GG-Kurztest: Lords of Football

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5. April 2013 - 20:37 — vor 11 Jahren zuletzt aktualisiert
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Von Julian Minke. Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Klingt nach einem spannenden Konzept: Der italienische Entwickler Geniaware will mit seinem Erstlingswerk Lords of Football die besten Elemente der Genres Sport- und Lebenssimulation verbinden, also quasi Fussballmanager und Die Sims in einem sein. Darin seid ihr der Trainer eines Fußballvereins und sollt ihn an die europäische Spitze führen. Das macht euch zum "Lord des Fußballs", eine zumindest nördlich der Alpen eher ungewohnte Formulierung.

Werde zum Lord

Am Anfang jeder großen Karriere steht die Wahl: Welchem zweitklassigen Verein will ich zu bisher unerreichter Größe verhelfen? Oder will ich doch lieber bei einem der stärksten Teams der Welt beginnen und mir damit ein leichtes Leben verschaffen? Die Wahl obliegt ganz euch und bestimmt gleichzeitig den Schwierigkeitsgrad. Es stehen die fünf europäischen Top-Ligen aus Spanien, England, Deutschland, Italien und Frankreich bereit. Habt ihr euch für eines der Länder entschieden, könnt ihr noch zwischen der ersten und zweiten Liga wählen.

Wer jetzt allerdings hofft, mit dem 1. FC Köln antreten zu können, wird enttäuscht: Aufgrund fehlender Lizenzen für das gesamte Spiel sind alle Vereine mit Phantasienamen versehen. So heißen die Galaktischen aus Madrid beispielsweise "Madrid Kings" und der deutsche Rekordmeister Bayern München "Bayern Saints". Dasselbe gilt für Vereinswappen und Trikots, die jedoch zumindest den realen Vorbildern erkennbar nachempfunden sind. Während diese also gut gelungen sind, sieht es bei den Spielern anders aus; deren Namen wurden offensichtlich mit einem Zufallsgenerator erstellt. Ansonsten lassen sich Schöpfungen wie "Elhadj Ousmane Camara" oder "Wilfried Kipre" – die selbstverständlich für den VfB Stuttgart beziehungsweise die "Stuttgarter Kings" auflaufen – kaum erklären. Immerhin sind alle Daten kinderleicht editierbar.
Mit eurer Mannschaft legt ihr automatisch den Schwierigkeitsgrad fest.

Trotz "Persönlichkeit" keine Persönlichkeiten: die Spieler.
"Die Sims" für Arme

Nachdem die Entscheidung für einen Verein gefallen ist kann die Saison starten. Doch davor wird jeder der 20 Spieler eures Teams per Diashow vorgestellt, inklusive seiner Persönlichkeit. Diese setzt sich aus drei Attributen wie verständnisvoll, zappelig, Verführer oder enthaltsam zusammen und wird mit einem markanten Spruch à la "Sex ohne Liebe ist wie eine hohle Übung für den Körper" oder "Wenn nicht ich, wer dann? Wenn nicht wer, dann ich...und ich suche mich immer selbst aus." unterlegt. Leider wiederholen sich sowohl die Attribute als auch die Sprüche sogar innerhalb einer Mannschaft sehr schnell.

Aus der Persönlichkeit ergibt sich wiederum für jeden Spieler sein "Hauptbedürfnis" (Essen, Alkohol, Ego, Glücksspiel, Party oder Sex). Und darum dreht sich im Prinzip die eine Hälfte des Spiels, der Sims-Part: Ihr bringt eure Kicker – und zwar einzeln, per Auswahlrahmen oder nach Bedürfnissen gruppiert – zu diversen Lokationen, die ihre Bedürfnisse stillen. Also etwa ein Restaurant oder ein Casino. Doch Vorsicht: Das Bedürfnis kann sich bei zu einseitiger Erfüllung in eine Sucht verwandeln, die sich dann negativ auf den zweiten Part des Spiels auswirkt, das Geschehen auf dem Fußballplatz. Zudem kann es euch passieren, dass etwa ein Party-Süchtiger unverhofft eine Polonaise startet und deshalb vergisst, zum Training zu erscheinen.

Klingt das interessant? Dann tut es uns leid: Ihr könnt euch das derzeit wichtigste Bedürfnis einfach über dem Kopf als farbigen Kreis anzeigen lassen, werft den Spieler am jeweiligen Ort ab und achtet darauf, dass der äußere Kreis nie in Orange abdriftet.
Diese Kicker werden ins Casino geworfen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. 

