Code Vein

Code Vein Test+

Ordentliches Möchtegern-Soulslike

Benjamin Braun / 30. September 2019 - 12:13 — vor 4 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4XOne
Action-RPG
16
Shift
Bandai Namco
27.09.2019
Link
Amazon (€): 6,76 (PlayStation 4), 17,90 (Xbox One)

Teaser

Auch die Macher von God Eater eifern Dark Souls nach. Trotz komplexer Story, Begleitersystem und etlichen spielverändernden Blutcodes kommt das japanische Studio aber nicht ans große Vorbild heran.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Bereits im Dezember 2017 konnte ich bei Bandai Namco eine erste Demoversion von Code Vein spielen. Vom Aufbau her entsprach der Dungeon bereits dem Startgebiet der finalen Version. Nach dem Spielen des finalen Titels kann ich aber sagen, die Preview-Version war doch ein gänzlich anderes Spiel. Es war ebenso gnadenlos wie das große Vorbild Dark Souls (Remastered-Version im Test, Note: 8.5), der in der finalen Version fehlende Zwischengegner forderte mir seinerzeit mehr ab, als so ziemlich jeder Boss in der Release-Fassung.

Die steht nun, nahezu zwei Jahre später für PC, PS4 und Xbox One im Handel. Ob Code Vein sich mit anderen Soulslike-Spielen wie dem jüngst erschienenen The Surge 2 (im Test) messen kann und welche Eigenheiten das Werk von Shift mit sich bringt, erfahrt ihr in meinem Review.
Einzelne Bossfights, darunter dieser Doppelkampf, sind alles andere als leicht. Gut designt sind die Bosse aber nicht – Soulslike-Kenner werden fast alle im ersten Anlauf legen.
 

Blutcodes en masse

Es gibt keine festen Klassen, stattdessen bestimmt ihr sie durch die Auswahl eines Blutcodes, den ihr jederzeit im Spiel wechseln dürft – und davon gibt es später mehr als ein Dutzend. Die Blutcodes verändern eure Charakterwerte in eine bestimmte Richtung, zudem dürft ihr nur Waffen bestimmter Typen ausrüsten. Außerdem gewähren sie Zugriff auf spezielle aktive und passive Skills. Die sogenannten Talente stehen zunächst mal nur dann zur Verfügung, wenn ihr den jeweiligen Blutcode ausgerüstet und die Talente freigeschaltet habt. Später dürft ihr mittels der „Erwecker“ getauften Fundobjekte Talente auch allgemein freischalten, also auch dann anlegen, wenn ihr einen „fremden“ Blutcode angelegt habt.

Ob und welche aktiven Skills ihr dann auch im Kampf einsetzen dürft, hängt jedoch auch von der ausgerüsteten Waffenkategorie ab, ob ihr also etwa mit einem riesigen Zweihänder oder einem kleineren, aber schnelleren Schwert unterwegs seid. Ferner beeinflusst ihr eure Charakterwerte über Blutschleier, die Rüstungen in Code Vein, die ihr ähnlich wie die Waffen später in der Basis verbessern dürft. Den Dunst, quasi die Seelen im Spiel, investiert ihr wiederum an den Misteln, die als Speicher- und Schnellreisepunkte dienen, in Level-Ups. Ihr habt jedoch keinen direkten Einfluss darauf, welche Werte dadurch gesteigert werden. So interessant und komplex das System anmutet: im Spiel werdet ihr nur einen Bruchteil davon wirklich brauchen und einsetzen, da Code Vein über weite Strecken zu leicht geraten ist.
Besonders der Bereich mit der Kathedrale ist wie ein Labyrinth angelegt. In Code Vein ist das aber weniger kreativ, sondern riecht eher nach Spielzeitstreckung.
 

