The Walking Dead - Staffel 3

The Walking Dead - Staffel 3 Test

Review von Season 3, A New Frontier

Jörg Langer / 26. Dezember 2016 - 1:22 — vor 6 Jahren aktualisiert

Teaser

Mit gleich zwei Episoden von insgesamt kaum mehr als zwei Stunden Dauer startete Telltale am 20.12. in die dritte volle Staffel von The Walking Dead. Lohnen sich die 23 (Steam) oder 34 Euro (Konsole) für alle fünf Episoden? Wir testen den Doppelauftakt spoilerfrei.
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Es ist die 32. Minute der zweiten Episode, als etwas Unglaubliches passiert: Die Lösung für ein „Rätsel“ in der neuen 3. Staffel von Telltale’s The Walking Dead ist nicht in derselben Ansicht direkt neben dem „Problem“ versteckt. Vielmehr müssen wir etwa 15 Sekunden lang woanders hinlaufen, dort einen Hotspot anklicken, zurücklaufen und erneut den ersten Hotspot anwählen. Solltet ihr gar per Menü die Hotspot-Anzeige ausgeschaltet haben, mögt ihr womöglich fünf weitere Sekunden "gerätselt" haben. Immer noch fassungslos ob dieser Spieltiefe, sterben wir in der kurz darauf folgenden Quicktime-Event-Kampfsequenz zweimal hintereinander. Auch das eigentlich unvorstellbar…
 

Keine Noten mehr für die Telltale-Formel

Javier Garcia heißt der neue Held. Hier noch vor der Katastrophe...
Und damit willkommen zu unserem Test von The Walking Dead Staffel 3 – A New Frontier, oder besser gesagt dessen ersten beiden Folgen. Und da wir es leid sind, über die pfützentiefe Spieltiefe der Telltale-Formelspiele zu lästern, wollen wir diese auch nicht mehr mit einer Note (je nach eurer Sichtweise) adeln oder bestrafen: Wo spielerischer Anspruch darin besteht, einen ungewollt zitternden Mauszeiger ungefähr in die nähere Nachbarschaft einer Zielmarkierung zu bringen und zu klicken, um mit 100%iger Wahrscheinlichkeit einen Headshot zu erzielen, wo die immer gleichen QTE-Einlagen so etwas wie Spannung erzeugen sollen, da kann man schlicht nicht von einem Spiel im herkömmlichen Sinne sprechen.

Es ist doch so: Wer sich bislang schon mit Freude durch Telltales Batman, Walking Dead, Game of Thrones und eins, zwei andere bewegt hat (wir benutzen dieses aktive Verb nicht unbedingt in der wörtlichen, eigenes Handeln implizierenden Bedeutung), ist vor allem an der Story, den Charakteren, den Wendungen und den Emotionen interessiert. Er benötigt keine Wertung von uns, die den Anschein erweckt, seine Erfahrung mit einem normalen Spiel vergleichen zu können. Und wer schon bislang mit der Formel nichts anfangen konnte, wird jede Note jenseits der 4.0 als lachhaft empfinden.

Was wir euch deshalb in Zukunft bei Episodenspielen der Telltale-Machart bieten, ist eine Beschreibung der Ausgangssituation und Handlungsträger, sowie unsere Einschätzung von Storyqualität und Potenzial auf Tränen, Wut und andere Emotionen beim Rezipienten. Und wir schließen keinesfalls aus, spielerisch gehaltvollere „Interactive Fictions“ auch weiterhin zu benoten.
 

Eine neue Grenze

Eure Haupttätigkeit ist quasi "Dialog-Rollenspiel", ohne große Folgen jedoch.
A New Frontier wechselt die Perspektive, behält aber die Protagonistin der zweiten Staffel, das erstaunlich erwachsene Mädchen Clementine, als wichtige Nebenperson bei. Wir erfahren außerdem in eingestreuten („spielbaren“) Rückerinnerungen mehr über ihre Vergangenheit. Auch sonst tauchen bekannte Figuren aus den Comics beziehungsweise der Fernsehserie auf, was in mindestens einem Fall für Serienkenner die Spannung senkt.

