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Adventure-Fans ist der Name
Anne von Vaszary (
GG-Interview) schon häufiger begegnet. Unter anderem stammen die Geschichten der bei Cranberry Production entwickelten Abenteuer
Black Mirror 3 (
GG-Test: 8.5) und
Lost Chronicles of Zerzura (
GG-Test: 8.0) aus ihrer Feder. Dort lernte die Autorin auch
Michael Holzapfel kennen, der sich vor einiger Zeit von Cranberry loslöste und gemeinsam mit Ex-Cranberry-Kollegen
Oliver Specht sein eigenes Entwicklerstudio Tinnitus Games eröffnete. Das erste Projekt von Tinnitus Games ist bereits auf dem Weg und wird am 6. Dezember unter dem Namen
Reperfection - Volumen 1 erscheinen. Wir haben die erste Episode vorab in der noch nicht ganz finalen Beta-Version für euch gespielt und verraten euch, ob sich das Abenteuer in Form einer interaktiven Graphic Novel lohnt.
Vom Schicksal gebeutelt
Reperfection erzählt die Geschichte von Familienvater Ben. Er hat sich einen Tag freigenommen, um ein Football-Spiel im Fernsehen zu verfolgen. Seine Frau Sarah macht sich fertig, um Sohn Daniel von der Schule abzuholen. Kurze Zeit nachdem Sarah das Haus verlassen hat, wird das Fernsehprogramm für eine Eilmeldung unterbrochen: Auf dem Freeway gab es eine Massenkarambolage – Sarah ist eines der Opfer!
Wenige Tage später befinden wir uns auf der Trauerfeier für Sarah und Ben will einen letzten Blick in den Sarg werfen. Ihm fällt auf, dass Sarahs Augen weit geöffnet sind und als er tief hineinblickt, findet er sich plötzlich in seinem Wohnzimmer wieder, am Dienstag, wenige Momente vor Sarahs Aufbruch. Sollte er tatsächlich in der Lage sein, den Tod seiner Frau abzuwenden? Es gelingt ihm tatsächlich zu verhindern, dass sie Daniel von der Schule abholt. Doch das veränderte Schicksal bewirkt etwas anderes: Der sich selbst überlassene Daniel kommt ums Leben – und Ben muss seine seltsame Fähigkeit erneut nutzen: Nun gilt es, beide zu retten.
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Noch scheint in der Welt von Ben und seiner Familie alles in Ordnung. |
Spannende Erzählung
Reperfection führt relativ oberflächlich in Charaktere und Handlung ein. Es überwiegt die Frage danach, mit wem genau wir es eigentlich zu tun haben und woher diese rätselhafte Fähigkeit Bens rührt. Später allerdings entfaltet Reperfection einen unerwarteten Tiefgang. Ein zu Beginn eher lose eingestreuter TV-Bericht über das neueste Opfer eines Serientäters wird im Verlauf der Handlung mit der Geschichte von Ben und seiner Familie verknüpft, was für nachfolgende Episoden viel Spannung verspricht. Wir möchten euch natürlich nichts spoilern, aber das Ende von Episode 1 ist erfreulich weit entfernt vom Friede-Freude-Eierkuchen, wie wir es aus so mancher US-Indie-Produktion kennen, und macht uns sehr viel Lust auf die späteren Folgen. Darin soll der bereits sehr ansprechend aufgegriffene Plot mit dem Serienmörder noch etwas stärker in den Vordergrund rücken. Auch ein Rollenwechsel in späteren Episoden ist denkbar, aktuell sehen die Entwickler jedoch vor, Ben in späteren weiterhin als Protagonist auftreten zu lassen.
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Das Spiel ist komplett wie ein Comicheft in (teilanimierten) Bildern aufgebaut. |
Ein Comicheft zum Blättern
Eine der Besonderheiten von Reperfection ist der Graphic-Novel-Stil. Alles wird in einem Comicheft mit Schwarz-Weiß-Zeichnungen dargestellt. Animiert ist deshalb nur sehr wenig, Dialoge und Gedanken der Spielfiguren nehmt ihr ausschließlich in Textform wahr. In den Comic-Bildern könnt ihr euch zwar nicht frei bewegen, aber quasi genauso wie in jedem anderen Point-and-Click-Adventure mit der Umgebung interagieren: Ihr untersucht Objekte, indem ihr sie anklickt, und könnt viele auch einsammeln. Ein sichtbares Inventar gibt es nicht; sobald sich etwa ein Schraubenzieher in eurem Besitz befindet, wird er beim Klick auf einen Hotspot als Aktionsblase eingeblendet, sofern die Aktion prinzipiell sinnvoll erscheint. Auch sonst setzt Reperfection auf die Aktionsblasen zur Darstellung unterschiedlicher Optionen. Das dürfte nicht zuletzt auch deshalb der Fall sein, da eine Umsetzung für iOS und andere Tablets wenigstens angedacht ist. Die Bedienung ist also simpel gestrickt und aufgrund der überschaubaren Anzahl an Hotspots auch für Genre-Einsteiger geeignet. Anstelle eines Highlighting-Features für Hotspots färbt sich der Aktionspfeil einfach rot, wenn ihr einen entdeckt habt.