Mächtige Begleiter

Nachdem ihr in Code Vein ohne Erinnerungen an eure eigene Vergangenheit oder daran, weshalb die Welt in Trümmern liegt, erwacht, findet ihr schnell andere Wiedergänger, mit denen ihr euch verbündet. Neben Händlern und Handwerkern stehen euch in der Basis für die Story zentrale Charaktere wie Louis, dessen Freund Yakumo oder Mia auch als KI-Begleiter zur Verfügung – wer will, darf jedoch auch allein losziehen oder sich online mit einem anderen Spieler verbünden. Wie gut die KI-Begleiter im Kampf agieren, hängt immer wieder auch stark vom Zufall ab – so ähnlich, wie ihr das auch aus einigen der From-Software-Spiele kennt. Insgesamt sind sie aber zu effektiv, da sie regelmäßig Angriffsketten von Gegnern unterbrechen und euch notfalls durch eine Standard-Funktion namens „Geteiltes Leben“ mit eigenen Trefferpunkten im Kampf wiederbeleben, falls ihr doch mal das Zeitliche segnet. Das passiert tatsächlich am ehesten, wenn die mordlüsternen Gegner in der Welt, die sogenannten Verlorenen, in mehreren Wellen angreifen. Das passiert übrigens nie zufällig, sondern ausschließlich an bestimmten Punkten in den jeweiligen Gebieten.

Obgleich es ohne einen KI-Begleiter gewiss anders aussehen würde und Code Vein dann womöglich an einigen Stellen deutlich zu schwer werden könnte, ist das Spiel mit ihnen fast durchgehend zu leicht. Ich habe zwar gewiss auch mal zusätzlichen Dunst mitgenommen, wenn ich doch mal gestorben bin und mir die bis dahin gesammelte Beute in Dark-Souls-Manier  wiedergeholt habe – was auch in Code Vein nur einmal geht –, jedoch kein aktives Grinding betrieben. Und dennoch fielen die meisten Bosse bereits im ersten, viele weitere spätestens im zweiten Versuch. Von einem gut ausbalancierten Schwierigkeitsgrad kann besonders deshalb nicht die Rede sein.
In Code Vein gibt es mehrere, später frei wählbare KI-Begleiter, in diesem Fall Mia. Einen Unterschied macht die Auswahl, genauso wie bei Blutcode oder Bewaffnung letztlich aber kaum. Gerade bei den Begleitern hängt es extrem vom Zufall ab, wie effektiv sie agieren.
 

Verzweigte Levelstruktur

Abseits des Hangs zum aktiven Storytelling, wobei mich die breit ausgewalzte Geschichte mit wachsender Spieldauer zunehmend gelangweilt hat, den Begleitern oder dem andersartigen Charaktersystem macht Code Vein noch etwas anders als das offenkundige Vorbild. So gibt es im Spiel vom God Eater-Macher Shift, gerade stilistisch sind zahlreiche Parallelen zu erkennen, eine Übersichtskarte von jedem einzelnen Gebiet. Ihr müsst die einzelnen Kartenfragmente dabei zwar durch die Aktivierung von Misteln zunächst freischalten, seht aber bereits davor eine gepunktete Linie, die euren Laufweg anzeigt. Das hilft in den teils labyrinthartig aufgebauten Gebieten, die ihr in mehr oder minder linearer Abfolge erreicht, besonders dabei, den Weg zurück zur Speichermistel zu finden oder umgekehrt zurück zum Ort eures Ablebens.

Es hilft an manchen Stellen jedoch nur zum Teil, da man etwa in einer Kathedrale mit ihren etlichen Dead-Ends, zunächst verschlossenen Toren, Leitern, Treppen und allgemein wenig markanten Details leicht die Orientierung verlieren kann. Da übertreiben es die Entwickler aus meiner Sicht. Auch nicht schön finde ich, wenn Durchgänge in andere Gebiete teils ohne nachvollziehbaren Grund zunächst versperrt bleiben, da ich vor einem bestimmten Storyereignis noch nicht dorthin soll. Falls ihr mal vergessen haben solltet, wo ihr weitermachen dürft, könnt ihr dafür aber an einer Tafel in der Basis jederzeit nachschauen und findet dort einen meist ziemlich eindeutigen Hinweis.

Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Benjamin Braun

Code Vein ist trotz aller spielmechanischen Parallelen sicherlich kein stumpfer Dark-Souls-Klon. Mit den etlichen Blutcodes und damit verknüpften Elementen sowie dem Begleitersystem allein stecken bereits Besonderheiten drin, die das Spiel stark vom Vorbild unterscheiden. Nichts anderes kann ich von den Anime-Figuren und der Science-Fantasy-Endzeitgeschichte sagen, denen Freunde japanischen Storytellings gewiss etwas abgewinnen können werden.