Die Episoden heißen auf Deutsch Verpflichtende Bande (Teil 1 und 2), Über dem Gesetz, Dicker als Wasser und Dem Galgen entkommen. Ihr spielt einen US-Bürger mit mexikanischer Abstammung. Er heißt Javier Garcia und scheint ein Nichtsnutz zu sein, als ihr ihm im Prolog, just zur Zeit des Ausbruchs der Seuche, erstmals begegnet: Ein glückloser Pokerspieler, der es schafft, selbst beim Ableben seines Vaters zu spät zu kommen: Als der das Haus seines älteren Bruders David erreicht, ist der Vater bereits einige Stunden tot. An Javiers Verspätung sind die Verkehrsstaus aufgrund der Panik durch die immer zahlreicher werdenden „Walker“ Schuld: Wer schon jemals eine Walking-Dead-Folge oder einen Comic oder eine Episode der TV-Serie gesehen hat, wird kaum überrascht sein, wie der Prolog endet.
 

Vier Jahre später

Das eigentliche Spiel beginnt vier Jahre später: Javier ist mit den beiden Kindern Davids und deren Stiefmutter in einem Van unterwegs, immer auf der Flucht vor einer langsamen, aber anschwellenden Walker-Herde. Der Junge pubertiert, das Mädchen schmollt, die junge Stiefmutter raucht Gras und würde Javier wohl auch gerne in einer anderen Rolle sehen als in der des Onkels ihrer Stiefkinder. Wenn ihr noch einen Spielstand aus der vorherigen Staffel hattet, konntet ihr diesen importieren, andernfalls startet ihr einfach als „Unwissender“, was wohl Clementines Verhalten etwas anpasst und das empfundene Vergnügen nicht sonderlich schmälern sollte.

Auch als Serieneinsteiger wisst ihr nach kurzer Zeit um die wesentlichen Interaktionsmöglichkeiten, zuvorderst die Auswahl unter Zeitdruck zwischen zwei bis vier Antworten (oder Verhaltensweisen), auf die dann immer ein „Charakter X wird sich das merken“ oder ähnliches folgt. Allerdings führen erfahrungsgemäß nur ein Bruchteil eurer Entscheidungen zu meistens winzigen Veränderungen im Plot oder in Folgedialogen. Zu den aus Sicht der Designer wichtigen Entscheidungen (es sind zumeist fünf oder sechs) erhaltet ihr am Ende jeder Episode eine Statistik, wie sich die anderen Spieler entschieden haben.
 
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Schon bald trifft der (in wenigen Jahren sichtlich gealterte) Javier auf die Heldin der vorigen Staffel, Clementine.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 26. Dezember 2016 - 1:22 #

Viel Spaß beim Lesen!

funrox 16 Übertalent - P - 5173 - 26. Dezember 2016 - 1:43 #

Irgendwie ist es ja immer dasselbe bei Telltale. Da bleibe ich lieber bei meinen rätsellastigen Adventures.
Danke für den Test zu Weihnachten!
Ich wünsche allen noch ein schönes, ruhiges Fest!

Jahnu 17 Shapeshifter - P - 6268 - 26. Dezember 2016 - 1:51 #

Danke für dne Weihnachtsdienst!
Es ist schade, dass Telltale inzwischen Episoden-Storyspiele nach Formel F in Legebatterien produzieren lässt; TWD Staffel 1 war noch ein richtig "großes Ding", das mich trotz kaum vorhandenem Gameplay gefesselt hat wie wenige Spiele.
Trotzdem werde ich mir auch TWD 3 wie Batman und Co. irgendwann im Sale holen. Nach einem harten Arbeitstag (und vor dem nächsten) bekomme ich oft kaum noch die Konzentration für 2-4 Stunden Zocken eines "anspruchsvollen" Spiels zusammen - ganz zu schweigen von Kalibern wie Europa Universalis -, aber eine Episode Telltale geht immer. Ist ja auch wie Seriengucken, dazu ein Feierabendbier...
Leider wird sich die Telltaleformel wie die CoD- und Ubiformel irgendwann richtig leerlaufen.