Training leicht gemacht

Neben der Lebenssimulation gibt es noch den Manager-Teil. Hierfür stehen mehrere Einrichtungen auf dem Vereinsgelände zur Verfügung. Auf dem Nebenplatz könnt ihr beispielsweise je nach Sucht spezielle Straftrainings anordnen, die den Kicker wieder auf den richtigen Weg führen. Alternativ steht eine Klinik bereit, in der Treffen im Stile der anonymen Alkoholiker abgehalten werden. Daneben gibt es einen Fitnessraum, Hauptplatz, Physiotherapeuten und so weiter. Alle erfüllen einen individuellen Zweck, um die Fähigkeiten eures Teams zu verbessern. Dabei müsst ihr immer auch die Energielevel im Auge behalten. Dessen ungeachtet ist dieses System ebenfalls leicht ausgehebelt: Wiederum ist die vordringlichste Fähigkeit anzeigbar, was die Geistesleistung für erfolgreiche Manager relativ überschaubar macht.

Außerdem können die Gebäude verbessert werden, aber nicht etwa durch Geld – das kennt Lords of Football überhaupt nicht –, sondern durch das Erfüllen von Aufgaben à la "Gewinne fünf offizielle Spiele" oder "Regeneriere 1.000 Punkte Energie". Je nach Aufgabe werden weitere Trainingsmethoden freigeschaltet oder die bestehenden Gebäude aufgewertet, sodass darin mehr Platz verfügbar ist oder ihr die Intensität der Übung erhöhen könnt. Allerdings müsst ihr euch auch bei diesem Element kaum anstrengen, da ihr die meisten der Aufgaben nebenbei erledigt.

Die Steuerung von Lords of Football funktioniert wie in The Movies von 2005: Ihr hebt die Spielfiguren mit der Maus in die Luft und setzt sie am gewünschten Ort wieder ab. Das ist intuitiv und anfangs auch spaßig, dank den gelungenen Animationen der fliegenden und landenden Kickern. Doch auf Dauer nervt das System wie damals, weil es mehr Zeit in Anspruch nimmt als nötig und gleichzeitig einiges an Mikromanagement verlangt. Hinzu kommt die teilweise unpräzise Maussteuerung und träge Kamera, die frei dreh- und zoombar ist.
In diesem Raum werden unsere Möchtegern-Sims gerade in "Kreativität" geschult.

Endlich Spieltag...ein Grund zur Freude?

Jeder Tag steht in in Lords of Football für eine ganze Woche, wobei bis abends Training ansteht und die Nacht als Freizeit dient. Am Ende dieses Trainingstags steht dann der Spieltag an. Vor diesem könnt ihr eure Aufstellung ändern und an taktischen Einstellungen wie dem Konterspiel oder Pressing schrauben. Unserer Testerfahrung nach wirkt sich jedoch nur die Aufstellung merklich auf den Spielverlauf aus, die restlichen Stellschrauben könnt ihr getrost ignorieren.

Die eigentliche Fußballpartie wird nun entweder ausgewürfelt oder von euch "gespielt". Im zweiten Fall dauert eine Halbzeit unveränderbar fünf Minuten. Das Spielgeschehen ist jederzeit pausierbar, um eine von sechs Anweisungen wie Passen, Schießen oder Gegenspieler attackieren anzuordnen (für einzelne Spieler). Diese werden unmittelbar umgesetzt. Nur bereitet das Zusehen keinerlei Freude, weil die Animationen abgehackt sind, Spieler geradezu über das Feld schweben und die Ballphysik so weit von der Realität entfernt ist, wie der TSV Salmdorf-Nord von der ersten Bundesliga. Zudem ist das Stadion immer dasselbe, nur die Kleidungsfarbe der Fans ändert sich. Bei soviel Tristesse hätte uns vielleicht ein verunglückter Kommentar von ahnungslosen Moderatoren ein wenig aufgeheitert, aber selbst der fehlt.
Welche taktischen Einstellungen ihr wählt, spielt praktisch keine Rolle.

Fazit: Wer braucht so was?

