Auch wenn es Kämpfe und Bossgegner gibt, werdet ihr in dem rund dreistündigen Abenteuer kaum herausgefordert. |
So sieht Protagonistin Kay die meiste Zeit über nicht aus. In ihrer von Wasser überfluteten Welt erinnert sie eher an ein Monster. |
Sea of Solitude wurde zwar in Berlin entwickelt, trotzdem gibt es nur deutsche Texte. Die Sprachausgabe ist auf Englisch. |
Viel Spaß beim Anschauen, Anhören und / oder Lesen!
Zum Thema Berliner Studio und kein Deutsch... Es gibt mittlerweile soviele "Start Ups" wo in den Stellenausschreibungen nur noch steht:
Frequent English Skills Needed, German is a Plus
Ja, aber darum geht es nicht. Ich kenne die Namen der Sprecher größtenteils nicht. Aber es ist mit Cornelia (Nachnamen vergessen) auch der Creative Director dabei, von daher haben es wohl vornehmlich Entwickler selbst vertont (wobei die Quali dafür echt gut ist, wenn halt auch großteils mit Akzent). Bei einem dreistündigen Spiel hätte man imo beides gleich aufnehmen können, glaube nicht, dass das das womögliche knappe Budget gesprengt hätte. Aber ja, es gibt mehrere deutsche Studios, die nur in eine englische Sprachausgabe investieren. Die Kölner Macher von Harold Halibut, so ein Stop-Motion-Technik-basiertes Adventure, machen das ebenfalls aus Kostengründen. Bedauerlich finde ich es dennoch, inbesondere, aber nicht nur, aufgrund der langjährigen Lokalisationstradition in Deutschland, die, ja, dabei bleibe ich, oft zu besseren Ergebnissen als in der Originalfassung führte. Da muss man nicht erst Christian Brückner (Stammsprecher von Robert de Niro) aufführen.
Gibt aber auch Gegenbeispiele. Die englische Sprachausgabe ist inhaltlich (!) besser als die Deutsche. Und zwar bei Elex. Gab da auch diverse Vergleichsvideos.
Die Lokalisationstradition halte ich eher für ein Problem und einen Standortnachteil. Deutsche Produktionen (Ausnahme zB Elex) konsumiere ich aber auf Deutsch, zB Dark oder wie das heißt. Bei Tannbach habe ich bei manchen das Gefühl, dass das Tschechen (?) sind die nachvertont wurden.
Nun, das Publisher mehr Geld in die "internationale" Fassung investieren, wundert mich wenig. Die ist halt wichtiger als eine deutsche Fassung, weil sie prinzipiell überall geht. Ändert aber nichts daran, dass eine deutsche Sprachfassung möglich wäre und gerade bei Voiceovers durch Entwickler selbst wohl nicht unbedingt die Kosten explodieren lassen würde.
Abseits dessen: Ich kann ausreichen gut Englisch, würde aber jederzeit eine gute deutschsprachige Synchro bevorzugen. In meiner Muttersprache fühle ich mich (logischweise) immer noch am meisten wohl. Englisch reicht völlig, empfinde ich als arrogante Haltung. Ist nicht auf dich bezogen, aber ich meine es so, wie ich es sage.
Im Fall dieses Spiels hast du natûrlich recht, wenn dieneh schon im Studio standen. Ich weiß aber auch nicht, was da eine Stunde kostet und wie eng die kalkuliert haben.
Da bei einer Synchro praktisch immer mehr minder viel verloren geht, ziehe ich wenn möglich OV vor. Haus des Geldes fand ich auf Spanisch auch fürs Feeling besser, auch wenn ich da anfangs Untertitel anmachen musste.
Englisch reicht aktuell imho nicht. Es wäre aber schön, wenn es reichen würde. Wenn man guckt, wie gut viele Skandinavier Englisch können, liegt das vor allem an der fehlenden Lokalisationskultur! Trotzdem gibt es aus der Ecke ganz tolle zB Film- und Serienproduktionen in der jeweiligen Landessprache.
Gerade deshalb auch für mich ein Grund dieses Game nicht zu unterstützen!
