Im Test:

Resident Evil 5 Test

Resident Evil hat den Survival-Horror 1996 wieder populär gemacht. Der vierte Teil brach mit alten Prinzipien und führte die Serie näher ans Shooter-Genre heran. Nun feiert die Serie ihr grafisch prächtiges Nextgen-Debüt. Wie gelungen sind Ko-op-Modus und das sachte renovierte Kampfsystem?
Jörg Langer 22. Mai 2009 - 22:14 — vor 14 Jahren aktualisiert
360 PS3
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Die autonome Region Kijuju im Sommer, flirrende Hitze, überall summen Fliegen. Bunte Wellblechhütten prägen das Bild der afrikanischen Stadt, sie strotzt nur so vor Zivilisationsmüll. Kein Ort, an dem irgendwer sein möchte, wenn er die Wahl hat. Deshalb werden die beiden Neuankömmlinge misstrauisch von den Einheimischen  beäugt. Was die nicht wissen können: Es handelt sich um Resident-Evil-Urgestein Chris Redfield und seine neue Partnerin Sheva Alomar.

Chris und Sheva arbeiten beide für die B.S.A.A., eine Organisation, die sich dem Kampf gegen den Bioterrorismus verschrieben hat. Informanten berichten von einem großen Biowaffen-Deal, der in Kijuju stattfinden soll. Die beiden Protagonisten sind als Aufklärer vor Ort. Sie sollen sich mit den Einsatzteams der B.S.A.A. treffen  und den Deal möglichst unterbinden. Doch Resident Evil  wäre nicht Resident Evil, wenn dabei nicht allerhand schief gehen würde…

Das Spielprinzip von Resident Evil 5: Zwei Helden gegen eine Dauerübermacht langsam schlurfender Zombies.

Mehr Action

Wir bitten Sheva per B-Knopf, sich von uns nach oben werfen zu lassen.
Wer nach Resident Evil 4 hoffte, dass Capcom wieder stärker zu den gruseligen Wurzeln der Serie zurückkehren würde, sieht sich enttäuscht. Resident Evil 5 ist gradlinige Horror-Action mit Zombies und Mutanten, doch die Beklemmung der ersten Teile will auch im neuesten Ableger nicht mehr so recht aufkommen. Dafür ballert man sich wahlweise als Chris oder Sheva durch großartig designte, aber auch sehr gradlinige Levels ohne Rückkehrmöglichkeit in frühere Abschnitte. Die Inszenierung ist ansprechend und erinnert stark ans Actionkino. Immer wieder erlebt ihr  neben der obligatorischen Ballerei hübsche Zwischensequenzen und kontextsensitive Quicktime-Events: Wenn die angezeigte Taste gedrückt wurde, springt der Charakter über kleine Hindernisse, hechtet durch Fenster, verschanzt sich hinter einer Gebäudeecke oder versetzt den Zombies auch mal einen heftigen Tritt gegen den Brustkorb. Der aufmerksame Beobachter entdeckt sofort die herumstehenden Benzinkanister und Ölfässer, die nach einem einzigen Treffer gleich mehrere Widersacher in die Hölle schicken. Das alles macht die Kämpfe sehr unterhaltsam und abwechslungsreich. Mit expliziten Gewaltdarstellungen wird dabei weder gegeizt noch übertrieben; die USK18-Freigabe ist gerechtfertigt.

Was Capcom aber im Vergleich zu früheren Serienteilen weitgehend geopfert hat, das sind die Rätsel. Bis auf drei, vier Ausnahmen geht es nur darum, zahlenmäßig meist abstrus überlegene Gegner um die Ecke zu bringen oder herauszufinden, wie man einen Zwischengegner knackt. Und nein, an der richtigen Stelle (etwa einer Leiter) einen Knopf zu drücken, damit der Partner hochklettert und einen Schlüssel holt, empfinden wir nicht als „Rätsel.“

Schon am Ende des 1. Kapitelabschnitts stehen wir vor einer schwierigen Aufgabe: 1 Durch das Fenster links und die Tür hinten werden gleich Zombiemassen hereinfluten. 2  Also schieben wir Schränke vor beide Öffnungen, wodurch die Zombies verlangsamt werden. 3 Irgendwann aber brechen sie durch, wir ziehen uns hinter eine Bar zurück. Dummerweise können auch die Untoten klettern... 4 Dieser harte Bursche ist ein Zwischengegner, er kann uns mit ein oder zwei Schlägen töten. 5 Der Trick: Erst treffen wir ihn im Kopfbereich, woraufhin er zu Boden sinkt, wie in 6 zu sehen. Nun müssen wir zu ihm rennen und ihm im Nahkampf (per X-Taste) einen Haken verpassen.