Ich selbst mag viele der Charaktere und deren Stil eigentlich sehr gerne. Mir walzt Entwickler Shift die Story aber viel zu breit aus, so sehr, dass ich mich im Spielverlauf zunehmend regelrecht langweile, mit jeder Cutscene und jeder Erinnerungssequenz das Interesse verliere. Das aktive und durchaus aufwendige Storytelling ist aber nicht der Grund, weshalb Code Vein zwei Ligen unter den Titeln von From Software spielt, sondern unterm Strich eher ein positives Merkmal. Spielmechanisch aber geben sich die God-Eater-Macher zu viele Blößen, um Code Vein eine hohe Platzierung in der stetig länger werdende Liste hochwertiger Soulslike-Titel zu sichern.

Den Großteil der Schwachpunkte könnte ich in der Rubrik Spielbalance einsortieren. Der Schwierigkeitsgrad schwankt in der recht linear angelegten Story allgemein ziemlich stark, wobei Code Vein insgesamt deutlich zu leicht geworden ist. Ich habe noch kein Soulslike-Spiel erlebt, in dem ich so oft wie hier Bosse im ersten Anlauf legte. Nicht, weil ich so ein toller Spieler wäre, sondern weil die Großgegner so gut wie nie eine heftige Hürde darstellen. Klar, hätte ich freiwillig auf einen der KI-Begleiter verzichtet, sähe das vielleicht anders aus. Dieses Kernfeature reduziert den Anspruch aber zumeist radikal, wobei es umgekehrt zu oft vom Zufall bestimmt wird, wie effektiv Mia, Louis und Co. an meiner Seite kämpfen.

Auch wenn ich in Code Vein nie aktiv grinden musste und es auch nicht getan habe, kann ich das dem Spiel aufgrund der direkten Verknüpfung mit den genannten Schwächen nur sehr begrenzt zugute halten. Schade ist die seltsame Spielbalance insbesondere aufgrund des komplexen Blutcode-Systems. Da gäbe es mitsamt hunderter Talente eigentlich viel Raum zum Experimentieren. Nur dummerweise brauche ich praktisch nichts davon, um Code Vein erfolgreich bewältigen zu können. Spaß hatte ich dennoch, weil die Schwertkämpfe Laune machen, weil das Gegnerdesign vielfältig ist und mir trotz manch grober Textur auch die Grafik und der allgemeine Stil gefallen. Code Vein ist keineswegs schlecht, aber es hätte sehr viel besser sein können.
 
Code Vein XOnePS4
Einstieg/Bedienung
  • Gutes Tutorial
  • Kartenfunktion mit "Laufweganzeige"
  • Im Wesentlichen eingängige Steuerung
 
Spieltiefe/Balance
  • Komplexe Story ...
  • Spektakuläre Bossfights die ...
  • Etliche Blutcodes die letztlich...
  • Mehrere hilfreiche KI-Begleiter wählbar
  • Vertraut wirkendes, soulsartiges Kampfsystem
  • Abwechslungsreiche Gegnertypen
  • Großes Angebot an Waffen und Rüstungsteilen
  • Hohe Solospielzeit (25 Stunden plus)
  • Vergleichsweise wenig Grinding notwendig
  • ... die jedoch totlangweilig breitgewalzt wird
  • ... jedoch nie an From Software ran reichen
  • ...wenig das Spielgeschehen beeinflussen
  • Effektivität der KI-Mitstreiter schwankt stark
  • Zu viele Optionen nur in der Basis verfügbar
  • Insgesamt zu einfach für ein Soulslike
Grafik/Technik
  • Einige nett animierte Cutscenes
  • Insgesamt ansprechender Stil
  • Meist flüssige Darstellung
  • Überwiegend grobe Umgebungstexturen
  • Relativ viele Ladeunterbrechungen
Sound/Sprache
  • Sehr gute englische Sprecher
  • Meist ordentliche Soundeffekte
  • Passender Soundtrack
  • Keine deutsche Sprachausgabe
Multiplayer
  • Online-Koop möglich (nicht getestet)
 
6.5
Userwertung7.6
Mikrotransaktionen
Nein
Hardware-Info
Keine Besonderheiten
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • Kopierschutzlose GoG-Version
  • Epic Games Store
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Benjamin Braun 30. September 2019 - 12:13 — vor 4 Jahren aktualisiert
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 30. September 2019 - 11:51 #

Viel Spaß beim Anschauen, Anhören und/oder Lesen!

