Japan-Report #2:Yodobashi Camera

Elektronikkaufhaus auf Japanisch Report

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Automatische Kassen warten hier vergeblich auf Kundschaft, ähnlich den Boarding-Automaten an Lufthansa-Gates. Es scheint völkerübergreifend bei bestimmten Dingen ein Bedürfnis nach menschlicher Betreuung zu herrschen...

Auf den Punkt gekommen
Die goldene Punkte-Karte spart auf Dauer viel Geld, und ist frei von jeglicher Mitgliedschaft oder Jahresgebühr.

Ein ganz wichtiger Teil des YC-Mythos ist die Punktekarte. Solche Treuesysteme bieten zwar andere japanische Geschäfte auch, die Mitbewerber-Kette Yamada Denki etwa vergibt im besten Fall 1 Punkt pro 100 investierte Yen geben (1 Punkt entspricht dann 1 Yen Rabatt beim Kauf eines anderen Produkts). Und Yodobashi Camera? Für teuere Produkte (TVs, PCs, Kühlschränke et cetera) können wir über 20 Prozent des Verkaufspreises als Treuepunkte einheimsen. Ein kleines Rechenbeispiel: Herr D. kauft einen neuen 46-Zoll Plasmafernseher von Panasonic für 158.000 Yen (rund 1430 Euro). Dafür bekommt er 31.600 Punkte. Diese entsprechen 31.600 Yen (286 Euro) für die Herr D. sich nun andere Produkte kaufen (oder diese verbilligen) kann. Und zwar aus dem gesamten Warenangebot der Kette!

Herr D. könnte nun also in das Hobby-Kan gehen und sich von seinen frisch erworbenen Punkten noch eine niegelnagelneue PS3 zum 46-Zöller dazu schenken. Oder einen Teil der Punkte in ein edles TV-Rack umwandeln. Zu gerne würden wir ein solches System in Deutschland sehen. Aber wieso, wenn eh der Großteil der Elektronikprodukte (und übrigens auch der Computer- und Videospiele!) bei Media Markt und Saturn, die bekanntlich dem gleichen Konzern gehören, gekauft werden...
 
Eine beeindruckende Auswahl gibt es für die Marken Neon Genesis Evangelion (links) und Mobile Suit Gundam (rechts).
 
Mobile Suit Gundam
Eine der berühmtesten Anime-Serien in Japan überhaupt ist Kidou Senshi Gandamu. Die erste Ausstrahlung erfolgte im japanischen Fernsehen im April 1979 und endete nach 43 Folgen im Januar 1980. Die Science-Fiction-Serie handelt von dem 15jährigen Amuro Ray, dem ein riesiger "Mobile Suit" in die Arme fällt. Sein technisches Geschick und sein Naturtalent helfen ihm, den großen Roboter zu steuern. Die Ernsthaftigkeit des Originals zeigte etwas Neues im japanischen Anime. Kriegskonflikte und die resultierenden Leiden einzelner Personen standen zwar nicht im Vordergrund, wurden aber trotzdem ausführlich behandelt. Menschen starben und man sah zu, wie riesige Kolonien zerstört wurden.

Gundam hat Hunderte von Folgen und zig Ableger ins Leben gerufen, die Marke ist heute lebendiger denn je. Das Franchise umfasst nicht nur DVDs, sondern auch Modellbausätze, PC- und Videospiele, Handy- und Schlüsselanhänger, Pencil-Cases, Sticker, Bücher, Comics und vieles mehr. Nahezu jedes erdenkliche Mittel wird genutzt, um die Gundam-Kuh zu melken. Am ehesten kann man das Merchandising vergleichen mit dem von Star Wars oder Star Trek im Westen.
Auswahl auf Japanisch

Was für westliche Augen immer wieder ungewöhnlich und beeindruckend wirkt, ist die enorme Vielfalt an Spielwaren in japanischen Einkaufstempeln. Und das gilt für jegliche Spielwaren und Entertainment-Produkte, seien es Video- oder PC-Spiele, Gachapon-Figuren, Gundam-Roboter oder andere Modellbausätze, Puzzles oder Babyspielzeug. Egal, wie viel Geld man ausgeben möchte, und egal, für wen man etwas sucht, im Hobby-Kan von YC, der Filiale fürs Hobby und Spielen, findet man auf jeden Fall das Richtige.

