die Spielwelt? Und wieso können wir viele Aufgaben in der Basis nur am frühen Morgen zuweisen, später dann aber nicht mehr verändern?
Links: Diese Übersichtskarte dient als Navigationshilfe: Die meisten Orte können wir erst nach der Entdeckung anspringen.
Rechts: Aufgefangene Nachrichten dekodieren wir in Form dieses Minispiels mithilfe von Buchstabenhinweisen.

Technik von anno dazumal
Alternativen
In Flair und Spielmechanik erinnert Dead State stark an das deutlich komplexere Wasteland 2 (GG-Test: 8.5), das Zombie-Setting setzt das Adventure The Walking Dead (GG-Test: 8.5) atmosphärischer um. Wer sich eher ein klassisches Fantasy-Szenario wünscht, ist mit Divinity - Original Sin (GG-Test: 9.0) besser beraten. Wer hauptsächlich auf Rundenkämpfe steht, kann auch Shadowrun Returns: Dragonfall (GG-Test: 7.5) oder den Taktikhit The Banner Saga (GG-Test: 8.0) als Alternativen in Betracht ziehen.
Die Optik ist hoffnungslos veraltet. Die meisten 2D-Grafiken – Charakterportraits, Symbole, Menübildschirme – gehen noch in Ordnung. Die 3D-Welt, Charaktere, Animationen und Effekte hinken dem Stand der Technik aber gut zehn Jahre hinterher. Kein Wunder, verwendet Dead State doch die antiquierte Torque-Engine, ursprünglich 2001 für den Shooter Tribes 2 entwickelt. Wenn die Umgebungen und Gegner wenigstens etwas Abwechslung bringen würden … aber irgendwie sehen in Texas alle Dörfer und alle Einwohner gleich aus. Akustisch enttäuscht Dead State genauso. Kein einziger der vielen Dialoge wurde vertont, Klangeffekte sind nahezu nicht existent und das Beste, was sich über die Hintergrundmusik sagen lässt, ist, dass sie nicht stört. Nun ja, wie eingangs erwähnt, ist das Projekt eine Low-Budget-Produktion, und es scheint offensichtlich, dass die Macher ihre Ressourcen primär in die Spielmechanik investiert haben.

Ein abschließendes Wort noch zum Thema Bugs: Als teilweise Crowd-finanziertem Titel war Dead State eine intensive Testphase mit aktiver Beteiligung der Community vergönnt. Trotzdem haben sich in die Verkaufsversion offensichtlich zahlreiche Bugs eingeschlichen, wovon zahlreiche genervte Fanreaktionen in den Foren zeugen. Allerdings haben die Entwickler die meisten davon schon am Tag nach der Veröffentlichung per Update behoben. Uns sind jedenfalls im Testzeitraum kaum Fehler aufgefallen; die erwähnte fehlende Aktionspunkteanzeige ist eine der wenigen Ausnahmen. Abstürze gab es nur zweimal. Uns haben eher inhaltliche Unstimmigkeiten gestört, beispielsweise dass uns unsere Crew nach einem Gefecht mit einer Bande Plünderer aus heiterem Himmel als Mörder verachteten, obwohl die Gegner zuerst das Feuer eröffnet hatten. Oder dass sich eines unserer Teammitglieder über mangelnde Action beschwerte – aber sofort in Panik ausbrach, als wir ihn doch mal zu einem Kampfeinsatz mitgenommen haben. Angesichts der großen spielerischen Freiheit sind derartige Fehlerchen allerdings nahezu unausweichlich. Insgesamt halten wir Dead State für erfreulich ausgereift, gerade für eine derart umfangreiche und aufwendige Indie-Produktion.

Autor: Rüdiger Steidle, Redaktion: Benjamin Braun (GamersGlobal)

Rüdiger Steidle
Ich gebe es gerne zu: Ich kann Untote langsam wirklich nicht mehr sehen. Die Zombieapokalypse wurde nun wirklich schon oft genug durchgespielt und Dead State erweitert das überbeanspruchte Szenario um genau keinen neuen Aspekt. Allerdings stellt der Kampf gegen die wandelnden Leichen keineswegs das Kernstück der Rollenspiel-Strategie-Mischung dar. Tatsächlich habe ich Gefechte mit den Infizierten sogar möglichst vermieden, um die Gesundheit meiner Schützlinge zu schonen. Vielmehr stehen die Konflikte zwischen den Lebenden im Mittelpunkt. Und die entpuppen sich als ebenso interessant wie herausfordernd: Ich habe alle Hände voll zu tun, wenn ich die verschiedenen Fraktionen meiner Gruppe zufriedenstellen und meinen Führungsanspruch behaupten will.