Lords of Football war es nie in die Wiege gelegt, ein Erstligist unter den Managerspielen zu werden. Aber ein solider mittlerer Tabellenplatz in der Zweiten Liga wäre durchaus vorstellbar gewesen. Gereicht hat es nur für die Relegationsplätze der Regionalliga, wohlgemerkt vor dem Abstieg nach noch weiter unten.

Denn sowohl der Lebenssimulations- als auch der Manager-Part ist binnen Viertelstunden durchschaut. Also, falls ihr zu den eher langsamen Zeitgenossen zählen solltet. Ab diesem Zeitpunkt läuft jede Woche genau gleich ab: Die wichtigsten Fähigkeiten trainieren, ausgepowerte Spieler zum Erholen schicken und abends darauf achten, Suchtgefährdete in andere Orte zu "fliegen". Das liest sich nicht nur ungaublich repetitiv und langweilig, das ist es auch. Die Spieltage simuliert man nach kurzer Zeit nur noch, was einem jegliche Eingriffsmöglichkeiten verwehrt. Was okay ist, da sie ja bis auf die Teamaufstellung auch in der "Simulation" nichts bringen.

Immerhin hat jedes Gebäude eine besondere Soundkulisse spendiert bekommen und die Spieler reden in einer Kunstsprache ähnlich jener der Sims. Das ist aber das Positivste, was uns zu diesem uninteressanten Stück Software-Murks einfallen will. Und wir haben echt nichts gegen unsere Nachbarn im Süden (ihr wisst bestimmt, dass München eigentlich in Norditalien liegt).

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36246 - 5. April 2013 - 21:06 #

Schade, Fußballmanager fehlen ja leider in dieser Konsolengeneration, während es für PS2 und Xbox durchaus einige nette Manager gab.

Würde sowas heutzutage aber fast schon lieber auf Smarphone oder Tablet spielen. Vielleicht bringt Kalypso ja noch ein "Anstoß" raus in den kommenden Jahren.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66897 - 5. April 2013 - 21:07 #

"Zudem kann es euch passieren, dass etwa ein Party-Süchtiger unverhofft eine Bolognese startet ... "
Der kocht lecker Spaghetti auf dem Fußballplatz? :D

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469344 - 5. April 2013 - 21:30 #

Nee, der fasst schwitzigen Leuten auf die Schulter und macht den Ententanz mit ihnen...

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66897 - 5. April 2013 - 21:32 #

Ich weiß schon, dass eine Polonaise gemeint war, aber so ist es viel unterhaltsamer :)

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10455 - 6. April 2013 - 9:31 #

Ne gute Bolognese braucht seine Zeit. Ein ehemaliger Mitbewohner vertrat den Standpunkt, eine Bolognese müsste 24 Stunden köcheln, wobei alle halbe Stunde umgerührt werden müsste. Klar, dass dann keine Zeit mehr fürs Training bleibt!

Niko 16 Übertalent - 5174 - 5. April 2013 - 21:41 #

Persönlich finde ich das Spiel doch etwas besser als eine 4.0 - der Knaller aber ist es nicht. Die Idee dahinter ist aber wirklich toll. Spielerisch erinnert mich das Game allerdings dann doch eher an ein "The Movies" (wann kommt da eigentlich mal Teil 2? ): )

Chuck Morris 13 Koop-Gamer - 1887 - 6. April 2013 - 1:01 #

Wenn Microsoft Spiele für PC macht also nie.

overseer 14 Komm-Experte - 2377 - 5. April 2013 - 21:43 #

Sehr schade, die Idee klingt nämlich recht spannend :-(

Kotfur (unregistriert) 5. April 2013 - 22:07 #

*Soccer

Endamon 15 Kenner - 3893 - 5. April 2013 - 22:34 #

Danke für die Aufklärung und direkten Worte!

ganga 20 Gold-Gamer - 22827 - 6. April 2013 - 0:17 #

eigentlich ein interessantes Konzept. schade

Elton1977 21 AAA-Gamer - - 28894 - 6. April 2013 - 7:40 #

Wenn so ein Konzept gut umgesetzt wird, könnte ich ein neues Lieblingsspiel haben. So aber leider nicht.