Bei einem kleinen Indie Studio und dementsprechend einem kleinen Indie Titel halte ich Deine kategorische Ablehnung aufgrund von nur englischer Sprache für übertrieben. Wir haben keine Ahnung welche Gründe sie hatten auf eine deutsche Sprachaufnahme zu verzichten, aber bei einem Titel dieser Größenordnung wird es wohl keine reine Profitgier oder Druck der Aktionäre gewesen sein.
Äh Moment, wir reden hier noch immer von einem digitalen 20,- Euro Titel und nicht von einem für 4,90 aus dem iOs / Android Store! Ihr wollt mein Geld? Dann müßt ihr dafür aber auch was bieten!
Genau, ein 20€ Titel, nicht 60€.
Nicht falsch verstehen, ich verschenke auch keine 20€ ohne Gegenwert. Bei Deinem Kommentar klang es nur so, dass die fehlende deutsche Sprachausgabe für Dich der ausschlaggebende Punkt sei, warum Dich das Spiel nicht interessiert. Und das fände ich hier übertrieben. Sowas ärgert mich bei einem GTA oder einem AAA Open World Shooter, aber nicht bei einem Indie Titel.
Doch das ist bei mir der ausschlaggebende Punkt und wenn es bei AAA Titeln bzw. bei 60,- Euro Titeln passiert dann "belohne" ich das indem ich mir die Titel im Sale, Gebraucht oder in der Budget Linie erst später hole.
Publisher ist EA.
Aber auch die werden das durchkalkulieren und sich überlegen, ob eine deutsche Sprachausgabe für einen Nischentitel sinnvoll ist.
Schon klar, aber hier zählt halt nicht mehr die Begründung, dass es ein kleines Indie-Studio ist, das jeden Cent umdrehen muss, wenn einer der weltgrößten Publisher dahinter steht.
Wenn der größte Publisher das nicht bezahlt hat das Indieunternehmen noch immer nicht genug Geld dafür. Wer weiß, was die für einen Deal haben. Ich bin ja nur Laie, aber kann mir vorstellen, dass die 'paar' Nichtkäufer wegen mangelnder Sprachausgabe weniger Verlust darstellen als das Budget für eine deutsche Synchro.
Und? Für mich ist das weiterhin ein Unterschied, ob ein großer Publisher mit drinsteckt, auch wenn ich nicht weiß, wie der Deal aussieht, oder ob das Indie-Studio alles allein macht.
Das Indie-Studio hat immerhin 13 Mitarbeiter. Das Büro ist keine 1000 Meter von meinem weg :) Deren Webseite und alles ist englisch, vermutlich ist deutsch einfach nicht wichtig genug.
Hier mal ein Interview mit der Chefin von 2012:
https://youtu.be/3dJC6sz3qjk
Immerhin wird in dem Interview Deutsch gesprochen. :P
Deutsche (Steuer)Fördergelder nehmen sie auch gern ^^
Hm, aber uninteressant ist es nicht, hoffe mal auf Sale oder Gamepass.
Eher EA Access. Oder gibts EA-Spiele auch im Gamepass?
Stimmt, die haben ja ihr eigenes Ding.
Also das Spiel wollte ich, nach den ersten Previews, gerne spielen. Danke für den Test. Das Spiel ist dann eher doch nichts das ich unbedingt spielen muss.
Geht mir ähnlich.
Mal reinschauen ich werde. Ist eventuell im EA Access?Mal gucken. Hab ich ja.
Trotz dem Fazit werde ich das Spiel vermutlich kaufen, denn Thematik und Präsentation finde ich ansprechend, während die Mängel in meiner persönlichen Bewertung nicht so schwer wiegen. Ich kann jeden verstehen, der auf die Spielmechanik keine Lust hat, aber ich persönlich ertrage die Durchschnittsware gerne für die kurze Spieldauer.
"Jo-Mei" klingt eher bayrisch als berlinerisch. ;-)
Dass auch deutsche Entwickler nur englische Sprachausgabe anbieten, kennt man ja inzwischen schon. Aber dass die dann von deutschen Sprechern aufgenommen wird, ist schon merkwürdig.
Ich habe nicht nachgefragt, aber ja, das klingt bayerisch, es sind trotzdem Berliner. Oder zumindest haben sie dort aktuell ihren Firmensitz.
Ich nehme ja ungern Arbeit mit nach Hause, aber hier werde ich eine Ausnahme machen. Gefällt auf den ersten Blick sehr, über die Kritikpunkte kann ich (wahrscheinlich) hinweg sehen.