Auf Dauer genügt mir das pure Überleben als Antrieb aber nicht. Nach 15 Stunden Spielzeit würde ich mir wünschen, dass die Story langsam wieder in Fahrt kommt. Allerdings ist der spielerische Kern solide genug, dass ich am Ball bleiben werde. Erkundung, Basisbau und Kämpfe haben mich bisher bei Laune gehalten und die ständig knapper werdenden Ressourcen stellen eine motivierende Bedrohung dar. Mit zeitgemäßer Technik könnte Dead State eine echte Alternative zum ähnlich oldschoolig veranlagten Wasteland 2 werden, doch das fummelige Interface und die Gruselgrafik verhindern höhere Wertungsweihen.

 Dead State
Einstieg/Bedienung
  • Üppiges Handbuch mit Ausrüstungs-tabellen, Kampfformeln usw.
  • Vorgefertigte Charaktere
  • Generator und Charakterbildschirm mit vielen Erläuterungen
  • Motivierende Fähigkeitenentwicklung
  • Tutorial behandelt zu viele Themen in zu kurzer Zeit und nur mittels Texthinweisen
  • Die Bewegungsfreiheit kann zu anfangs unschaffbaren Konfrontationen führen
  • Keine wählbaren Schwierigkeitsgrade
  • Keine Einzeichnungen/Kommentare auf Übersichtskarte möglich
Spieltiefe/Balance
  • Einfaches, aber „rundes“ Kampfsystem
  • Alle Charaktere haben unterschiedliche Stärken und Schwächen
  • Ständiger Entscheidungsdruck
  • Übersichtliches Skillsystem
  • Zahlreiche Spezialaktionen
  • Erkundung, Ressourcenmanagement und Aufgabenverteilung motivieren
  • Gut geschriebene Dialoge, glaubwürdige Figuren
  • Unterschiedliche Missionslösungen
  • Große Handlungsfreiheit
  • Waffenherstellung und Upgrades
  • Kleine Extras wie Nachrichten Decodieren (Passwort enträtseln)
  • Story startet interessant, entwickelt sich aber zu langsam weiter
  • Immer wieder die gleichen Gesprächsoptionen
  • Schlechte Wegfindung von Freund und Feind
  • Uns fehlt ein Deckungs- und Haltungssystem im Kampf
  • Sichtlinien und Entdeckungsgefahr schwer einzuschätzen
  • Keine spannenden Einsätze (nur „besorge dies, erkunde das“)
  • Unstimmigkeiten im NPC-Verhalten
Grafik/Technik
  • Gut gezeichnete Porträts, Icons und Menübildschirme
  • Verbarrikadierte Häuser, Wracks und Leichen verbreiten Endzeitstimmung
  • Ausrüstung wird zum Großteil an den Figuren dargestellt
  • Animationsgeschwindigkeit lässt sich beschleunigen
  • Sichtbarer Tag- und Nachtwechsel
  • Kaum Abwechslung bei Umgebung und Charakteren
  • Schlechte Spezialeffekte (Feuer, Rauch)
  • Wenige Animationen
  • Navigation in Gebäuden unübersichtlich ohne dauerndes Kamerarotieren
  • Chrakterporträts und 3D-Modelle passen oft nicht zueinander
Sound/Sprache
  • Hintergrundmusik stört nicht
  • Keine Sprachausgabe
  • Zu wenige und schlechte Effekte
  • Kaum Umgebungsgeräusche
Multiplayer
Nicht vorhanden  
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Userwertung
7.2
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Gruppen-RPG
04.12.2014
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PC
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News
Rüdiger Steidle 10. Dezember 2014 - 13:07 — vor 9 Jahren aktualisiert
keimschleim (unregistriert) 10. Dezember 2014 - 13:16 #

Auf den Test wartete ich schon gespannt. Dead State hatte ich letztens bei GOG entdeckt und das sah sehr interessant aus. Leider gabs zumindest bis gestern Abend noch keine Tests online. Daher danke und wird heut Abend durchgelesen.

