Mick Schnelle testet:

Boom Blox Smash Party Test

Und es hat wieder Boom gemacht. Die von EA mit Steven Spielberg als Galionsfigur vermarktete Klötzchenschubserei geht in die zweite Runde. Mick Schnelle hat mitgeschoben, mitgeworfen und mitgeboomt.
Armin Luley 4. Juni 2009 - 2:49 — vor 14 Jahren aktualisiert
Wii
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Achtung, Vorurteil-Alarm! Während anderswo häufig mit dem Zusatz "Party" halbgare Minispielchen aus der Gähn-Liga zu vermeintlichen Multiplayerperlen aufgemogelt werden, bietet Boom Blox Smash Party tatsächlich getürmten Spielspaß für ein paar Kumpels vor der Glotze. Dazu benötigt man nur mindestens eine Wii-Remote und jede Menge Freude am Kaputtmachen.

 

 


Biertaugliche BOOM-berei


Greifen, Werfen, Schleudern, Schießen. Diese vier Begriffe reichen aus, um das Spielkonzept von Boom Blox Smash Party zu erklären. Wer den Vorgänger Boom Blox kennt, findet sich binnen Sekunden in die unkomplizierte Steuerung ein, alle anderen absolvieren das nett aufgemachte Tutorial und sind fünf Minuten später bereit, die 400 neuen Levels zu lösen. Es ist ja auch ganz einfach: Mit gedrücktem A-Knopf fixiert Ihr eine Stelle auf dem Bildschirm an, meist ein Block, dann holt Ihr kräftig aus und lasst im richtigen Moment den Schalter los. Also fast so, wie ihr auch im echten Leben werfen würdet -- im richtigen Moment lässt die Hand los. Ähnlich funktioniert das Schleudern oder Schießen. Den B-Button braucht Ihr nur, um die Perspektive zu ändern, also um etwa von oben hinter eine Mauer werfen zu können. Was so leicht zu spielen ist, eignet sich selbst für eine feuchtfröhliche Freundesrunde nach der dritten Pulle Bier. Haben wir schon erwähnt, dass es kein Spiel für die Wii gibt, bei dem der Hinweis auf die Handgelenkschlaufe bildschirmrettender wäre?

Je nach gewähltem Spielmodus versucht Ihr entweder zu viert gegeneinander oder zu zweit parallel aus Klötzchen aufgebaute Turmkonstruktionen zum Einsturz zu bringen, Kristalle freizulegen oder Steine einzufärben. Dazu stehen Euch Bowlingkugeln, Basebälle oder auch Granaten zur Verfügung. Neuerdings könnt Ihr auch mit Kanonen oder einer Schleuder auf die wackligen Gebäude ballern. Wer zuerst die Klötze der eigenen Farbe abräumt, hat gewonnen. Allein könnt ihr Smash Party natürlich auch spielen, aber nach den ersten paar Levels geht der Spielspaß dann deutlich gegen Durchschnitt.

Spielkonzept und Steuerung erschließen sich auch eingefleischten Grobmotorikern.

Virenalarm!

Normalerweise wird ein Block aus dem Turm oder sonstigen Gebilder herausgeschossen, wenn ihr ihn trefft, und löst so Kettenreaktionen aus. Oder auch nicht, wenn er kein tragender Block war. Um nun das Ganze noch ein wenig spannender zu machen, haben einige Klötze Sonderfähigkeiten. Einige verschwinden, wenn sich zwei oder mehr gleiche berühren, andere explodieren bei Kontakt. Neu sind die Virenblöcke, die andere Steine bei Berührung infizieren und dann verschwinden. Wechselblöcke ändern ihren aufgedruckten Bonuswert, den Ihr beim Auftreffen von Ball oder Kugel gutgeschrieben bekommt. Apropos Gutschreiben: Für gelöste Levels gibt es Goldmünzen. Die dienen dazu, gesperrte Level freizuschalten. Geborene Geizkragen dürfen die Münzen aber auch horten und sich die höheren Spielstufen durch harte Arbeit erwerben, indem sie eben alle frei zugänglichen Aufgaben lösen.

