Wie es zum Wettskandal kam

Starcraft: Südkoreas Ersatzreligion Report

Einen größeren Wettskandal, als vor wenigen Wochen in Südkorea bekannt geworden ist, hat die Welt des elektronischen Sports noch nicht gesehen. Es war wohl kein Zufall, dass der Skandal ausgerechnet dort geschah: Südkorea ist verrückt nach elektronischem Sport im Allgemeinen und Starcraft im Besonderen. Doch wieso eigentlich?
Sebastian Conrad 9. Mai 2010 - 0:23 — vor 13 Jahren aktualisiert
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von Sebastian Conrad


Elektronischer Sport hat in der Republik Korea ungefähr den Stellenwert von Fußball in Deutschland: 10 Millionen Südkoreaner, mithin gut 20 Prozent der Gesamtbevölkerung, sollen regelmäßig eSport-Sendungen im Fernsehen verfolgen. Vor einigen Wochen wurde eine veritable Kette von Betrugsfällen im südkoreanischen eSport bekannt. Seit 2006 sollen Spiele in den dortigen Starcraft-Ligen verschoben worden sein. Das Prinzip dahinter ist so altbekannt wie wirksam: Stark favorisierte Spieler verlieren absichtlich gegen einen Underdog, auf den von Eingeweihten vorher größere Beträge gesetzt worden sind. 2008 erreichte das Treiben offenbar eine neue Qualität: Wettbüros sollen an Spieler herangetreten sein und Geld geboten haben, wenn die ihre Spiele verlieren würden. Damit erhielten die Betting-Sites eine Art Kontrolle darüber, wo sie wie viel investieren mussten, um das große Geld zu machen.

Über längere Zeit sollen auch die Wettkampf-Organisationen von den Betrügereien gewusst haben und sie teils unter den Teppich gekehrt, teils als Denkanstoß genommen haben, mit den betrügerischen Wettbüros zusammen zu arbeiten. Ehemalige Profis, Trainer, Wettkampf-Veranstalter aber auch Szene-Reporter halfen dabei, den Skandal aufzudecken. Dabei ging es nicht nur um geschobene Spiele; bestochene Spieler sollen auch Replays ihrer Teamkollegen an zahlungskräftige Dunkelmänner weitergeleitet haben, die daraus Aufschluss über die Spieltaktik gewinnen wollten.

Dieses Foto vom e-Stars-Turnier 2008 in Seoul zeigt, welcher Aufwand für eSport-Events in Südkora betrieben wird.

Natürlich wollte nach Bekanntwerden des Skandals Anfang April jeder wissen, welche Spieler in die teils jahrelangen Betrügereien und Manipulationen verwickelt waren. Allerdings ist es in Südkorea verboten, die Namen von Kriminellen zu veröffentlichen. Da nun auch Polizei in diesem Fall ermittelt wird es erst recht schwer, offiziell an Namen zu gelangen. Allerdings gab es eine „Blacklist“ im Internet mit den Namen der betroffenen Spieler, die mit Anfang der Ermittlungen der Polizei aus dem Internet verschwanden, danach aber an mehreren Stellen wieder auftauchten. GamersGlobal ist die Liste bekannt, verzichtet aber auf einen Abdruck. Es sei aber beispielhaft angemerkt, dass auch zwei  ehemalige Gewinner der BlizzCon mit zu den in dieser Liste verdächtigen Personen gehören.

Selbst Südkoreas Staatsoberhaupt Lee Myung-Bak hat seine Freude am eSport, glaubt man dieser Aufnahme.
Während hierzulande bei einem Betrugsversuch im eSport-Bereich maximal einige Szene-Sites berichten würden, der Vorfall der breiten Öffentlichkeit und großen Nachrichtensendungen aber piepegal wäre, sorgen die Vorfälle in Südkorea für deutlich größeren Wirbel. Denn wo es ein riesiges Interesse an einer Sportart gibt – als die Starcraft und Co. in Südkorea ganz klar gesehen werden –, geht es auch um Geld und Einfluss. Wie aber konnte es ein PC-Spiel überhaupt zu einer solch enormen Bedeutung bringen in dem 50-Millionen-Volk?