Eine Etage beschäftigt sich nur mit Gundam-Artikeln (siehe Kasten rechts und Foto oben), zwei mit Videospielen (davon eine für Nintendo), dazu kommt das Erdgeschoss für die Neuheiten und weitere Marken. Nicht zu vergessen drei weitere Etagen mit "herkömmlichen" Spielwaren. Gerade hier gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken und auch vieles, "das man wirklich gut gebrauchen könnte." Natürlich nur im Moment des Affektkaufs, zu Hause widerfährt dem ach so tollen Elektronik- oder sonstigen Gimmick dann schnell dasselbe Schicksal, das 90 Prozent der Weihnachtsgeschenke verwöhnter Wohlstandskinder droht. Dennoch, wer nicht aufpasst, ist hier schnell sein halbes Monatsgehalt los. Und glaubt uns: Mit leeren Händen kommt niemand aus einer dem Gamekan heraus: Entweder findet  ihr genau das, was ihr gesucht habt, oder ihr findet etwas, von dem ihr erst im Moment des Entdeckens wusstet, dass ihr es sucht.
 
Gacha-Kugeln mit Mini-Figur: Schneller Spaß für den schmalen Geldbeutel -- wenn man damit wieder aufhören kann!
 
Wie eine Tüte Chips
 
Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Mal!
Ihr seht, es gibt viel zu staunen und zu tun bei Yodobashi Camera. Zumindest auf den Autoren dieser Zeilen übt die Kette eine schon unheimliche Anziehungskraft aus. Es ist so ähnlich wie mit den Suchtstoffen in Kartoffelchips: So richtig erklären lässt sich der unablässige Griff in die Tüte nicht, aber empirisch nachweisen lässt er sich jederzeit. So auch bei YC: Herr D. ertappt sich immer wieder dabei, dass er den Verkäufern beim Betreten einer Filiale wie alten Bekannten zunickt. Oder die offizielle Firmenmelodie mitsummt.

Wenn Ihr also das nächste Mal in Tokio seid, klappert nicht nur den Elektronik-Einkaufsdistrikt Akihabara ab, sondern macht unbedingt auch einen Abstecher nach Shinjuku zu Yodobashi Camera. Vom Westausgang der gleichnamigen Station ist es nur ein kurzes Stück zu Fuß, schon könnt ihr das "Irasshaimase!" in Verbindung mit der Hymne hören, mit dem die Außenlautsprecher die Passanten beschallen. Nehmt aber weniger gefestigte jüngere Brüder (oder Schwestern) an die Hand oder lasst sie zumindest nicht aus den Augen: Nicht, dass sie euch auf Dauer abhanden kommen in diesem Elektronik-Spielzeug-Games-Schlaraffenland.

Autor: Miree / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
 
Den ersten Teil von Mario Dammanns Japan-Report -- zu typischen Gamecentern -- findet ihr hier.
Ridger 28. Juni 2010 - 0:54 — vor 6 Jahren aktualisiert
Anonymous (unregistriert) 28. Juni 2010 - 1:45 #

Astreiner Artikel, 1+, Herr D. :)

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 28. Juni 2010 - 5:48 #

Lesenswert. Besten Dank! :)

Momsenek 13 Koop-Gamer - 1687 - 28. Juni 2010 - 6:24 #

Jetzt müsste man nur noch das Geld für eine Reise nach Japan haben :-) Wirklich ein interessanter und informativer Artikel. Ich wäre zu gerne vor Ort

Bernd Wener 19 Megatalent - 14832 - 28. Juni 2010 - 6:37 #

"Wenn Ihr also das nächste Mal in Tokio seid" -> Da das so schnell eher nicht vorkommt, danke für den sehr interessanten Artikel. Sollte es mich wirklich mal nach Tokio verschlagen, muss ich mir das auf alle Fälle mal ansehen.

McStroke 14 Komm-Experte - 2276 - 28. Juni 2010 - 8:35 #

Für die Mühe die du dir gemacht hast ein großes Lob!

Den Inhalt finde ich persönlich aber nicht so interessant. In Taiwan, wo ich studiert hab, gibt es diese Läden auch an jeder Ecke, und jede Großstadt hat auch einen 3C-District für Elektroläden und Märkte. Die sehen dann auch alle gleich aus, kaltes Neonlicht, gigantomanische Größe und die Mitarbeiter machen ständig den Kotau vor dem Kunden, ganz besonders vorm Westlichen. Für mich war das nicht besonders spannend. Zumal es ja auch nicht primär um Spiele geht in deinem Artikel, sondern eher um Fernseher, Kameras und Plastikfiguren.

Das hatte dann für mich ein wenig davon wenn Asiaten in Deutschland Weißwürste fotografieren und daheim dann Seitenlange Einträge auf ihren Blogs über eine relativ gewöhnliche Sache schreiben.

Aber wie gesagt, in deinem Artikel steckt sicher eine Menge Arbeit, und dafür gibts dann doch ein Lob! :)

Anonymous (unregistriert) 28. Juni 2010 - 9:03 #

Ein sehr schöner Bericht - hat viel Spaß gemacht zu lesen.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66900 - 28. Juni 2010 - 9:10 #

Sehr schöner Artikel! Hat mir gut gefallen.

