Test: Strategie-Rollenspiel-Mix

Confrontation Test

Tim Gross 9. April 2012 - 23:52 — vor 12 Jahren aktualisiert
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An einigen Stellen könnt ihr mit Schaltern Fallen auslösen, um so dem direkten Kampf mit Gegnern zu entgehen.
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Waffenpunkte und Glyphen
Bei jedem Levelaufstieg eines eurer Kämpfer könnt ihr jeweils einen Attributspunkt verteilen: Stärke steht für den ausgeteilten Schaden, Konstitution für die eigenen Hit Points, Beweglichkeit für bessere Trefferchancen. Lebhaftigkeit sorgt dafür, dass eure Leute besser ausweichen, Intelligenz reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass Gegner ihren Fertigkeiten widerstehen können. Und Weisheit macht gelbe, Magenta-, grüne und blaue Skills effektiver. Hä? Woher kommen bitte die Farben? Die stehen für unterschiedliche Fertigkeitskategorien. Rot ist gleich Schaden, Grün steht für Unterstützung, Gelb für Steigerung und Magenta für Reduktion. Blau hingegen beschreibt Anti-Magie-Fähigkeiten und Schwarz steht für Kontrolle.
 
Neben den Attributspunkten könnt ihr natürlich auch eure Fertigkeiten verbessern, und zwar in maximal vier Stufen. Zwar sind die Fertigkeiten bei jedem Charakter vorgegeben und werden bei Levelaufstiegen nach und nach zugänglich, trotzdem gibt es jede Menge Möglichkeiten, seinen Kämpfer individuell zu entwickeln. Hier kommen die eingangs erwähnten Waffenständer sowie die magischen Steine ins Spiel. Anstelle von neuen Items sammelt ihr Waffen- und Rüstungspunkte, mit denen ihr die vorgegebenen Items verbessern könnt. Beim Aufrüsten der Waffen und Rüstungen müsst ihr euch immer für eine von zwei Möglichkeiten entscheiden.

Bei einem Levelaufstieg könnt ihr nicht nur Attribute wie Stärke verbessern , sondern auch eure Rüstung und Waffen.
Ein Beispiel: Ihr könnt eure Rüstung in fünf Stufen verbessern. Dafür stehen pro Stufe, die ihr nach und nach freischaltet, jeweils zwei Optionen zur Verfügung. Soll die Rüstung etwa mehr physischen oder mehr magischen Schaden absorbieren? Auf der nächsten Stufe müsst ihr dann entscheiden, ob ihr lieber besser ausweichen wollt oder eine erhöhte Chance auf einen kritischen Treffer haben wollt. Und so weiter. Bei den Waffen greift das gleiche Verfahren.
 
Damit sind wir aber noch nicht am Ende. Bei den seltsamen magischen Steinformationen sammelt ihr drei unterschiedliche Glyphen; sie sind entweder grün (Unterstützung), rot (Schaden) oder gelb (Steigerung). Mit diesen könnt ihr eure Rüstungen und Waffen pro Stufe einmal sockeln und beispielsweise eurem Nahkämpfer einen zusätzlichen Stärkepunkt geben. Rechnet diese vielen Möglichkeiten hoch auf zwölf Charaktere, wobei ihr in der Kampagne nur begrenzt viele Glyphen und Rüstungspunkte findet, dann seht ihr, wie tiefgängig das Aufrüstsystem in Confrontation ist.

Noch ein Wort zu den Levelaufstiegen: Wenn ein Charakter einen neuen Level erreicht, was übrigens sehr häufig passiert, gibt euch das Spiel nur eine kurze Animation, die man im Kampf schnell übersieht. Daher solltet ihr regelmäßig auf die i-Taste zurückgreifen und nachschauen, ob ihr eure Gruppenmitglieder nicht mit besseren Werten ausstatten könnt.

Die Story wird fast ausschließlich von langen Texten vorangetrieben, die euch zumindest von einem guten englischen Sprecher vorgelesen werden. Nur selten gibt es Cutscences (rechts), in denen die Geschichte aber kaum voranschreitet.
 