Am Anfang war das Internet


Gerade als die erste Generation der Heim-Spielekonsolen (Nintendo Entertainment System sowie Sega Mega Drive)  auf den westlichen Märkten und in Japan boomten, war es in Südkorea aufgrund der wirtschaftlichen Rivalität zu Japan und damit verbundenen Handelsbeschränkungen extrem teuer, sich eine Konsole von Sega oder Nintendo zu beschaffen. Kein Wunder, dass sich viele stattdessen auf den PC als Spielgerät stürzten. Die Qualität des Internetangebots war damals weit hinter den westlichen und vor allem japanischen Standards zurück. Doch die südkoreanische Regierung erkannte die Internet-Technik als Zukunftstechnologie, übernahm die Kommunikationsfirmen im Land und zwang sie, eine Infrastruktur für allgemein verfügbares, günstiges Breitband-Internet zu errichten. So waren Breitband-Anschlüsse ab 1999 durch den Anbieter Hanaro zuhause oder in der Öffentlichkeit in Südkorea bereits normal – als in Europa die meisten Internetnutzer noch mit telefonleitungsgestütztem DSL oder gar ISDN surften.

Während der späten 90er Jahre erwischte die Asienkrise auch Südkorea. Das BIP (Brutto-Inlandsprodukt) rutschte 1998 auf 6,7%, der Won verlor stark an Wert. Erst durch einen Kredit durch den Internationalen Währungsfond konnte die Krise behoben werden. Allerdings verloren viele Menschen ihre Arbeit, und nicht wenige stürzten sich auf den Internet-Sektor, um sich selbständig zu machen. Eine der Folgen: Um die Jahrtausendwende gab es plötzlich Zehntausende von Internet-Cafés im ganzen Land. Hier hatten die Spieler die Möglichkeit, sich zu treffen und Wettkämpfe auszutragen. Viele Jugendliche schauten auch einfach nur den erfahrenen Gamern zu und hofften so, ein paar Tricks und Kniffe abzuschauen. Somit war das Fundament für die koreanische eSport-Szene gelegt.

Südkorea entdeckt Starcraft

Starcraft brach alle erdenklichen Rekorde in Südkorea.
Günstiges Breitband-Internet, Begeisterung für PC-Spiele und öffentliche Wettkämpfe sind das eine – aber warum hat sich gerade Starcraft ab 1998 so stark in Südkorea verbreitet? Ein vorsichtiger Erklärungsversuch: Handelsbeschränkungen machten die Einfuhr von Spielen zu dieser Zeit schwierig. Ein im Westen extrem beliebtes Computerspiel, von vielen als der Wegbereiter des eSport betrachtet, konnte aufgrund von Lizenzproblemen in Südkorea nie eine größere Bedeutung erlangen: Valves Counterstrike. Generell scheint das in USA und Europa so beliebte Action-Genre in Südkorea auf weniger Gegenliebe gestoßen zu sein.

Insofern hatte Starcraft gute Karten, als es 1998 nach Südkorea kam. Es stellte wohl mit seiner Mischung aus viel Micromanagement und temporeichen Schlachten genau die richtige Mischung für die dortigen RTS-Fans dar. Es hatte außerdem den großen Vorteil, eine Plattform mit im Gepäck zu haben, die das Spielen miteinander vereinfachte, das Battle.net. Und nicht zuletzt lief Starcraft auf praktisch jedem Rechner. So konnten Menschen aus allen sozialen Schichten an dem beginnenden eSport-Phänomen teilhaben, und Starcraft wurde zur Massensportart.

Das Internet-Café PC Bangs, eines der rund 30.000 Internet-Cafés in ganz Südkorea.

