Kurztest: Victor Vran

PC
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Karsten Scholz 15196 EXP - Freier Redakteur,R8,S9,A1,J7
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20. Juli 2015 - 12:33 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Ob es der namensgebende Held, das an Transsylvanien erinnernde Setting oder das Genre ist: Auf den ersten Blick wirkt das Action-RPG von Haemimont Games wie eine Kopie der Van-Helsing-Abenteuer. Wir haben der möglichen Kopie auf den Zahn gefühlt.
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Ein Dämonenjäger, der, mit schickem Hut und Lederoutfit ausgestattet, in schaurig-schöner Umgebung Vampire in Hack-and-Slay-Manier zu Hunderten über den Jordan schickt – das gab es doch schon in The Incredible Adventures of Van Helsing samt Fortsetzungen (schaut euch Heinrich Lenhardts Die Viertelstunde zum dritten Teil an). Doch hielt das den Tropico-Entwickler Haemimont Games nicht davon ab, mit Victor Vran ein ähnlich gelagertes Action-Rollenspiel zu produzieren. Ob die Schnetzelorgie trotz der Parallelen ihre Daseinsberechtigung hat, verraten wir euch in diesem Kurztest.

Auf nach Zagoravia
Victor Vran, seines Zeichens Dämonenjäger, hat sich ins fiktive Zagoravia aufgemacht, weil er dort seinen alten Freund Adrian zu finden hofft. Kaum angekommen, wird seine Kutsche von einer Steinlawine zerschmettert und er von dämonischen Spinnen attackiert. Zu allem Überfluss hört Victor plötzlich eine fremde Stimme, die nichts Besseres zu tun hat, als ihm fortan doofe Sprüche und wenig hilfreiche Tipps an den Kopf zu werfen. Im Schloss trifft der Dämonenjäger schließlich auf einige Überlebende, doch scheint die Königin ihren Verstand verloren zu haben. Was ist hier nur passiert? Wo steckt Adrian? Und könnte die geheimnisvolle Stimme mal kurz ihre Klappe halten? 

Lange Zeit hüllten sich die Entwickler bezüglich der Hintergrundgeschichte in Schweigen und mittlerweile wissen wir auch warum: sie ist nicht der Rede wert. Die Antworten auf die eben gestellten Fragen sind so spannend wie das Nachmittagsprogramm auf RTL2. Die einfach gehaltenen Dialoge und Sequenzen tun ihr übriges, um die Story zum rudimentären Roten Faden verkommen zu lassen, der nur eine Aufgabe hat: uns den Weg zur nächsten Zone aufzuzeigen. Einen Lichtblick wollen wir beim Storytelling jedoch herausheben: Martin Keßler (bekannt als Synchronstimme von Nicolas Cage und Vin Diesel) und Torsten Michaelis (Sean Bean, Wesley Snipes) sprechen Victor respektive die geheimnisvolle Stimme und leisten dabei trotz der meist mauen Texte ganze Arbeit.
Die Kopfgeld-Missionen sind seit dem letzten Patch im Spiel. Erledigen wir alle drei Monster, winkt fette Beute.

Waffe wechsle dich
Der Verfasser dieser Zeilen kann bei einem Action-Rollenspiel auf eine gute Geschichte verzichten, wenn dafür das Gameplay rockt – und hier punktet Victor Vran, auch wenn sich Genre-Kenner etwas umgewöhnen müssen. Es gibt zwar die Möglichkeit, den Helden via Mausklick durch die Zonen zu steuern, doch sieht die Standard-Einstellung die Navigation mit den Tasten WASD vor. In beiden Fällen lösen wir unsere Fähigkeiten mit Tastaturkürzeln aus, zudem können wir mit einer geschickten Rolle feindlichen Angriffen entgehen oder mit einem Satz höhere gelegene Bereiche wie Dächer erreichen, wo wir mit etwas Glück eine Schatzkiste finden.

In den simplen Dialogen erfahren wir etwas über die Hintergründe.
So richtig griffig fühlt sich die Tastatursteuerung jedoch nicht an, deutlich besser gefällt uns die Gamepad-Variante, die zudem davon profitiert, dass wir im Kampf maximal zehn Aktionstasten benötigen. Victor besitzt nämlich nur drei Angriffe, zwei Dämonenzauber und zwei Schnelltasten für benutzbare Gegenstände wie Heiltränke oder Granaten. Dazu kommen noch Ausweichrolle, Sprung und ein Knopf, mit dem wir im Kampf unsere Waffe wechseln. Was sich auf den ersten Blick sehr simpel liest, spielt sich erstaunlich abwechslungsreich. Die drei Angriffe hängen von unserer gerade aktiven Waffe ab; sobald wir auf den zweiten Prügel wechseln, erhalten wir völlig neue Attacken. Da es sieben Waffentypen gibt, lassen sich entsprechend viele Fähigkeiten kombinieren können. Wenn wir mit Hammer und Mörser losziehen, agieren wir deutlich träger als mit Rapier und Sense, dafür wächst dort, wo unsere Zauber landen, kein Gras mehr. Die Entwickler haben mittlerweile übrigens das Arsenal von Victor gut ausbalanciert, Fernkampfwaffen fühlen sich deutlich wertiger an als bei unserem ersten Besuch von Zagoravia.