CK 15 Kenner - 2758 - 3. Januar 2017 - 14:17 #

Vom Rest des Kommentars (der zutrifft) mal abgesehen: Ein Strategiespiel und ein Adventuregame im Hinblick auf spielerischen Tiefgang zu vergleichen ist jetzt mMn nicht ganz so ideal.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 26. Dezember 2016 - 3:24 #

Den ganzen Schmodder nach TWD2 hab ich komplett ausgelassen, egal ob Borderlands, GoT (obwohl Serien- und Buchfan), Batman und Minecraft sowieso. Für mich war TWD immer das "Original" von Telltale. Staffel 1 sensationell, Nummer 2 immer noch gut, das Michonne-Nebengedöhns ohne den Hauptcast hat mich nicht gejuckt...hmmm...und nun?

Der Javier-Typ ist mir jetzt schon völlig egal. In TWD ging's für mich immer um Clem, Lee und (später) Kenny. Deren Geschichte will ich zu einem Abschluss gebracht sehen. Der Rest werden Randfiguren bleiben. Ob Telltale das schafft wird für mich dann auch über die Qualität der 3. Staffel entscheiden.

Natürlich kann man die ganze Soße noch etliche Jahre so weiter ziehen, an die Faszination von Season 1 wird's eh nicht mehr rankommen. Dazu ist die Formel schon zu ausgelutscht und Titel wie Life is Strange überholen das "Vorbild" schon in vielen Bereichen, auch wenn sie ihre Macken haben.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 26. Dezember 2016 - 8:21 #

Borderlands lohnt aber wegen dem tollen Humor. Sollte man gespielt haben.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105026 - 26. Dezember 2016 - 11:38 #

Ebenso Michonne, ist ein interessanter Ableger.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 26. Dezember 2016 - 12:55 #

Noja, ich kenne weder die Comics, noch die TV-Serie, also kann ich mit Michonne gar nix anfangen. Das wäre für mich dann nur ein weiterer Ableger ohne Hauptcast, wie schon 400 Days. Und nur des reinen Zombie-Survivals wegen brauch ich's auch nicht wirklich.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 26. Dezember 2016 - 17:17 #

Fandest du? Ich fand Michonne zwar jetzt nicht schlecht, aber im Vergleich zu den beiden großen TWD-Staffeln eher schwach.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105026 - 27. Dezember 2016 - 8:40 #

Mag auch daran liegen dass Michonne mein Liebling No 1 in der Serie ist. :)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75314 - 27. Dezember 2016 - 17:02 #

Achso. Ich schau die Serie nicht. ;)

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 26. Dezember 2016 - 12:52 #

Yo, hab ich öfters gehört. Wäre noch am ehesten interessant, auch wenn ich mit Borderlands sonst keine Berührungspunkte hab.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 26. Dezember 2016 - 14:33 #

Das macht nichts. Ich hab' Tales from the Borderlands erst kürzlich ohne "Vorkenntnisse" durchgespielt und viel Spaß damit gehabt. Der Humor mag zwar nicht der tiefgründigste sein, aber viele Pointen sitzen einfach. Zudem schimmert gelegentlich ein wenig Eigenironie seitens Telltale in Bezug auf ihre eigene Spielformel durch.

McSpain 21 AAA-Gamer - 29213 - 26. Dezember 2016 - 18:36 #

Ich habe es auch komplett ohne Borderlands-Vorwissen gespielt. Geht auch ohne solches sehr gut.

Sciron 20 Gold-Gamer - 24182 - 27. Dezember 2016 - 1:44 #

Naaaa gut. Aktuell ist die komplette Season auf der XOne für rund 5 Pfund zu haben, also hab ich's mal eingesackt. Sieht auch nach leicht verdienten 1000GS aus *hüstel*.

Crazycommander 15 Kenner - 3024 - 26. Dezember 2016 - 13:08 #

WENN man dem Borderlandshumor etwas abgewinnen kann.

Mich hat Tales of the Borderlands förmlich fertig gemacht mit seiner intensiven Gagdichte. Und einigen in der Tat SEEEEHR intensiven Szenen. Und der grandiosen Regie. Beim schreiben dieser Zeilen füllen sich meine Augen mit Tränen und ich muss gleich mal in Youtube meinen Borderlands Fix holen ;)

wilco96 15 Kenner - 3577 - 26. Dezember 2016 - 10:51 #

Zitat Artikel:
Es ist doch so: Wer sich bislang schon mit Freude durch Telltales Batman, Walking Dead, Game of Thrones und eins, zwei andere bewegt hat (wir benutzen dieses aktive Verb nicht unbedingt in der wörtlichen, eigenes Handeln implizierenden Bedeutung), ist vor allem an der Story, den Charakteren, den Wendungen und den Emotionen interessiert. Er benötigt keine Wertung von uns, die den Anschein erweckt.