GROBI 04 Talent - 35 - 24. Mai 2009 - 8:52 #

Der Vollständigkeit halber: die PC-Version ist in Arbeit und es sollte kein Problem sein, die hundsmiserable Konvertierung der vierten Teils (..."Keine Maus?!"...) vergessen zu machen.

BiGLo0seR 21 AAA-Gamer - 29336 - 24. Mai 2009 - 13:47 #

Gut geschriebener und informativer Test, also schon mal ein Lob an den Autor.

Zum Spiel selbst würde ich sagen, dass es von mir eine 9.0 bekommt. Denn es macht mir einfach einen Heidenspaß, auch wenn es gewisse Schwächen gibt. Die sind dann jedoch wieder schnell vergessen wenn man im Koop mit einem Kumpel gemeinsam loszieht.

Rapterror 11 Forenversteher - 607 - 24. Mai 2009 - 14:08 #

Der Koopmodus ist leider zumindest in der PS3 Version fürn Arsch, trotz riesigen Fernseher ist es dank der völlig missratenen Aufteilung des Splitscreens vorallem Augenkrebs und Kopfschmerz erregend.

Hinzukommt ein fehlerhaftes Speichersystem, so stehen wir nun vor dem Endboss ohne Munition, weil wir den zweiten Teil des Endkampfes nicht packten. Und nach einem Tag Pause wir wieder im ersten Teil des Endkampfes anfingen, nur leider wurde die verschossene Munition net ersetzt.

6,5

luckypete 16 Übertalent - - 4426 - 24. Mai 2009 - 17:18 #

Toller Test, das Spiel ist für mich leider kein richtiges Resi mehr

BFBeast666 14 Komm-Experte - 2094 - 25. Mai 2009 - 0:49 #

Resident Evil 5 hat auf jeden Fall einen Platz in den "Top 5" 2009 sicher. Die Mischung aus Spielspaß und Langlebigkeit gilt es erstmal zu überbieten. Tonnenweise Unlocks, der fordernde "Mercenaries"-Modus und last but not least der extrem launige Koop machen RE5 zwar nicht zum allerbesten (das ist bisher IMHO Code Veronica), aber zu einem richtig guten Resident Evil.

Mal an alle "bäh, das ist kein richtiges Resi mehr"-Nörgler: Was wollt ihr eigentlich? Immer noch durch die vorgerenderten Straßen von Raccoon City latschen und die ewig gleichen Zombies wegpusten? Dann holt Resi 2 aus der Mottenkiste und hört auf zu flennen. RE 5 verflechtet auf tolle Art und Weise das Resi-versum mit dem Charme eines krachenden Actionfilms. Wer sich das nur aufgrund von nostalgischen Hitzewallungen entgehen läßt, ist ehrlich gesagt selber schuld.

Jörg: Zwei Dinge zur Muni: Man kann sehr wohl Muni kaufen, allerdings nur für den Granatwerfer. Und für die Standardpusten fällt meist reichlich Munition von getöteten Gegnern ab. Ich hab Resi 5 auf "leicht" begonnen und am Ende für jede Knarre bestimmt 150 bis 200 Schuß Muni über gehabt. Man behält praktischerweise ja für jeden Durchgang sein Inventar, daher kann man die übrige Muni in die höheren Schwierigkeitsgrade mitnehmen. Und wenn man dann noch die Knarren mit unendlich Blei freispielt, hat sich das Ganze eh erledigt :)

Armin Luley 19 Megatalent - 13755 - 25. Mai 2009 - 8:43 #

Ich hab den Artikel geschrieben. S. Autorenkasten. ;)

Mein Kritikpunkt war vor allem der, daß es unlogisch ist, gefühlt 50 unterschiedliche Wummen kaufen zu können, aber eben kein Päckchen Munition. Granatwerfer jetzt mal außen vorgelassen, der ist keine Standardwaffe und die Munition dafür ziemlich teuer. Es kann aber nunmal vorkommen, daß man manchmal aus einem Level herauskommt und wirklich kaum noch Munition hat. Viele Endgegner lassen sich beispielsweise nur mit einer bestimmten Taktik besiegen, haben nur eine einzige verwundbare Stelle. Das ist manchmal nicht immer sofort ersichtlich oder die Partner-KI versaut einem regelmäßig das freie Schußfeld. Hängt teilweise auch ein bißchen davon ab, wie schnell man die End- und Zwischenbosse erledigt und wieviel zusätzliches Kroppzeugs die herbeirufen. Da kann es schon passieren, daß man gerade als Einsteiger sinnlos Munition verschwendet und am Ende mit leeren Händen dasteht. Dann gibt es leider keine Möglichkeit, die wieder aufzufüllen. Allein mit dem Messer geht niemand wirklich gerne auf Zombiejagd.