Nimm dein Schicksal in die Hand
Ein Klassensystem wie in Diablo gibt es nicht, die angelegten Waffen bestimmen den Spielstil. Verzichten müssen wir außerdem auf die unzähligen Rüstungsteile des Vorbilds. Stattdessen trägt unser Jäger ein Kostüm, das sein Aussehen definiert und sich meist auf die einzige Ressource im Spiel (neben Gesundheit) auswirkt: den Overdrive. Normalerweise bauen wir Overdrive auf, indem wir Gegner umboxen. Ist der gelbe Balken prall gefüllt, dürfen wir die sogenannten Dämonenzauber benutzen - und wie bei den Waffen gibt es auch hier viele verschiedene. "Diamant" gewährt uns etwa einen magischen Schild, der Schaden absorbiert. Mit "Zeitblase" verlangsamen wir alle Widersacher und ihre Geschosse. Und wenn wir den Pyromanen in uns ausleben wollen, lassen wir Meteore vom Himmel regnen.

Mit Waffen, Kostümen und Dämonenzaubern ist es jedoch noch nicht getan. Victor kann zusätzlich auch Schicksalskarten "anlegen", um etwa seinen Nahkampfschaden zu erhöhen oder bei jedem Treffer eine Frostexplosion auszulösen. Die Zahl der Karten, die wir mitnehmen dürfen, hängt von unserem Level ab. Zudem haben wir nur eine gewisse Anzahl an Schicksalspunkten zur Verfügung. Klar, dass die besten Karten viele Punkte verschlingen, während 08/15-Boni nur ein oder zwei Zähler kosten. Da wir die Karten jederzeit austauschen dürfen und diese zudem Synergien miteinander besitzen, fällt der Charakterfortschritt komplexer und motivierender aus, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Ein Path of Exile ist Victor Vran zwar nicht, doch das dürfte gerade für Gelegenheitsspieler mehr Vor- denn Nachteil sein.

Zur 2. Seite unserer Review zu Victor Vran
Ein Action-Rollenspiel ohne Spinnen? Undenkbar! Bei der Brutmutter haben Arachnophobiker nichts zu lachen.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 20. Juli 2015 - 12:33 #

Viel Spaß beim Lesen!

Magnum2014 16 Übertalent - 5113 - 20. Juli 2015 - 12:38 #

Da scheint wohl Path of Exile doch die bessere Alternative zu sein oder?
Das hat GG aber leider noch nicht getestet oder?

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 20. Juli 2015 - 13:03 #

Nee, wurde bisher nicht getestet. Herr Scholz, bitte übernehmen Sie!^^

Ich spiele PoE gerade mal wieder, und es macht nach wie vor Laune. Inzwischen hat es auch den "Diablo-Rumms" in den Kämpfen, den ich zu Anfang schmerzlich vermisst habe. Wenn du über ein paar kleine Macken hinwegsehen kannst (lange Ladezeiten, kleine Ruckler), solltest du unbedingt mal einen Blick riskieren.

Magnum2014 16 Übertalent - 5113 - 20. Juli 2015 - 13:07 #

Hatte es vor paar Moanaten schon mal gespielt. Nur hatte ich dann irgendwie keine Lust mehr. Es soll aber jetzt eine ganz neue Version geben die wesentlich besser ist als die alten Versionen. Ja die Ladezeien und die Ruckler waren nervig. Schade das es das Game nicht auf PS4 gibt...

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25741 - 20. Juli 2015 - 14:47 #

Ich begleite PoE schon seit Beginn mit Pausen. Mit der neuen Erweiterung hat es endlich die Spieldichte, die mich einfach immer wieder Monster schnetzeln lässt. Die Gems, der Skillbaum, die speziellen Monstergruppen in den Karten usw fesseln mich immer wieder mal an den Bildschirm. Doch der Patchinstaler ist echt nervig. Er lädt sehr lange und dann frisst er mir übel viele Performance vom System, so dass ich nur noch Webseiten ohne Ruckeln bedienen kann. Da sollte die Firma mal paar Ressourcen reinstecken.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 20. Juli 2015 - 16:33 #

Ja, der Installer nervt mich auch. Das Spiel gibt es aber auch über Steam, würde mich mal interessieren, ob der Installer dann wegfällt und ob man seinen alten Account im Spiel weiternutzen kann.