Nazjatara 10 Kommunikator - 546 - 9. Mai 2010 - 1:04 #

Absolut fantastischer Beitrag. Ich habe mich schon immer gefregt wieso die Koreaner auch heute noch so auf Starcraft 1 abgehen.
Und btw: first ! Hab ich noch nie schreiben können, also entschuldigt das bitte.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 10. Mai 2010 - 0:15 #

Es sei dir verziehen :D

guybrush 07 Dual-Talent - 104 - 9. Mai 2010 - 1:06 #

Das lustige Koreaner verstehen oftmals selbst nicht warum SC so beliebt ist^

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 9. Mai 2010 - 1:21 #

Sehr gelungener und interessanter Artikel, Malle. Schon extrem, wie der eSport dort zelebriert wird.

Ridger 22 Motivator - P - 34738 - 9. Mai 2010 - 2:15 #

Sehr gut geschriebener und leicht verständlicher Einblick in die südkoreanische eSports Szene.

Jacob Klein 09 Triple-Talent - 270 - 9. Mai 2010 - 7:44 #

Der wahre Grund warum SCII in Südkorea scheitern könnte findet sich hier:
http://starcraft2.ingame.de/content.php?c=95553&s=971
Wie wir alle wissen hat die KeSPA ihre Drohungen ja wahr gemacht -.-'

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 9. Mai 2010 - 8:07 #

Schöner Artikel, der einem einen kleinen Einblick in die südkoreanische eSport-Szene verschafft.

Loco 17 Shapeshifter - 8999 - 9. Mai 2010 - 9:16 #

Wenn ich mal in Korea bin werd ichs überprüfen ;) hehe

Benjamin Ginkel 18 Doppel-Voter - 11152 - 9. Mai 2010 - 9:52 #

Verrücktes Volk ;) - Und ein netter Einblick, wie's in Südkorea so zu- und abgeht.

JakillSlavik 17 Shapeshifter - 7253 - 9. Mai 2010 - 10:04 #

Danke für den Artikel, Malle = )

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 9. Mai 2010 - 10:17 #

Sehr, sehr guter Artikel, vielen Dank!

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 9. Mai 2010 - 11:10 #

"Starcraft 2 könnte mit seinem Release im Juli 2010 kein besseres Timing erwischen..." -> "voraussichtlichem release im juli 2010" :P

aber gutes ding, malle

Carsten 18 Doppel-Voter - 12406 - 9. Mai 2010 - 12:22 #

Wieso? Ist doch offiziell bestätigt. Ich glaube da nicht mehr an eine Verschiebung.

Kappi 15 Kenner - 3287 - 9. Mai 2010 - 11:12 #

ich find deren begeisterung für Starcraft und eSports nachvollziehbarer als die Begeisterung der Deutschen für Fussball..

nja auf alle fälle super Artikel^^ sehr interessant

SirDalamar (unregistriert) 9. Mai 2010 - 11:38 #

Wirklich? Selbst wenn man Fußball nicht mag (wieso auch immer ;)), so sollte man doch erkennen, dass es deutlich zugänglicher ist als SC :)

Kappi 15 Kenner - 3287 - 10. Mai 2010 - 2:41 #

findest du? ich habe bis heute den mis... Fußball nichtverstanden.. also regeln schon aber das ganze theater drum is mir zu hoch.. rennen halt 22 leute dem ball hinterher.. toll... ich find das langweilig und nich zugänglich..

und starcraft hab ich übrigens in dem moment verstanden als ichs zum ersten mal gespielt hab... ich bau mich hier auf, der gegner da udn wir versuchen uns freundschaftlich zu vernichten^^ einfach und dennoch amüsant und ansprechend

vicbrother (unregistriert) 10. Mai 2010 - 14:50 #

Fussball lebt von seiner Einfachheit und Klarheit.