Irgendwie spricht mich Grafikstil und der "Flow" des Spiels an. Mal schauen wie andere Websites bewerten.
Auf anderen deutschen Websites habe ich Bewertungen von 7,3 bis 8,0 gefunden.
Oh mein Gott, da muss ich ja gleich meine Wertung überdenken. Ach Moment, nein doch nicht.
Warum auch? Wurde ja erfolgreich auf subjektive Wertungen umgestellt.
Worauf basiert deine Einschätzung, dass die Umstellung erfolgreich war?
Es gibt ja auch keinen Grund Deine Wertung zu ändern ... es ist ja Deine subjektive Wertung und diese wird von Dir ja auch gut begründet!
Es gab hier auf GG mal zu jedem Test einen Wertungsüberblick über die Wertungen der anderen deutschen Magazine. Da find ich das jetzt schon ne seltsame Reaktion von dir, nur weil ein User andere Wertungen nennt und dies auch noch völlig ohne Bezug auf deine Wertung macht. :P
Ich hatte den Kommentar spontan tatsächlich falsch aufgefasst. Aber wirklich böse fand ich meine Reaktion darauf jetzt trotzdem nicht.
Hab mich vor dieser "Bösheit" direkt mal ins digitale Nirwana verkrümelt und meinen Account hier gekündigt ... ;o).
Ich sehe, wir verstehen uns. :)
Von böse hab ich ja auch nix gesagt. :P
Wenigstens den Deutschland-Bonus könntest Du springen lassen. ;-)
Das geht mir auch so.
Also in der Indie-Filterblase auf Twitter, in der ich mich bewege ist der Konsens „Must-Play, unique athmosphere“. Ich werde es mir wohl anschauen. Finde die Kritikpunkte hier vernachlässigbar.
Vermeintlich emotionaler und tiefgründiger Indietitel mit anspruchsloser Spielmechanik? Dachte erst es geht um Hellblade *gröööhl*. Eher nix für mich.
Der Vergleich scheint mir gar nicht so unpassend. Nur hat mich Hellblade audiovisuell angesprochen, während mich das hier komplett kalt lässt.
Das Spiel sutft wohl nicht auf einer Erfolgswelle.
hmm Schade, hatte die Hoffnung dass sie das Thema mit dem nötigen Fingerspitzengefühl anfassen, hört sich aber eher plump an.
Danke für die Warnung. Ich bin eindeutig nicht die Zielgruppe ;)
Bin ich der einzige, der den Minus-Punkt
- Ziemlich kurz (ca. 3 Stunden)
mittlerweile eher auf der Plus-Seite sieht? :-( Hab mir neulich mit Hilfe von howlongtobeat.com sogar eine Liste richtig kurzer Spiele aus meinem PoS zusammengestellt...
Ich finde, die Spielewelt braucht ein Pendant zur Kurzgeschichte in der Literatur! Und nicht ständig sowas wie „A Song of Ice and Fire, Band 1-5“.
Naja, als Plus-Punkt vielleicht nicht unbedingt, aber ein Minus-Punkt ist kurze Spielzeit für mich auf keinen Fall. Ich mach es immer gern so, wenn ich ein größeres Spiel durchgespielt hab, dass ich mich danach dann erstmal ein paar kleineren widme. :)
So mache ich es auch!
Dito :)
Sehe das auch so, also kommt nicht so sehr auf die Spielzeit an sich an, sondern dass diese nicht sinnlos gestreckt wird. Gerade Indies fahren mit sehr kurzer Spielzeit meist besser.
Zu Spieltiefe als Minus kann es imho schon passen, wenn wegen der Kürze die Tiefe fehlt. Wie in so vielen Schema F Filmen im Vergleich zur Charakterzeichnung (und Bindung des Zuschauers) in Serien.
Grundsätzlich ist es für mich ein Infopunkt oder sogar Pluspunkt (geile Story, 15 Stunden vs geile Story auf 30 Stunden gestreckt). Ich verknûpfe das dann aber mehr oder minder auch mit dem Preis. Also 3 Stunden für mehr als 10 Euro, da muss schon einiges aufgefahren werden.
Ich bin da auch ganz bei Dir. Bei so kurzen Titeln habe ich eine reelle Chance sie auch zu beenden. Bei so 100 Stunden Rollenspielen zieht sich meine Spielzeit mittlerweile auf Jahre und teilweise über Konsolenlebenszyklen hinweg.