Kulin 13 Koop-Gamer - 1681 - 10. Dezember 2014 - 14:13 #

Ja, das Spiel ist interessant. Das mit dem Inventar hab ich auch als Problem empfunden und denen auch gemeldet. Im Prinzip muss man nur wissen, wie es geht. Dann is das echt simpel. Das is also eher eine Sache von "Läuft nicht wie üblich" als von "Ist schlecht gelöst!". Da braucht man keinen Mausklick zusätzlich.

Master of LoL (unregistriert) 10. Dezember 2014 - 14:15 #

Sieht aus wie ein Spiel aus den 90ern.

WildfriedWildmoserer (unregistriert) 10. Dezember 2014 - 14:27 #

Da hast du in den Neunzigern aber schon eine fette Auflösung gehabt.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 10. Dezember 2014 - 16:23 #

Man kann das Spiel sicher auch in Auflösungen betreiben wie in den 90ern, dann sieht es genauso aus wie Games damals.

Stonecutter 22 Motivator - P - 31862 - 10. Dezember 2014 - 19:28 #

finde ich nicht. Die Grafik ist einfach nur schlecht.

WildfriedWildmoserer (unregistriert) 11. Dezember 2014 - 12:30 #

Also mir gefällt sie besser als die Kinderbuchgrafiken von Hearthstone oder Shadowrun Returns.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25649 - 12. Dezember 2014 - 11:04 #

Na zum Glück ist Kunst (in diesem Fall Zeichen-/Pixelkunst) immer Geschmackssache. :)

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 10. Dezember 2014 - 14:39 #

Sieht interessant aus. Ich hatte es vorher gar nicht auf dem Schirm. Die Grafik hat mich schon bei Expiditions kaum gestört so lange die Gefechte spannend umgesetzt sind und die Story mitreißt. Danke für den Test.

Stahl (unregistriert) 10. Dezember 2014 - 15:02 #

Ja, danke für den Test !

Nokrahs 16 Übertalent - 5996 - 10. Dezember 2014 - 15:07 #

Bin ich mal gespannt. Habe das Spiel schon seit Monaten in meiner Steam Bibliothek. Sozusagen per "Early Access" unterstützt aber nicht gezockt, weil ich es im fertigen Zustand spielen wollte. Wird demnächst mal angegangen.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20222 - 10. Dezember 2014 - 15:29 #

Die Grafik verhindert höhere Wertungsweihen?! Also das finde ich wirklich schlecht. Was interessiert denn die Grafik beim Spielspaß? Dafür gibt es doch nun wirklich aufgeteilte Wertungen für Grafik und Sound.

Aber naja, mittlerweile sind Wertungen wohl eher nicht für mich gemacht, möglicherweise ist für Leute, die sich noch auf Wertungen verlassen diese Vorgehensweise ja durchaus angemessen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468613 - 10. Dezember 2014 - 16:43 #

Also dass wir bei der Grafik genügsam sind, beweist z.B. der Wasteland-2-Test. Aber du scheinst der Meinung zu sein, Grafik wäre etwas komplett vom Spielspaß Abgekoppeltes. Das sehen wir anders.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 10. Dezember 2014 - 17:29 #

Natürlich spielt die Grafik für die Gesamtwertung eine Rolle: Die überall gleichen Texturen, Modelle und Animationen schaden der Atmosphäre. Dass beispielsweise oft die Portraits nicht zu den 3D-Figuren passen, erschwert es mir, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen.

Interface und Akustik sorgen genauso für Punktabzüge, wie es dem Artikel auch zu entnehmen sein sollte. Wie Kulin in den Kommentaren schon angemerkt hat, kann man sich an die Steuerung zwar gewöhnen, sie bleibt aber bei einigen Aufgaben einfach fummelig, insbesondere das Waffen-Handling ist unnötig kompliziert.

