Schutzgeld bezahlt?

Mafia 2 Report

Gehört haben wir über Mafia 2 schon viel, gesehen allerdings noch nicht. Das ändert sich jetzt, denn der Entwickler 2K Czech hat uns den Titel auf der diesjährigen E3 präsentiert. Und die Versprechen der Entwickler gefallen uns bis hier her sehr gut.
Tim Gross 4. Juni 2009 - 21:28 — vor 14 Jahren aktualisiert
PC 360 PS3
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Viele haben es versucht, nur einer hat es wirklich geschafft. Das Prinzip gilt nicht nur für glückliche Lottogewinner, sondern auch für Spiele. Und so kam 2002 der einzige echte GTA Konkurrent auf den Markt, der mit dem großen Vorbild qualitativ auf Augenhöhe stand. Dabei hat Mafia nicht einfach das Spielprinzip von Rockstars erfolgreicher Serie übernommen, sondern durch seine Betonung auf die epische Geschichte für viele Spieler sogar zur besseren Alternative gemacht. Noch in diesem Jahr soll der Nachfolger Mafia 2 in die Läden kommen, und die von GTA IV hoch gesetzte Messlatte erneut erreichen – vielleicht sogar zu überbieten. Um das zu erreichen, besinnt man sich auf die Stärken des genialen Vorgängers.

Im Gegensatz zur GTA-Serie verbringen wir in Mafia viel mehr Zeit in verwinkelten Innenräumen.
Denby Grace von 2K Czech, geübter Schnellsprecher, führt uns Mafia 2 vor. Eine wichtige Information wird immer wieder betont – und erfreut uns sehr. Die Geschichte des Spiels wird ganz klar im Vordergrund stehen, die freie Stadt mit all ihren Möglichkeiten gibt, wie auch schon im Vorgänger, nur den nötigen Hintergrund für die epische Story. Das kann Denby sogar mit Zahlen belegen: Mafia 2 soll ungefähr zwei bis zweieinhalb Stunden an Zwischensequenzen bieten. Insgesamt wird das Abenteuer für 15 bis 20 Stunden unterhalten, etwaige Nebenmissionen und das freie Herumfahren ausgenommen.

Große Zeitspanne

Alles schön und gut, wir wollen das Spiel aber in Aktion sehen. Und so startet die Vorführung in einem kleinen Diner in Empire Bay. Wir übernehmen die Rolle von Vito im Jahr 1945 und werden ihn Zeit seines Lebens begleiten, genauer gesagt ganze zehn Jahre. Nach der Daumenregel wird eine Mission normalerweise für einen Tag im Leben Vitos stehen; allerdings kann bis zum Start einer neuen Mission auch eine größere Zeitspanne liegen: ein Tag, eine Woche, ein Monat oder auch mehrere Jahre. Aber zurück ins Hier und Jetzt, in den kalten Winter von 1945. Wir begeben uns nach draußen auf die verschneiten Straßen. Alle Autos am Straßenrand werden vom Schnee bedeckt, bis auf eines: Ein auffälliger roter Oldtimer, der in der damaligen Zeit sicher noch nicht als solcher galt. Klar, der gehört uns, und in dem begeben wir uns auf den Weg zum Destilleriebesitzer Fatman. Um einen Freundschaftsbesuch handelt es sich allerdings nicht, denn Fatman weigert sich ganz dreist sein Schutzgeld zu bezahlen. So geht das natürlich nicht, aber für solche Fälle gibt es ja Typen wie unser Alter Ego Vito. 

Denby Grace von 2K führte uns Mafia 2 in Aktion vor - und bewieß sich als Meister im Schnellsprechen.


Um an unsere Zielperson ranzukommen, rennen wir aber nicht in bester Actionmanier einfach in seine Fabrik, sondern bereiten einen Hinterhalt in den Nachbargebäuden vor. Hier sieht man eine vergleichsweise lange Szene, in der Vito mit seinen Komplizen spricht, darunter auch der eher freundlich gestimmte Kollege Henry. Hier sieht man auch wieder, dass sich die Entwickler wirklich auf ihre Geschichte konzentrieren, denn statt einfach zum Angriff zu blasen, erfahren wir während der Vorbereitungen etwas über die Vergangenheit Henrys, der von seinem Vater aus Angst vor dem faschistischen Diktator Italiens, Benito Mussolini, nach Amerika geschickt wurde.