Aber sowas von sind 3 Stunden ein Plus für mich. Ich (persönlich) habe genug von riesen Content Monstern. Will lieber 3 bis 12 Stunden Games.
Ich bin da voll bei Dir. Die Zeit, die ich mir zum Spielen nehmen kann und will wird immer knapper und steht in immer größer werdender Konkurrenz zu Filmen, Büchern, Musik, Podcasts. Außerdem liebe ich es, mich immer wieder auf Neues und Unbekanntes einlassen zu dürfen. Ich möchte mich nur noch selten mehr als zwanzig Stunden mit denselben Figuren und Inhalten beschäftigen. Auch ein Grund, weshalb ich den immer noch andauernden Serienboom ignoriere.
Ähnlich wie Du schaue ich nach den Gesamtspielzeiten und tendiere. meist zu den Kurzen. Es geht oftmals sogar so weit, dass ich ein Spiel, welches mich eigentlich interessiert, gar nicht erst starte, da ich weiss, dass es über vierzig Stunden Spielzeit hat und mich somit sicher ein gutes Jahr beschäftigen dürfte. Da wende ich mich dann wieder ab und freue mich über kurze und unterhaltsame "Kleinspiele".
Zuletzt WITCHER 3 zu Gunsten von GUNS GORE AND CANNOLI 2, DONUT COUNTY und MUTANT YEAR ZERO liegen gelassen. Für mich ein lohnender Tausch!
Zum Glück ist mein Horizont beschränkt :-) Konzentriere mich nur noch auf Spiele und bisschen Filme. Prioritäten und so :D
Auch wenn ich mittlerweile kurze Spiele bevorzuge, 3 Std. sind viel zu kurz finde ich.
absolut. Gut, bei 70€ würde ich dann wohl eher warten, dass es günstiger wäre... aber eine kurze Spielzeit ist auch für mich eher was positives.
Ähnlich bei OpenWorld. Dieses bewerben mit "5 mal so groß wie..." "größte OpenWorld aller Zeiten..." schreckt mich mehr ab, ist für mich eher ein Minuspunkt. Spiele derzeit Judgement und genieße die kleine, aber feine OpenWorld.
Als Minus-Punkt würde ich das keinesfalls sehen, lange Spielzeiten aber auch nicht. Für mich kommt es darauf an, ob ich anfange, mich zu langweilen und insofern können kurze Indies genauso gut sein wie 100-stündige RPG-Open-Worlds.
Ich wechsel solche Spiele immer mal wieder durch. Nach zeitaufwendigen Spielen kommt meistens mindestens ein kurzer Titel, dann wieder was Längeres usw.
Naja, Journey hat hier 9.0 bekommen - damals noch ganz objektiv und natürlich objektiv falsch.
Das Ding hier sieht zumindest optisch richtig nett aus. Und hat eine echte Story. Und bekommt ganz subjektiv keine 9.0 :) Und natürlich subjektiv richtig!
Bei solchen Spielen taugen nüchterne Wertungssysteme mMn nicht so recht. Sobald das Spiel sich mehr um Stimmung als um Gameplay steht, kann man doch meist eine Münze werfen, ob man darauf abfährt oder ob es einen kalt lässt. Ich fand Dear Esther und Gone Home gerade mal interessant (bzw Gone Home war ein netter Nostalgie-Trip). Dagegen haben mich Journey und What Remains of Edith Finch weggeblasen. Da gibt es auch kein objektives Gegengewicht in dem Moment.
Ich denke, nüchterne Wertungssysteme haben noch nie was getaugt :) Und bei Spielen wie Journey tritt der Grund, warum das so ist, nur besonders deutlich zu Tage.
Warum sollte das Wertungssystem hier nicht greifen?
Es ist ein Videospiel, welches ich in punkto Grafik, Sound und Spielspaß mit anderen messen lassen muss.
Das Siegel "künstlerisch wertvoll" sollte nicht von jeglicher Kritik entbinden.
Die Kritik in allen Ehren. Zahlenwertungen funktionieren mMn hier nicht.
