Kurztest: Total War - Attila: Der letzte Römer

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Stephan Petersen 4828 EXP - Redakteur,R8,S1,A4,J8
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30. Juni 2015 - 14:06 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert

Teaser

Mit dem Hauptspiel vollzog Creative Assembly einen großen Schritt in die richtige Richtung. Ein verbessertes Interface sowie die Familienpolitik waren einige der Features, die den Spielspaß gegenüber Rome 2 - Total War erhöhten. Nun bekommt das Römische Reich in Attila eine DLC-Kampagne spendiert. Ob die in gleicher Weise motiviert?
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Zum Test des 2. DLCs Total War Attila: Zeitalter Karls des Großen

Wie sollen wir uns entscheiden? Unsere Ehefrau Antonina bittet uns darum, den jungen Theodosius zu adoptieren. Offensichtlich hegt sie aber alles andere als mütterliche Gefühle für ihn. Hinter unserem Rücken lachen unsere Soldaten bereits über uns. Die Auswirkungen unserer Wahl kennen wir - das ist das Spannende -  nicht. Sie werden aber angedeutet. Entscheiden wir uns für die Adoption, erhalten wir einen neuen General an unserer Seite. Die zusätzliche Unterstützung können wir bei unserem Versuch, von Ostrom aus Westrom von den Barbaren zu befreien und wieder ins Reich einzugliedern, sehr gut gebrauchen. Dummerweise nähme dann in unseren Legionen die Disziplin spürbar ab, wer nimmt einen gehörnten Ehemann schon ernst...

Belisars Weg führt nach Rom
In Der letzte Römer gibt es sowohl altbekannte als auch neue Einheiten.
Unsere erste Entscheidung ist aber zunächst einmal eine ganz andere. In der rund 15 Euro schweren DLC-Kampagne Der letzte Römer, für die man das Hauptspiel Total War - Attila (GG-Test: 8.5) benötigt, wählen wir eine von fünf Fraktionen. Es stehen die Römische Expedition, das Westgotische Reich, das Fränkische Reich, das Vandalenreich sowie das Ostgotische Reich zur Auswahl. Die Weltkarte ist gänzlich neu, sie zoomt mehr auf den westlichen Mittelmeerraum als Total War Atilla.

Das Szenario ist im Jahr 533 angesiedelt und spielt während der Rückeroberungen des oströmischen Kaisers Justinian. Zu diesem Zeitpunkt liegt der Untergang des Weströmischen Reiches etwas mehr als 50 Jahre zurück. Doch Byzanz gedieh weiter, und auch die Germanenreiche blieben nominell weiter unter der Oberhoheit des oströmischen Kaisers.

Als daher im nordafrikanischen Vandalenreich der romtreue König abgesetzt und inhaftiert wurde, nahm Justinian dies zum Anlass, um eine Strafexpedition unter dem Befehl seines Generals Belisar zu entsenden. Nach zwei schweren Niederlagen brach das Vandalenreich zusammen. Dadurch änderte sich die strategische Lage komplett und Justinian befahl weitere Eroberungen. Am Ende konnten seine Generäle Teile Nordafrikas, des Balkans, Südspanien und ganz Italien für das Römische Reich zurückgewinnen. Wenn auch nicht auf Dauer...
Entscheiden wir uns für den Separatisten-Weg, haben wir einen starken Gegner vor der Brust und ein großes Loch in der Kriegskasse.

Story-Entscheidungen
Entscheidet ihr euch für die Römische Expedition, schlüpft ihr in die Rolle von Belisar. Seine Mission beginnt in Nordafrika, nicht unweit von Karthago entfernt. Die Römische Expedition spielt sich ganz ähnlich wie die Nomadenvölker in Total War - Attila. Das bedeutet, dass wir keine Städte und Provinzen verwalten. Stattdessen bauen wir unsere Militärlager aus, um etwa Nahrung und Geld zu generieren. Einen Vorteil hat die Römische Expedition gegenüber den Nomadenvölkern aus dem Hauptspiel jedoch. Die Legionen können unabhängig von der Anzahl der restlichen Bewegungspunkte - außer nach einem Gewaltmarsch - ihr Lager errichten, was ja bekanntlich über Jahrhunderte hinweg eine der Spezialitäten römischer Heere war.
Die Balance stimmt: Ständig müssen wir die Nahrung, Geld und Integrität (Gehorsam einer Legion) im Auge behalten. Ein interessanter Zusatz sind in diesem Zusammenhang die historischen Ereignisse und Story-Entscheidungen. Während unserer Kampagne melden sich regelmäßig unsere Ehefrau Antonina, Kaiser Justinian sowie dessen Gemahlin Theodora zu Worte und wollen uns für ihre Zwecke einspannen.