Francis 18 Doppel-Voter - 9220 - 6. April 2013 - 9:36 #

Konzept ok, Umsetzung ein grobes Foul!

marcosantoro 12 Trollwächter - 983 - 6. April 2013 - 10:22 #

Nicht das beste Games.Ein Aus und Abpfiff

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 6. April 2013 - 10:59 #

Ich habe nichts gegen einen bissigeren Test und man muss auch nicht alles bierernst beschreiben, aber warum muss ich mich vom Tester als "eher langsamer Zeitgenosse" beschreiben lassen, nur weil ich auch nach mehreren Stunden noch nicht in repetitive Langweile verfallen bin?

Auch wäre es in meinen Augen nicht verkehrt, ein, zwei positive Dinge zu nennen, wie zum Beispiel die Art und Weise ein Spiel gegen den Gegner zu spielen, in einer Form von Strategiespiel. In dieser Form habe ich Fußball noch nie gespielt und es macht unglaublich Spaß, wenn man den Dreh dann raus hat. Sowas möchte ich in Zukunft gerne wiedersehen. Oder auch die sehr interessante Art der Transferpolitik und Kaderzusammenstellung.

Dann empfinde ich die Kritik an der Matchengine relativ ungerechtfertigt. Den Vergleich zum Football Manager von SI oder dem Fussball Manager von EA muss diese nicht scheuen. Nun gut, die Texturen und Animationen können vielleicht nicht ganz mithalten, stimmt schon, aber die Engine erzeugt überzeugende Spielsituationen und man erkennt auch klar Unterschiede der Fähigkeiten zwischen den einzelnen Spielern. Das man die Taktikeinstellungen ignorieren kann, empfinde ich dahingehend auch nicht, da auf jeden Fall die Pass- und Pressingeinstellungen Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen.

Dass die Simulation des Privatlebens nicht 100% ausgereift ist, stimmt aber auf alle Fälle. Dieser Part könnte noch ein wenig mehr Abwechslung vertragen, wie zum Beispiel in Form von Spielerfrauen und Freundschaften innerhalb der Mannschaft. Aber nun gut, interessant ist die Verschiebung von der Kalkulation eines Managers in Richtung dem Leben der Spieler aber auf alle Fälle und ich hoffe dann doch, dass vielleicht ein AAA-Manager dies mal ein wenig aufgreift. Aber meine Hoffnung ist gering aufgrund der Lizenzen, es gibt nur Ärger wenn plötzlich Mario Götze sexsüchtig wird.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469344 - 6. April 2013 - 11:50 #

Hui, du bist aber empörungswillig. Lesen wir den Satz doch noch einmal genau:

"Denn sowohl der Lebenssimulations- als auch der Manager-Part ist binnen Viertelstunden durchschaut. Also, falls ihr zu den eher langsamen Zeitgenossen zählen solltet."

Die Bedeutung des Satzes ist: Langsame Zeitgenossen brauchen einige Viertelstunden, um das Spielprinzip zu durchschauen (sprich: alle anderen brauchen weniger lang). Da steht nicht, dass einem das repetitive Spielprinzip keinen Spaß machen darf, oder dass man ein langsamer Zeitgenosse wäre, wenn man es länger als ein paar Viertelstunden spielt. Überhaupt treffen wir keine Aussagen über langsame Zeitgenossen, sondern über das primitive Spielprinzip.

Also bitte fühle dich nicht angegriffen, und schön, dass dir Lords of Football mehr Spaß macht als uns.

Zu den Pass- etc. Einstellungen kann ich nur auf den Test verweisen, selbst habe ich es nicht gespielt. Irgendwas werden die schon machen, aber anscheinend nichts deutlich Merkliches.

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 6. April 2013 - 16:55 #

Gut, du hast recht, ich habe mich verlesen. Ich hatte dies dann während meines Morgenkaffees in den falschen Hals bekommen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469344 - 6. April 2013 - 17:48 #

Dann lass mich bitte das "empörungswillig" zurücknehmen :-)

BiGLo0seR 21 AAA-Gamer - 29336 - 6. April 2013 - 15:33 #

"[...]aber die Engine erzeugt überzeugende Spielsituationen und man erkennt auch klar Unterschiede der Fähigkeiten zwischen den einzelnen Spielern."