Tests waren damals doch auch schon subjektiv, nur eben nicht offiziell so benannt worden. Wie soll man ein Spiel auch objektiv bewerten? Das macht Digital Foundry mit der Technik, aber für den Rest? Gerade bei sowas wie Journey kann es doch nur subjketiv bewertet werden, entweder das Spiel berührt einen persönlich (gibt ne 9/10) oder eben nicht (gibt ne schlechtere Wertung).
Da muss ich wirklich entschieden widersprechen. Ich pflege tatsächlich generell ein nüchterne Herangehensweise beim Testen, aber bin eben wirklich jemand, der bei den Wertungen über seinen eigenen Schatten springt, wenn eine (ja, du magst daran zweifeln, dass das geht) objektive Bewertung gewünscht ist. Ich könnte dir mit Ghost Recon - Wildlands, Until Dawn oder Mass Effect 3 (das sind natürlich nur Beispiele) eine ganze Reihe von Titeln nennen, die ich nach subjektiven Kriterien anders, teils deutlich höher oder eben auch teils niedriger bewertet hätte, wenn damals bereits subjektive Wertung angesagt gewesen wären. Das mag seltsam klingen, aber ja, ich kann zu einem Spiel eine professionelle Distanz aufbauen. Nicht, dass das andere Kollegen nicht könnten, aber sie wollen das (weshalb auch immer) einfach gar nicht. Trotzdem ist es so, dass bei mir, denke ich, nie eine Wertung unter einem Test stehen würde, wo man sich fragen müsste, ob die auch nur ansatzweise mit dem Text übereinzubringen ist. Klar gibt es immer Leute, die es anders sehen, und das ist ja auch völlig in Ordnung. Aber dass Text und Wertung bei mir nicht zusammenpassen, das kann man bei mir, glaube ich, nie behaupten. Und ich rede jetzt natürlich nicht von sehr persönlichen Wahrnehmungen a là "Klingt nach einer 7.5, es steht aber 7.0 drunter".
Bei der "nüchternen Herangehensweise" tauscht du nur die eigenen, subjektiven Kriterien gegen die Kriterien einer vermeintlichen Zielgruppe. Dieser Perspektivwechsel schafft aber keine Objektivität. Im Gegenteil: Deine eigene Meinung kennst du wenigstens genau, die der Zielgruppe nicht! Und die Auswahl der Kriterien, deren Gewichtung und letztlich auch die Definition, wer oder was die Zielgruppe überhaupt ist, bleiben weiterhin allein deiner Subjektivität unterworfen. Letztlich ist diese "objektivierte Subjektivität" einfach nur Wischiwaschi.
Deswegen war und ist eine ganz persönliche, subjektive Bewertung mit ausführlicher Begründung immer mehr wert als eine vermeintlich "objektive" Herangehensweise, wo ein Tester so tut, als wäre er Teil der Zielgruppe oder gar der massenkompatible Durchschnittsotto.
Das ist dann aber noch immer nicht objektiv, sondern eine Anpassung deiner Subjektivität an X. Ich kann objektiv testen wie die Frames pro Sekunde an einer bestimmten Stelle laufen, das kann ich messen, das macht oftmals Digital Foundry. Jeder der das testet sollte zu dem gleichem Ergebnis kommen, es ist nachweisbar und unabhängig vom Tester.
Den Spielspaß z.B. wirst du nicht objektiv messen können, wie das Spiel ansich ist, ob es Spaß macht oder nicht, warum es eigentlich so gut ist, das alles bleibt subjektiv. Daher stehen am Ende von solchen Tests auch verschiedene Noten und anders als bei objektiven Tests nicht das gleiche Ergebnis. Jetzt kann man all seine persönliche Vorlieben zurückstecken und versuchen das Ganze nüchterner zu betrachten, es ist weiterhin nicht objektiv. Und das ist auch absolut nichts schlimmes, ich will ja eine Meinung von dem Tester hören, wie er das Ganze einordnet. Ich möchte nicht nur eine objektive Aufzählung von z.B. messbaren Fakten (wieviele Charaktere, Episoden hat das Spiel? Wie ist die Auflösung? usw.) Mir geht es um den subjektiv empfundenen Spaß an dem Ganzen.
Lustigerweise hat Jörg L. eben ein Video hochgeladen, in dem es genau darum geht:
"Wieso Spieletests nie objektiv sind"
https://www.youtube.com/watch?v=Ikb7WZmgRrU&t=220s
Wusste gar nicht, dass ich eben ein Video hochgeladen hätte...
