Geschichte und Umgebung nehmen zunehmend düstere Züge an, aber immer wieder keimen auch "Hoffnungsschimmer" auf.

Spielmechanik und Story Hand in Hand

Besonders der Atmosphäre zuträglich sind später vorhandene Gameplay-Elemente. So schickt uns Finn auf einer wunderschönen kleinen Insel herum und informiert uns mittels Zuruf („wärmer, heiß“ beziehungsweise „kälter, ganz kalt“), ob wir uns in der Nähe mehrerer gesuchter Objekte befinden. Später im Spiel, das euch für gut drei, vielleicht vier Stunden beschäftigen wird, gibt es noch weitere ungewöhnliche Spielmechaniken. So ist Scarlett etwa in der Lage, Feuer aus der Umgebung auszunehmen und wieder einen Feuerball zu formen.

Das brauchen wir auch mal, um die dunkle Umgebung in Licht zu hüllen. Feuer ist jedoch nicht die einzige Energie, die Scarlett aufnehmen kann. Auch Lebensenergie kann sie bestimmten Objekten spenden, um sie wieder in voller Pracht erstrahlen zu lassen. Abseits der Pflichtaufgaben könnt ihr diese Fähigkeiten jedoch kaum nutzen. Wie bei den meisten Story-Adventures üblich, verläuft die Geschichte abseits einzelnen kleiner Alternativen streng linear ab.

Bruder Finn und Schwester Scarlett (das sind wir) im Baumhaus beim gemeinsamen Basteln von Schmetterlingen.

 

Schöne Grafik, mäßige Steuerung

PaperSeven setzt in Blackwood Crossing auf die Unity-3D-Engine und eine Mischung aus Comiclook und realistischer Grafik – mit klarem Hang zu Ersterem. Das gereicht aber weder den düsteren, noch den farbenfroheren Spielszenen zum Nachteil – ganz im Gegenteil. Gerade in den dunkleren Szenen beweisen die Entwickler sogar, dass sie ein gutes Händchen für Licht- und Schatteneffekte haben. Auch die Animationen sind überwiegend sehr gelungen – von den allgemeinen Charakteranimationen bis hin zu deren Mimik.

Schwächen machen sich hier und dort bei den Texturen bemerkbar, vor allem aber die Kollisionsabfrage ist nicht optimal. Im Rahmen der rudimentär vorhandenen Physikengine kollidieren wir immer wieder mal mit der Umgebung und bleiben an manchen Punkten auch hängen, ohne dass wirklich klar wird, weshalb. Seltsam ist auch, dass derartige Kontakte und an einigen Stellen ein Stückchen zurückstoßen. Wohl aufgrund dieser Probleme bei der Umgebungskollision, ist Scarletts Bewegungsgeschwindigkeit durchweg langsam. Das schadet meist nicht, in einer  dramatischen Szene allerdings wirkt es seltsam, wenn wir nicht rennen können, sondern in aller Ruhe über den Korridor schlendern. Letztlich sorgt jedoch keiner dieser Nachteile, die vor allem für die Konsolenversion gelten, für gröbere Einbußen bei Spielbarkeit oder Atmosphäre.

Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)