Knifflige Rätsel dürft ihr nicht erwarten. Es gibt zwar in Ansätzen Puzzles, doch der Fokus von Reperfection liegt auf der Story. Obwohl ihr an einigen Stellen mehrfach in der Zeit zurückreisen könnt, um die richtige Lösung zu finden, durchlauf ihr letztlich eine linear angelegte Geschichte mit einigen Wendungen und einem vielversprechenden Episodenende.
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Unter anderem, wenn Ben seinen Sohn Daniel aus der Schule abholen will, gibt es zumindest Ansätze von Rätseln. Erwartet aber nicht, dass euer Hirn raucht. |
Vielversprechender Auftakt
Reperfection braucht in Episode 1 (oder besser: Volumen 1) ein bisschen, um in Fahrt zu kommen. Danach aber fesselte es uns bis zum Schluss. Das ist besonders deshalb eine nicht zu unterschätzende Leistung, da das Spiel zwar stilistisch ansprechend ist, aus rein technischer Sicht aber nicht allzu viel zu bieten hat. Uns hat der etwa zweistündige Ausflug in Volumen 1 jedenfalls viel Spaß und Lust auf Mehr gemacht. Wer den stimmungsvollen Comiclook mag und vor allem einer spannenden interaktiven Erzählweise nicht abgeneigt ist, sollte Reperfection unbedingt im Blick behalten oder auch direkt kaufen.
Aktuell könnt ihr das am Donnerstag erscheinende Episodenspiel noch für (aus unserer Sicht etwas hoch angesetzte) 6,99 Euro bei Zodiac
vorbestellen, später müsst ihr 7,99 € zahlen. Auf Steam hat es das bei Greenlight gelistet Reperfection noch nicht geschafft.
Hinweis zur Wertung: Bei Episodenspielen bringen wir vor Test der letzten Episode nur eine Wertungsprognose, die aus einer ganzen Note in eckigen Klammern besteht.
Sieht ja mal ganz spannend aus. Aber bei Episodentiteln warte ich immer lieber erstmal etwas ab.
Ja, find ich auch sinnvoller.
Ist iOS geplant?
Das würde es jedenfalls auf MEINEM Radar etwas stärker aufblinken lassen... ;-)
bietet sich definitiv an...
Im Test steht dazu: "da [...]eine Umsetzung für iOS und andere Tablets wenigstens angedacht ist[...]"
Bedeutet wohl ein eindeutiges "Ja." ;)
danke für den kleinen Test ;)
Nee, nee, der ist groß. Er heißt ja auch KURZtest und nicht KLEINtest. ;)
Klingt nach Tru Calling als Spiel :)
Aber was zur Hölle ist Zodiac? Ich werd doch nicht bei noch einem Online Shop ein Konto aufmachen. Wenn sie es bei gog.com oder meinetwegen auch bei Steam bringen werd ichs kaufen. Werd also wohl mal bei Greenlight voten müssen.
Zodiac kannte ich vorher auch nicht, hab dem Ding aber vertraut und es lief alles gut. Also mein Rechner läuft noch und es sind keine Viren dazugekommen ^^ ! Kannst dem Ding also vertrauen, würde ich sagen.
Habe das Spiel jetzt durchgespielt und will auf jeden Fall gleich die nächste Episode haben!!! :D
Die Art und Weise, wie neue Panels aufgehen wenn man an neue Orte/Close Ups kommt, ist total der geniale Effekt! Kannte ich vorher so noch nicht.
Und Action war auch gut dabei!
Auf jeden Fall klare Kaufempfehlung!
Hallo!
Zodiac und Desura sind Onlineplattformen, wo man es herunterladen kann. Aber ein paar Tage später wird es das auch auf DVD geben.
Hört sich interessant an.
Schön, ein Spiel im Comic-Look, ist ja mal was Anderes. Erinnert mich an "Max Payne". Werde die Entwicklung gut im Auge behalten.
Nebenbei: "Volumen" liest sich irgendwie blöd... warum nicht gleich "Band"? Da würde ich dann das Spiel nicht mehr in Liter statt in Stunden von Spieldauer denken müssen :)
Gute Frage, gibt es überhaupt einen offiziellen deutschen Titel? Der Store ist nur auf Englisch verfügbar. Wenn es also keinen offiziellen deutschen Titel gibt, ist "Volumen" wohl eher ein Übersetzungsfehler und sollte wie vorgeschlagen durch "Band" oder wie im Titel "Episode" ersetzt werden; in jedem Fall sollte es einheitlich sein.