Das halte ich für falsch:
1. Ich habe sehr gerne Walking Dead 1 und The Wolf Among us gespielt. TwD2 habe ich dagegen abgebrochen weil ich es als echt langweilig empfunden habe. Wenn ihr es deutlich(!) schlechter bewertet hättet, hätte ich es gar nicht erst gekauft. Jetzt so zu tun als ob man hier keine Wertung benötigen würde empfinde ich als scheinheilig. Dann könnte man auch bei Fifa,CoD etc. sagen, wir listen kurz die neuen Features auf sagen wie toll oder doof wir sie finden und verzichten auf eine Wertung, ihr kauft es ja ohnehin...

Crazycommander 15 Kenner - 3024 - 26. Dezember 2016 - 13:09 #

Der Gedanke kam mir auch. Ich werde wenn der Weihnachtstrubel vorbei ist mal drüber nachdenken.

Golmo (unregistriert) 26. Dezember 2016 - 13:11 #

Guter Einwand mit Fifa und CoD! Wenn man mal drüber nachdenkt ändert sich da auch nicht wirklich mehr als bei den Telltale Spielen pro Jahr.

Iceblueeye 15 Kenner - 3085 - 26. Dezember 2016 - 13:15 #

Der Meinung bin ich auch. Ich bin z.B. ein grosser AC-Fan und spiele jedes Spiel der Reihe egal was die Wertung sagt, dennoch bin ich auf die Wertungen jedes mal gespannt um mit einem Blick sehen zu können ob der getestete Serienvertreter besser oder schlechter geworden ist als die Vorgänger.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 26. Dezember 2016 - 13:53 #

Du hast das falsch verstanden; Es geht nicht um die Vergleichbarkeit innerhalb der Serie, die ist natürlich wichtig und wird doch vom Artikel geliefert – soweit das nach 2 Episoden möglich ist.

Es macht nur keinen Sinn, diese – potenziell ja in der Story und Charakterzeuchnung grandiosen – Nichtspiele mit Spielen zu vergleichen. Fifa, Assassin's Creed und Co. sind selbstverständlich Spiele, also steht nicht zur Debatte, die Wertung wegzulassen. Telltale-Produkte wollen interaktive Stories erzählen, kein Gameplay bieten.

Iceblueeye 15 Kenner - 3085 - 26. Dezember 2016 - 14:25 #

Mal rein hypothetisch, wie würde es sich denn verhalten wenn jetzt z.B. "Die Zwerge" eine Serie werden würde. Das ist ja auch eher ein interaktiver Roman, würdet ihr dann auch eher dazu tendieren die Wertungen wegzulassen oder das weiterhin wie ein Spiel zu behandeln?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 26. Dezember 2016 - 15:23 #

Nein, Die Zwerge ist keine interaktive Story, auch wenn das der Tester glaube ich so formuliert hat. Denn sowohl die Erkundung von Schauplätzen als auch die Kämpfe gehen über das hinaus, was man in Telltale-Derivaten macht. Leichte RPG-Elemente hat es zudem.

Iceblueeye 15 Kenner - 3085 - 26. Dezember 2016 - 21:37 #

Ah ok, danke für die Antwort.