Beim Schauen des Videos musste ich fortwährend an RiME denken. Nicht nur wegen der grafischen Ähnlichkeit, sondern weil Sea of Solitude an ähnlichen Problemen zu leiden scheint. RiME konnte mich seinerzeit vor allem als optisches Kunstwerk begeistern und habe es deshalb auch sehr gerne durchgespielt, aber die Story war mir irgendwie zu platt und banal, obwohl sie ja sehr emotional sein wollte.
Sea of Solitude werde ich sicherlich spielen, aber da warte ich wohl eher auf ein günstiges Angebot im PSN.
Echt schade, hatte mir künstlerisch mehr erhofft.
Ich recycel mal meinen Kommentar zu dem Test von The Sinking City:
Auch wenn es kein Überflieger ist, reizt mich das Spiel trotzdem.
Spricht mich nicht so wirklich an, ich hatte mir im Vorfeld irgendwie mehr erhofft. Danke für die begründete Meinung.
Ich habe das Spiel seit der Ankündigung der überaus charmanten (u.a. weil extrem nervösen ;-)) Cornelia Geppert (Creative Director) während der EA Pressekonferenz in 2018 sehnlich erwartet. Ich bin ein Indieliebhaber und noch mehr, wenn sich diese an emotionale und/oder mitunter sonst (in Spielen) tabuisierten Themen wagen. Daher habe ich Sea of Solitude direkt zum Verkaufsstart akquiriert und durchgespielt.
Die Kritikpunkte von Benjamin kann ich zum Teil nachvollziehen. Insbesondere, dass das Spiel angesichts seiner schwierigen Themen in diesem Kontext zu sehr an der Oberfläche geblieben ist. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen konnte ich dennoch (bzw. erst dadurch?) einen besonderen Bezug auf der Metaebene zum Geschehen herstellen. Das war es dann auch, was Sea of Solitude für mich von einem objektiv betrachteten "Befriedigend" zu einem subjektiven "Gut" angehoben hat.
Dass die hiesigen Entwickler keine deutsche Sprachausgabe integriert haben, hat mich auch hochgradig irritiert. Zumal sie obendrein die englische Vertonung auch noch selbst eingesprochen haben und das mit deutlichem Akzent und durchwachsener Qualität. Darunter leidet m.E. auch die Erzählung sowie Dramaturgie, weil Schlüsselszenen dadurch manchmal extrem holprig herüberkommen.
Ach ja, lieber Benjamin: Ich persönlich empfand die Enthüllung von Kays menschlichem Äußeren als einen Höhepunkt des Abenteuers. Schließlich bekommen wir sie aus gutem Grund nur als monsterhafte Gestalt präsentiert. Nach über drei Stunden Spielzeit und all der emotionalen Höhen und Tiefen war es dann schon eine Genugtuung, sie am Ende endlich glücklich und in menschlicher Gestalt zu erblicken. Daher eine Rüge von mir, dass du diesen Moment direkt am Anfang deines Artikels mit dem Screenshot vorweg genommen hast... ;-(
Insert Moin hat gerade einen Podcast mit Interview mit ihr. Das mit der englischen Vertonung durch Deutsche sollte wohl ein Stilmittel sein, was sie mittlerweile bereuen. :-)
Generell sehr interessantes Interview, wo z.B. auch der Firmenname erklärt wird (stammt tatsächlich von dem bayerischen Ausdruck).
Ohne das Interview jetzt gehört zu haben, aber "englische Vertonung durch Deutsche als Stilmittel" klingt nach Lüge, das gab es ja so ähnlich schon bei Past Cure, wo die Entwickler dann auch behauptet haben, dass der Protagonist Ian (!) wohl auch Deutscher sei :D
Deswegen auch das „wohl“ in meinem Satz. Im Interview kommt es zwar etwas glaubwürdiger rüber als mein einer Satz hier, aber so ganz nehme ich ihnen das auch nicht wirklich ab. Wobei dann die Frage bleibt, warum sie es so gemacht haben. So wie es im Interview rüberkommt, hatten sie dank EA und MS wohl keine Geldprobleme. Und das Spiel dürfte ja auch nicht zig Stunden Sprachaufnahmen haben.