SC1 kann dies nicht bieten, es ist einfach zu hektisch und man hat nie den gesamten Überblick über die Karte. Es wundert mich, dass Blizzard für die TV-Übertragung nicht einfach eine Art Gott-Modus fürs TV implementiert hat: Wenn die Zuschauer alles sehen können, steigt die Spannung doch ungemein.

Sh4p3r 16 Übertalent - 4996 - 9. Mai 2010 - 11:31 #

Schade das es bei uns sowas nicht gibt, ein bisschen öffentlichen eSport kann nie schaden. Bei uns sind die extremen Video/Computerspieler ja alle Aussenseiter, und manch ein Gutachter hält es sogar für äusserst schädlich.

Damals hatte einzig GigaLiga (oder so ähnlich) über diese Szene im TV berichtet, und auch da nur über Satellit und KabelDigital zu ganz später Stund'. Aber seit derem Abgang hab ich darüber nix mehr gesehen/erfahren.

@Bericht:
Schön geschrieben^^
Bei denen scheint Starcraft wirklich eine Religion zu sein, wusste nicht das es dort 'schlimm' ist :)

Und Wettbetrügereien sind shice! Machen das sportliche nur kaputt.

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 9. Mai 2010 - 11:30 #

Ich muss sagen, es gibt durchaus Starcraft (2)-Matches, die spannender und tief gängiger sind als normale Fußballspiele. Wenn man mal ein bisschen Zeit hat, sollte man sich wirklich mal das ein oder andere moderierte Replay oder einen Live-Stream anschauen, vor allem weil ein Spiel doch um einiges kürzer ist als die 90 min. Ballgetrete.

Raokhar 06 Bewerter - 976 - 9. Mai 2010 - 14:42 #

Die Videos auf YouTube vom Nutzer "HDStarCraft" sind sehr gut. Erstens sind sie in HD verfügbar und zweitens sind sie sehr gut kommentiert und die Stimme ist angenehm.

Vin 18 Doppel-Voter - 11879 - 9. Mai 2010 - 18:51 #

Ich muss ja schon bei den deutschen Kommentatoren immer wieder überlegen, was jetzt was bedeutet, da trau ich mich noch nicht an englische ran :D
Kennst du, oder jeder andere, vielleicht noch ein paar gute deutsche Streams/Replays?

Deathlife 12 Trollwächter - 1168 - 9. Mai 2010 - 23:11 #

Ich kenne:

http://www.youtube.com/user/HDHomerJ
http://www.youtube.com/user/bodomReaper89

Gadeiros 15 Kenner - 3562 - 9. Mai 2010 - 22:37 #

find husky leicht besser.

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 9. Mai 2010 - 12:01 #

Man darf sich auf den eSports-Boom in Deutschland freuen ;)

Morlock 13 Koop-Gamer - 1754 - 9. Mai 2010 - 12:27 #

Danke für den Artikel. Kleine Korrektur. Das BIP sank *um* 6,7%. "auf 6,7%" macht keinen Sinn.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 9. Mai 2010 - 12:51 #

Super Artikel, mit dem GG mal wieder seine hohe Qualität beweist. Ich wusste ja, wie populär die StarCraft-Matches in Korea sind, aber die Geschichte, wie es dazu kam, ist hoch interessant.
Ob sich Teil 2 dor durchsetzen wird, ist sicher eine spannende Frage, ich freue mich trotzdem mehr auf den Soloteil. :-)

Vaedian (unregistriert) 9. Mai 2010 - 13:00 #

Ich bin ja eigentlich kein Fan des Stein/Schere/Papier-Prinzips, aber Starcraft-Matches sind tausend Mal interessanter als ein ödes Fußballspiel oder das ewige brumm-brumm im Kreis fahren vom Motorsport, ganz zu schweigen vom bekloppten Tennis oder Golf.

Trotz der ersten Skandale wird im eSport noch "gespielt", während Leistungssport unter realen Lebensbedingungen völlig dem Kommerz verfallen ist.

Außerdem kann halt jeder mitmachen, der das Spiel für 40-50€ kauft und einen Internetanschluss hat, ohne Wartezeit, ohne Schlange stehen (naja, meistens hehe).

