Unter Wert verkauft?

Unter Wert verkauft? Report

Deutsche Spiele im globalen Wettbewerb

Benjamin Braun / 3. Oktober 2017 - 20:09 — vor 6 Jahren aktualisiert

Teaser

Spiele deutscher Entwicklerstudios kommen in hiesigen Gefilden oft besser an als international. Woran liegt das? Sind die Titel wirklich schlechter oder vergibt die einheimische Presse gar in patriotischer Manier Bonuspunkte?
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Sie sitzen in Kanada, den USA, Japan, Frankreich oder in Großbritannien: Große Spielestudios wie EA Canada (FIFA), Eidos Montréal (Deus Ex - Mankind Divided), id Software (Doom), Bungie (Destiny 2), Infinity Ward (Call of Duty), Rare (Sea of Thieves) oder auch Ubisoft Paris (Ghost Recon - Wildlands) dürften vielen Gamern ein Begriff sein. Und das sind nur ein paar der großen Namen, daneben gibt es allerorts unzählige kleinerer, oft unabhängiger Entwickler-Studios. Bei den ganzen Computer- und Videospiel-Produkten aus dem Ausland, die Jahr für Jahr auch in den hiesigen Händlerregalen landen, könnte man manchmal glatt vergessen, dass es auch in Deutschland eine ganze Reihe von Studios gibt, die hochwertige Spiele produzieren.

Die Rollenspiele des Essener Entwicklers Piranha Bytes wie das im Oktober 2017 erscheinende Elex stehen bei deutschen Spielern hoch oben auf der Most-Wanted-Liste. Deck13 konnte mit Spielen wie Lords of the Fallen oder jüngst  auch international The Surge (zum Test, Note 8.0) einige Aufmerksamkeit erlangen. Und schon vor vielen Jahren gab es deutsche Spielestudios wie Factor 5, die mit Titeln wie Turrican oder Star Wars - Rogue Squadron weit über die deutsche Sprachgrenze hinaus erfolgreich waren.

Die deutschen Produktionen finden in der internationalen Bewertung jedoch oft nicht ganz so großen Anklang, wie das in der deutschsprachigen Medienlandschaft, aber auch unter den Spielern der Fall ist. Bewerten internationale Magazine Spiele aus deutscher Produktion vielleicht zu niedrig? Und falls ja, weshalb werden deutsche Spiele international unter Wert verkauft? Ist es vielleicht ganz anders und hiesige Games schneiden bei hiesigen Magazinen zu gut ab? Oder aber ist die Ursache für das, allgemein betrachtet, internationale Wertungsgefälle wesentlich komplexer? In diesem Report möchten wir anhand einiger aktueller und älterer Beispiele diesen und weiteren Fragen auf den Grund gehen.
 

Eine Frage des Publishers?

Spec Ops - The Line von Yager erhielt weltweit gute Wertungen.
Bei der Frage nach einem möglichen Wertungsgefälle kommen wir um einen Vergleich zwischen den von deutschen und internationalen Spielemagazinen vergebenen Wertungen nicht herum. Da es den Rahmen dieses Reports sprengen würde, dutzende Vergleiche anzuführen, beschränken wir uns auf einige Beispiele, die allerdings repräsentativ für das Gesamtbild sind. Beginnen möchten wir mit dem 2012 für PC, PS3 und Xbox 360 veröffentlichten Spec Ops - The Line des Berliner Studios Yager Development. Das erhielt im internationalen Wertungsvergleich (nachzulesen bei Metacritic) durchschnittlich 76 (PC, Xbox 360) beziehungsweise 77 Prozentpunkte (PS3).

Besonders gut im Wertungsschnitt liegt der 1998 veröffentlichte Titel Rogue Squadron von Factor 5, die den Star Wars-Titel im Zusammenspiel mit LucasArts entwickelten. 85 von 100 Punkten beträgt der Metascore für die N64-Fassung, die vom deutschen Durchschnittswert von 80 recht deutlich unterschritten wird – noch deutlich niedriger fallen die deutschen Wertungen der PC-Fassung im internationalen Vergleich aus. Während man den Internationalen also in diesem Fall theoretisch Wertungen abhängig von der Größe des Publishers unterstellen könnte, kann man das von der deutschen nicht sagen.

Die Wertungen der meisten deutschsprachigen Magazine liegen tatsächlich leicht über dem internationalen Durchschnitt, plattformübergreifend im Schnitt mit 80 von 100 Punkten (was ins 100er-System übertragen indes auch für die Wertung auf GamersGlobal zutrifft) aber letztlich nur unwesentlich darüber. In diesem Fall kann man die These „deutsche Spiele von deutschen Magazinen deutlich besser bewertet“ klar verneinen. Allerdings stand im Falle von Spec Ops - The Line mit TakeTwo Interactive ein großer internationaler Publisher hinter dem Projekt, bei Rogue Squadron mit Nintendo beziehungsweise LucasArts ebenfalls. Ein Zufall oder vielleicht der Grund dafür, dass in diesem Fall kein großes Wertungsgefälle zu erkennen ist?
 
Rome 2 - Total War schnitt in Deutschland besser ab, was die Strategie-Affinität der Deutschen unterstreicht.
Ein anderes Beispiel, das diese These widerlegt: Das von Ubisoft gepublishte Strategiespiel Anno 2205 des in Düsseldorf und Mainz ansässigen Studios Blue Byte. Während die deutschen Magazine in der durchschnittlichen Bewertung bei etwa 84 von 100 Punkten landen, liegt der internationale Durchschnitt mit 72 von 100 mehr als 10 Punkte darunter. Dass die deutschen Magazine hier durchschnittlich deutlich höher bewerten, könnte man auch dem Genre zuschreiben – schließlich zählen (Aufbau-)Strategiespiele seit jeher auch zu den Steckenpferden der Deutschen. Jan Theysen, Studiochef von King Art Games, hat eine ähnliche Vermutung: „Ich glaube es liegt daran, dass deutsche Entwickler und deutsche Journalisten im gleichen Umfeld aufgewachsen sind. Sie mögen vielleicht bestimmte Genres lieber als der internationale Durchschnitt oder legen mehr Wert auf den einen Aspekt und weniger auf den anderen im Vergleich zu ihren internationalen Kollegen. Anders gesagt: "Typisch deutsche" Spiele "passen" im Durchschnitt vielleicht besser zum Geschmack deutscher Journalisten.“
 

Genre-Affinität mit Wirkung

Um die These zu untermauern, dass die höhere Durchschnittswertung in Deutschland mit den Vorlieben deutscher Spieler und auch der Spieletester zusammenhängt, liefert eine internationale Größe der Strategie-Genres. Rome 2 - Total War etwa landete international nur bei einer Durchschnittswertung von 76 von 100. In Deutschland liegt der Schnitt mit knapp 83 von 100 deutlich höher. Blizzards RTS Starcraft 2: Legacy of the Void könnte man theoretisch als Gegenbeleg anführen. Dass die deutschen Spielemagazine mit einem Schnitt von 87 von 100 einen Punkt unter dem Metascore liegen, ist in Anbetracht des allgemein sehr hohen Wertungsniveaus keineswegs ungewöhnlich.

Noch ein Beispiel: Das von EA gepublishte Battleforge. Das Echtzeit-Strategiespiel des ehemaligen deutschen Studios Phenomic aus Ingelheim (Spellforce-Reihe) hatte zwar keinen Erfolg am Markt, schnitt mit einer durchschnittlichen internationalen Bewertung von 75 von 100 Punkten jedoch relativ gut ab. Auffälliger als bei Spec Ops - The Line, wenn auch weniger gravierend als bei Anno 2205, fällt die mit durchschnittlich circa 9 Punkten höheren Wertung der deutschsprachigen Magazine im Vergleich zum internationalen Durchschnitt aus. Bewerten also gar nicht die internationalen Magazine Spiele aus deutscher Produktion allgemein zu niedrig oder einfach niedriger oder neigen deutsche Spielemagazine umgekehrt dazu, die Spiele heimischer Studios tendenziell besser zu bewerten?

Diese Frage zu klären, liegt nicht in der Intention dieses Reports. Festzustellen ist, dass gerade UK-Magazine bei Spielen deutscher Entwicklerstudios zu teils besonders niedrigen Wertungen neigen, ein Wertungsverhalten, das wir grundsätzlich weder bei nordamerikanischen oder sonstigen nicht-deutschsprachigen europäischen Magazinen beobachten können. Dennoch gibt es verschiedene Beispiele, die nahelegen, dass ein Punkt bei den unterschiedlichen hohen Durchschnittswertungen aus dem deutschsprachigen Raum und den übrigen Ländern eine besondere Bedeutung zukommt: Die Qualität der Lokalisation.
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Kam in Deutschland besser an als international: Anno 2205.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 468470 - 3. Oktober 2017 - 20:09 #

Viel Spaß beim Lesen!