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66904 - 30. September 2019 - 12:21 #

Mir macht es bisher viel Spaß, ich bin allerdings noch nicht allzuweit. Aber was ich gleich unterschreiben kann ist, dass die Begleiter es eigentlich viel zu leicht machen. Selbst wenn ich mich absolut dämlich anstelle, kloppen die noch einiges um und stellen mich im Notfall sogar auch wieder auf. In der Demo war das noch viel härter.

Das führt dazu, dass ich es schon fast mehr wie einen "normalen" Actionschnetzler spiele. Weiß nicht, wie weit ich damit komme, aber so macht es mir gerade auf jeden Fall Spaß.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 30. September 2019 - 12:23 #

Echt schade, dass sie den Gameplay loop und das Treffer Feedback einfach nicht gut hinbekommen haben. Habe mehr erwartet.

vgamer85 (unregistriert) 30. September 2019 - 12:29 #

Vielen Dank für den Test. Dann kann ichs im Sale holen und locker, flockig, entspannt mit nem Teechen in der Hand durchspielen :-) Aber davor mal Immortal Unchained beenden.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43034 - 30. September 2019 - 12:30 #

Dann doch lieber The Surge 2. Aber Danke für den Test.

misc 18 Doppel-Voter - 11081 - 30. September 2019 - 12:32 #

Überraschend schlechte Wertung. Dann kommt auch bei mir lieber The Surge 2 auf die Wunschliste.

BandaiNamcoPR Firmenvertreter - 197 - 30. September 2019 - 13:20 #

@Olphas:

Der Begleiter kann auf Wunsch auch in der Basis gelassen werden. Man muss diesen nicht zwingend mitnehmen. Wem es also, speziell wegen dem Begeleiter, zu einfach ist - einfach den/die Begleiter/Begleiterin nicht mitnehmen!

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 30. September 2019 - 14:09 #

Ja, nur dann gerät die Spielbalance in anderer Richtung völlig aus den Fugen. Das ist ja das Problem bei der Sache: die Spielbalance passt in beiden Fällen nicht.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66904 - 30. September 2019 - 14:22 #

Genau. Mir ist schon aufgefallen, dass man die zu Hause lassen kann. Aber dann wird es plötzlich sehr hart. Zumal die Heileffekte erschreckend mickrig sind.

Bastro 17 Shapeshifter - 6338 - 30. September 2019 - 13:23 #

Klingt so, als wäre es genau was für mich.

Player One 16 Übertalent - 4429 - 30. September 2019 - 16:41 #

Ich hatte das Spiel gar nicht auf dem Schirm, da ich bei dem Begriff Soulslike grundsätzlich raus bin. Das liest sich aber ganz gut, zumindest für mich.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 30. September 2019 - 13:44 #

Mir wird das Spiel hier irgendwie zu viel an Dark Souls gemessen.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 1. Oktober 2019 - 21:31 #

Stimmt!

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 1. Oktober 2019 - 22:07 #

Finde ich nicht, zumal es genau der Reihe ja nacheifert. Durchaus mit eigenen Ideen, einem wesentlich aktiveren Storytelling usw. Aber weshalb Code Vein seine Sache meiner Überzeigung nach nicht wirklich gut macht, wird deutlich.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11032 - 2. Oktober 2019 - 1:10 #

Das bezog sich vor allem auf den Schwierigkeitsgrad, den alle anderen Punkte hat es ja durchaus.
Ebenso vergleicht man heute kein Rougelike/lite mit Rogue oder ein Metroidvania mit Castlevania oder Metroid. Wenn du nun bei jedem Test eines Spieles dieser Genre eine ebenso engen Vergleich fährst, dann wäre es fair, so wirkt es etwas willkürlich.

