DC Superhelden - Deckbuilding Game

DC Superhelden - Deckbuilding Game Test

Kartenspiel-Test: Karten gegen Schurken

Martin Lisicki / 16. Oktober 2016 - 14:26 — vor 7 Jahren aktualisiert

Teaser

Wer ist stärker – Batman oder Superman? In diesem Deckbuilding-Kartenspiel spielt diese Frage im Kampf gegen die Oberschurken zunächst nur eine untergeordnete Rolle. Doch nur, wer am effektivsten austeilt, geht am Ende als Sieger hervor.
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Alle Fotos stammen von GamersGlobal

Bei vielen Kartenspielen ist es üblich, dass sich jeder Spieler sein eigenes Deck aus den Karten zusammenbaut, die er vorher gekauft, gesammelt oder ertauscht hat. So oder ähnlich läuft es beispielsweise bei Magic - The Gathering oder Yu-Gi-Oh! ab. Der Nachteil: Wer mehr Geld in ein Spiel dieser Art investiert, hat oft auch die besseren Karten und daraus folgend ein besseres Deck. Dieses Prinzip wird mit dem Genre Deckbauspiele umgedreht. Hier nämlich haben alle Spieler ein gemeinsames Hauptdeck, aus dem sie sich Karten in ihren Ablagestapel erspielen können.

Ein Vertreter dieses Genres ist DC Superhelden von Matt Hyra, das sich das Comic-Universum des DC-Verlages zum Thema genommen hat und euch mit Superhelden wie Batman und Superman gegen allerlei Bösewichte antreten lässt. Das Spielprinzip ist simpel: Vor euch auf dem Tisch liegen ein Oberschurke sowie fünf Auslagekarten, die in ihrer rechten unteren Ecke einen Kaufpreis zwischen zwei und zwölf Zählern haben. Jeder der zwei bis fünf Spieler fängt als ein Superheld mit einem zunächst identischen Startdeck aus zehn Karten an, mischt diese und zieht fünf Karten auf die Hand. Seid ihr am Zug, könnt ihr aus den Auslagekarten auf dem Tisch eine oder mehrere Karten kaufen, sofern ihr durch Ausspielen eurer Handkarten genügend Punkte aufbringen könnt. So gekaufte Karten werden zum Ende des Spielzugs durch neue ersetzt.

Die übersichtlichen Inhalte kommen in einer großen Box, die Karten sind schön in Fächern sortiert.

Nicht zu komplex

Im Gegensatz zu ähnlichen Spielen wie Star Realms oder Legendary hat Hyra auf die Unterteilung in Schadens- und Kaufpunkte verzichtet und nutzt lediglich eine Ressource. Diese heißt Power und dient sowohl zum Anwerben von Helden, dem Kauf von Ausrüstungsgegenständen oder dem Erlernen einer Spezialfähigkeit. Gleichzeitig könnt ihr damit auch Schurken besiegen. Egal, was ihr mit eurer Power anstellt, die erworbenen Karten landen mit all euren Handkarten immer auf eurem Ablagestapel.

Zu Beginn könnt ihr in DC Superhelden zwischen zwei und fünf Power pro Spielzug aufbringen, im späteren Verlauf des Spiels kann dies deutlich mehr werden, so haben wir es mehrfach auf 15 bis 20 Power in einer Runde geschafft. Die meisten der über 100 Hauptdeckkarten geben euch Power, mehrere lassen euch zusätzliche Karten ziehen, euren Konkurrenten Negativ-Karten zuschieben oder haben andere Sonderfähigkeiten. Besonders vorteilhaft ist es, eigene schwache Karten zu “vernichten”: Diese werden einfach wieder in die Spielbox zurückgelegt.

Acht Oberfeinde für den Sieg

Die zwölf Oberschurken der Basis-Box in der Übersicht.
Neben den Auslagekarten werden in DC Superhelden acht von zwölf Oberschurken – darunter der Joker, Lex Luthor und andere bekannte Bösewichte aus dem DC Universum – zu einem Stapel gelegt. Sind alle acht Feinde nacheinander besiegt, endet das Spiel. Nun wird überprüft, wer die meisten Siegpunkte hat. Diese findet ihr auf nahezu jeder Karte, es wird das komplette Deck jedes Spielers geprüft.