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28771 - 3. Oktober 2017 - 21:18 #

Danke für den Report! Aber der Wertungschnitt der deutschen Presse für Spec Ops fehlt irgendwie, oder? Da wird nix verglichen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Wertungsunterschiede zum Teil anders bewertet werden. Bei Battleforge sind neun Punkte ein deutlicher Unterschied, bei Risen bestehen "nur gut 9 Punkte" unterschied. Sind 9 Punkte jetzt viel oder wenig? Sorry, so richtig zufrieden stellt mich der Artikel nicht. Zahlenwertungen sind mit das streitbarste Thema der Gamespresse und hier wird mMn viel zu sehr auf den Aussagegehalt einer nackten Zahl wertgelegt und die Gründe für Bewertungen stehen zu wenig im Fokus.
Aber egal, Zahlen zu vergleichen find ich eigentlich immer spannend, aber da hätte es mir eine gegenüberstellende Tabelle mit mehr Besipielen dann auch getan.
Der Report war bestimmt ne Menge Arbeit, sorry, dass ich ihn nicht mehr wertschätzen kann.

Maddino 18 Doppel-Voter - 10766 - 4. Oktober 2017 - 16:07 #

Dein Punkt mit den Zahlen, bzw. deren unterschiedlicher Bewertung, ist mir auch etwas aufgestoßen.

Janosch 27 Spiele-Experte - - 86736 - 6. Oktober 2017 - 21:07 #

Zumal die Wertungsunterschiede nicht kohärent eingeordnet werden, an einer Stelle wird sinngemäß gesagt, dass in der deutschen Presse Gothic auf Grund der deutschen Vorlieben besser als im internationalen Vergleich abgeschnitten hat. Dann wird bei Thimbleweed Park argumentiert, dass die deutsche Wertung schlechter als im internationalen Vergleich ausgefallen sei, da die Deutschen es auf Grund ihrer Adventure-Vorliebe kritischer bewertet hätten. Schade, der Artikel kann mit diesen ihm eigenen Logiklöchern nicht überzeugen...

_XoXo_ (unregistriert) 3. Oktober 2017 - 20:46 #

Sehr guter Artikel. Danke

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 3. Oktober 2017 - 20:54 #

Schöner Artikel.

Moriarty1779 19 Megatalent - - 17129 - 3. Oktober 2017 - 20:58 #

Schöner Artikel, Benjamin!

Scando 24 Trolljäger - 54816 - 3. Oktober 2017 - 21:13 #

Interessanter Artikel. Vielen Dank.

Doktorjoe 19 Megatalent - P - 16909 - 3. Oktober 2017 - 21:15 #

Sehr schön, damit hört diese Phantomdebatte zwar vermutlich doch nicht auf, aber dafür kann man jetzt auf diesen Artikel als Quelle verweisen.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 4. Oktober 2017 - 13:36 #

Ähm, Phantomdebatte? Dieser Artikel sagt letztlich gar nichts aus, da man 1000 andere Beispiele bringen könnte, wo es wieder ganz anders ist. vor allem bezeichnend, dass der Artikel nur alte Piranha Bytes Spiele nimmt, wo sie noch recht modern mit dabei waren. Hat aber irgendwer in Deutschland einem Risen 3 für PC unter 80 Prozent gegeben? GG war mit 8.0 doch schon am unteren Ende der deutschen Wertungen. Der Metacritic liegt jedoch bei 65, der Userscore ist noch niedriger. Das Spiel wurde in der internationalen Presse teilweise zerrissen. Undzwar wegen Dingen wie Animationen, Kampfsystem und ähnlichem.

EvilNobody 15 Kenner - 3141 - 4. Oktober 2017 - 17:45 #

Das habe ich mich auch gefragt. Warum hat man nicht modernere Beispiele gewählt? Weil man dann die These nicht unterstützen kann, die man dem Leser aufdrücken will? Gerade Risen 3 (und teilweise auch schon 2) ist ein perfektes Beispiel.
Ich find´s zwar schön, dass es immer mal wieder Reports gibt, aber der hier war leider viel zu oberflächlich und hat absolut NULL neue Erkenntnisse gebracht.

euph 30 Pro-Gamer - P - 129884 - 4. Oktober 2017 - 17:53 #

Der Artikel mag vielleicht nicht der beste sein, aber ich würde jetzt hier nicht unterstellen, dass dem Leser eine These aufgedrückt werden soll.

misc 18 Doppel-Voter - 11077 - 3. Oktober 2017 - 21:25 #

Also ich finde den Report seltsam. Im Anreißertext heißt es noch: "Sind die Titel wirklich schlechter oder vergibt die einheimische Presse gar in patriotischer Manier Bonuspunkte?".

Ein paar Abschnitte weiter wird die Frage nochmal aufgegriffen mit: "Bewerten also gar nicht die internationalen Magazine Spiele aus deutscher Produktion allgemein zu niedrig oder einfach niedriger oder neigen deutsche Spielemagazine umgekehrt dazu, die Spiele heimischer Studios tendenziell besser zu bewerten?"

Dann wird aber umgehend erklärt: "Diese Frage zu klären, liegt nicht in der Intention dieses Reports."

?

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421383 - 3. Oktober 2017 - 21:25 #

Danke für den Report.
Ich bin nicht gänzlich unzufrieden, wenn ich mir persönlich auch mal die Sichtweise der ausländischen Presse oder Publisher, gerne im O-Ton oder als Zitat gewünscht hätte.
Das Metacritic-Zahlen als Vergleichsbasis zum Einsatz kamen, hat mich etwas erstaunt, da ich mich zu erinnern meine, dass die bei GG sehr kritisch gesehen werden.
Anonsten kann ich mich dem Schlusssatz von Tasmanius anschließen, hätte ich nicht besser sagen können.

contraspirit 11 Forenversteher - 741 - 3. Oktober 2017 - 21:33 #

Hm, ich hätte mir schon gewünscht, dass man stärker den Gründen für die Differenzen nachgegangen wäre, gerne auch mit Vergleich Frankreich und UK und deren Rezeption einheimischer Spieleproduktionen. Grundsätzlich aber ein sehr interessantes Thema, das eine Vertiefung verdient. Vielleicht auch mal ein Zwiegespräch mit einem US-Spieleredakteur.
Nebenbei, ich möchte jetzt schon Wetten darauf abschließen, dass Elex im internationalen Wertungsdurchschnitt wieder dramatisch unter dem deutschen liegen wird.

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 3. Oktober 2017 - 21:41 #

Die Gamestar hat mit einer 85 vorgelegt.

Ganz ehrlich finde ich es aber merkwürdig, dass die Gamestar und Devplay zusammenarbeiten und man das zeitexklusiv vorab bei GS Plus lesen sehen kann.

Devplay heißt v.a. Die Piranhas, Deck 13, King Art aber auch Blackforest Games. Neutral kann die GS an die Tests jedenfalls nicht mehr rangehen. Sehr bedauerlich. Das ist für meinen Geschmack zu viel Verknüpfung.

Devplay ist davon angesehen imho super.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 4. Oktober 2017 - 6:30 #

PB und Gamestar haben eine eine gemeinsame Geschichte 1997.. Hat nichts mit Devplay zu tun, die wollten einfach nen guten Deal für ihr Jubiläum.

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 4. Oktober 2017 - 9:43 #

Das ist klar, es gab damals weder devplay noch gs plus.

Aber heute traue ich der GS aus den genannten Gründen was diverse deutsche Entwickler betrifft keinen guten Journalismus zu. Die Nähe scheint mir da einfach zu groß. Und es ist menschlich, dass man die Leistung von Menschen die man kennt und schätzt und mit denen man noch dazu gewisse Deals laufen hat grundsätzlich positiver beurteilt. Oder aber strenger, damit jeder denkt Noah sind die objektiv. In beiden Fälle wird das eigentliche (und sowieso subjektive) Ergebnis verfälscht.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 74930 - 4. Oktober 2017 - 15:00 #

Hast du den Test der Gamestar gelesen? Da wird auch viel an Elex kritisiert, es ist kein Jubelartikel.

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 4. Oktober 2017 - 15:30 #

Urlaubsbedingt noch nicht. Am Ende zählt allerdings auch nur was drunter steht ;)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 74930 - 4. Oktober 2017 - 15:31 #

Für mich nicht.