Und dass keiner der vielen Dialoge vertont ist, ist für mich ebenfalls ein echter Atmosphäre-Killer. Stimmen verleihen NPCs Persönlichkeit - bei vielen Rollenspielen aus den 90ern beispielsweise erinnere ich mich eher an die Stimmen der Begleiter und Bösewichte als an ihre optische Darstellung. Gutes Voice Acting verleiht NPCs Charakter und lässt mich das Gesagte einordnen: Ist mein Gegenüber erfreut, verängstigt, aggressiv? Das lässt sich per Sprachausgabe wesentlich schneller beurteilen.

WizKid 15 Kenner - 2910 - 10. Dezember 2014 - 18:13 #

Also das mit der Vertonung sehe ich anders. Wenn die Sprecher klasse sind, ist das ein nettes Feature.
Ich persönlich kann mit Hörbüchern aber nichts anfangen. Ich lese gerne Bücher weil ich mir die Gesichter und Stimmen selber vorstelle.
Für mich eine Sache des Geschmacks.
Wenn man ein Spiel aber wegen der Grafik und fehlender Sprachausgabe schlechter bewertet, haben Indy Titel vermutlich nie die Chance super Wertungen zu erzielen, weil die Kosmetik nicht stimmt.

Zille 21 AAA-Gamer - - 26480 - 10. Dezember 2014 - 20:24 #

Das stimmt nicht. Wenn Spiele wirklich überzeugen, dann gibt es auch gute Tests und gute Wertugen. Such doch mal nach "To the Moon" (nur als Beispiel). Auch trotz der Grafik.

Und 7.0 ist für Fans des Genres sicher keine Kaufwarnung.

Jadiger 16 Übertalent - 5509 - 10. Dezember 2014 - 20:47 #

Was hast du dann vor 10 Jahren gemacht gab es da nur schlechte Spiele weil die Grafik nicht so gut war? Grafik sollte keinen Abzug geben es gibt so viele minimalste Spiele die eine Menge Spaß machen genauso wenig wie Sprachausgabe. Eines der besten Spiele dieses Jahres divinity original sin hatte so gut wie nur Text und keine besondere Grafik.

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 10. Dezember 2014 - 20:53 #

Ich denke mal, die Grafik kann nur zur Zeit des Erscheinens bewertet werden. Vor 10 Jahren war die Grafik von z.B. Mafia der Kracher. Heute findet man sie "geht so". In 10 Jahren lacht man wahrscheinlich über die Grafik von Battlefield 4.
Aber Spiele zu abhängig von der Grafik zu bewerten ist sicher nicht korrekt. Vor langer Zeit waren Textadventure der Hit.
Sprachausgabe bei Dead State wäre aber trotzdem nicht schlecht.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62024 - 10. Dezember 2014 - 22:05 #

Wenn da nur ein sehr schmales Budget vorhanden ist heisst das, wenn man Sprachausgabe haben möchte, im Normalfall nichts gutes.
Ich halte es auch für Sinnvoller das "wenige" Geld in die Spielmechanik zu investieren als das man Semi-Professionlle Sprecher anheuert.
Der Kritikpunkt wäre dann nämlich das die Sprecher unmotiviert oder einfach nur schlecht sind. Und das würde dann genauso auf der negativen Seite stehen wie keine Sprachausgabe.

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 11. Dezember 2014 - 7:23 #

Ja. Da hast du wohl recht. Nur wirkt mir dennoch das Spiel zu geräuschlos. Auch, weil Lärm usw ein Faktor im Gameplay ist.

Snakemutha 10 Kommunikator - 471 - 11. Dezember 2014 - 11:56 #

Man muss hier ja nichts synchronisieren. Auf professionelle Sprecher kann man also komplett verzichten. Wing Commander Saga, ein Fanmod, hat mit die besten Sprecher überhaupt und beweist es.
Sprechen kann ja fast jeder und mit ein bisschen Passion geht das schon klar.

Hellequin 13 Koop-Gamer - 1227 - 12. Dezember 2014 - 13:47 #

Vor 10 Jahren war die Technik auch auf einem anderen Stand als heute.
Spiele von vor 10 Jahren, selbst wenn sie noch so gut waren, kann ich heute einfach nicht mehr länger als ein paar Minuten spielen (insbesondere bei 3D-Titeln *brrrr*), weil ich einfach besseres gewohnt bin.
Daher entschiednener Widerspruch: Grafik MUSS sogar Abzug geben, wenn sie nicht zeitgemäß ist. Ein Spiel sollte immer aufgrund ALL seiner Facetten betrachtet werden. Da kann man bei der Grafik doch keine Ausnahme machen.