Ich hoffe nur, dass es nicht irgendwann als "Legitimation als Sport" gesehen wird, wenn Spieler für Millionensummen das Team wechseln.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 9. Mai 2010 - 13:07 #

Vielleicht nicht für Millionen von Summen, aber im europäischen Counterstrike werden die Spieler mit Verträgen an den Clan gebunden. Man kann nur noch rausgekauft werden. Aktuell werden Spieler sogar ausgeliehen. Sooo weit entfernt sind wir nicht ;)

Vaedian (unregistriert) 9. Mai 2010 - 13:35 #

Ich sag ja, noch.

Ein Hoffnungsschimmer könnte aber der stetige Wandel im eSport sein. Fußball hat sich kaum geändert, Tennis wird auch in 100 Jahren noch Tennis sein, Golf kann höchstens neue Golfplätze liefern.

Aber bei Computerspielen gibt es alle paar Jahre neue Features, neue Möglichkeiten und komplett neue Szenarien. Dadurch werden sich ständig neue Communitys bilden und alte aussterben, wodurch hoffentlich der Kommerz in gewissen Grenzen gehalten werden kann.

Hoschimensch 15 Kenner - 2776 - 9. Mai 2010 - 13:04 #

Bevor ich auf GIGA, E-Sport sah wusste ich auch noch nicht wie unglaublich wichtig StarCraft für Korea ist. Auf jeden Fall gefällt mir als Sportmuffel E-Sport wesentlich besser als alle anderen Sportarten auch wenn die Games dort eigentlich völlig anders gespielt werden als von "normalen" Gamern.

McStroke 14 Komm-Experte - 2276 - 9. Mai 2010 - 14:28 #

" Um Top-10-Starcraft-Spieler in Südkorea wird ein ähnlicher Rummel gemacht wie um Stars der Fußballbundesliga mit ihrem gelgetränktem Haupthaar"

Ach herrlich, das ist mir ja wie von der Seele geschrieben! Ich finde, dass dieser Artikel wirklich einer der fundiertesten ist, die ich je zu diesem Thema gelesen habe, dafür meinen Respekt!

Ich finde oben genanntes Zitat übrigens überaus beschreibend für die koreanischen/asiatischen Esportler. Bei uns kommen einige Sportler ja schon etwas abgehoben daher, und wenn man einen Christiano Ronaldo sieht sogar sehr abgehoben...aber die Esportler in Korea (mittlerweile auch in Europa) toppen ja echt alles in meinen Augen. Da fallen dann in vielen Fällen alle Hemmungen und man fühlt sich wie ein Megastar, weil man, zugegeben, sehr gut Computer spielt. Dass so ein Rummel dann natürlich alle Dämme brechen lässt und Einige meinen sie wären über jeglichen Anstand erhaben und könnten jetzt durch Manipulation das große Geld machen ist einleuchtend. Ein bisschen Bescheidenheit würde den Spielern schon gut tun, besonders in Asien, wo man sehr schnell mal zum "Star" gemacht wird.

Anonymous (unregistriert) 9. Mai 2010 - 15:49 #

Es hat mich gewundert, dass die Leute so überrascht auf den Wettskandal reagiert haben. Man muss nur mal in Deutschland in die Regionalligen gucken. Dort wird auch geschoben und bestochen, dass die Geldbörse glüht.
Sicher einige Spieler verdienen in Südkorea soviel, dass sie wohl nicht primär anfällig sind, aber die meisten arbeiten doch eher für sehr wenig Geld.

Was das Ersetzen von Broodwar durch Starcraft 2 angeht, bin ich immoment noch sehr skeptisch.
Ein Grund dafür, dass Starcraft so lange gespielt wird, ist doch, dass selbst jemand der mit 8 Jahren anfängt und unter Profibedingungen trainiert, das Spiel nie perfekt beherschen kann.
Broodwar ist einfach extrem schwierig.
Starcraft 2 hingegen stellt vergleichweise niedrige Anforderungen ans Micro / Multitasking.
Um ein Spiel, das nach 3 Jahren gelöst ist, kann sich aber keine Profiszene, wie man sie bei Broodwar sieht, entwickeln.