FliegenTod 13 Koop-Gamer - 1276 - 26. Juli 2015 - 22:40 #

Über Steam fällt der Launcher weg und gepatcht wird wie jedes normale Steam spiel auch. Resourcen frisst es jedoch auch hier recht viel geht aber schnell, so dass es zumindest mir nicht sonderlich negativ auffällt (und ich habe sicher keine high end rechner mehr). Deinen PoE account kannst du übrigens ganz einfach mit deinem Steam account verknüpfen und brauchst daher keinen neuen.

Brezel (unregistriert) 20. Juli 2015 - 14:34 #

Kommt sicherlich auf die ARPG-Vorlieben an. Victor Vran ist eher ein Mix aus Diablo und Torchlight, Path of Exile geht eben in eine andere Richtung, wie Grim Dawn ebenfalls.

timeagent 19 Megatalent - - 18398 - 20. Juli 2015 - 13:29 #

Danke für den Test. Victor schaut interessant aus und wird früher oder später auf jeden Fall in meine Sammlung wandern.

Gryz Mahlay Community-Moderator - P - 10209 - 20. Juli 2015 - 13:39 #

Dieses Spiel hat mich von The Witcher 3 weggebracht. Ich habe es im Juni im EA gekauft und muss sagen das ich es nicht bereut habe. Seit dem spiele ich es fast jeden Tag. Der Witcher muss erstmal warten.

Das negative an dem Spiel ist wirklich nur das Inventar. Ich spiele sonst nur mit dem Controller aber hier benutze ich die Maus sonst werde Ich verrückt. :-)

Was auch Positiv ist die Synchronstimme. Als ich es am Anfang geholt habe war es unvertont. Aber nach dem letzten großen Patch war es eine große Überraschung wie gut die Stimme reinpasst.

Ich habe eigentlich nicht viel vom Spiel erhofft und dachte nach den Screenshots zu urteilen wie so nicht. Ich wurde nicht enttäuscht.

AticAtac 14 Komm-Experte - 2319 - 20. Juli 2015 - 13:48 #

"WASD-Maus-Steuerung gewöhnungsbedürftig"
WASD+Maus spielt sich hervorragend! Ich war sofort drin obwohl ich von Diablo & Co anderes gewöhnt war.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25741 - 20. Juli 2015 - 14:51 #

Ich bin da skeptisch, werde es aber mal wagen.

Schlachtvieh 12 Trollwächter - 1026 - 20. Juli 2015 - 17:17 #

Ich spiele VV nun schon seit 204 Stunden und bin begeistert. Den Großteil der Motivation ziehe ich aus dem herrlich dynamischen Kampfsystem. Steuerung mit WASD + Maus ist zwar eher untypisch im Genre, aber genau das habe ich vermisst. Zusammen mit Springen und Ausweichrollen wird aus den Kämpfen dadurch viel mehr als nur wildes Rumklicken.
Seit VV fühlen sich alle anderen Genrekollegen so verdammt statisch an^^

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 21. Juli 2015 - 7:53 #

habs ja hier auf gg in ner blitzaktion gewonnen und ich muss sagen, daß es ein nettes spiel ist. die actionsteuerung ist anfangs etwas ungewohnt (da nicht 1:1 diablo steuerung) aber mit nem controller gehts schon und das spiel ist schon gut und man kanns getrost ausprobieren, wenn man spaß an action-rpgs hat

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 21. Juli 2015 - 13:27 #

Okay, nach diesem Kurztest kann ichs mir also ohne Sorge kaufen :-)

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 28. Juli 2015 - 23:21 #

Meine Frau hat´s mir geschenkt und seitdem suchte ich es. Gefällt mir sehr gut, das Kampfsystem ist erfrischend dynamisch und die Gegnervielfalt ist riesig. Echter Geheimtipp!

sPEEDfREAK 12 Trollwächter - 1060 - 29. Juli 2015 - 9:05 #

Hmm, kann mir jemand beantworten wie der Online Modus funktioniert? Werden die Charaktere Online gespeichert, wie bei D3?

BastiToGo 09 Triple-Talent - 238 - 17. Juni 2017 - 1:03 #

Ich habe mir das Spiel gestern für die Playstation 4 gekauft und muss sagen nach bis jetzt nur 4 Stunden die ich gespielt habe gefällt es mir sehr gut. Vor allem die direkte Steuerung mit springen und ausweich rolle fühlt sich super dynamisch an. Auch das sich die Skills durch die benutze Waffe ändern ist interessant. Nur ein bisschen wenig loot.
Ich finde es persönlich besser als The incredible Adventures of van Hellsing aber immer noch schlechter als Reaper of Souls

Wunderheiler 21 AAA-Gamer - 30620 - 1. August 2018 - 19:46 #

Ich freu mich auf die Switch Fassung :)

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