wilco96 15 Kenner - 3577 - 26. Dezember 2016 - 15:32 #

Ich habe es durchaus verstanden, ich habe ja auch den Podcast gehört. Du bist der Meinung das Batman nicht die gleiche Wertung wie ff15 erhalten kann weil es ja viel weniger spielerische Elemente enthält. In dem Podcast war durchaus zu bemerken wie wenig du voll den telltale-spielen hältst und da bist du sicher nicht der einzige und die Meinung ist durchaus nachvollziehbar. Mir dagegen macht ein Spiel mit sehr wenig Spiel aber sehr guter Story und Atmosphäre mehr Spaß als ein Spiel mit sehr viel Spiel aber wenig Story und Atmosphäre und da bin ich wohl auch nicht der Einzige. die telltale-Spiele mit einer nicht-Wertung abzustrafen halte ich einfach für falsch.
Mir ging es in meinem ersten Post vor allem um deine Behauptung für telltale-spiele würde man keine Wertung brauchen und das einfach nur Quatsch. Dann braucht kein Spiel eine Wertung, man kann ja einfach den Artikel lesen.
Grundsätzlich falsch ist auch die Behauptung telltale-spiele würden KEIN Gameplay bieten.
wenn es um die Vergleichbarkeit geht. das kann man doch ohnehin unmöglich, Wie willst du ein Civilization mit einem NHL 17 vergleichen?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 26. Dezember 2016 - 15:42 #

Du verstehst mich abermals falsch: Ich halte nicht nichts, sondern immer weniger von Telltale-Produkten als *Spielen*. Ich hatte viel Spaß mit TWD S1 und werde garantiert auch das nächste GoT durchlesen/schauen/spielen. Aktuell werfe ich einen interessierten Blick in Batman.

Telltale-Spiele können schlechte oder tolle Unterhaltung darstellen, man kann wenig oder viel Spaß mit ihnen haben. Nur, ich habe auch mit Filmen und TV-Serien und Büchern Spaß, die müssen wir aber deswegen nicht so behandeln wie "echte" Spiele. Jetzt klarer, was mein Standpunkt ist?

wilco96 15 Kenner - 3577 - 26. Dezember 2016 - 16:22 #

Der Standpunkt ist klar. In meinen Augen ist ein Telltale-Adventure aber ein "echtes" Spiel...Fängt man damit erstmal an ist bald die nächste Spielereihe dran weil sie nur wenig mehr Spiel bietet. Wann hört man dann auf?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 26. Dezember 2016 - 17:28 #

Die Grenze kann man schon ziehen, aber sicher würde die nicht jeder gleich ziehen. Das müssen wir uns einfach jedes Mal gut überlegen.

wilco96 15 Kenner - 3577 - 27. Dezember 2016 - 11:07 #

Würdest du dann Until Dawn im Nachhinein auch keine Wertung geben?
Was ist mit dem nächsten "Button-masher", der imo weniger Spiel bietet als ein Telltale-Adventure. Bekommt das eine Wertung?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 27. Dezember 2016 - 11:42 #

Im Nachhinein würde ich zunächst mal den Telltale-Erzeugnissen keine Wertung mehr geben. Aber mit diesem Versagen meiner Testerinstinkte muss ich nun einfach bis ans Ende meiner Tage leben. Wenn du den Unterschied zu Until Dawn nicht von alleine siehst, kann ich auch nichts machen.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 27. Dezember 2016 - 11:51 #

Ich würde behaupten, dass der Hauptunterschied die wesentlich schönere Präsentation ist, von der sich Telltale mal eine Scheibe abschneiden könnte. ;-)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 27. Dezember 2016 - 12:01 #

Bin jetzt auch nicht der große Until-Dawn-Fan, aber da hast du wenigstens immer wieder Abschnitte, in denen du dich mal selbst wohin bewegst und ein bisschen erkunden kannst, statt für wenige Sekunden einer Art WASD-Bewegungssimulation beizuwohnen. Und die QTE funktionieren aus meiner Sicht auch wesentlich besser als diese lieblos eingestreuten "E" und "Q" von TWD3.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 27. Dezember 2016 - 12:08 #

Wobei ich QTE überhaupt nicht mag und Until Dawn hat den schlimmsten QTE überhaupt..Controller still halten..ohne Hinlegen habe ich die nie geschafft :-(

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 27. Dezember 2016 - 12:11 #

Ja, aber immerhin versucht das Spiel, quasi echte Handlungen abzubilden über den Controller (wie übrigens auch Heavy Rain und Two Souls). Dieses Q, E, W, A, S, D drücken von Telltale ist doch arg, nun ja, prosaisch.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 27. Dezember 2016 - 12:12 #

Und das Schuss-Minispiel in TWD ist ja auch ...ähm..ja ...warum zur Hölle bauen die so etwas ein? ;-)

wilco96 15 Kenner - 3577 - 27. Dezember 2016 - 12:11 #

Natürlich sehe ich Unterschiede zwischen den Spielen, deswegen frage ich ja. ich versuche zu ergründen wo für dich die Grenze zwischen Spiel und nicht-Spiel ist. Anstatt dies einmal klar zu äußern wirst du polemisch, schade.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 27. Dezember 2016 - 13:11 #

Ich glaube, wir reden emotional aneinander vorbei...