Sehe ich anders. Meine Spieler haben oft genug den Ball sinnlos ins Seitenaus gepasst, obwohl kein Spieler, auch kein Gegner, weit und breit in Sicht war. Waren genauso wenig in Bedrängnis oder ähnliches, was das Verhalten hätte erklären können. Das geschah in jedem Spiel mehrfach.
Auf mich wirkt und wirkte das Spielgeschehen genauso wenig authentisch oder überzeugend, weil sich alles zu sehr ähnelte und wiederholte. Dazu noch die "Ballphysik". Auch beim Fussball Manager von EA gibt es seit Jahren Kritik an den 3D Spielen, vor allem weil taktische Anweisungen etc. nicht so umgesetzt werden, wie es zu sein hätte – das klappt mit den Kommandos bei Lords of Football einwandfrei (im Test auch erwähnt). Allerdings bietet dieser dafür einen Textmodus und das fehlt diesem Spiel total. Entweder ich schaue mir die Spiele an, worauf viele sehr schnell keine Lust mehr haben werden, davon bin ich überzeugt. Oder es wird simuliert ohne jeglichen Eingriffsmöglichkeiten.

Dass sich die Fähigkeiten meiner Spieler auswirken und entsprechende Unterschiede erkennbar sind, halte ich in solch einem Spiel für selbstverständlich und daher – gerade in einem Kurztest – für nicht erwähnenswert. Das Gegenteil würde schließlich das Konzept ad absurdum führen.
Auf mich wirkt und wirkte das Spielgeschehen genauso

Zur Transferpolitik: ich habe meine Wünsche an Verkäufen und Käufen angegeben, doch es ist nie etwas geschehen. Zusätzlich erhält man keine Rückmeldung in irgendeiner Form. Also ob beispielsweise aktuell Verhandlungen laufen, welche Vereine Interesse hätten etc.

Natürlich darf jeder der will Spaß mit diesem Spiel haben. Nur werden den nicht viele haben, die sich eine gelungene Mischung aus Sims und einem Fußball Manager erhofft haben. Dazu sind beide Parts zu oberflächlich und leisten sich zu viele (enorme) Fehler. Niemand hat hier auf ein Spitzenspiel gehofft. Aber ein gelungenes Kleinord wäre durchaus drin gewesen...

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 6. April 2013 - 17:34 #

Hm, sinnlose Pässe ins Seitenaus sind mir bisher nicht aufgefallen. Ab und zu mal einen Pass versehentlich ins Aus zu hauen, kann ja auch mal passieren, was ich nicht als Beinbruch empfinde. Ansonsten sind es meist Situationen in Bedrängnis oder ich übernehme selber. Die Ballphysik ist tatsächlich ein wenig eigenartig, aber eigenartige Physik hat man auch schon in anderen Spielen erlebt wie FIFA und PES.

Die Transfers passieren im Winter und im Sommer während einer bestimmten Periode. Auch muss man erst einige Spieler verkaufen, bevor neue in dem Tranfermarkt zur Auswahl stehen bzw. vom Manager (nicht der Spieler) gefunden werden.

Und zur Spielsimulation: Damit halbiert man sich die Spielerfahrung selber, da das Spiel nunmal auch zur Woche gehört und in etwa die gleiche Zeit in Anspruch nimmt wie der vorherige Trainingstag und die Freizeitnacht. Dass Lords of Football sich ständig wiederholt, wenn man sich wirklich nur um das Training und die Bedürfnisse kümmert, ist natürlich klar. Ist bei den Sims auch so, wenn man nur Karriere machen will oder bei anderen Fußballmanagern, wenn man nach der Vorbereitung und der Transferphase jedes Spiel simulieren lässt.

Ganz allgemein finde ich, dass du das sich entwickelnde Spielgefühl nicht in deinem Kurztest wiedergibst, vielleicht weil du es auch nicht hattest, deinen Fokus auf anderes gelegt hast oder warum auch immer. Natürlich sollst du am Ende ja den objektiv-subjektiven Spielspaß bewerten und ich will auch nicht abstreiten, dass das Spiel so seine Macken hat und man mehr daraus hätte machen können. Ich möchte dir als Beispiel folgende Situation schildern, damit es besser verständlich wird, was ich meine:

