Abenteuer: Entrapped

Von langen Wanderungen müde, erreicht Geralt ein kleines Dörfchen, doch bereits am Eingang zum Gasthaus erkennt er: Dies wird keine ruhige Nacht! Vor der Tür liegt der ermordete Wirt, und im Inneren befinden sich zwei mysteriöse Damen. Als zu allem Überfluss auch noch ein Säureregen einsetzt, bleibt Geralt nur eines übrig. Heimlaufen, Fernseher anschalten und einschlafen. Nein, natürlich nicht! Er beschließt vielmehr, das Geheimnis dieses Dorfs zu lösen.

Hier geht es offensichtlich nicht mit rechten Dingen zu.

Die beklemmende Stimmung, mit mit mysteriösen Personen des Nachts an einem geheimnisvollen Ort eingeschlossen zu sein, kommt bei Entrapped von The Bards super rüber. Fragen über Fragen schießen uns durch den Kopf: Was hat es mit den beiden Frauen auf sich? Was verbirgt sich noch hinter den Fassaden des Dörfchens? Später sprecht ihr auch mit der in einem Zimmer eingeschlossenen Frau des Gastwirts, die ebenfalls ein Geheimnis hütet. Wem könnt ihr trauen? Den beiden Frauen im Schankraum, von denen die eine nur wirres Zeug redet, oder doch eher der Frau des Wirts? Oder gar keiner der beiden Parteien? In interessanten, englischen Gesprächen erfahrt ihr mehr über die Charaktere und müsst wie in The Witcher üblich auch eine schwere Entscheidung über das Leben der Beteiligten treffen. Zusätzlich entdeckt ihr einen Golem, der ein Haus bewacht. Darin könnt ihr mehr über die Geschehnisse erfahren. Doch eine falsche Antwort an den steinernen Wächter, und ihr haucht schnell euer Leben aus. Einen Kampf mit dem Ungetüm überlebt der Hexer nicht. Bleibt die Frage, wie dem Steinmonster beizukommen ist...

Rätselfreunde kommen bei Entrapped voll auf ihre Kosten. Und das nicht nur, was den Golem und die Frauen angeht: Im weiteren Spielverlauf verschlägt es euch außerdem in einen unterirdischen Bereich, gespickt mit tödlichen Fallen wie elektrischen Fußböden. Das Dorf mag mit zwei Gebäuden zwar sehr winzig sein und aufgrund des Säureregens bleibt auch kaum Zeit, das Außengebiet zu erkunden, trotzdem merkt man Entrapped an, dass sich die Modder Zeit gelassen und viel Herzblut investiert haben. Die Dialoge sind stimmig und passen zur Atmosphäre von The Witcher. Die Rätsel erweisen sich als fordernd, und die Handlung als spannend. Es ergeben sich immer neue Fragen, und ihr könnt euch nie sicher sein, wem ihr vertrauen könnt. Auch in diesem Abenteuer gilt wieder: Hirn einschalten und alles genau untersuchen. Nur so findet ihr die Hinweise auf die zahlreichen Rätsel, wie etwa den Ursprung des Säureregens oder die Hintergründe der Gefangenschaft der Wirtsfrau. Je nach euren Entscheidungen im Verlauf der Handlung erwarten euch zudem sechs Enden, die wir aber nicht verraten werden.

Wertung: 8.0   Herunterladen könnt ihr euch das Abenteuer hier.

Die Qual der Wahl: Bei einer falschen Antwort greift der Golem zur Keule und macht aus euch Kleinholz.

Mod: The Witcher Texturen-Mod

Obwohl The Witcher bereits seit fast zwei Jahren erhältlich ist, sieht das Spiel auch heute noch recht ansehnlich aus. Dies liegt besonders an der Enhanced Edition (Patch 1.4), die ein paar kosmetische Veränderungen am Spiel vornimmt. Modder MasterOfDarkness reichte das aber noch nicht, weshalb er die Texturen im Spiel komplett überarbeitete. Herausgekommen sind ein knapp 1,4 Gigabyte großes Texturenpaket sowie ein fast 80 Megabyte großer Patch.

Habt ihr das Texturenpaket sowie den Patch installiert, fallen euch sofort die sehr feinen und gestochen scharfen Oberflächenstrukturen auf; der Unterschied zur ursprünglichen Version ist gewaltig. Anfangs aufgrund der Detailfülle etwas gewöhnungsbedürftig, da sogar aus einiger Entfernung noch einzelne Glieder an Kettenrüstungen erkennbar sind, möchte man die neuen Texturen nach kurzer Spielzeit nicht mehr missen. Doch nicht nur die Texturen wurden runderneuert, auch die Spezialeffekte wie Feuer und Zauber sehen viel detaillierter aus. Sogar Tiere, Gebäude und Rüstungen erstrahlen in neuem Glanz. Das Ganze hat allerdings seinen Preis: Reichten für das Hauptspiel noch ein Gigabyte Speicher aus, kam es selbst auf unserem Testrechner unter Windows Vista mit drei Gigabyte RAM zu Abstürzen in großen Gebieten. Auch die Grafikkarte sollte mindestens vom Kaliber einer nVidia Geforce 9800 oder ATi Radeon 4770 sein. Und selbst dann habt ihr noch mit Rucklern in einigen Gebieten zu rechnen. Wer sich davon nicht abchrecken lässt oder einen Über-PC sein Eigen nennt, der sollte sich die Texturen-Mod von MasterOfDarkness auf jeden Fall installieren.

Wertung: 8.0   Herunterladen könnt ihr euch die Modifikation hier.

Links Geralt im Original, rechts mit den feinen, detaillierten Texturen des Texturen Mods (Anklicken!)

War das schon alles?

Wer nun Blut geleckt hat und noch mehr Futter für den Hexer sucht, der sollte einen Blick auf die offizielle Homepage oder in die ModDB werfen. Dort erwarten euch viele weitere spannende Abenteuer und Modifikationen, die teils gravierende Änderungen am Hauptspiel vornehmen. Dank Mods wie Graveyard Party, in denen ihr euch einfach nur durch Horden von Monstern schnetzeln müsst, werden sogar kämpferische Naturen fündig. Und auch für die Zukunft werden noch viele weitere vielversprechende Abenteuer und Mods erwartet - allen voran der bislang unbekannte Sieger des D‘jinni Adventure Contest.

Autor: Andreas Bertits (GamersGlobal)