Der nächste sagt, dass es ihm egal ist, ob ein Spiel vertont ist oder nicht. Dann lassen wir künftig auch die Sound-Wertungen weg?

Und es ist ja schön für dich, wenn DIR "so viele minimalste Spiele" "eine Menge Spaß machen" aber das geht eben nicht jedem so.

WildfriedWildmoserer (unregistriert) 13. Dezember 2014 - 1:09 #

Mein Beileid.

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14073 - 13. Dezember 2014 - 11:59 #

Dann wäre so ein Titel wie Minecraft also Kassengift?

Gameplay > Grafik. Immer.

keimschleim (unregistriert) 11. Dezember 2014 - 8:41 #

"Stimmen verleihen NPCs Persönlichkeit - bei vielen Rollenspielen [...] erinnere ich mich eher an die Stimmen [...] als an ihre optische Darstellung."

Stimme dir zu und obige Aussage bezieht sich auf NPCs, aber müsste es dann nicht auch Abzüge für Spiele wie Oblivion, Skyrim & Co. geben, da die Hauptcharaktere keine Stimme haben?

Olipool 19 Megatalent - P - 13527 - 10. Dezember 2014 - 15:42 #

Mich würde mal folgende Statistik interessieren: wie verkaufen sich Spiele, die Rüdiger getestet hat im Vergleich zu anderen :D
Als ich auf der ersten Seite gesehen hab, dass Rüdiger testet, dachte ich schon "Ach jeh, wieder ne Gurke, brauch ich gar nicht lesen den Test" ^^

Aber danke an dich und freut mich, dass es diemal was spielbares war :)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62024 - 10. Dezember 2014 - 16:07 #

Die Gurken bekommt doch der Mick. ;)

Olipool 19 Megatalent - P - 13527 - 10. Dezember 2014 - 17:15 #

Ups...stimmt, Du hast Recht :D

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62024 - 10. Dezember 2014 - 16:08 #

Hört sich gut an, ist jedenfalls schonmal auf der Wunschliste gelandet.

Francis 18 Doppel-Voter - 9220 - 10. Dezember 2014 - 17:34 #

hol ich mir vielleicht in einem Sale

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14073 - 10. Dezember 2014 - 17:42 #

Schade, hatte mir ja mehr davon versprochen. Werde irgendwie nicht warm mit der grafischen Präsentation.

Na mal sehen, vielleicht in nem Sale.

WizKid 15 Kenner - 2910 - 10. Dezember 2014 - 17:47 #

Hätte nicht erwartet, daß so schnell ein Test zu Dead State kommt.
Rüdigers Fazit trifft es mit seiner Wertung perfekt.
Ich hab jetzt auch ca 16 Stunden hinter mir und bin gespannt, ob sich in der Story noch was tut außer sein HQ zu versorgen und auszubauen.
Wie fast alle Zombie Geschichtens gehts am Ende aber um die Interaktion zwischen den Menschen und das macht Dead State super.
Die Grafik ist wegen alter Engine nicht toll aber immerhin sehr detailverliebt und jede Map sieht einfach anders aus, obwohl man öfters das gleiche Thema hat (Dorf, Einkaufszone etc.). Wenn ich an Dragon Age 2 denke, wo Maps ständig recycelt wurden, finde ich diesen Weg deutlich besser.
Für mich das beste Old School Rollenspiel seit Fallout 1+2.

keimschleim (unregistriert) 11. Dezember 2014 - 8:42 #

Besser als Wasteland 2?

WizKid 15 Kenner - 2910 - 11. Dezember 2014 - 16:20 #

Ich finds besser.
Bei Wasteland 2 stören mich einige Details.
Beispielsweise finde ich das Fertigkeitensystem einfach völlig überladen und es hat dieses Baldurs Gate/Bioware Questschema. Du betritts eine Karte, löst alle Quests und wanderst zur nächsten.