Ich nehme die Rüge mal zur Kenntnis und kann auch nachvollziehen, weshalb es dich stört, und hatte ja auch überlegt, ob ich das Bild nehmen soll. Letztlich habe ich mich dafür entschieden, da es imo nichts kaputt macht, da meines Erachtens die Szene ja dennoch zündet – gut, je nach Empfinden bei einen mehr, bei anderen weniger – und nicht weniger, wenn man sie vorher schon mal so gesehen hat.
Danke fürs Verständnis. Für mich war es ja jetzt halb so wild, da ich das Spiel schon durch hatte, bevor ich deinen Test gelesen hatte. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte es mich aber wohl gestört... Die Entwickler selbst zeigen Kay in menschlicher Gestalt schließlich auch in keinerlei offiziellem Bild- oder Bewegtbildmaterial.
Als Münchner sag ich da tatsächlich "Jo mei".
Guter Versuch. Ich fand´s schon größtenteils sehr atmosphärisch. Den Vergleich mit Hellblade finde ich auch passend. Vom Spieldesign her doch oft recht hackelig leider.
Und trotz der Kürze fand ich es um den letzten Teil (mit ihrem Freund) zu lang, da doch irgendwie repetitiv. Fehlt noch, dass im Epilog die Schwierigkeiten des Familienhunds thematisiert werden.
Insgesamt ist mir so ein Versuch aber doch um vieles lieber, als irgendeine weitere 08/15-Heldengeschichte.
Die Syncro ist aber leider wirklich eher Laienspielhaft.
Schön finde ich, dass das letzte Kapitel so ist, wie es ist (kein Spolier).
Ich bereue insgesamt nicht, 20 EUR dafür ausgegeben zu haben. Den Versuch, mal was anderes zu probieren unterstütze ich gerne.
Spiele gerade die Switch-Version, die ich neulich im Sale gekauft habe. Das Spiel hat mittlerweile auch professionelle deutsche Sprachausgabe. Die englische hab ich nicht ausprobiert, spiele am liebsten im O-Ton und sah bei einem deutschen Studio entsprechend keinen Sinn darin.
Ich weiß nicht, ob es auch spielerisch überarbeitet wurde, mir gefällt es sehr gut. Damals dachte ich „mittelmäßige Wertungen, deutsches Studio, simple Grafik, Depression als Thema… eher nichts für mich“. Aber mit diesen Vorurteilen lag ich ziemlich daneben. Das Spiel hat viele nette Anleihen von Titeln wie Shadow of the Colossus, Ico, Journey, Ōkami, The Last Guardian, Windwaker und hat technisch durchaus nette Dinge wie das Wasser und was damit gemacht wird (verändernder Wasserspiegel, spiegelnde feuchte Flächen, Darstellung bei unerschiedlichem Wetter). Da steckt viel Arbeit und Feinschliff dahinter.
Man wird auch nicht konstant mit dem Thema Depression konfrontiert, oft ist das sehr abstrakt und wirkt dann eher atmosphärisch und zieht einen nicht konstant runter wie ich es befürchtet hatte. Gibt aber bspw. auch einen Level, der Mobbing thematisiert und einen die ganze Zeit und sehr direkt mit dem Thema konfrontiert. Das Spiel hat am Ende eines Levels aber auch schöne Momente wenn bspw. der Regen durch Sonnenschein ersetzt wird (Hallo Ōkami!).
Der Switch-Port ist super, scheint natives 720p/1080p (Handheld/Dock) zu sein und läuft stabil mit geschätzt 30 fps. Nur bei schnellen Kamerafahrten sieht man LoD-Elemente wie Kantenschatten sich mitbewegen, aber das stört nicht wirklich, im eigentlichen Spiel merkt man davon nichts.
Hab es noch nicht durch, aber bin bisher sehr angetan. V.a. wenn man etwas speziellere japanische Titel mag, dürfte es einem gefallen, es wirkt sehr inspiriert von solchen Spielen ohne dort zu „klauen“. Das freut mich v.a. bei einem deutschen Studio sehr, da hier ja eher US-Schemata mit zu wenig Budget dafür produziert werden.
Könnte auch sein, dass die neue Version länger ist. Ich hab vier Levels hinter mir und halte drei Stunden für unschaffbar. :-) Und ich spiele es linear und ignoriere Sammelkram wie die Flaschen.