Lesen und vorlesen
Die Taktikkämpfe und die Charakterentwicklung sind den Entwicklern gut geglückt. Doch für Rollenspiele ist meist auch die Story ein wichtiger Kaufgrund. Leider kann Confrontation hier nicht genauso punkten wie bei den Gefechten. Zunächst mal wirkt die Fantasywelt von Aarklash sehr interessant, insbesondere, weil sie durch die Tabletop-Vorlage sehr detailliert ist und eine "gewachsene" Historie vorweist. Auch die Geschichte mit den Skorpionen, die mit ihren abartigen Experimenten die Mecasyatis erschaffen, geht in Ordnung, auch wenn wir immer wieder an Saruman und seine Uruk-hai denken mussten. Doch die Präsentation ist übel: Die Geschichte wird in langweiligen Texteinblendungen vorangetrieben, Konzeptzeichnungen zur Illustrierung sind quasi schon das höchste der Gefühle. Die Texte werden von einem englischen Sprecher fantastisch vorgelesen, aber das macht sie nicht spannender. Die wenigen Cutscenes die es gibt, zeigen zu 90 Prozent unsere Heldentruppe beim Herumlaufen durch den Level. Die Geschichte wird damit kaum vorangetrieben. 

Die zwölf Charaktere sind so platt wie ein Fahrradreifen, die eben Bekanntschaft mit einer Packung Reißnägel gemacht haben. Wir erfahren nicht, wie sie sich während ihrer Abenteuer fühlen, etwa wenn sie herausfinden, dass die Skorpione Orks foltern. Sie unterhalten sich nicht untereinander. Wie sehr hätten wir uns gewünscht, dass es ein paar Sticheleien zwischen Magierin Zelia und Lanwys geben würde! Oder vielleicht sogar eine Liebesgeschichte mit Darius? Leider gibt es weder das eine, noch das andere. Hier haben die Entwickler sehr viel Potential verschenkt. Der Spieler würde sich viel eher für die Geschichte und den Kampf gegen die Skorpione interessieren, wenn er eine Beziehung zu den Charakteren aufbauen könnte!
 
Zu Beginn des Spiels werdet ihr, wie eingangs erwähnt, von Informationen geradezu überrollt. Dabei fallen viele Begriffe, die den meisten kaum etwas sagen dürften. Für Fans der Tabletop-Vorlage mag das kein Kritikpunkt sein, da sie über das nötige Hintergrundwissen verfügen. Alle anderen jedoch müssen viel lernen, wollen sie mehr über Aarklash und seine Völker erfahren. Immerhin: Confrontation schaltet alle paar Minuten Kodexeinträge frei. Hier könnt ihr euch Konzeptzeichnungen anschauen und alles über die Welt, den Krieg und die Charaktere aus Confrontation nachlesen. Doch genau da liegt das Problem: beim Lesen. Denn alle Informationen werden in Textform präsentiert. Die gesammelten Werke füllen viele Seiten und dürften die meisten Spieler nicht dazu verleiten, sich in die Tiefen des Universums einzulesen. Ein paar Videos mit animierten Standbildern (wie beim Intro) hätten hier Wunder gewirkt.
In jedem Level sind jede Menge Truhen und Waffenständer verteilt. In Ersteren liegen Bandagen für euch bereit, während euch letztere keine Items geben, sondern Punkte, um eure bestehenden Waffen und Rüstungen aufzuwerten.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 10. April 2012 - 0:04 #

Viel Spaß beim Lesen!

Severian 18 Doppel-Voter - - 10850 - 11. April 2012 - 19:53 #

Da die Server zum Testzeitpunkt nur wenig bevölkert war

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83896 - 17. April 2012 - 23:36 #

Wenn man die beiden nebeneinander liegenden Bilder auf Seite 2 anklickt, bekommt man immer nur das rechte groß zu sehen.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 10. April 2012 - 0:15 #

Ich hab mir eben den Launch-Trailer angesehen und verstand nur Bahnhof. An sich hab ich gern taktische Kämpfe und so, aber ich glaub hier werd ich nicht zuschlagen. Wenn die Wegfindung der KI wirklich so schlimm sind wie es sich anhört hat mein Keyboard nämlich nach spätestens 2 Missionen Biss-Spuren ;-)

floppi 24 Trolljäger - P - 52632 - 10. April 2012 - 0:18 #

Hm, klingt nach dem Lesen des Fazits wie ein "vielleicht mal als Budget-Titel".