Ich spiele eine schlechte Mannschaft, mit der ich mich hocharbeiten will. Ich konnte einen starken Transfer landen und habe einen neuen, schnellen und kopfballstarken Topstürmer, der sich auch prächtig im Training entwickelt. Leider hat dieser aber auch die Eigenschaft ein Säufer zu sein, ist also leicht anfällig für die Alkoholsucht. Nun, es läuft ein paar Wochen gut, ich befriedige seine Bedürfnisse und er bringt Topleistungen. An einem Abend dann lasse ich ihn zulange im Pub sitzen, da man sich ja auch um andere Spieler zu kümmern hat, und schwupps, er ist alkoholkrank und damit auch seinen Stärken beraubt, da Alkoholsucht die Physis um ca. 20% verringert. Nun ist guter Rat teuer, aber ich lasse ihn vorerst weiterspielen. Im Spiel selber merkt man aber sofort den Unterschied, da er plötzlich von jeden Verteidiger abgefangen wird. Jetzt hänge ich da und muss mir eine Lösung überlegen, während mein Stürmer die nächsten paar Wochen gegen seine Sucht kämpfen muss.

Gerade bei kleinen Vereinen kann solche eine Situation herrlich und verheerend sein. Ich habe anfangs den Fehler gemacht und Dortmund genommen, da lief tatsächlich alles von alleine, da die Spieler so stark sind, trotz Süchten.

BiGLo0seR 21 AAA-Gamer - 29336 - 6. April 2013 - 17:59 #

Die sinnlosen Pässe ins Seitenaus sind bei mir in jedem Spiel mehrfach vorgekommen. In der Häufigkeit lasse ich das nicht mehr als " Ab und zu mal einen Pass versehentlich ins Aus zu hauen, kann ja auch mal passieren" gelten, was natürlich richtig ist. Aber wenn das bei dir nicht so ist, umso besser.
Wie bereits geschrieben geschah das nicht in Bedrängnis oder anderen schwierigen Situationen - keine Anspielstation oder ähnliches –, weshalb ich keine Notwendigkeit sah, es selbst zu übernehmen. Das ist sehr ärgerlich. Die Ballphysik ist mehr als eigenartig. Der Ball verhält sich, als ob er an einer Schnurr hängen würde und ist in keiner Weise mit Fifa oder PES zu vergleichen. ;)

Ich kann nur aus meiner Erfahrung von meinen Erlebnissen sprechen und transfertechnisch passierte abslut nichts, warum auch immer...

Das Spielgefühl, das du erwähnst und nachvollziehbar beschreibst, hat sich bei mir zu keiner Zeit entwickelt. Wahrscheinlich, weil du einfach alle Spieler auswählen kannst und sie so von einem Gebäude ins nächste wirfst. Dabei ist es unerheblich welches Bedürfnis dadurch befriedigt wird. Die Stimmung steigt jedes Mal und dann gehts nach kurzer Zeit einfach weiter zum nächsten Ort. Dadurch werden Süchte effektiv verhindert, weil Spieler nie lange genug an dem entsprechenden Ort sind.
Andernfalls würde der Test anders aussehen, inlusive Note. Aber ich stehe voll hinter dieser und bin davon überzeugt. Dir auf jeden Fall weiterhin viel Spaß mit dem Spiel!

Olipool 19 Megatalent - P - 13529 - 6. April 2013 - 14:05 #

Witzige Idee zumindest. Kurioserweise habe ich erst neulich darüber nachgedacht, wie man das Genre mal neu erfinden könnte, da ich es persönlich unerträglich finde, das die Komplexität seit dem ersten Bundesliga Manager derart angestiegen ist, dass ich gar nicht mehr durchblicke. Ok, manche stehen da drauf, aber für mich ist das alles zu kompliziert. Das Problem dabei ist, dass man im echten Leben eine ganz andere "Awareness" zu allem als Trainer hat. Da kennt man seine Spieler eben vom Training und vom Gespräch, aber nicht weil man ne Akte von ihm hat mit 95 Attributswerten. Dadurch leidet auch extrem das was die Belohnung von so einem Manager ausmacht, nämlich ein gewonnener Spieltag. Wenn ich überlege, dass bei Super Mario alle 1,5 Sekunden irgendwas "Bing" oder "Bong" macht, damits beim Spieler im Hirn feuert und so ein Manager mittlerweile mehr und mehr Zeit braucht, bis man die optimalen Einstellungen nun getroffen hat...
Von daher könnte ich mir sehr gut vorstellen, das Genre mehr in Richtung Simulation/Rollenspiel zu drücken, bei dem ein Tag automatisch abläuft und um 10 Uhr ist Training, da steht man auf dem Platz und gibt Anweisungen, um 14 Uhr passiert dann die Pressekonferenz etc. Am Spieltag ruft man eben seine Anweisungen rein, hauptsache die Zeit läuft weiter und man muss nicht stundenlang über Zahlen brüten. Die ganze Komplexität würde dann durch so eine Art Wizard gekapselt...das hat auch Ähnlichkeit mit MadTV oder dem Großwerk "Einmal Kanzler sein" ;)
Aber das ist sicher ein ganz spezieller Geschmack ;)