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 4. Oktober 2017 - 15:42 #

Für die Mehrheit, Metacritic, die Verkaufszahlen und die Publisher aber schon ;)

PS: Für mich auch nicht.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 4. Oktober 2017 - 19:28 #

Die Mehrheit, Metacritic und die Publisher sind aber nicht ausschlaggebend in dieser Diskussion, die ja unterstellt, dass Kritik nicht im notwendigen Rahmen angebracht würde. Der Elex-Test begründet für meine Verhältnisse ziemlich gut, warum die Wertung trotz Schwächen hoch ist und es ist für mich nachvollziehbar, warum jemand, der von den Spielen nichts erwartet, weil er die Vorgeschichte nicht kennt, die Qualitäten des Spiels in der mittelprächtigen Technik übersieht.

Zumal gerade der Mainstream der USA, die für den westlichen Markt immer noch prägend sind, oft nach dem Motto "Style over Substance" urteilen. Klar, machen viele Deutsche auch, dennoch hab ich allgemein das Gefühl, dass hier Titel, die weniger auf Action-Krachbumm setzten und dafür andere Werte haben, auch außerhalb der Presse-Büros erfolgreicher sind.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 6. Oktober 2017 - 15:22 #

Nur müssen Text und Wertung schon zusammenpassen.
Und "Style over Substance"-Wertungen gibt es überall, genauso wie "Große Namen", "Hypethemen" und ähnliches, wo dann immer "überraschend" gute Wertungen rauskommen.

Eigentlich unterstreichst du mit deiner Aussage dadurch letztlich sogar, dass deutsche Spiele von deutschen Testern einen Bonus erhalten, eben auch, weil sie speziell das deutsche Publikum und Fans ansprechen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 6. Oktober 2017 - 19:03 #

Natürlich gibt es das überall, aber eben in unterschiedlichen Ausprägungen und Tendenzen.

Bei der Bonus-Diskussion schien es mir hauptsächlich um den Grund des Bonus zu gehen: Ist es ein quasi bewusster Bonus, weil man die Entwickler kennt und mag, oder spielt eine Rolle, dass der "deutsche Geschmack" getroffen wird? Ich würde denen widersprechen, die behaupten, dass letzteres nicht der Fall ist.

LeserAbundAn (unregistriert) 3. Oktober 2017 - 21:42 #

Sehr guer Artikel!

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 3. Oktober 2017 - 22:14 #

Affinität zum Strategiegenre heißt im Falle von sowas wie Rome 2 eigentlich Blindheit. Großes Spiel, große Marke, muss gut sein. In 3MA (die sind ja auch strategie-affin) wurde das (Release-Version) zerrissen. Gerade den Amis würde ich eine Strategie-Affinität auch nicht absprechen wollen, das ist nicht nur wegen der ganzen Wargames eine sehr große Nische.

Das geniale Battle Brothers kriegt bei PC Gamer eine 84 (!). Bei Gamestar nur eine 78. Der 4Players-Test mit 65 ist ein Witz. Wer das Spiel mal ein bisschen gespielt hat und den Test liest, weiß warum (Sachen die da stehen, stimmen de facto nicht, wurde viel zu kurz gespielt). Metacritic bei 80 (dank der beiden niedrigen deutschen Wertungen ;-) ).

Funatic 20 Gold-Gamer - - 24628 - 3. Oktober 2017 - 22:15 #

Ich fühl mich bei GG wirklich sehr gut aufgehoben und ich mag auch die Arbeit von Benjamin aber sorry dieser "Report" war echt Banane!

Erkentniss Nr. 1: "Typisch deutsche" Spiele "passen" im Durchschnitt vielleicht besser zum Geschmack deutscher Journalisten.“
Ach!? Ist das so?! ÜBERRASCHUNG: Wer hätte das Gedacht!?

Erkentniss Nr. 2. Sind Spiele gut Lokalisiert kommen sie im Ausland besser an! Wooohoooo!!! Noch so eine unglaubliche Erkentniss! Aber hey ich wage es noch einen draufzusetzen: Ausländische Titel die gut lokalisiert sind kommen auch bei uns besser an! Heftig oder?!

Erkentniss Nr. 3. Die Herkunft entscheidet nicht! Applaus, Applaus! Genausowenig wie bei Autos, Fernsehern, Handys etc. Dank so verrückten Dingen wie dem Internet kann heute jeder vergleichen und es setzt sich, fast, immer das Produkt durch das die beste Qualität/Preisleistung bietet. Auch dafür brauch ich keine drei Seiten "Report".
Sorry wenn das jetzt ein bissel giftig klingt aber ich ärger mich grad über 10 verschwendete Minuten meines Lebens die mir kein Mensch zurückgibt.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 3. Oktober 2017 - 22:40 #

Ich weiß ja nicht was Du erwartet hast, aber ich hatte nichts anderes erwartet. Manche Dinge sind nun einmal schicht einfach.
Die Frage "Was zum Teufel ist eigentlich mit britischen Spieletestern los", wäre sicherlich interessanter und nicht so einfach zu beantworten.

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 4. Oktober 2017 - 1:41 #

Dem schließe ich mich an.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26587 - 4. Oktober 2017 - 10:27 #

Ganz so einfach solltest Du es Dir nicht machen, denn der Vorwurf, Deutsche Produkte hätten bei Deutschen Testern irgendeinen Bonus, wird immer wieder erhoben. Wenn die Englische Lokalisation mies ist, kriegen wir das doch meist gar nicht mit.

Hier stimme ich aber mit einem Kommentar weiter oben überein, dass eine kurze Tabelle die Information (Titel, Wertung GER, Wertung INT, Qualität der Lokalisation, Genre/Besonderes) übersichtlicher transportieren könnte.

Dass der aufgeworfenen Frage, warum die Briten besonders zurückhaltend werten, nicht nachgegangen wird, ist irgendwie schlecht. Da hätte die Frage nicht gestellt werden müssen.

vicbrother (unregistriert) 4. Oktober 2017 - 14:22 #

Für die Briten sind wir Krauts. ;)

Das deutsche Entwickler ein Bonus erhalten ist doch jetzt nichts unbekanntes: Der persönliche Kontakt ist intensiver und man profitiert voneinander (wie die GS von DevPlay, die Entwickler von der intensiven PR).

Zille 21 AAA-Gamer - - 26478 - 6. Oktober 2017 - 14:50 #

Das sehe ich ähnlich, auch wenn ich das nicht so formulieren würde. Der Artikel liest sich ein wenig so, als hätte auch der Autor diese Einstellung, musste aber trotzdem drüber schreiben. Ich weiß auch nicht, ob man das besser hätte machen können. Mehr Beispiele tabellarisch und weniger Text vielleicht.

Ich bin aber auch nicht böse drum. Es war relativ klar, dass das Thema neben einen großen Aufmacher für wenig Substanz stehen würde.

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 3. Oktober 2017 - 22:24 #

Sehr interessanter Artikel. Danke

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25055 - 3. Oktober 2017 - 22:27 #

Schöner Report! Vielen Dank dafür. :)

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 3. Oktober 2017 - 22:32 #

Vielen Dank für den Report!

Jadiger 16 Übertalent - 5509 - 3. Oktober 2017 - 22:39 #

Gerade die Gamestar bewertet Deutsche Spiele doch wesentlich besser auch bei vielen andern sieht man das.

"Was man als „Deutschland-Bonus“ abtun könnte, ist jedoch keiner, sondern eher auf die persönlichen Vorlieben der deutschen Spieler und Spieletester zurückzuführen"

Das ist Falsch den die Deutschen Spieler sind Multikulti und einen Einheitsgeschmack gibt es garantiert nicht. Bei den Deutschen Testern scheint aber ein Einheitsgeschmack vorhanden zu sein.
Warum das so ist ist sogar logisch und einfach weil Magazine wie die Gamestar sehr viel mit den Entwickler, Publisher zu tun haben. Die kennen sich Persönlich machen Marketing deals und so weiter.
Und klar das die Internationale Presse bei Gothic 3 die Wertung gedrückt hat wegen der Bugs. Genau an dem Beispiel sieht man wie weit die Partnerschaft geht, das Spiel war im release zustand völlig verbugt. Trotzdem gab man dem Spiel glaub 86 waren es damals einen völlig verbuggten Spiel.
Wie kann den sowas passieren? Hat der Tester Tomaten auf den Augen oder meinte er die Bugs gehören dazu? Wie will man den sowas rechtfertigen, Bugs sind Garantiert keine Geschmacks frage.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 3. Oktober 2017 - 22:52 #

Falls Du den Artikel auf Gamestar dazu verpasst hast, da wird Einiges klarer: http://www.gamestar.de/artikel/20-jahre-gamestar-worst-of-unsere-schlimmsten-fails,3318461.html
Menschen treffen Entscheidungen und machen Fehler, damit muss man leben und daraus lernen. Mit scheint es so zu sein, dass das in diesem Fall geklappt hat.

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 3. Oktober 2017 - 23:04 #

Der ganze Hickhack im Rahmen des Tests macht es ehrlich gesagt nicht klarer sondern noch unverständlicher, warum man für die verbuggte Version (!) die 85 gezückt hat. Unter anderen Umständen wäre das eher in der Kategorie Gurke des Monats gelandet.

