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Tempest war 1981 ein ungewöhnliches Spiel: Der Atari-Automat (von
Dave Theurer programmiert) ließ uns mit einem "Klauen-Raumschiff", ähnlich einer Spinne, die um ihr Netz herumwandert, "in den Bildschirm hinein fliegen", wo in den Segmenten des "Netzes" immer neue Gegner auf uns zuwandern. Man könnte aber auch sagen, dass wir am Rand einer sich verändernden Schüssel nach links oder rechts herumwanderten und Viecher abschossen, die daraus emporgekrochen kamen.
Jedenfalls legten Atari und
Jeff Minter (noch so ein 8-Bit-Haudegen, der gerne Llamas und
Pink Floyd mag) 1994 für den Jaguar Tempest als
Tempest 2000 neu auf.
Tempest 3000 erschien dann im Jahr 2000 für Nuon-DVD-Spieler, ebenfalls von Minter, und das verdächtig ähnlich funktionierende und aussehende
TxK, ebenfalls von Minter, 2014 für PS Vita. Atari gefiel die Idee gar nicht, dass ihre Marke (wobei Atari heute längst nicht mehr Atari von damals ist, aber das führt jetzt zu weit) von Minter "gekapert" wird, man stritt sich und arbeitet nun urplötzlich, weil man einander so dufte findet, bei
Tempest 4000 zusammen. Jeff Minter bekamen wir zwar auf der
Gamescom nicht zu sehen, aber immerhin das Spiel.
Und das sieht, obwohl für PS4 und Xbox One und PC gemacht und (bis zu 4K-) hochauflösend und mit neuen Spielmodi und Gegnern, irgendwie immer noch so aus, wie Tempest eben aussehen muss: ziemlich wirr. Eigentlich ist es weniger ein aus purer Mechanik bestehendes und ziemlich schwieriges Spiel, sondern in Verbindung mit der Techno-Musikbegleitung eine Meditationsgrundlage.
Drei Spielmodi (von denen euch "Pure" wirklich nur drei Leben gibt, wobei ihr euch weitere verdienen könnt), 100 Levels – in denen die Röhre schon mal zur gebogenen Ebene wird – und Highscorelisten (pro Level und global) sollen alte und neue Arcade-Freunde locken. Uns waren bald zu viele Formen und Explosionen ("Blumen" zerfallen beispielsweise in "Blätter") auf dem Bildschirm, als dass wir noch den Überblick behalten hätten. Viel zu früh zündeten wir in der Regel unsere Smart Bomb, vergaßen gerne, dass wir die Standardgegner auch einfach durch Berührung unschädlich machen können, sofern sie sich in dem Moment gerade "umdrehen", und hätten fast gefrustet das Gamepad aus dem sechsten Stock des Radison Blu geworfen.
Aber nur fast, und dann übernahm Senior Producer
Simon Deal und zeigte uns, wo der Tempest hängt.
Bin zu alt für diese Spiele, nach 5 min bin ich dann wirr im Kopf.
Mit was lässt sich das Spiel vergleichen? Geht das in die Richtung Thumber?
Stell dir ein klassisches Arcade, wie Space Invaders, Galaga oder Juno First vor, dass in die Tiefe gekippt wurde und die Spielfläche rasterweise gefaltet. Das kann mal wie welliges Papier sein, mal wie ein Tunnel. Der Spieler bewegt sein Schiff (schaut aus wie ein bauchiges V) an der vorderen Kante entlang und ballert die Gegner ab, welche nach und nach von hinten kommen. Manche Gegner werfen Extras ab, so dass man zb springen kann oder ein Satellit erhält, der fleißig mitballert.
Das Ganze ist halt sehr abstrakt und mit Effekten vollgestopft, ähnlich Geometry Wars. Der Text von Jörg ist btw etwas missverständlich, denn Tempest wird durchaus schnell recht schwer.
Ah danke dir, v3to. Jetzt bin ich wieder im Bilde. Das Gameplay hatte ich überhaupt nicht mehr im Kopf.
Steht doch im Text: Eigentlich ist es weniger ein aus purer Mechanik bestehendes und ziemlich schwieriges Spiel, ...
... ja. Ich empfinde diesen Satz etwas missverständlich, durch den direkt folgenden Text. Wirkt nach: augenscheinlich ist es das, tatsächlich eher jenes...
Die Formulierung fand ich auch etwas verwirrend.
Diese Konstruktion ist eindeutig: Es ist das, was zuerst beschrieben wird, aber weniger als das, was danach beschrieben wird :-) Sonst stünden da ja keine Details drin.
Ich verstehe durch deinen Kommentar durchaus, wie du den Text gemeint hast. Leider fehlt dem geschriebenen Wort wie so oft die Betonung. Wäre bei einem Wort wie "sondern" schon hilfreich :)
Doublepost. Bitte löschen
Ich persönlich habe es - was Hektik, Design und "Übersicht" angeht - immer mit Geometry Wars verglichen, wobei ich Tempest noch etwas schlimmer in Erinnerung habe.
Sehr launiger Text! Schön!
Hui. Das wäre nichts (mehr) für mich.
Zu retro für mich in allen Belangen, ABER das wäre doch mal ein Titel für ein LP mit Jörg!
Mindestens 40 Folgen und Rants haben doch eh die besten Einschaltquoten!
Kudos für die Überschrift Jörg!