Daher kann man Code Vein mehr oder weniger als erstes Soulslite sehr und damit den Punkt der weniger hohen Schwierigkeit als positiven Punkt auslegen. Hier wird sich nur daran geklammert, dass es den 'Gid Gud'Aspekt nicht so handhabt wie der Begründer des Genres und als ein durchaus großer negativer Punkt gehandhabt. Dabei wird alles ignoriert, dass die Bosse in Nioh/BB/DS im Modus mit zwei Spielern ebenfalls lächerlich leicht sind. Daher ist der Vergleich grundlegend irreführend und falsch, da man in CV auch alleine gegen die Bosse antreten kann und somit einen schwereren Kampf hat.
Fair wäre der Vergleich also jeweils nur im Zweispieler Kampf gegen die Bosse aus den jeweiligen Spielen.
Anders gesagt, sie haben einen neuen Blick auf das Genre der Soulslike geschafft.

floppi 24 Trolljäger - P - 52634 - 30. September 2019 - 14:05 #

Interessanter Test. Prinzipiell stimme ich zu, dennoch würde ich die Noten von The Surge 2 und Code Vein glatt tauschen. Steuerungs- und Trefferfeedback ist noch keinem mir bekannten Soulslike so gut gelungen. Rangiert hier knapp unter From Software. Bei The Surge finde ich das gar grausam schlecht. Das Weltdesign finde ich bei Code Vein auch sehr gut gelungen, klar an Souls kommt es nicht ran. Stimmt. Und bei der Kathedrale haben sie es wirklich übertrieben.

Der Schwierigkeitsgrad ist unausgegoren, bei den normalen Mobs viel zu leicht, aber bei den Bossen hatte ich so meine Probleme bisher. Im ersten Versuch lagen da nur 2 bisher. Bei 3 weiteren habe ich teils mehrere Anläufe benötigt. Und diese Überfälle nerven mich, das sind einfach stärkere Standard-Mobs, die aber immer im Pulk auftreten und durch ihre schiere Masse einfach viel zu schwer sind. Die Belohnung dafür ist nur Dunst, überhaupt nicht angemessen. Und die Rückblicke der Charaktere klicke ich auch weg, dauert mir zu lange. Aber geht ja immerhin und wer in der Story versinken möchte, kann das auch gerne tun.

Dennoch habe ich einen Heidenspaß an Code Vein. Kann es auch allen empfehlen, die Souls mögen und mit The Surge nichts anfangen konnten. Bei Code Vein könntet ihr glücklich werden.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 30. September 2019 - 18:09 #

Eher nix für mich. Werde meinen Souls-Durst, wenn er mal wieder hochkommt, dann doch lieber mit Surge 2 oder anderen, besseren Vertretern des Genres stillen.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 30. September 2019 - 18:28 #

Gut, dass ich nicht dem Hype am Freitag nachgegeben, sondern den Test abgewartet habe. So kommt Surge vor Code Vein dran ;-)

PeterS72 16 Übertalent - 4827 - 1. Oktober 2019 - 9:04 #

Geht mir ähnlich. Ich war seit Monaten auf dieses Spiel gehyped, dann kam es raus, ich sah ein paar Gameplay Videos und war plötzlich ent-hyped. Benjamins Test hat das Spiel jetzt eher auf "Mal im Sale holen" verschoben.

Berthold 23 Langzeituser - - 41146 - 30. September 2019 - 19:10 #

Gut, dass ich den Test abgewartet habe. Danke für den Test.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 1. Oktober 2019 - 0:11 #

Es gibt aber auch wohlwollendere Testberichte... ;-)

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 1. Oktober 2019 - 2:05 #

Die gibt es meistens, zu so ziemlich allem.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 1. Oktober 2019 - 9:19 #

Stimmt!

In den Kommentar habe ich hereininterpretiert, dass der Kommentierende grundsätzlich Interesse an dem Spiel hat. Nach dem Test aber nicht mehr.

Da du Code Vein sehr durchwachsen beschreibst, eine 6.5 ist auch deutlich, wollte ich nur darauf hinweisen, dass es auch Berichte zu dem Spiel gibt, die es empfehlen.

Aber, evtl. ist das auch alles Quatsch, weil meine Grundannahme schon falsch ist...