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 26. Dezember 2016 - 14:49 #

Ich wäre zwar dafür, auch Telltale-Adventures (am Ende einer Season) und Walking Simulators weiterhin eine Wertung zu verpassen, aber eigentlich stimmt's schon: sie bräuchten keine. Weil die Wertung bei dieser Art "Spiel" hauptsächlich die subjektive Meinung des Testers zur Story wiedergeben würde, und da spielt die Geschmacksfrage eben eine große Rolle. Ansonsten könnte man nur noch die technische Umsetzung bewerten, was aber auch irgendwie sinnlos wäre.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 26. Dezember 2016 - 15:43 #

Vielleicht eine einfache Daumen hoch/runter Wertung?

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 26. Dezember 2016 - 17:11 #

Mir reicht ein Meinungskasten. Oder besser zwei.^^

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 27. Dezember 2016 - 0:00 #

Entweder das Spielprinzip ist inzwischen so öde und mies, dass man das abwertet oder eben nicht. Aber Note weglassen? Das müsste man dann konsequenter Weise auch bei den Cage-Spielen machen, denn auch die sind eigentlich nur Hotspot-Suche und Quicktime-Events oder auch den Walking-Simulatoren etc. pp.

Und da sind wir dann wieder bei den von dir genannten anderen Genres - auch CoD ist immer nur "Zielfernrohr ausrichten und feuern", ebenso wie Mario eben immer nur "hüpfen und rennen" ist und Fifa immer nur "mit Promis auf den Ball treten", mal mit wer, mal mit weniger Anspruch...

Kurz, für mich persönlich ist das in dieser Form noch keine Entscheidung, die sich richtig anfühlt. Zumindest irgendeine Art der Wertung wäre doch angemessen, und wenns nur ein positiv/negativ ist, wie Jörg weiter oben mit Daumen hoch/runter vorschlägt.

Golmo (unregistriert) 26. Dezember 2016 - 13:10 #

Ich mag die Telltale Games einfach sehr gerne! Von mir aus könnten Sie auch die kompletten Gameplay Mechaniken rausnehmen und mich nur bequem auf der Couch liegend Dialoge auswählen lassen, würd mir schon reichen! Wenn die Story / Charaktere usw. gut ist hab ich mehr Spaß das zu spielen und mitzubestimmen als einfach nur einen Film zu gucken. Bislang fand ich jedes Telltale Spiel nach TWD S01 immer mindestens gut! Einziger Tiefpunkt war für mich Borderlands weil der Humor für mich zu primitv war.

Mantarus 18 Doppel-Voter - 10404 - 26. Dezember 2016 - 14:20 #

Bis auf den letzten Satz könnte dein Posting auch von mir stammen :)

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33447 - 27. Dezember 2016 - 1:56 #

Dem schließe ich mich an. So eine Art Spiel gab es ja auch früher schon. Z.B. bei den FMV-Spielen der 90er oder in gewisser Weise auch bei sowas wie Myst.

Das Medium ist halt sehr vielseitig und deckt dann zwangsläufig viele Geschmäcker ab.

Mir hat sogar "Jurassic Park" von Telltale gefallen. Kommt halt einfach auf die Situation an. Wenn man nach einem harten Arbeitstag geschafft nach Hause kommt, sind die Telltale-Spiele gut zum Abschalten. Da wäre mir sowas wie "The Witcher 3" oder "Civilization V" zu viel. Und ein Film zu passiv. Diese Medien mag ich dafür in anderen Situationen.

Dass die Telltale-Spiele meistens mehr Entscheidungsfreiheit vorgaukeln, als sie am Ende wirklich bieten, ist auch völlig egal, wenn man sie nur einmal durchspielt.