Selbstredend haben alle gegenteilige Interessen, und jede Entscheidung hat für uns sowohl negative als auch positive Auswirkungen. Das ist klasse gemacht, zumal sich die Entwickler historische Figuren und Ereignisse zum Vorbild genommen haben und das zeitlebens schwierige Verhältnis zwischen Justinian und seinem erfolgreichen General Belisar überzeugend auf den Bildschirm bringen.

Allerdings hätte das Ganze noch etwas besser umgesetzt werden können. So setzt uns Justinian irgendwann Belisars historischen Rivalen General Narses vor die Nase. Es fehlen aber Nachfolgemissionen, in denen diese Rivalität eine Rolle spielt. Zudem müssten die negativen Folgen teilweise mehr ins Gewicht fallen. Wenn wir etwa Theodoras Wünschen nicht entsprechen und es dafür 50 Runden lediglich einen Malus von minus 10 auf die Beziehungen unserer Expedition zu Ostrom gibt, interessiert uns das kaum, da wir aufgrund der gemeinsamen Kriege und Gegner ein hervorragendes Verhältnis und einen positiven Beziehungswert im dreistelligen Bereich haben.

Weiter geht's auf Seite 2 unserer Review zu Total War - Attila: Der letzte Römer
In der Zange: Die „barbarischen“ Truppen werden gleich von hinten von unserer Kavallerie attackiert.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 30. Juni 2015 - 14:07 #

Viel Spaß beim Lesen!

Endamon 15 Kenner - 3893 - 30. Juni 2015 - 15:35 #

Klingt doch interessant. Danke für den zeitnahen Test!

TValok 13 Koop-Gamer - 1749 - 30. Juni 2015 - 15:37 #

Kampf um Rom - toller Film!
Der DLC klingt interresant. Bei Rome2 fand ich die DLCs letztlich auch besser als das Hauptspiel ... mal schauen :)

Sp00kyFox (unregistriert) 30. Juni 2015 - 16:17 #

hab jetzt schon länger keinen total war teil mehr gespielt. was macht denn attila genau besser als das hauptspiel?

TValok 13 Koop-Gamer - 1749 - 1. Juli 2015 - 1:59 #

Eigentlich sollte man sich Attila wie eine gepatchte Version von RTW2 vorstellen. Das Spiel ist deutlich runder - teilt aber alle wesentlichen Schwächen.

Philley (unregistriert) 30. Juni 2015 - 15:52 #

Ich hab schon seit einer Weile das Gefühl, als sei Attila das geworden, was alle von Rome 2 erhofft hatten. Eigentlich schade, dass ich seit Rome 2 regelrecht schlechte Laune bekomme, wenn ich nur daran denke. Mein Hunger auf die Spiele von CA ist vorerst nachhaltig gestillt.
Mal sehen, was Warhammer bringt.

Trotzdem danke für den Test. Den wollte ich dann doch gern lesen. ^^

Calmon 14 Komm-Experte - P - 2383 - 30. Juni 2015 - 16:51 #

"KI zeigt wieder mehr Aussetzer"

Bevor das nicht besser wird, rühr ich kein Total War Spiel mehr an.

Ich bin ziemlich anspruchvoll, für mich muss ein "Strategiespiel" auf hohem Level auch etwas bieten. Und Rome tut das einfach nicht ausreichend genug.

Shogun 2 war das einzige was mir in dieser Hinsicht etwas geboten hat, da gab es die selben/ähnliche Aussetzer aber das globale Spielsystem hat das auf hohem Level eben kompensiert. Wenn man auf diverse Abuse verzichtet hat, hatte man richtig Spass!

Palladium 11 Forenversteher - 687 - 30. Juni 2015 - 20:54 #

Herr Petersen, danke für diesen erstklassigen Test. Nicht nur vom Inhalt, sondern auch von der Schreibqualität her ein echter Gewinn!

Hartmann (unregistriert) 1. Juli 2015 - 14:52 #

Jo, der Test ist gut geschrieben!

Aladan82 08 Versteher - 190 - 14. August 2016 - 19:35 #

Tolles Spiel