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 1. Oktober 2019 - 23:36 #

Vielleicht kam das einfach nur falsch rüber: Ich habe absolut nichts gegen deinen Kommentar, zumal du nicht auch noch explizit auf einen anderen Test verlinkst, der eine andere Einschätzung trifft. Ich wollte aber auch ohne irgendwelche Verlinkungen darauf hinaus, dass ich Verweise auf Tests anderer Magazine für unangebracht halte. Wenn du einem User, der sich auf meine Einschätzung anscheinend verlässt mitteilen möchtest, dass du es anders siehst, finde ich, dass du aus deiner persönlichen Perspektive heraus argumentieren solltest, anstatt zu sagen, dass andere das Spiel positiver sehen, als ich.

Ich meine, je nachdem, wie du argumentierst, würde ich dir womöglich dennoch in Kommentarform widersprechen. Aber ob du es glaubst oder nicht,ich akzeptiere die Meinung anderer, habe dann aber eben auch gerne, wenn die Meinung begründet wird. Und du scheinst Code Vein ja selbst bereits ausführlich gespielt zu haben. Von daher: schreib doch, weshalb du es anders einschätzt, Code Vein empfehlenswerter ist, als mein Test das Spiel beschreibt. Dieser lose Hinweis darauf, dass andere es anders sehen, bringt da erst mal nichts.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 2. Oktober 2019 - 0:49 #

*Grml* Als ich meine Antwort begann, waren noch keine Wartungsarbeiten, als ich fertig war schon...;-)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61475 - 2. Oktober 2019 - 8:01 #

Eins vorweg: Ich habe nie bezweifelt, dass du andere Meinungen akzeptierst.

Code Vein habe ich selbst noch nicht gespielt und werde das wahrscheinlich auch nicht tun. Mit Animethemen kann man mich eher jagen und dein Test hat mir den Titel auch nicht schmackhafter gemacht.

Da ich aber nun 3, 4 andere Tests gelesen habe, weiß ich, dass deine Kritikpunkte auch anders interpretiert werden können. Das könnte für jemanden, der grundsätzlich Interesse an dem Spiel hat, ganz interessant sein. Nach dem Motto, dass ein Blick über den Tellerrand diverses zu Tage fördern kann.

Eine 6.5 Bewertung für ein Vollpreisspiel ist auf jeden Fall eine Ansage und, überspitzt ausgedrückt, ein Verriss. "Netter Versuch, Leute. Aber hier habt ihr euch verwoben!" Deine Einschätzung kann ich auch nachvollziehen.

Aber, mal davon ab, war mein Kommentar insgesamt unnötig, da er auf einer Mutmaßung beruhte... ;-)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 4. Oktober 2019 - 10:40 #

Einen Blick über den Tellerrand finde ich grundsätzlich sinnvoll und schaue fast immer mehrere Tests an, wenn mich ein Spiel interessiert. Die sind halt eben immer subjektiv und können entsprechend unterschiedlich ausfallen. Das soll keine Kritik an Benjamin oder GG sein, ist einfach allgemein meine Sicht- und Vorgehensweise.

Dukuu 15 Kenner - 3473 - 1. Oktober 2019 - 10:58 #

Ich bin jetzt 11 Stunden drin und hab ne Menge Spaß damit. Insbesondere die Tatsache, dass es nicht ganz so fordernd wie Souls oder auch Surge ist, macht es für mich sehr angenehm zu spielen :) Zudem mag ich das Setting und die recht ausführliche Story.

Die Souls-Inspiration ist zwar deutlich erkennbar, aber von diesem Kontext losgelöst, sind auch viele eigenständige Mechaniken vorhanden. Insgesamt würde ich Code Vein mit 2 Punkten mehr bewerten, aber jo, ist halt subjektiv :)

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 1. Oktober 2019 - 21:29 #

Schließe ich mich an, mich hat vom Anfang an Setting und "Style" total angesprochen, Erinnerung an 15 Jahre alte Animeserien UND Soulslike. Finde den Test fair und korrekt, ist aber tatsächlich irgendwie ne andre Art Souls.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 1. Oktober 2019 - 19:59 #

Benjamin, würdest du sagen, dass Code Vein noch leichter ist als Lords of the Fallen? Denn in dem hab ich bis auf zwei Bosse alle im ersten Versuch gelegt und dabei war das mein erstes Soulslike.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 1. Oktober 2019 - 22:13 #