Letztlich wurde es ja aber doch ein gutes (unterhaltsames) Spiel, insofern ist die 85 oder was auch immer tatsächlich nicht völlig falsch wie sie zurecht sagen.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 3. Oktober 2017 - 23:20 #

"Der ganze Hickhack im Rahmen des Tests macht es ehrlich gesagt nicht klarer sondern noch unverständlicher, warum man für die verbuggte Version (!) die 85 gezückt hat."
Absolut richtig, aber das sagen sie ja nun auch selbst. Und ich finde das schon wichtig, dass sie zu ihren Fehlern stehen. Mehr wollte ich nicht ausdrücken ;)

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 3. Oktober 2017 - 23:29 #

Ach soooo, weil klarer wird mir nämlich nix :D Dass man es als Fehler sieht, gut. Ist auch zu offensichtlich, um es nicht zu tun ;)

Aber die Frage bleibt: Warum zückte man überhaupt die 85. Die Begründung "die spätere Version war noch schlimmer" finde ich etwas dünn.

Letztlich wollte man (sieht man ja auf Seite 2) den Test ins Heft drücken und hat sich die Wertung (das ist jetzt meine Meinung) mehr oder minder ausgedacht. Die Frage ist dann, warum hat man sich die 85 ausgedacht ;)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 4. Oktober 2017 - 8:11 #

Ich meine Christian Schmidt hatte sich einmal sinngemäß so geäußert: Technisch waren schon die Vorgänger katastrophal und wurde dann auch in Gothic 3 mit Blick auf die Zielgruppe als weniger wichtig erachtet.
PS: Auf ein Bier Folge 14

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 5. Oktober 2017 - 8:37 #

Also kein "objektiver" sondern ein Zielgruppentest, das ist durchaus nachvollziehbar. War ja dann auch Spiel des Jahres. Folge 14 habe ich irgendwie verpasst, vielen Dank! Download läuft.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 5. Oktober 2017 - 19:50 #

Ein Zielgruppentest ist mir z.T. sogar auch lieber, wenn er nicht zu subjektiv ist. Ich kann auch nicht mit jedem Titel etwas anfangen, nur weil er >= 85% ist ;)

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 6. Oktober 2017 - 21:38 #

Das geht mir auch so. Nur müsste man dann konsequenterweise auch die Bewertung (also das "Zahlenergebnis) anpassen, oder eben die Note abschaffen!

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 6. Oktober 2017 - 21:40 #

Habe mir die Folge jetzt (nochmal???) angehört. War sehr spannend und hörenswert. Und im Ergebnis vermutlich sogar irgendwo die richtige Bewertung und gar keine Fehlwertung.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. Oktober 2017 - 0:41 #

Darüber lässt sich trefflich streiten.
Die Zahl ist am Ende nie die Richtig. Dem Einem ist sie zu hoch, dem Anderem zu niedrig, für manche genau richtig und die Redaktion möchte sie eigentlich nur im Wertungsschema richtig platziert haben.
In den Testberichten wurden die Bugs erwähnt, aber am Ende lesen anscheinend alle nur die Zahl am Ende und erinnern sich nur daran.

Ich hätte als GS - Redakteur wahrscheinlich die 75% Sicherheitswertung samt der Phrase "Gothic - Fans dürfen 10% dazu rechen" vergeben... Das wäre natürlich auch falsch gewesen.

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 7. Oktober 2017 - 11:55 #

Da Gothic 3 aber dann zum Spiel des Jahres gewählt wurde, ist eine hohe Wertung (85) dann aber doch repräsentativ.

Außerdem sind auch Kritikpunkte oder auch Lob dann eigentlich nie richtig oder falsch. Stichworte wären zB Comicgrafik, Schwierigkeitsgrades, JRPG Kämpfe.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. Oktober 2017 - 15:42 #

Repräsentativ ist da schon schwierig. Dafür müssten wir schon Einblicke in die Zahlen haben. Ich habe mir ein paar andere deutsche Jahreslisten angesehen und da erscheint Gothic 3 höchsten als Enttäuschung des Jahres. Die nächste Frage wäre, ob der Test damals die Gamestar - Gemeinschaft verändert hat oder ob bei der Wahl ein Fanblock besonders aktiv war.

Die Frage ob eine Kritik falsch oder richtig sein kann, ist eine Frage der Erwartung und Haltung. Im oft beschworenen Produkttest der Stiftung Warentest, den ja bekanntlich keiner mehr haben möchte, kann man es schon fixieren. So und so viele Bugs und Abstürze pro Stunde.
Sobald es gen Kunstkritik geht, ist die Frage der Gewichtung der einzelnen Punkte und Stile die wesentlichere, wie Du schon anführtest.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 3. Oktober 2017 - 23:14 #

Und dennoch wurde es am Ende seitens der Gamestar - Gemeinschaft zum besten Spiel des Jahres 2006 gewählt.
Gothic 1 und 2 waren ganz nebenbei ebenfalls Produkte direkt aus der Bughölle und da war man sich ja in der Spielepresse ziemlich einig.

Weryx 19 Megatalent - 15436 - 4. Oktober 2017 - 0:39 #

Soso, ich hab die ungepatcht gespielt und der einzige Bug den ich hatte war das mir mein Spielstand flöten gegangen ist, danach wurd immer 2x gespeichert und alles war tuti.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 4. Oktober 2017 - 14:07 #

Ich habe sie ebenfalls alle alle ungepatcht durchgespielt, hatte etliche Bugs samt Plotstoppern und mochte sie trotzdem.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26587 - 4. Oktober 2017 - 10:30 #

Ein Jörg Langer sagte mal, dass man Spielspaß nicht in Zahlen ausdrücken kann. In meinen Augen spielte aber genau dies in die Gewichtung mit ein. Die Atmosphäre war so super, dass den Spielen einige Mängel verziehen wurden. Kommt bei einem selbst doch oft genug vor, dass Titel trotz mieser Steuerung und teilweise fiesen Bugs gespielt werden.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 4. Oktober 2017 - 10:36 #

Ich sage dazu nur Bloodlines.

Extrapanzer 17 Shapeshifter - P - 7447 - 4. Oktober 2017 - 3:16 #

Es gibt aber auch Klagen von Entwicklern, dass die Gamestar manche Titel von deutschen Entwicklern totschweigt, so dass jede Aussicht auf einen wenigstens mäßigen Erfolg im Keim erstickt wird. Auch irgendwie traurig, wenn man sieht, wie wenig Tests es oft ins Heft schaffen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 4. Oktober 2017 - 7:52 #

"Das ist Falsch den die Deutschen Spieler sind Multikulti und einen Einheitsgeschmack gibt es garantiert nicht."
Dir dürfte selbst auffallen, dass das keine hinreichende Begründung ist, wenn du mal drüber nachdenkst. Entgegen vieler Behauptungen gibt es auch in Zeiten der Globalisierung noch kulturelle Präferenzen und Tendenzen, die für einzelne Länder gelten, daran ändern multikulturelle Anteile nichts.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45090 - 3. Oktober 2017 - 23:25 #

Mir war das zuviel Metascore-Analyse.

Bastro 17 Shapeshifter - 6336 - 3. Oktober 2017 - 23:46 #

Hmm naja, viele Zahlen bei Metacritic rausgeschrieben, kaum Recherche in die Tiefe, Report geht eigentlich anders. Und Shadow Tactics als finales Beispiel für gelungene (englische) Lokalisation... - nun ja, soviel der Worte sind da nicht, dazu immerhin eines der wenigen deutschen Spiele ohne deutsche Sprachausgabe, Englisch hier mit einem stark "asiatischen" Akzent (klar für die Atmo). Ja, auch für mich eines der besten Spiele des Jahres, aber die Lokalisation ist ok, sicher nicht herausragend.

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 4. Oktober 2017 - 0:02 #

Shadowtactics hat dennoch bei PC Gamer eine 92 abgesahnt. "one of the greatest stealth games of the last decade"

Bastro 17 Shapeshifter - 6336 - 4. Oktober 2017 - 9:20 #

Das meine ich ja, ST kommt überall sehr gut weg. ich glaube eben nur, dass es hier eben nicht unbedingt an einer überragenden Lokalisation liegt. Einfach tolles Gameplay und Setting.

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 4. Oktober 2017 - 9:38 #

Das kann sehr gut sein. Im Podcast wo der Autor war ging es auch weniger um die Lokalisation.