Eine Wertung fände ich gut, schon alleine aus Vergleichssicht. Der Fokus sollte dabei natürlich auf den Stärken dieser Spiele liegen und nicht etwa auf den "Rätseln". "The Walking Dead Season 1" und "The Wolf among us" fand ich herausragend, während die späteren Telltale-Spiele zwar gut, aber spürbar schlechter waren. Sowas würde ich gern durch eine Wertung inkl. Plus/Minus-Kasten schnell erfahren können.

v3to (unregistriert) 27. Dezember 2016 - 12:23 #

Myst? Die Myst-Serie ist schon alleine von der Art und Weise, wie Rätsel in die Welt eingebettet wurden und auch gemessen am weitgehend offenen Spielablauf ein ganz anderes Kaliber.

Wobei sowohl Myst als auch die Telltale-Spiele mMn mit einem Rezensions-Stil dem Produkt eher gerecht wird, als mit einem klassischen Test, wo man leicht in eine Vergleichbarkeits-Falle stolpert. Gerade diese Plus-Minus-Gegenüberstellung halte ich hier für ein eher fragwürdiges Unterfangen, denn dafür sind die Titel doch etwas sehr speziell auf bestimmte Bedürfnisse des Spielers abgestimmt.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33447 - 27. Dezember 2016 - 14:56 #

Deswegen hab ich ja "in gewisser Weise" geschrieben. Es ist halt mehr Rätselbuch als klassisches Videospiel. Also ein anderes Genre im Videospielgewand, so wie die Telltale-Spiele auch eher Filme im Videospielgewand sind.

Solange es zumindest einen Fazitkasten gibt, wo auf Vergleiche mit Vorgängern oder ähnlichen Titeln eingegangen wird, würde mir das auch reichen. Nur ein Testtext alleine würde mir nicht gefallen, da ich die eher selten lese. V.a. lese ich die nur, wenn das Interesse schon geweckt wurde und das geschieht i.d.R. durch Wertung oder Kasten.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 26. Dezember 2016 - 15:49 #

Mir ist schon der Reiz der TV-Serie entgangen...^^

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 26. Dezember 2016 - 17:15 #

Und mich wundert es immer noch, dass ausgerechnet eine Zombie-Serie bei der breiten Masse so gut ankommt. Zombies im Mainstream - damit hätte man als alter Fulci- und Romero-Jünger niemals gerechnet! :D

Iceblueeye 15 Kenner - 3085 - 26. Dezember 2016 - 21:44 #

Wobei die Zombies seit der 3. Staffel bzw. 4, Staffel der Serie ja nur noch Nebenprodukt sind und selten für die Knackpunkte in der Serie sorgen. Die werden da eher nur noch wie lästiges irgendwas weggemacht und weder von den Figuren noch vom Zuschauer als Bedrohung angesehen.

Punisher 22 Motivator - P - 32223 - 27. Dezember 2016 - 0:02 #

Das Teilt sich die Serie aber mit so gut wie jedem Zombie-Roman etc... irgendwann haben die alle gelernt, mit den Untoten zu leben und die anderen Menschen sind die größere Gefahr. Bei TWD ist es nur so, dass die Gegner inzwischen spannender als die Helden sind... finde zumindest ich.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33447 - 27. Dezember 2016 - 1:59 #

Das ist aber auch einer der entscheidenden Punkte der grandiosen Comic-Vorlage (die viel besser als die Serie ist). Die Zombies schaffen nur die Bühne, aber die Akteure sind die Menschen. Ähnlich wie bei einigen der Romero-Filmen. Das hat auch viel mehr Potential als nur ein Kampf gegen Zombies.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161740 - 26. Dezember 2016 - 22:32 #

Hab die Telltale-Spiele bisher auch immer sehr gerne gespielt. Anfang des Monats habe ich erst GoT beendet aber das hatte irgendwie schon große Abnutzungserscheinungen. Wenn's komplett mal im Sale ist, werde ich es mir zulegen.