In Teilen ist es wesentlich leichter, ich persönlich habe in Lords of the Fallen allerdings erheblich weniger Bosse im ersten Versuch gelegt, als in Code Vein. Aber das ist auch eine Frage der Spielweise. Wenn du für Lords of the Fällen mehr als 23 Stunden gebraucht hättest, wie ich beim ersten Durchgang, dann hast du es wohl nicht so gespielt, wie ich. Kann dir es nicht in allen Fällen sicher aus der Erinnerung heraus sagen. Aber Bloodborne, das mir vom Kampfsystem her besonders gut lag, hatte ich bei ersten Durchgang in unter 25 Stunden durch.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 1. Oktober 2019 - 22:18 #

Ich hab Lords of the Fallen mit dicker Rüstung, Axt und Schild gespielt, das war teilweise schon zu einfach, vor allem in Verbindung mit einer Magieklasse, die ganz gute Fernangriffe hatte, weiß deren Namen aber nicht mehr. Hab etwas unter 20 Stunden gebraucht.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 1. Oktober 2019 - 23:07 #

Wie gesagt, ist schwierig zu sagen. Ich hatte da offenbar in Lords of the Fallen größere Probleme, als du. Tatsächlich auch eher bei den Bossen, an diesen beiden "Kröten" wäre ich damals beinahe verzweifelt. Ich würde sagen, dass Code Vein bedeutend leichter ist, aber aufgrund der ausführlichen Story und gewissen bewussten Streckmechanismen mit der labyrinthartigen Gestaltung einzelner Levels halt trotzdem länger. Schätze mal, dass man (sofern man wie ich keine Cutscenes abbricht) mindestens 30 Stunden braucht. Aber bzgl. meiner Spielzeit in Lords of the Fallen müsstest du mal in meinen damaligen Test schauen, falls ich dazu etwas sage. Ich habe da zwar natürlich immer meine eigene Spielzeit als Orientierung genommen, aber damals immer versucht, ein "allgemeine Spielzeiterwartung" anzugeben. Ich meine aber, dass es bei mir ca. 23 Stunden waren. Ich weiß es aber nicht mehr, nur noch, dass man im New-Game-Plus-Modus gleich beim ersten Boss die Trophäe absahnt, einen Boss mit 50.000 Seelen (oder wie die Ressource im Spiel noch heißt) im Invenar freischaltet.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 1. Oktober 2019 - 23:39 #

Ja, ich denke, ich hab da zufällig LotF so gespielt, dass es relativ leicht ausfällt, man kann es sich sicher auch schwerer machen je nach Klasse, Bewaffnung etc. Ich war damals nur leicht verwundert, wie gut ich durchkomme, obwohl es mein erstes Souls-Like war. ;) In deinem Test schreibst du 20-25 Stunden, Howlongtobeat sagt 14 1/2 für Main Story und 21 für Main & Extra. Ich bin damals nicht durchgerannt, sondern hab schon sehr viel erkundet und an manchen Stellen auch ein wenig gefarmt. Aber egal, danke, dann weiß ich jetzt ungefähr, wie ich Code Vein einzuschätzen hab. :)

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 2. Oktober 2019 - 0:21 #

Nun, ich habe im Test schon auch viel nebenher mitgenommen. Kann gut sein, dass man in 14/15 Stunden durch sein kann. Aber auch, wenn das gewichtet wird, ist und bleibt HowLongToBeat.com unterm Strich dennoch eine Poser-Seite. Ich sage ja nicht, dass es realitätsfremd sei, aber ich habe da bisweilen oft den Eindruck, dass da nicht gerade "jeder Spielertyp" seine Spielzeit angibt. Aber es gibt halt immer und teils gravierende Unterschiede. Die "unter 25 Stunden" für Bloodborne bei mir sind kein Witz, hätte ich 30, 35 oder mehr Stunden gebraucht, würde ich das offen sagen. Mit meinen weniger als 25 Stunden liege ich laut der Website aber mehr als 10 Stunden unter dem Durchschnitt. Als wirklich verlässiliche Quelle würde ich HowLongToBeat folglich nicht ansehen. Für eine grobe Orientierung reicht's bestimmt. Aber wen juckt es eigentlich am Ende, ob 10, 15, 20 oder mehr Stunden? Es muss Spaß machen und gut sein. Zu viel Zeit hat (außer Aladan vielleicht ;)) doch sowieso keiner von uns.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75374 - 2. Oktober 2019 - 0:25 #