kOnsinger (unregistriert) 6. April 2013 - 22:36 #

falls jemand das Spiel kaufen möchte, mit dem Gutscheincode: SPORT1GAMES gibt es 15% Rabatt, laut sport1games.de

Pat Stone 18 Doppel-Voter - - 12853 - 8. April 2013 - 13:14 #

Direkt mal aus der Wunschliste gelöscht...

Dann doch lieber Football Manager plus PES/FIFA.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83891 - 8. April 2013 - 13:19 #

Schöner Test, Herr Praktikant. :-)
Das Spiel ist wohl was fürs Kuriositätenkabinett. Aber auch für solche Fälle gibt es ja Fans.

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 9. April 2013 - 9:55 #

Schon bezeichnend wenn die meist diskutierten Themen im Steam Community Hub "is it worth it?", "should I make the buy?" und "bored out of my skin" sind. Dazu dann noch einige Bug- und Fehlerreports.
Schade eigentlich, sowohl Beschreibung auf Steam als auch der Test und das Video von Niko hier haben mich eigentlich für das Spiel interessiert, aber um 25€ auszugeben reicht das nicht.

Deadflowers (unregistriert) 13. April 2013 - 21:00 #

Hallo ihr "alten" Gamestarhaudegen!

Nur mal so vorweg ganz schnell in eigener Sache was. Ich hoffe ihr werdet nicht so eine oberflächliche Werbezone mit fragwürdigem Wertungssystem wie euer altes Magazin. (Die I-Netseite meine ich jetzt)

Was die Gamestar mittlerweile veranstaltet ist für mich mehr als fragwürdig und auch bedenklich bezüglich der Games und der aller Gamer... Ok. Möchte das jetzt nicht weiter ausführen. Macht es einfach anders!!!

Zu Lord of Football:

Kann diesen Test überhaupt nicht nachvollziehen und die Wertung ebenfalls nicht. Dieses Spiel ist für mich eines der besten Managerspiele ever!
Wo ist ist das Problem wenn man die Parts schnell durchschaut aber dennoch Wochen an Spielspaß hat, weil es einfach ein geniales Gameplay hat und einen rießen Spaß macht???

Man hat Herausforderungen und die Fussballherausforderung sowieso. Denke viele Leute haben das Spiel noch nicht richtig lange und intensiv gespielt.

Es ist wie ein Manager aus der alten Zeit. Nur das dieses Spiel der beste ist.

Man sieht ständig seine Mannschaft ist um sie herum kommt schnell von Spieltag zu Spieltag, kann sein Vereinsgelände upgraden und in dem 3D Games richtig gute Anweisungen geben. Bei denen man sich tierisch freut wenns dann zum Erfolg führt.

Man baut zu seinen Spieleren eine richtige Bindung auf so wie in keinem anderen Spiel dieser Sorte...

Außerdem lassen sich alle Daten der Spieler geistig auch "abstellen" nicht wie diese anderen Zahlenirrsins Managerspiele.

Deadflowers (unregistriert) 13. April 2013 - 21:07 #

Noch was zu den Süchten...

Ihr müßt die Spieler nicht alle und jeden Tag zum "saufen" schicken nach dem öffentlichem Training. Das ist ein weiterer großer Anreiz des Spiels dies heraus zufinden.

Außerdem kann man mittels Strg Taste auch einzelne Spiel rauspicken.

Svenn (unregistriert) 2. Mai 2013 - 16:37 #

"Den Vergleich zum Football Manager von SI oder dem Fussball Manager von EA muss diese nicht scheuen."

Welchen denn jetzt? Da gibt es ja doch ein paar eklatante Unterschiede. Während in der einen Spielberechnung selbst Robbens Egoismus samt seinem Trick recht nachvollziehbar simuliert wird, sind im anderen die Einstellungen sowie Spielerattribute so gut wie nicht zu erkennen.

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Fish Eagle
05.04.2013 (PC)
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