Da die Oberschurken zwischen acht und zwölf Power aufbringen, dafür aber auch jeweils mehrere Siegpunkte bringen, sind sie nicht ohne weiteres zu besiegen. Außerdem hat jeder der Oberschurken eine Sonderfertigkeit, die bei seinem ersten Auftritt – also wenn die Karte aufgedeckt wird – in Kraft tritt. Das kann etwa dazu führen, dass Karten aus eurer Hand zu euren Gegenspielern wandern. Oder ihr müsst alle Handkarten ablegen, sodass sie im nächsten Zug unbrauchbar sind, wenn ihr nicht eine bestimmte Bedingung erfüllt. Da man nie genau weiß, welcher Obermotz als nächstes folgt, bleibt immer ein gewisser Zufallsfaktor im Spiel, der sich in der Praxis aber als durchaus unterhaltsam beweist.

Die Oberschurken bleiben so lange liegen, bis sie besiegt werden, und haben bis auf ihr erstes Erscheinen keinen weiteren Einfluss auf das Spiel. Dennoch gehören sie zu den wertvollsten Karten und sollten besiegt beziehungsweise gekauft werden, sobald ihr genügend Power aufbringen könnt. Damit landen sie nämlich ebenfalls in eurem Deck und geben euch zusätzlich starke Boni, wenn ihr sie ausspielt.

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Hier seht ihr den Aufbau zur ersten Runde. Ra's Al Ghul ist immer der erste Oberschurke, auf den ihr trefft. Sieben weitere Oberschurken liegen gemischt und verdeckt darunter.
Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 16. Oktober 2016 - 14:00 #

Viel Spaß beim Lesen!

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 16. Oktober 2016 - 15:13 #

Klingt nicht schlecht, zumal man potentielle Mitspieler nicht erst stundenlang anlernen muss.

floppi 24 Trolljäger - P - 52634 - 16. Oktober 2016 - 17:48 #

Als Alternative möchte ich noch zwei Titel nennen:

- Trains: Recht günstig zu haben, neben dem Deckbau kommt auch noch Gleisbau auf einer Karte dazu und es ist fixer gespielt als beispielsweise Dominion.

- Sentinels of the Multiverse: Neben dem (englischen) Kartenspiel noch heute bei Steam, iOS oder Android für 1 Euro abzugreifen. Ein Universum mit zig Helden und Schurken, das sowohl DC als auch Marvel persifliert. Man wählt einen Schurken, eine Spielumgebung und 1-4 Helden. Jeder Held hat hier sein eigenes Deck und es gibt ZIG Erweiterungen. Vorsicht: Durchaus sehr anspruchsvoll. Aber mit tollem Spielgefühl.
Steam: http://store.steampowered.com/app/337150/?l=german
Android: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.handelabra.Sentinels&hl=de
iOS: https://itunes.apple.com/us/app/sentinels-of-the-multiverse/id923772792?mt=8

Geschenkt für nen Euro, mitnehmen!

monkeypunch87 14 Komm-Experte - 2656 - 16. Oktober 2016 - 18:56 #

Sentinels ist leider unglaublich langweilig, gerade wenn du mit einer größeren Gruppe spielst. Da hat jeder Charakter seine vorgegebene Rolle und es wird von den anderen Mitspielern einfach erwartet, dass du diese Rolle dann auch ausfüllst, gerade bei schweren Szenarien.

Was dabei rauskommt: Man spielt im Prinzip immer die gleiche Kartenkombination ohne Überraschungseffekt. Lame...

floppi 24 Trolljäger - P - 52634 - 16. Oktober 2016 - 19:40 #

Deswegen spiele ich es Solo als App. Das bietet ordentlich Herausforderung.

Cobra 16 Übertalent - 4941 - 17. Oktober 2016 - 23:05 #

Muss ich mir mal ansehen wie auf mich wirkt ;)