Ja, ich nehm die Seite auch nur als Orientierung, meist lieg ich drüber. Aber ist ja auch egal, mir ging es ja hauptsächlich um den Schwierigkeitsgrad von Code Vein im Vergleich zu LotF und nicht die Spielzeit. ;)

floppi 24 Trolljäger - P - 52634 - 2. Oktober 2019 - 1:47 #

LotF ist schon eine ganze Weile her bei mir. Ich schätze die beiden allerdings relativ ähnlich schwierig ein, wobei der Schwierigkeitsgrad bei Code Vein etwas mehr schwankt nach meinem Gefühl, insbesondere gegen Ende. Das erste Viertel allerdings ist wirklich sehr einfach. Allerdings levelt man gegen Ende extrem schnell, womit man es sich etwas einfacher machen kann, wenn man 1-2 Farmrunden dreht, die auch gar nicht lange dauern.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 2. Oktober 2019 - 15:02 #

Respekt, nach 25 Stunden hatte ich gerade Mal endlich diese sch...wierige Vikarin Amalia gelegt :-)
Mit der letzten Kugel. Meine Frau so: "Du kannst doch noch ein Mal schießen." Eigentlich war es ihr Verdienst. Schweißt sehr zusammen ;-)

Du bist der Soulslike-Guru, Benjamin!

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440704 - 2. Oktober 2019 - 15:27 #

Nö, Bloodborne war einfach eine Ausnahme, da ich mit der Geschwindigkeit und dem viel stärker aufs Ausweichen ausgelegten Kampfsystem einfach erstaunlich gut zurecht kam. Das Lustige ist, dass ich zwischendrin keinen anderen Weg gefunden hatte und deshalb recht früh diesem Vieh in der Kirche gegenüber stand, bei dem man sich einen NPC an die Seite holen kann. War zumindest bei mir der einzige, wo das ging, kann aber gut sein, dass man so ähnlich wie in Dark Souls durch Sidequests auch noch wo anders diese "Phantome" freischalten kann. Da bin ich sauoft gestorben, da ich im Zweifel eigentlich noch zu schwach war. Habe den Kampf am Ende zu dem Zeitpunkt wohl auch nur mit Glück geschafft, da das Phantom beim finalen Versuch besonders lang durchgehalten hat. Aber ansonsten kam ich wirklich gut durch und dachte nach dem Endboss, dass da doch irgendwas nicht stimmen kann. Ich meine klar, sind zwei unterschiedliche Spiele. Aber bei Dark Souls hatte ich beim ersten Mal (weiß ich aber nicht so genau) locker doppelt so lang gebraucht, eher sogar dreimal so lang. Dark Souls 2 war auch erheblich mehr. Da stand mein Spielstand nachher bei ca. 100, allerdings hatte ich dazu auch parallel den Guide geschrieben bzw. Notizen dafür gemacht.

floppi 24 Trolljäger - P - 52634 - 2. Oktober 2019 - 1:44 #

Habe es heute beendet und, mit abbrechen aller Cutscenes außer derer, die die Hauptstory erzählen, etwa 25 Stunden benötigt. Mit Cutscenes etwa 30h kommt gut hin für Code Vein, ja.

Die Tiefen habe ich aber, bis auf 3, völlig außer Acht gelassen, da zu repetitiv, was sich dann nach dreien herausgestellt hat.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 1. Oktober 2019 - 21:25 #

Mein Character hat Katzenohren ... ich bin glücklich :-)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83928 - 4. Oktober 2019 - 10:37 #

Kein Wort zur im Video zu sehenden... ich sag mal Zelebrierung weiblicher Anatomie? ;-) Muss ja nicht jedem gefallen. Toll finde ich aber auch, wie die 1,50 große Heldin ihr 3 Meter langes Schwert offenbar in ihrem Hintern versteckt. Oder was ist sonst bei 6:17 und 6:26 zu sehen? :-)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40316 - 6. Oktober 2019 - 9:03 #

Danke für die Warnung und die Erkenntnis, dass Soulslike langsam auch für spielbare Titel steht ;)