KlistaKarma 04 Talent - 26 - 25. Mai 2009 - 11:58 #

Ich warte auf die PC Version, die wird sicher Spaß machen. Und schade ist natürlich, das RE nichtmehr gruselig ist, aber wenn das Spielgefühl doch trotzdem stimmt, dann ist es doch super.
Man muss sich halt klar darüber sein, das man nur nen linearen Shooter spielt, beidem man nichtmehr nachdenken muss....(obwohl Rätsel sicher nett wären), aber solangs Spaß macht ist doch alles gut!

Die Kritik von Armin ist aber berechtigt, das mit der Munition ist unlogisch und wenn die KI einem im Weg rumsteht nervt das auch (das gleiche Problem gibts ja auch in COD5, echt nervig!)...ein guter Bericht!

Tom 15 Kenner - 2998 - 25. Mai 2009 - 17:51 #

Super Review :) RE war früher nie was für mich (hab im Horrorgenre eher Silent Hill, Alone in the Dark und Fear bevorzugt), da klingt teil 5 umso interessanter. Von der Präsentation scheint das Spiel ja so einiges herzumachen.

Aber ich würde auch erst auf die PC-Fassung warten wollen, bleibt nur zu hoffen, dass die Portierung gut wird. Aber Capcom gibt sich da in letzter Zeit mehr mühe mit (DMC, SF port soll auch ordentlich sein laut GS)

prax 11 Forenversteher - 575 - 25. Mai 2009 - 21:53 #

Wehe das hat kein Mouseaim auf dem PC.

aideron 10 Kommunikator - 520 - 27. Mai 2009 - 8:41 #

Zur Munition:

Man kann die Waffen auffüllen, einfach das Upgrade für größeres Magazin kaufen. Dann ist die Waffe wieder voll. Lohnt sich, wenn man einen Abschnitt mit nur 5 Schuß Pistole beendet hat und für relativ wenig Geld wieder (im besten Fall) 50-90 Schuß hat. Geht natürlich nicht unendlich, ich würd das Kapazitäts-Upgrade aber wirklich nur machen, wenn ich die Knarre zum Zeitpunkt des Upgrades gerade relativ leer geschossen hab.

GingerGraveCat (unregistriert) 29. Mai 2009 - 10:22 #

Mir hat das Spiel insgesamt gut gefallen (Habe die Xbox360 Version gespielt), obwohl es leider einige Schwächen hat.

Ich hab von der Serie nicht alle aber einige Teile gespielt und ich finde den vierten Teil immer noch am besten. Ich bin glücklich, dass es keine vorgerenderten Hintergründe mehr gibt und alles etwas schneller läuft, aber der fünfte Teil hat etwas übertrieben. Es kommt mir vor als würde ich Gears of War spielen und nicht mehr Resindent Evil, an einigen Passagen. Im vierten Teil gab es noch vergleichweise viele Rätsel und es gab zwar weniger Zombies, aber die waren oftmals kniffliger. Ich denke da nur an die blinden Gegner mit den riesigen Klauen, wie Wolverine oder die unsichtbaren Insekten. Der vierte Teil hatte zudem etwas mehr Atmosphäre. Waffen wurden z.B. im Spiel beim Waffenhändler (übrigens coole Figur) gekauft.

Alles in allem ist Resident Evil 5 aber ein gutes Spiel und sollte von jedem Fan der Serie gespielt werden.

Lyrically (unregistriert) 4. Juni 2009 - 12:29 #

Ich finde ResidentEvil 5 ist so ein "Love it or Hate it" Spiel... ich persönlich mag es absolut nicht, wohl weil ich die alten Resiteile noch im Kopf habe... ich möchte bei Resi5 ein Horrorspiel und kein Shooter, aber okay.. der Erfolg gibt ihnen recht.

DigiDragon 08 Versteher - 152 - 29. August 2009 - 19:47 #

Resident Evil 5 ist im coop unschlagbar