Bei Dead State hab ich halt das HQ und die Interaktion mit den Überlebenden. Da kriege ich jede Entscheidung zu spüren. Sei es, weil mir die Resourcen ausgehen oder sich Leute gegen mich wenden, weil ich nicht nett/hart genug war und die falschen Entscheidungen (aus meiner oder deren Sicht) traf.

Dafür hat Wasteland 2 eine bessere Handlung.

Letztendlich mag ich aber beide Spiele. Ist halt eine Sache des Geschmacks.

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 10. Dezember 2014 - 20:23 #

Mein Eindruck nach einigen Stunden Spielzeit ist auch sehr gut. Bislang keine Bugs. Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig, aber ok. Grafisch finde ich es nicht so schlimm. Dafür läuft es auch sehr flüssig. Lediglich die Inventarverwaltung die Kameraeinstellung nerven etwas. Motiviert mich momentan mehr zum Weiterspielen als zB Wastelands 2.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29626 - 10. Dezember 2014 - 22:18 #

Klingt auf jeden Fall nach einem spannenden Spielkonzept. Vielen Dank für den Test.

Morkar 10 Kommunikator - 411 - 10. Dezember 2014 - 22:53 #

Habe auch bisher rund 15 Stunden im Spiel verbracht. Der Test trifft es ziemlich gut.
Der Basisbau ist für mich im Augenblick am motivierendsten. Vor allem da die Ressourcen schön knapp bemessen sind.
Ich denke für jeden der sich für Zombies und/oder Rundenkämpfe interessiert ist das Spiel einen Blick wert und kann jede Menge Spielspaß bereit halten (Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt).

Sp00kyFox (unregistriert) 10. Dezember 2014 - 23:55 #

state of decay wäre auch noch eine alternative fürs zombie-szenario. setzt ganz gut das walking dead gruppenszenario um.

keimschleim (unregistriert) 11. Dezember 2014 - 8:43 #

+ Zafehouse Diaries

Sven_ (unregistriert) 18. Dezember 2014 - 6:24 #

Das Ironische ist, das muss natürlich niemand berücksichtigen, momentan ist halt der Markt, wie er ist: Als Dead State zunächst konzipiert wurde, gab es noch gar keine großartige Zombie-Welle. Die ersten News gehen zurück bis 2008/2009. Auch die Website gibt es schon seit mindestens 2010.

Die Hauptattraktion für mich damals war: dass mit Brian Mitsoda einer der Köpfe hinter dem kultischen Vampire Bloodlines von Troika Games hinter dem Studio und Spiel steht. Tatsächlich ist das sogar der Autor -- dass man davon hier wenig merken soll (die "wenig Story"-Kommentare) überrascht ein wenig. Den meisten aktuellen Artikeln auf Spieleseiten entnehme ich, dass die PR diese Tatsache kein bisschen als Waschzettel-Aufhänger benutzt hat. Denn dass das im Grunde das erste wirklich richtige Spieleprojekt des Mannes seit dem Kulthit von damals ist, liest man fast nirgends mehr.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 18. Dezember 2014 - 22:27 #

Das war mir schon bekannt. Wurde ja seinerzeit auch groß herausgestellt, als die Kampagne lief und wird, glaube ich, auch auf der Homepage des Spiels beworben. Was an Story drin ist - die Dialoge, die Charaktere, die kleinen Geschichten, die sie mitbringen - ist auch, wie im Test angemerkt, durchaus gelungen (mit Abstrichen wie der bei den meisten Personen fehlenden Entwicklung). Nur der übergeordnete rote Faden fehlt mir nach wie vor. Ich hab's nach dem Test noch etwas weitergespielt, aber inzwischen lässt die Motivation doch stark nach. Bloodlines habe ich dafür mit dem Community Patch erst kürzlich wieder gestartet. Wundervolles Spiel.

ser22 (unregistriert) 19. Dezember 2014 - 17:40 #

na ja, wenn es wirklich nur 15 stunden waren wie im text steht dann kein wunder. so kann man sich auch die "fehlende entwicklung" erklären. spiel mal den ersten monat und noch weiter. da passiert so vieles... natürlich kommen alle figuren auf dich zu, nicht andersherum.