Würde also heißen so lange die Loka nicht mies ist, ist sie kein entscheidender Faktor. Habe ST selbst nicht gespielt aus Zeitgründen und weil ich nicht so gerne schleiche.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26587 - 4. Oktober 2017 - 10:32 #

Anders herum wird doch der Schuh draus, der im Artikel beschrieben wird:
Die gelungene Lokalisation hat das tolle Spiel nicht zerstört, weswegen es auch international die hohe Wertung eingefahren hat. Eine miese Lokalisation hätte trotz des eigentlich tollen Spiels zu einer deutlich schlechteren Note geführt.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 4. Oktober 2017 - 12:00 #

Wunderbare japanische Sprachausgabe ;-)

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56318 - 3. Oktober 2017 - 23:47 #

Ich denke es ist so:
Deutsche Produzenten haben naturgemäß frühen Kontakt zu deutschen Medien (und damit zu deutschen Spielern). Wenn dann ein Spiel wie Elex auf den Markt kommt, weiß die Presse und weiß der Leser genau, was da auf einen zurollt und man hat bereits Zeit gehabt, sich mit der einen oder anderen Schwäche zu arrangieren. Das führt dann tendenziell zu höheren/gnädigeren Wertungen und mehr einheimischen Verkäufen.

International werden Tester und Käufer spontaner mit einem deutschen Spiel konfrontiert - weil die Aufmerksamkeit im Vorfeld viel geringer war. Wenn dann "Kleinigkeiten" nicht passen, wird das härter bewertet als bei einem Spiel, das ich während der gesamten Entwicklungsphase begleitet habe.

Leute wie Chris Robert wissen das und machen, trotz allem Shitstorms auf dem Weg, von Anfang an internationale PR, damit es beim Start (2029 ?) eingentlich keine Überraschungen mehr geben kann. Und da sind wir beim zweiten, ganz wichtigen Punkt: PR-Budget! Vergleicht mal wieviel Geld prozentual (als Anteil der gesamten Entwicklungskosten) bei internationalen Produktionen in die PR fließt. Und wie viel es bei deutschen Studios ist. Ich kenne die Zahlen nicht, aber mein Tipp: International ist der Anteil deutlich höher.

rammmses 22 Motivator - P - 32569 - 4. Oktober 2017 - 6:17 #

Gerade im Hinblick auf die relative Unzugänglichkeit einiger deutscher Spiele, ist das ein Argument. Der Anteil PR wird ähnlich sein (50/50), aber die Budgets sind viel geringer. ;)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110361 - 4. Oktober 2017 - 0:56 #

Ich seh das ganz pragmatisch und auch im Vergleich zu deutschen Serien/Filmen gegenüber denen aus USA/Kanada: Letztere sind schlicht interessanter und besser gemacht. Drum ziehe ich diese auch vor. Ist halt so, wenn man David mit Goliath vergleicht.

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 4. Oktober 2017 - 1:34 #

Der Vergleich mit Serien hinkt: In Amerika floppen jedes Jahr Serien, die nach Pilot oder einer halben Staffel eingestellt werden. Die schaffen es dann oft nicht zu uns. Zu uns kommen nur die erfolgreichen. Dass die dann qualitativ hochwertig(er) sind, ist eigentlich logisch. Da macht es dann schlicht die Masse, in der ein paar Perlen fast zwangsläufig drin sind. Bei Spielen gibt es dieses Verhältnis zwischen Masse und Klasse aber nicht.

spooky74 16 Übertalent - P - 4067 - 4. Oktober 2017 - 4:56 #

Ganz kurz zu den US Serien:
Teilweise sind da Serien dabei, wo hier auch nur eine Staffel läuft, wo ich mich frage, warum wurde die abgesetzt?

Lacerator 16 Übertalent - 5302 - 4. Oktober 2017 - 6:27 #

Liegt vielleicht auch einfach an der schieren Masse, die da produziert wird. Man kann schließlich nicht jede Serie anschauen.

Sp00kyFox (unregistriert) 4. Oktober 2017 - 7:05 #

ungünstige sendetermine, schlechte PR usw. kennt man ja auch tollen spielen die dann aus verschiedenen gründen dennoch floppen.

jt8fw (unregistriert) 4. Oktober 2017 - 10:54 #

Weil das Produktions-, und Verkaufsland Nr. 1 die USA ist.
Und eine Serie die da floppt ist weg vom Fenster und wird auch nicht über internationale Verkäufe gerettet. Der meiste Kram sind ja immerhin Serien der großen oder weniger großen Networks und sollen ihnen Quote bringen.

Nur kommen manche Themen in den USA weniger gut an als in Deutschland (im vergleich kleiner Markt) oder auch im Rest der Welt.

Das prominenteste Beispiel dürfte Dark Angel sein, dass in den USA ein ziemlicher Flop war, im Rest der Welt aber super lief. Mag am Bild der USA gelegen haben, das dort gezeichnet wurde.

Das galt für lange Zeit auch für Filme. Es ändert sich allerdings aktuell, da insbesondere Asien (China) ein immer wichtigerer Markt wird.
Wenn du einen Film bringen kann, der im Rest der Welt absahnt und in den USA floppt, so ist das mitlerweile ok. Aber die Studios sind auch nicht so massiv an Quote und Co auf dem Heimatmarkt gebunden wie die Networks.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 4. Oktober 2017 - 4:45 #

Ich hätte auch gründlichere Vergleiche gerade im europäischen Raum interessant gefunden. Wie läuft's in Spanien, Italien, Frankreich?

Gibt es auf dem US Markt Spiele, die es nicht auf den internationalen Markt schaffen, aber national erfolgreich sind?

Gibt es sowas wie einen internationalen Mainstream, der lokale Produktionen (nicht nur deutsche) schnell etwas folkloristisch aussehen lässt?

Metascores hätte ich eher als zusätzliche Unterfütterung sehen wollen.

Dennoch danke für den interessanten Report. Ich fände es toll, wenn das Thema vertieft würde.

spooky74 16 Übertalent - P - 4067 - 4. Oktober 2017 - 4:55 #

Ich denke mal, dass war Teil 1 der Reportage und Teil 2 kommt dann noch ( etwas später ) ;)

euph 30 Pro-Gamer - P - 129884 - 4. Oktober 2017 - 5:49 #

An sich hat sich der Report ja ganz gut gelesen, aber so ganz zufrieden bin ich damit irgendwie trotzdem nicht. Die Thesen zum Schluss kann man so wohl schon nachvollziehen, aber insbesondere bei dem Abschnitt über Gothic 3 habe ich mich dann doch gewundert:

Was man als „Deutschland-Bonus“ abtun könnte, ist jedoch keiner, sondern eher auf die persönlichen Vorlieben der deutschen Spieler und Spieletester zurückzuführen, die im Falle von Gothic 3 viele Schwächen nicht so deutlich in die Wertung haben einfließen lassen als es international bei den Testern der Fall war – dort spielten insbesondere die Bugs eine erheblich größere Rolle in der Bewertung.

Schwächen und massive Bugs müssen bei einem Test eine große Rolle spielen und dass sie das bei Gotic 3 in der deutschen Presse damals oft nicht getan haben, lag bestimmt nicht nur an den persönlichen Vorlieben. Nicht umsonst hat die Gamestar das in ihrem aktuellen Jubiläumsheft als einer der größeren Fehler in der Geschichte der Gamestar bezeichnet.

Insgesamt hätte ich mir für den Report auch noch ein bisschen mehr gewünscht, als Vergleiche von Metacritik und deutschen Wertungen. EIn paar mehr O-Töne anderer Personen wären noch interessant gewesen.

rammmses 22 Motivator - P - 32569 - 4. Oktober 2017 - 6:00 #

Interessantes Thema, aber der Report ist mir zu dünn. Merascore ist keine gute Argumentationsgrundlage. In Deutschland reden wir da von hoher Professionalisierung, die historisch bei handwerklich guten Spielen zw 70 und 90 wertet, während es international viel mehr Reviews mit Blog-Charakter gibt, die rein subjektiv eine 4/10 drunter setzen. Metacritic schmeißt alles zusammen. Da müsste man schon mal im Detail gucken, weil in dem System verglichen wird, was nur bedingt vergleichbar ist.
Der Elefant im Raum (Piranha) wird auch unzureichend erklärt. Gerade zur Printzeit waren exklusive Stories wichtig und die sind national viel leichter zu bekommen (Kontakte, Entwicklerbesuche), also gibt es da immer ein gewisses Interesse, über diese Spiele zu schreiben und es ist nicht hilfreich nach monatelanger Berichterstattung dann eine 62 zu geben. Sicher spielt auch der persönliche Kontakt eine Rolle. Wenn mir jemand erklären kann, warum sein Spiel so ist, nehme ich Schwächen anders wahr. Also da müsste man eigentlich mehr ins Detail gehen und sich die Testberichte und deren Argumentation mal vergleichend anschauen, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.

euph 30 Pro-Gamer - P - 129884 - 4. Oktober 2017 - 6:04 #

Gute Punkte!