SaRaHk 16 Übertalent - 5249 - 27. Dezember 2016 - 0:16 #

Oh, nice. Ein neuer Tell Tale-Film. Gar nicht auf dem Radar gehabt. Muss noch überlegen, bei wem ich das anschaue. Das Gros der Let's Player ist ja nur schwer zu ertragen, find ich.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 27. Dezember 2016 - 13:44 #

Dann siehst du aber nur den "Let's Play"-Cut, der kann mit dem "Play it yourself"-Cut emotional nicht mithalten. ;)

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 27. Dezember 2016 - 11:13 #

Diese Präsentation *augenroll*. Die Animationen zerstören für mich jegliche Emotion. Da wäre es mir fast schon lieber, wenn es einfach nur ein Audiobook wäre.

Nach dem Desaster mit Batman (und ja, für mich war Batman ein wirklich schlechtes Spiel) halte ich mich jetzt erst einmal von Telltale Spielen fern.

Auch diese Spiele sollten eine Wertung bekommen und vor allem mal eine, die auch die schlechte Technik, die schlechte Darstellung, das miese Gameplay (hallo QT Events) usw. mit einbeziehen.

Golmo (unregistriert) 28. Dezember 2016 - 12:35 #

Whaaaat?! Was war an Batman schlecht?! Das war grandios und hat sich mal was getraut! Top - 5 Sterne!

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 28. Dezember 2016 - 13:41 #

Mindestens! Sagen wir lieber 6/5!

Nayfal 20 Gold-Gamer - 24675 - 27. Dezember 2016 - 11:30 #

Ja, man kanns kaum als "Spiel" bezeichnen! Ja, die Story mag nicht jeden ansprechen. Ich hab dennoch Spaß gehabt!

Es ist wie bei Filmen oder Serien. Entweder man fühlt sich unterhalten oder nicht. Deswegen ist es absolut ok was Jörg schreibt. Genau so ok ist es, wenn jemand richtig viel Spaß damit hat.

COFzDeep 23 Langzeituser - - 41400 - 1. Januar 2017 - 10:17 #

Danke für den Test! Ich kann damit leben, wenn die TTG-Spiele keine Note mehr erhalten, solange am Ende ein Meinungskasten das besprochene Spiel mit den anderen TTG-Spielen vergleicht bezüglich der Qualität der Story. Ist natürlich eher subjektiv und damit vielleicht nicht ganz einfach, aber ich hab da genug Vertrauen zu euch.
Ich spiele aktuell TWD Michonne und merke auch, dass da das Gameplay gegenüber den Vorgängern noch weiter erodiert zu sein scheint, aber es ist halt spannend und unterhält mich gut. Von daher denke ich, auch TWD 3 wird mir gefallen, außer ihr sagt mir bei der abschließenden Besprechung, dass die Story nix taugt. Gameplay und Technik sind mir relativ egal. Ich muss Michonne per Supersampling in 3200x1800 spielen, weil in 1080p der Mauszeiger arg laggt. Aber egal, so geht es und das Spiel sieht auch noch besser aus. Also, alles halb so wild... ^^

schoenerAndi 05 Spieler - 37 - 8. Januar 2017 - 21:25 #

Ich stimme den Kritikpunkten zu. Für den vollen Preis braucht es schon mehr als einen spielFILM. Ob die Story jetzt vorhersehbar ist, oder innovativ, würde ich gar nicht so eng sehen. Denn sicher steckt ein bekanntes Schema hinter allem, aber das betrifft doch heutzutage jede Erzählung, egal ob Film, Serie, Buch, etc.
Jetzt aber zu meinen Thema:
Für das Handy sind die Spiele super, da kann ich eh nicht anspruchsvoll steuern und lasse mich gerne berieseln. Wenn dann noch 1-2 atmosphärische Songs dabei sind, bin ich glücklich ("In the Water" aus Season 2 liebe ich)!

Fazit:
Zu wenig für den PC, genau richtig für's Smartphone

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62062 - 8. Januar 2017 - 23:32 #

Wenn du weisst was einen "spielerisch" erwartet ist es meiner Meinung nach auch ausreichend für den PC oder die Konsolen. Es hängt halt an der Story, wenn die einen nicht fesseln kann fällt das natürlich deutlich stärker auf.
Die 1. Season und The Wolf Among Us möchte ich zum Beispiel nicht missen. ;)

Bantadur 17 Shapeshifter - 7049 - 8. August 2017 - 10:46 #

Hat mich wieder sehr gut unterhalten.