Limper 18 Doppel-Voter - P - 10310 - 10. April 2012 - 0:43 #

Dasselbe denke ich mir auch, Aktionen abwarten :)

McFareless 16 Übertalent - 5567 - 10. April 2012 - 2:07 #

Ach ich weiß nicht :D Ist doch auch so ganz interessant? Nach 2 Wochen kostet es so wenig, dass man es sich leisten kann :)

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 10. April 2012 - 11:41 #

Mag sein, aber ich versteh nicht warum dieses Spiel auf gedeih und verderben erstmal zum Vollpreis hingestellt wird. Für 15-20€ würd ichs mir ja überlegen. Aber für 40€? Dafür sieht es mir zu sehr nach nem Warcraft 3-Mod aus ;-)

Goh 17 Shapeshifter - P - 6181 - 10. April 2012 - 2:41 #

kurz gesagt is es wohl nen kauf wert, wenn patches einiges verbessern, wenn es viel günstiger wird, oder wenn die moddign community fleißig an großen, freien leveln arbeitet, oder?

TASMANE79 (unregistriert) 10. April 2012 - 8:14 #

Naja, jetzt bin ich wieder arg am Überlegen. Ich liebe solche games ala Dungeon siege oder Baldursgate mit DA einflüssen. jedoch befürchte ich, dass ohne Story und staubtrockenen Char das Game nur bedingt Laune macht. Wie schon oben erwähnt, als Budget oder Dailydeal auf steam landet es auch auf meinem Rechner. Risen 2 kommt ja bald...;)

Anonymous2 (unregistriert) 10. April 2012 - 12:10 #

"Wieso hat er aus dem rundenbasierten Tabletop-Spiel keine rundenbasierte Computerumsetzung gemacht?"

würde wahrscheinlich potenzielle käufer abschrecken die keine rundenfans sind. aber eine einstellung zum ein- und ausschalten der runden wäre schon drin gewesen. (wie bei baldurs gate 2 zb)
frage mich allerdings ob das viel zeitaufwand wäre und ob es die pause-taste nicht auch tut.

Tim Gross 20 Gold-Gamer - 24171 - 10. April 2012 - 12:25 #

Vielleicht hatte man sich auch Warhammer (das Strategiespiel) zum Vorbild genommen, was ja nicht ganz unerfolgreich war.

Makariel 19 Megatalent - P - 18310 - 10. April 2012 - 13:09 #

Sie hätten sich lieber X-Com zum Vorbild nehmen sollen, dann wär auch die Wegfindungs KI nicht so kritisch. Die zeigt ja schon im First 15-Mins Video so ihre Macken.

btw. gibts keine Bewegung in Formation wie z.B. in Baldurs Gate oder in Warcraft 3 wo Nahkämpfer automatisch vorn gehen wenn eine Gruppe von A nach B geschickt wird?

p.s. guter Test! (und funktioniert wunderbar ohne Zahl am Ende ;))

Anonymous2 (unregistriert) 10. April 2012 - 15:34 #

die warhammer serie habe ich zugegebenermaßen bis jetzt verweigert (brett & videospiel) - daher kenn ich mich damit leider nicht aus.

SirDalamar (unregistriert) 10. April 2012 - 17:49 #

Wenn man sich das User Interface ansieht liegt der Gedanke nahe, ja.

Pard82 (unregistriert) 10. April 2012 - 12:16 #

Ich hätte da noch zwei Fragen.

Ist Steam für das Spiel pflicht?
Und hat es einen LAN-Modus?

Weil die Kämpfe hören sich auch sehr spaßig für ne LAN an. :)

Schon mal danke im Vorraus für die Mühe

Oranje 14 Komm-Experte - 2107 - 10. April 2012 - 14:10 #

Schade, da habe ich mir mehr erwartet...

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20268 - 10. April 2012 - 15:17 #

Naja, vielleicht schau ich mir mal die Demo an, ganz so arg flasht es mich jetzt nicht direkt.