Titus-X 18 Doppel-Voter - 11227 - 4. Oktober 2017 - 9:58 #

Danke, interessante Betrachtung.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 4. Oktober 2017 - 6:36 #

Es hätte sich vielleicht gelohnt, lieber nur 1-3 Spiele herzunehmen und diese tiefer zu analysieren. So wirkt das ganze leider etwas dünn und ohne echte Ergebnisse. Vor allem der Vergleich deutscher Magazine mit vielen Blogs usw., die bei Metacritic gelistet werden, ist bisschen eigenartig. ;-)

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 4. Oktober 2017 - 7:26 #

Jo, sehe ich auch so. Alles auf sehr wackligen Füßen.

malkovic (unregistriert) 4. Oktober 2017 - 12:17 #

Zugestimmt. Leider ein ziemlich oberflächlicher "Report" ...

DBGH SKuLL 13 Koop-Gamer - 1684 - 4. Oktober 2017 - 7:25 #

Vielen Dank für den Report!

Schließe mich aber der Meinung anderer User an, dass er nicht aussagekräftig genug ist. Ferner komme ich zu anderen Schlussfolgerungen als Benjamin.

Stonecutter 22 Motivator - P - 31862 - 4. Oktober 2017 - 7:25 #

Ich frage mich, warum Lost Horizon für die Gamestar ein "Meistwerk klassischer Adventure-Kunst" ist, vielleicht würde ich so verstehen, warum deutsche Spiele unter Wert verkauft werden.

Wie auch immer, ich hab jetzt erst mal Lust auf Schaumgebäck zum Frühstück. ;)

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 74930 - 4. Oktober 2017 - 15:07 #

Ja, warum Lost Horizon als Adventure-Meisterwerk gesehen wird (und das ja nicht nur von der Gamestar), hab ich mich nach dem Spielen auch gefragt. Fand es ziemlich durchschnittlich bis auf die schönen Hintergründe.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40161 - 4. Oktober 2017 - 16:50 #

Also "Meisterwerk" hätte ich da auch nicht für als Wort genutzt, aber das Spiel war dennoch weit über Durchschnitt und hat mich hervorragend unterhalten und zum Lachen gebracht.

Maestro84 19 Megatalent - - 18339 - 4. Oktober 2017 - 8:51 #

Deutsche Spiele sind halt immer so deutsch, ich kann u.a. die Spiele von Piranha Bites nicht mehr spielen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36072 - 4. Oktober 2017 - 12:41 #

So geht es mir auch bei vielen deutschen Komödien. Die letzte, die mir gefallen hat, war Goodbye Lenin. Und das ist auch schon 15 Jahre her.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 4. Oktober 2017 - 12:59 #

Zur Ehrenrettung der deutschen Komödie: Es ist nun in meiner Wahrnehmung nicht so, daß die Komödien anderer Länder besser wären.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36072 - 4. Oktober 2017 - 13:20 #

Aus den USA gibt es auch viel Mist in dem Genre, das stimmt. Aber auch immer wieder positive Ausnahmen. Wobei mir selbst die uninspirierteste Woody-Allen-Komödie besser gefällt als was in Deutschland so über die Leinwand flimmert. "Musste" letztes Jahr Honig im Kopf sehen und im Vergleich zu Café Society hat er klar verloren, obwohl letzterer nicht gerade vor Einfallsreichtum überschäumt. Die französischen und britischen Komödien, die ich kenne, fand ich auch recht gelungen.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 4. Oktober 2017 - 18:57 #

Ich gebe zu um beide einen Bogen gemacht zu haben.
Ich nehme mal die oft gelobte Komödie "Ziemlich beste Freunde". Es ist eine billige Konzeptkomödie. Entweder lacht der Zuschauer über den Klischee - Schwarzen aus der Unterschicht oder über den nicht minder klischeebeladen, vergeistigen Elitebonzen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45090 - 4. Oktober 2017 - 23:39 #

Ich hatte eigentlich nie den Eindruck, dass mich "Ziemlich beste Freunde" dazu treiben wollte, über Klischee-Schwarze oder -Bonzen zu lachen. Da sind einfach zwei völlig verschiedene Welten aufeinander geprallt, was eben zu kuriosen Situationen geführt hat. Davon mal ab ist der Film deutlich mehr ist als nur eine Komödie.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 5. Oktober 2017 - 1:16 #

Kannst Du mir ein Hartz 4 - Klischee nennen, welches nicht auf die Figur Driss passt, nennen?
Und dann blicken wir mal in die Bonzenwelt und jene ist eine Welt der Kunst. Anstatt aber Kunst zu zeigen, bekommt man nur Parodien derselben zu sehen, damit man sich nicht mit ihr beschäftigen muss und besser einen schnellen Lacher produzieren kann.

Insgesamt ist es perfekt damit jede Gesellschaftsschicht (und gerade die Mittelschicht) über eine Andere lachen kann.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45090 - 5. Oktober 2017 - 1:43 #

Wie gesagt, die Lacher werden durch das Aufeinanderprallen der unterschiedlichen Welten Unterschicht / Oberschicht verursacht und nicht, weil es so lustig ist, dass der schwarze Unterschichtler in einer verdreckten Wohnung mit zig Familienmitgliedern lebt oder der weiße Oberschichtler so fein und gut erzogen ist.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 5. Oktober 2017 - 14:03 #

Wie gesagt, werden Zerrbilder dieser Schichten gezeigt, die weitgehend nur die Vorurteile des Zuschauers ansprechen sollen und daraus versuchen Lacher zu produzieren.

Ich denke allerdings nicht, das wir uns da einig werden können.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 5. Oktober 2017 - 16:37 #

Da habe ich den Film schon niveauvoller in Erinnerung. Aber die Interpretationsmöglichkeiten liegen natürlich im Auge des Betrachters.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. Oktober 2017 - 9:35 #

Und dann ist Humor auch noch sehr individuell. Als Norddeutscher geht man ja bekanntlich zum Lachen in den Keller.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45090 - 6. Oktober 2017 - 9:42 #

Wieso bringst Du das jetzt auf eine persönliche Ebene?

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. Oktober 2017 - 11:56 #

Ich bitte um Verzeihung. Ich dache, es wäre offensichtlich, daß ich mich auf mich selbst beziehe.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45090 - 6. Oktober 2017 - 13:16 #

Das ist offensichtlich. Darum ja die Frage: Warum gehst Du jetzt auf eine persönliche Ebene und tust geradewegs so, als würden wir Dir jeden Humor absprechen?

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 6. Oktober 2017 - 14:24 #

Ich bin irritiert. Ich sehe diese Bedeutungsebene schlicht nicht. Weder habt "Ihr" mir aus meiner Sicht jedweden Humor abgesprochen, noch hätte ich einen Grund so zu tun als ob.
Ich kann nur erklären, daß sich Deine Interpretation nicht mit meiner Intention vereinbaren läßt. Letztere war schlicht Zustimmung garniert mit einem lockeren Spruch.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45090 - 6. Oktober 2017 - 23:11 #

Okay, dann habe ich das missinterpretiert. Sorry :)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 7. Oktober 2017 - 0:42 #

Dann ist ja alles in Butter.

Maestro84 19 Megatalent - - 18339 - 4. Oktober 2017 - 13:04 #

Oh ihr Götter, deutsche Komödien, das Thema fange ich lieber nicht an, sonst verfalle ich in einen Postrausch. Komödien Marke Schweiger und Schweighöfer inkl. Filmförderung und dazu noch der wöchentliche Tatort, da bekomme ich seit jeher das Grausen und bin froh, dass es Netflix und Anime gibt. Am Sonntag hatte ich dazu mal in Maximilian reingesehen, aber die Schauspielleistung war ja unter aller Sau. Nicht nur deutsche Spiele haben das Problem, zu deutsch zu sein, auch deutsche Filme und Serien. Und ja, ich fasse unter "deutsch" mal den deutschsprachigen Raum inklusive Österreich zusammen und nein, liebe Österreicher, ich bin zwar ein Piefke, aber ich mag euch trotzdem, allen voran eure Hauptstadt Wien, die mich immer wieder begeistert. Und Falco ist sowieso bis heute der beste deutschsprachige Sänger!

vicbrother (unregistriert) 4. Oktober 2017 - 14:32 #

Die deutsche Komödie war mit Heintje doch sehr international...

Aber deutsche und amerikanische Filme gehen selten. Die einen zu steif und problembeladen, die anderen pathetisch ohne Ende (von wenigen Ausnahmen abgesehen). Der französische Film ist da ganz anders.

Despair 17 Shapeshifter - 7556 - 4. Oktober 2017 - 14:02 #

Definiere bitte mal "deutsch" in deutschen Spielen/Filmen. Was genau macht sie denn in deinen Augen so ungenießbar?