Doch das ist nur eine nette Dreingabe, denn der Spielspaß resultiert allein aus der Freude am Klötzchenumstoßen. Vor allem dann, wenn die Entwickler vermeintlich unkaputtbare Konstruktionen aufgebaut haben, die ihr beispielsweise mit nur drei Würfen komplett beseitigen sollt. Doch so manche unknackbar erscheinende Nuss entpuppt sich nach der ersten Proberunde als durchaus lösbar, wenn Ihr zum Beispiel erstmal entdeckt habt, dass mitten in einer solide erscheinenden Pyramide ein gut getarnter Explosionsstein liegt. Wer dann noch herausfindet, dass auf einer Seite eine ganze Lage Virensteine lagert, kann mit einem wohlgezielten Treffer locker zwei Drittel des Gebäudes auf einen einzigen Schlag abräumen. Die doofen Gesichter der Mitspieler sind dabei der weitaus größere Lohn, als die eventuell abgeräumten Bonuspunkte.

Einige Bonusblöcke wechseln jetzt mitten im Spiel ihren Wert.

Louis im Gleichgewicht

Generell sind kalkulierte Kettenreaktionen stets der Schlüssel in den meisten der 400 Levels. Dabei sind nicht immer nur Explosionen die Lösung. Oft muss man auch darauf achten, einfach nur die richtigen Konstruktionen aus dem Gleichgewicht zu bringen, schon fällt der ganze Klötzchenberg in sich zusammen. Wie schon in Boom Blox spielt die simulierte Physik für die Einschätzung eine große Rolle. Dem Entwicklerteam um Westwoodgründer Louis Castle (der das Spiel angeblich mit tatkräftiger Unterstützung von Über-Regisseur Steven Spielberg entworfen hat -- naja, mag ja sein...) ist es gelungen, die teilweise riesigen Türme sehr realistisch einstürzen zu lassen. Es macht einen Riesenspaß dabei zuzusehen, wie erst eine Hälfte des Gebäudes einstürzt, während der Rest zunächst nur wackelt. Doch dann löst sich ein winziger Klotz, fällt auf einen weiteren, wodurch der Rest der Steine das Übergewicht kriegt und in die Tiefe fällt. Das ist wirklich sehr befriedigend.
Name 8. Juni 2009 - 14:21 #

Danke für diesen objektiven Testbericht, wobei mir die Note von 7.0 noch fast zu hoch zu sein scheint: Ich besitze den ersten Teil, der mir auch durchaus Spaß gemacht hat, sogar solo. Aber nach einer Weile wird das Prinzip fad. Teil 2 bringt mehr vom gleichen, dazu mehr Varianten -- aber ein neues Spiel scheint mir das indertat nicht zu sein.

BLoDDy 07 Dual-Talent - 146 - 8. Juni 2009 - 15:49 #

Ich habe ebenfalls schon den ersten Teil, da es mich sehr interessiert hat was Steven Spielberg für ein Spiel auf die Beine bringen kann und bin auch sehr überzeugt von den vielen Leveln das Spiel macht sowohl im Solo als auch im Koop und im "Gegeneinander" Modus spaß.
Und zum zweiten Teil .... dieser erscheint mir eher als Erweiterungs Pack des ersten Teils.

rib (unregistriert) 8. Juni 2009 - 16:57 #

Hier ist kein Bild vom Cover gezeigt aber bin ich der einzige der es total hässlich findet?

*add
http://tag-live-public.s3.amazonaws.com/92922/boom-blox-smash-party.gif

Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 9. Juni 2009 - 0:15 #

Nein, bist du nicht. Ist aber sicher in zig Blind-Tests und Fokusgruppen erwählt worden...

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 9. Juni 2009 - 11:54 #

... oder Herr Spielberg hat es ganz persönlich und sicher sehr liebevoll selbst gezeichnet...

Nicol_Bolas 12 Trollwächter - 881 - 10. Juni 2009 - 5:38 #

Ich hatte das Glück den ersten Teil für 9 Eu (neu) zu erstehen. Für den Preis absolut genial. Das gilt wohl auch für die Bash Party...

Wayoshi 13 Koop-Gamer - 1668 - 16. Juni 2009 - 10:51 #

Also ich habe mir nachdem ich den ersten Teil auch für 9€ gekauft habe, mir den 2. Teil für den Vollpreis zugelegt und muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde, nur ist den Onlinemodus bis jetzt wirklich unter füttert...

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