Blizzard hat hier noch einiges an Arbeit vor sich.

Jacob Klein 09 Triple-Talent - 270 - 9. Mai 2010 - 23:45 #

Wer behauptet, SC2 bräuchte weniger Micro oder Multitasking, der liegt falsch :]
Man braucht definitiv weniger APM, da so gut wie jedes Manöver mit weniger Klicks zu realisieren ist. Dadurch verschiebt sich aber nur das Micro-Niveau nach oben, den Gegner "aus-zu-micron" ist dadurch kein bisl einfacher (gibt immer noch meeeeeehr als genug zu tun :> ). Kann mir keiner erzählen dass SC II jetzt Kinderkacke in Sachen Micro ist, nur weil ich, um mit 4 High Templars 4 Storms zu setzen, nicht mehr jeden HT einzeln anwählen und dann den Storm setzen muss, sonder stattdessen alle 4 in einer Gruppe haben kann und nur 4x den Hotkey drücken muss mit anschließendem Klick für das Gebiet - der Gegner kann ja z.B. auch deutlich schneller alle Einheiten (auch präventiv) wegbewegen. Dadurch dass man jetzt zwar für gewöhnlich sehr viel weniger Basen hat, aber mehr Macrofunktionen (Chronoboost und Co.) und sich außerdem gefühlt öfter "abtastet" und viel schneller bei der Sache sein muss (0,5 Sekunden nicht anwesend im Fight und Forcefields beenden das Spiel an der Stelle^^), nimmt sich das Ganze nicht viel. Hat auch Artosis so postuliert und ich denk mal der kennt sich jetz schon ganz gut aus :>

JohnnyJustice 13 Koop-Gamer - 1474 - 10. Mai 2010 - 11:01 #

Ein wirklich sehr guter Artikel, sowohl formell als auch inhaltlich. Ich bin immer wieder erstaunt, wie hoch das sprachliche Niveau im Vergleich zu anderen Seiten bei GamersGlobal ist.

Scorp.ius 17 Shapeshifter - 8303 - 10. Mai 2010 - 14:55 #

;) nur ein kleiner Vorschlag: "erste Generation der Heim-Spielekonsolen (Nintendo Entertainment System sowie Sega Mega Drive)" das macht so irgendwie keinen Sinn... erste Generation waren im Grunde die Pong Konsolen, danach kamen dann solche wie Atari2600 oder Intelliviesion. NES ist da eher schon 3. Generation und Mega Drive ja sogar 4.

Sebastian Conrad 16 Übertalent - 4790 - 10. Mai 2010 - 15:47 #

*niederknie um um Verzeihung fleh*

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 10. Mai 2010 - 17:36 #

Schöner Artikel, gut geschrieben! Weiter so :)!

Anonymous (unregistriert) 10. Mai 2010 - 18:41 #

Vielleicht sind die Koreaner neuen Medien gegenüber einfach deutlich aufgeschlossener, als andere. Man kommt sich in Deutschland ja fast wie ein Ausgestoßener vor, wenn man sich als Computerspieler outet. Gleich gilt man als Freak.

Avrii (unregistriert) 12. Mai 2010 - 13:49 #

Toller Artikel.

:>

Rechen 19 Megatalent - 16112 - 13. Mai 2010 - 16:26 #

Top, Malyce! ein wirklich sehr lesenswerter, interessanter artikel: kudos for you :)

Felix 11 Forenversteher - 707 - 14. Mai 2010 - 11:54 #

Ein absolut lesenswerter Artikel!

Purzel 08 Versteher - 201 - 25. Mai 2010 - 17:10 #

Ein sehr schöner Artikel!