Ansonsten gilt wie überall: Nicht nur auf den Mainstream schauen. Der deutsche/österreichische Film hat mehr zu bieten als Schweiger- oder Schweighöfer-Produktionen. Hat ja zuletzt auf internationaler Ebene "Toni Erdmann" bewiesen. Normalerweise muss man aber etwas tiefer graben, um auf Gold zu stoßen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36072 - 4. Oktober 2017 - 12:36 #

Star Wars: Rogue Squadron wurde übrigens in den USA entwickelt und Runaway in Spanien. Sind also nicht die besten Beispiele.

Der Metacritic-Score von vielen deutschen PC-Spielen ist nicht sonderlich aussagekräftig, weil es einfach nicht genug internationale Reviews gibt. Und solange man nicht den Algorithmus von Metacritic kennt, kann man auch nicht einfach einen eigenen, deutschen Metacritic-Score ausrechnen.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 439441 - 4. Oktober 2017 - 21:09 #

Es steht auch nirgends, dass Runaway in Deutschland entwickelt worden sei. Abr Crimson Cow (in Zusammenarbeit mit dtp) hat den Titeln nach Deutschland gebracht und zu einem großen Erfolg gemacht. Davon abgesehen war LucasArts zwar in die Entwicklung von Rogue Squadron involviert, aber daran, dass Factor 5 für den Löwenanteil verantwortlich war, gibt es eigentlich keinen Zweifel. Auch nach den Aussagen der damaligen Verantwortlichen bei LucasArts.

euph 30 Pro-Gamer - P - 129884 - 4. Oktober 2017 - 21:20 #

War Factor5 damals aber nicht schon in den USA beheimatet?

Benjamin Braun Freier Redakteur - 439441 - 4. Oktober 2017 - 21:33 #

Meines Wissens nach nicht.

euph 30 Pro-Gamer - P - 129884 - 5. Oktober 2017 - 5:30 #

Offenbar aber schon:

After the opening of the California-based studio, they continued to develop highly successful games for LucasArts Entertainment, based mainly on the two most popular franchises, Star Wars and Indiana Jones. While Indiana Jones and the Infernal Machine (2000) re-imagined the famous archeologist for the Nintendo 64, Factor 5 invented accessible free-flight action games with the creation of Star Wars: Rogue Squadron (1998). One of the most successful Star Wars games of all time, the N64 and PC classic launched a franchise: Star Wars: Rogue Squadron II - Rogue Leader (2001), a system launch title created by the team in only 9 months on prototype hardware, and Star Wars: Rogue Squadron III - Rebel Strike (2003) are heralded as two of the best and technologically most impressive games ever made for the Nintendo GameCube.

http://www.factor5.de/index.php?page=chome

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36072 - 5. Oktober 2017 - 8:53 #

Schon klar, aber die Spiele von Deep Silver wurden ja auch nicht genannt. Ist ja schon etwas anderes, ob das Studio oder der Publisher in Deutschland beheimatet ist. Und Factor 5 war 1998 schon längst in den USA.

Labolg Sremag 14 Komm-Experte - 1910 - 4. Oktober 2017 - 14:07 #

Der Artikel ist echt eine 20min Arbeit von einem Frischling gewesen oder?
US Spiele sind in den US besser bewertet und das xte JRPG wird in Japan vergöttert. Wenn der Entwickler von "nebenan" mal in der Redaktion x/y im gleichen Land vorbeischneit um ausführlich das Spiel zu bewerben dann fallen halt direkt mal paar Wertungspunkte mehr ab wenn der Tester7Die Redaktion schon einen Bezug dazu hatte, ist doch klar!

aber abgesehen davon:
Spiele aus Deutschland sind nun mal keine Autos aus Deutschland.

gerne würde ich 20€ mehr für ein deutsches "SPIELVERGNÜGEN" ausgeben wenn ich darin ein wirklich besseres Spielerlebnis erfahren würde aber leider hapert es entweder an der Story, oder an dem Gameplay/Steuerung.

Sicher gibt's in der Vergangenheit auch Deutsche Spieleperlen wenn man da an die Thalion RPGs denkt das erste Far Cry, das erste Gothic oder Siedler jedoch sind viele der Spiele Beiträge der deutschen Entwickler halt auch nur Einheitsbrei oder Spiele für die Nische.

Jac 19 Megatalent - P - 15595 - 4. Oktober 2017 - 14:27 #

"Der Artikel ist echt eine 20min Arbeit von einem Frischling gewesen oder?"
Irgendwie verstehe ich nicht, warum man eine Kritik so beginnen muss. Und diese wäre auch besser lesbar, wenn Du selbst etwas mehr Zeit investiert hättest.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24146 - 5. Oktober 2017 - 7:27 #

So sehe ich das auch.

rammmses 22 Motivator - P - 32569 - 4. Oktober 2017 - 17:40 #

"Der Artikel ist echt eine 20min Arbeit von einem Frischling gewesen oder?"
Du hast wahrscheinlich noch nie selbst einen längeren Text recherchiert/verfasst? Habe auch selbst etwas Kritik am Vorgehen in dem Artikel, aber sowas ist einfach respektlos, vor allem, wenn man sich mal anschaut, was allein Benjamin so an Content auf die Seite hier schaufelt.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36072 - 4. Oktober 2017 - 18:33 #

Zustimmung!

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45090 - 4. Oktober 2017 - 23:42 #

Finde ich auch einfach respektlos.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 4. Oktober 2017 - 19:41 #

Dämlicher Einstieg. Kann man leider nicht weniger deutlich formulieren, auch wenn das vielleicht aus Moderatoren-Sicht grenzwertig sein mag. Aber das trifft für diese Frechheit aus deiner Feder dann wohl mindestens genauso zu.

Vielleicht übst du erst mal noch ein bisschen das Transferieren von üblichem respektvollem Umgang ins Internet, bevor du weitere Kommentare verfasst.

Claus 31 Gamer-Veteran - - 421383 - 4. Oktober 2017 - 22:14 #

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 439441 - 4. Oktober 2017 - 21:04 #

11 Minuten, inklusive Einbau von Screenshots und Bildunterschriften...

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 5. Oktober 2017 - 11:25 #

#micdrop ;-)

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 5. Oktober 2017 - 20:56 #

Jetzt fühlt er sich wahrscheinlich auch noch bestätigt.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 74930 - 4. Oktober 2017 - 14:59 #

Mich überzeugt der Report leider nicht so wirklich. Sind halt einfach ein paar Wertungsvergleiche an ausgewählten Spielen, wirklich schlauer bin ich nach dem Lesen jetzt nicht unbedingt.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40161 - 4. Oktober 2017 - 16:51 #

Danke für den Report :)

Rebbot 11 Forenversteher - 582 - 4. Oktober 2017 - 17:22 #

Sicher interessant, das Thema mal empirisch aufzurollen, aber warum untermauert ihr eure z.T. gewagten Thesen nicht mit Belegen oder Indizien, bzw. verkauft sie darüber hinaus sogar noch, als wären es Fakten?

Dass Thimbleweed Park hierzulande schlechter bewertet wurde, weil wir angeblich höhere Ansprüche an Adventures stellen, liest sich zwar schön und irgendwie nachvollziehbar, aber wie will man das ersnthaft belegen? Ich persönlich z.B. war damals extrem gehyped bei Lost Horizon und Jack Keane, und fand dann beide eher etwas öde. So anspruchsvoll scheint die Presse also bzgl. Adventures nicht immer zu sein, zumindest wenn mein Geschmack als Maßstab dient... ;)

Prometheus 17 Shapeshifter - - 6740 - 4. Oktober 2017 - 17:30 #

Vielen Dank für den Artikel. Gibt es eigentlich eine richtige, halbwegs vollständige Datenbank für Spielewertungen? Dann könnte man das mal richtig statistisch/ökonometrisch auswerten? Wäre doch spannend und wäre sicherlich auch in einem Management-Journal publizierbar?

rammmses 22 Motivator - P - 32569 - 4. Oktober 2017 - 17:50 #

Habe es oben schon mal angedeutet: Es ist sehr gefährlich Wertungen von verschiedenen Quellen zu vergleichen. Schon 4players hat eine völlig andere Wertungsphilosophie als z.B: die GameStar. Und wenn Metacritic jetzt noch Schulnoten und Sternewertungen (4 Sterne = 100%) irgendwie umrechnet und mit einem seltsamen, geheimen Algorithmus noch nach Reichweite/Herkunftsland des Mediums und wer weiß was zusammenrechnet, kommt da keine verwertbare Zahl bei raus. Bei manchen Spielen gibt es eine Wertungs-Streuung von 40% bis 90%, wo also ganz offensichtlich nach völlig anderen Maßstäben/Kriterien gewertet wurde und am Ende landet es dann bei einer "70", die eventuell aber gar keiner gegeben hat und damit gar keine Bewertung des Spiels ist. Also ich wäre grundsätzlich äußerst vorsichtig mit solchen Zahlen und man müsste immer schauen, wie sie zustande kommen und würde Metacrtic nur als Anlaufstelle für eine Vielzahl von Reviews empfehlen.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65100 - 4. Oktober 2017 - 17:47 #