In Deckung

Dann tauchen auch schon die schwarzen Limousinen des Fatman auf. Unsere Zielperson ist - wie sollte es anders sein - nicht allein unterwegs, was unseren Auftrag nicht leichter gestaltet. In den oberen Stockwerken fühlen wir uns im Vorteil, also lehnen wir uns aus den Fenstern und nehmen die Leibwachen des Fatman aufs Korn. Die Gegner gehen hinter den Wagen in Deckung – kein kluger Zug der Herren, denn kurze Zeit später explodieren die schönen Limousinen. Unser Ziel kann aber in seine Fabrik fliehen, also machen wir uns auf die Jagd. In der Fabrik bieten große Betonpfeiler genug Deckungsmöglichkeiten für Freund wie Feind. Da, ein Molotov Cocktail bringt ein Fass zur Explosion, die einen der Pfeiler kaputt macht. Eine echte Physik wie in Red Faction Guerrilla steckt hier aber nicht dahinter, denn der Grad der Zerstörung wird nur grafisch dargestellt, der Pfeiler an sich bleibt also stehen. Wir kämpfen uns mit unserem kleinen Team quer durch die Destillerie und müssen immer wieder vor den feindlichen Kugeln in Deckung gehen. Hier gibt es auch eine Neuerung im Vergleich zum Vorgänger, denn wir können aus der Deckung heraus schießen – das System gehört anscheinend in jedes moderne Actionspiel. Vor einem Lamellen-Garagentor angekommen, sehen wir Durchschusslöcher einer MP, das Tor geht auf und die nächste Schießerei geht los. Bis zu diesem Punkt haben wir bereits an die 20 gegnerischen Leibwächtern zum Schweigen gebracht. Dann sind wir endlich beim Fatman angekommen, der schön inszeniert um sein Leben fleht. Als Mitglied der Mafia sollten wir es eigentlich besser wissen und nicht zögern; plötzlich zieht der Fatman einen kleinen Revolver und verwundet unseren Kameraden Henry. Logischer Schluss: Der Fatman wird von Kugeln durchsiebt. Mission erfüllt.

Name 4. Juni 2009 - 23:29 #

Ich mache mir Sorgen, dass die Welt leblos rüberkommt, so kam es mir zumindest in einigen Videos vor. Hoffe das ist in der fertigen Version dann nicht so. Gibt nichts schlimmeres als eine leblose virtuelle Welt.

Tim Gross 20 Gold-Gamer - 24171 - 4. Juni 2009 - 23:47 #

Ich fand die Welt nicht so leblos. Okay, an GTA IV kam sie noch nicht ganz ran, aber das ist auch wirklich ein großes Vorbild. Trotzdem kann da bis Ende des Jahres noch viel passieren, und ich finde das Ergebnis (aus Videos) auch jetzt schon gut.

peo 08 Versteher - 188 - 5. Juni 2009 - 15:38 #

Ist etwas über dei Systemanforderungen bekannt? Genau so wie bei GTA oder noch höher?

Name 5. Juni 2009 - 17:29 #

„[...] über die Vergangenheit Vitos, der von seinem Vater aus Angst vor dem faschistischen Diktator Italiens, Benito Mussolini, nach Amerika geschickt wurde.“

FALSCH: Wir erfahren etwas über die Vergangenheit von Henry Thomasino. Vito hört ihm nur zu, hat das Gespräch in Gang gebracht.

Ansonsten ein sehr nett verfasster Artikel, Daumen hoch

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469805 - 9. Juni 2009 - 1:16 #

Stimmt, das war mein Fehler. Wir haben's korrigiert.

Name 5. Juni 2009 - 18:44 #

leblos ? guck dir das video an :
youtube: /watch?v=KNqNmojLzcI

richtig geil sogar polizei am straßenrand =)

Barbrady 05 Spieler - 40 - 11. Juni 2009 - 15:56 #

Ich hoffe es wird nicht ganz so linear wie im ersten Teil. Man sollte doch schon noch nebenbei was machen können.