Na ja, also erstmal Danke für den Artikel. Ist mir ehrlich gesagt auch etwas dünn, da hätte ich echt gern mal eine Meinung von jemandem aus dem Ausland dazu gehört.

knusperzwieback 13 Koop-Gamer - 1215 - 4. Oktober 2017 - 18:09 #

Hachja, was hab ich The Book of Unwritten Tales genossen. Ein großartiges Adventure. So gelacht über die frischen Ideen hatte ich schon lange nicht mehr in einem Spiel. :-)

Ansonsten kauf ich das Spiel welches mich interessiert. Aus welchem Land das kommt ist mir erst mal schnuppe. Wobei ich aber zumindest deutsche Bildschirmtexte begrüße. Was leider nicht mal immer aus Produktionen aus Deutschland stattfindet. Gab letzt ein Strategie-RPG ähnliches Spiel. Das hatte leider nur englische Texte zu bieten. So was unterstütze ich dann nicht extra mit einem Kauf, nur weil es aus Deutschland kommt. ;-)

Vampiro Freier Redakteur - - 120550 - 4. Oktober 2017 - 18:27 #

Du kannst es ja aber wegen der extrem hohen Qualität kaufen ;) Deutsche Texte und Frauen ließen sich auch nicht ohne weiteres einbauen. Wegen der Grammatik.

Crazycommander 15 Kenner - 3024 - 4. Oktober 2017 - 20:10 #

Der Erkenntnissgewinn nach dem Lesen dieses Textes ist für mich eher gering. Da schließe ich mich den kritischen Stimmen hier an.

Ich finde Wertungszahlenvergleiche aber ohnenhin uninteressant und daher auch kaum Zielgruppe.... Ne Excel-Tabelle hätte es da mMn aber auch getan.

NguyenTranLoc 11 Forenversteher - 594 - 4. Oktober 2017 - 22:01 #

Kein Wort über Crytek? Oder zählen die nicht mehr als deutscher Entwickler?

Die haben international doch in den Top-Ligen mitgespielt.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 4. Oktober 2017 - 22:08 #

Lokalisation entscheidet... natürlich. Gibt doch so einige Spiele die haben keine oder eher miese deutsche Übersetzung... die ist ja für ein Deutsches Magazin durchaus ein Grund für eine Abwertung. Absolut zurecht.
Wer ein Spiel in Deutschland verkauft, da kann man halt auch einfach ein Spiel erwarten, das gut Deutsch spricht.

Die englischen Medien erwarten ja auch, dass Spiele gut Englisch sprechen. Viele deutsche Spiele haben eine Vertonung eher auf Niveau diverser Hobbyprojekte, wenn die überhaupt vollständig vertont werden. Jetzt vielleicht auch nicht schlecht, aber man erwartet halt von einem großen Spiel einfach mehr.

Finde das bei vielen deutschen Spielen tatsächlich mit der Situation vergleichbar, als wenn man sich ein Spiel kauft, welches aus Russland oder Japan stammt und nicht von einem der großen Publisher vertrieben wird. Die meisten davon haben nicht einmal im Ansatz das Flair des Originals. Es fehlt oft die gesamte Sprachausgabe, besonders oft bei RPGs zu sehen, die Texte sind auch oft eher schlecht übersetzt und auch sonst ist das ganze Spiel locker eine ganze Klasse schlechter als wenn ich die Originalfassung spiele... wenn man die jeweilige Sprache verstehen könnte.
Das ist bei deutschen Spielen glaube ich gar nicht soviel anders, da reden wir halt eher nur von Ausnahmen, die wirklich eine hochklassige Übersetzung bekommen. Am ehesten halt bei Spielen, die grundsätzlich von einem internation tätigen Publisher vertrieben werden, da reden wir aber auch davon, dass die im Normalfall auch direkt auf Englisch entwickelt werden und Deutsch nur genauso eine zusätzliche Sprache ist, wie Spanisch.

Das ist jetzt auch der Grund, warum es eigentlich eher wenig Spiele mit einer wirklich überragenden deutschen Übersetzung gibt. Texte oder Sprache wird oft nur verkürzt und damit verfälscht übersetzt, damit es halt in die Textbox oder ins Missionsskript passt. Wie viele Deutsche Versionen großer Spiele gibt es, wo der Gesprächspartner losredet, bevor der andere seinen Satz beendet hat? Wie viele Spiele gibt es, wo plötzlich während der letzten Worte was passiert, obwohl es in der Originalfassung erst nach dem letzten Satz los geht?
Weil die ganzen Skripte halt nach wie vor an der englischen Fassung orientiert sind... und richtiges Deutsch ist in den meisten Fällen tatsächlich länger als Englisch.
Das selbe Problem hat man natürlich dann auch in englischen Fassungen von deutschen Spielen... da hat man ggf. eine seltsame Stille von 1-2 Sekunden, bevor was passiert, weil erst dann der deutsche Satz vorbei wäre.

Spiele sind halt überwiegend auf die Originalsprache chereographiert... und das kann unterschiedliche Auswirkungen haben. Zu große Textboxen, zu lange Wartezeiten in Gesprächen etc.
Womöglich auch weil Lippensynchronität noch nicht diese Rolle in Videospielen spielt wie bei Filmen gibt es da auch noch diese Unterschiede. Ganz davon abgesehen wüsste ich auch gar nicht, wie gut eigentlich die Synchronarbeit in den USA bei fremdsprachigen Filmen ist.

Sp00kyFox (unregistriert) 5. Oktober 2017 - 17:53 #

"Ganz davon abgesehen wüsste ich auch gar nicht, wie gut eigentlich die Synchronarbeit in den USA bei fremdsprachigen Filmen ist."

meiner erfahrung nach schlecht und ziemlich billig. wird auch kaum gemacht. wenn ein interesse an ausländischen filme besteht, dann werden die für den US-markt neu verfilmt.

defndrs Game Designer - 1380 - 5. Oktober 2017 - 1:21 #

Interessanter und wichtiger Artikel in meinen Augen. Ich hätte dazu auch ein paar Fragen:

Sind verschiedene Wertungen internationaler/deutscher Magazine denn überhaupt vergleichbar? Man hört ja oft, dass ein Review nur von der Zahl her und ohne Kontext nicht viel taugt. Entspricht nicht vielleicht eine 71 eines Reviewers einer 81 eines anderen? Kann man wirklich sagen, etwas ist 10 Prozentpunkte schlechter und damit insgesamt schlechter, nur von den Zahlen ausgehend? Persönlich finde ich, dass Zahlen generell für einen mess- und vergleichbaren, absoluten Wert stehen. Reviews hingegen sind subjektiv und der Mensch an sich stuft viel komplexer und feiner ab als 83 oder 84 Prozentpunkte ausdrücken können. Wie siehst Du das als Journalist, der jeden Tag mit solchen Wertungen zu tun hat, gerade auch vom Vergleich verschiedener Wertungen her?

Wesker (unregistriert) 5. Oktober 2017 - 6:55 #

Habe leider aufgehört den Artikel zu lesen, da mir bei der Aufzählung der Wertungen ungefähr klar war, in welche Richtung die nächsten zweieinhalb Seiten verlaufen.

Eventuell lese ich ihn doch noch einmal nach, damit meine Meinung hier auch was wert ist. ;)

Dennoch freue ich mich natürlich nächstes Jahr auf Anno 1800. :D

cyco99 14 Komm-Experte - 2113 - 5. Oktober 2017 - 18:31 #

Wirklich gute Spiele wie Shadow Tactics, Fast Racing Neo, Rogue Squadron und beispielsweise Turrican schneiden auch international ähnlich gut ab. Der Rest ist länderspezifisch oder wird von der heimischen Presse mit einem "kleinen" Bonus versehen. Das war schon zu Thalion und Rainbow Arts-Zeiten so.
Die Elex-Wertungen werden das vermutlich bestätigen.

Smooth 16 Übertalent - 4466 - 8. Oktober 2017 - 9:23 #

Danke für den schönen Report. Die Sache mit der Lokalisation ist schon ein wichtiger Punkt. Meine Fremdsprachenkenntnisse beispielsweise, sind ausreichend, um mich nicht im Urlaub zu verlaufen, reichen aber sicherlich nicht aus um ein gerade sehr storylastiges Spiel komplett genießen zu können.