BlackSoul 09 Triple-Talent - 278 - 28. Juni 2010 - 9:17 #

Ob ich jetzt jemals Tokio besuchen werde, wage ich nun doch ernsthaft zu bezweifeln aber für den Fall das, werde ich mir diesen Markt sicherlich mal anschauen.
Danke schön.

Gadreel 12 Trollwächter - 900 - 28. Juni 2010 - 9:37 #

Ach eine ganze Etage Mobile Suit Gundam,....
Welch ein Traum, verstehe bis heute nicht warum sich sowas bei uns nicht durchsetzt.

Anonymous (unregistriert) 28. Juni 2010 - 9:52 #

ich habe 1 Jahr in Japan gelebt, davon 6 Monate in Tokyo. Yodobashi Kamera ist zugegebenermaßen ein wirklich schöner Laden. Aber wenn man eine zeitlang in Toyko lebt, verlieren diese großen Einkaufshäuser schnell ihren Reiz, denn man stellt fest, dass die Preis in egal welchem Kaufhaus praktisch identisch sind. Ich habe z.B. versucht ein so genanntes Denshi Jishou (Elektr. Wörterbuch) zu bekommen. Mein Modell sollte bei Yamada Denki und Yodobashi Kamera ca. 43.000 Yen kosten. Bei den kleinen quirrligen Läden in Akihabara dagegen konnte ich einen Straßenhändler sogar auf knapp 32.000 Yen drücken. also mal eben 25% günstiger. Ausserdem ist Japan für PC Spieler ein Horror. Die Auswahl ist praktisch nicht existent und in den Kaufhäusern ist es auch schwer an Hardware zu kommen. Da ist Akihabara wesentlich interessanter. Teilweise in Kellern versteckt zu hunderten, kleine PC Läden, zwar auch nicht mit viel Auswahl an PC Spielen, aber dafür alles was das Hardware Herz höher schlagen lässt, zu sehr günstigen Preisen. Man muss nur halt mal Laufen und nen ganzen Tag für einrechnen. Macht aber riesen Spaß durch Akihabara zu latschen und die eine oder andere Dönerbude oder Maido Cafe zu bewundern. Es spielt sich dort viel in den kleinen Gassen und Hinterhöfen ab und bleibt ein unvergessliches Erlebnis.

Gruss

Shouwaronin

Raven 13 Koop-Gamer - 1576 - 28. Juni 2010 - 10:35 #

Diese kleinen, verstecken PC-Läden gibt's auch im kyotoer Denki Twown zuhauf. Hat richtig Spaß gemacht, sich da umzuschauen. ^^
Und was die PC-Spiele betrifft, kann ich dir nur zustimmen: Gottsgroßes Kaufhaus mit X-Etagen für alles...und im hintersten Eck ein Regal mit paar veralteten PC-Games -_-

Anonymous (unregistriert) 28. Juni 2010 - 10:06 #

Achja,

Shinjuku sollte man auf jeden Fall besuchen, wenn man nach Tokyo kommt. Neben dem Regierungsviertel ist nämlich der Bahnhof eines der Hauptattraktionen dort. Denn er ist so gigantisch groß das man sich sicherlich mehr als einmal verlaufen wird. Ich habe einmal versucht den Süd Ausgang zu finden. Trotz einheimischer Richtungsangaben habe ich nach knapp 30 Minuten die Orientierung komplett verloren gehabt und hab aufgegeben. Frage mich bis heute was sich hinter dem Ausgang wohl verbergen mag. Obwohl Tokyo die Stadt mit einer der höchsten Einwohnerdichten weltweit ist (ich glaube es waren ca. 1300 Einwohner pro qkm), also eine Stadt in der jeder qm mit Gold aufgewogen wird, kann man sich die schiere Größe dieser Stadt kaum vorstellen. Zum Vgl. wenn man mit der Yamanote Linie von der Shibuya Station zur nächsten Station genannt Ebisu mit der Bahn fährt ist man 2-3 Minuten unterwegs. Hört sich nach nichts an, aber wenn man diese Strecke mal zu Fuß abgeht, braucht man mal eben 15 Minuten! Ich habe z.B. etwa 8 Minuten mit der Bahn von Shibuya entfernt gewohnt. Zu Fuß habe ich jedoch fast eine Stunde gebraucht. Wir reden hier über eine einzige Haltestation. In dt. Städten braucht man von Station zu Station zu Fuß meist nicht länger als 5 Minuten. Die einzelnen Distrikte Tokyos (Shibuya, Shinjuku, Ikebukuro, usw.) sind von ihren Ausmaßen vergleichbar mit den Zentren dt. Großstädte. jetzt stellt euch einfach ein dutzend dieser Großstadt Zentren dichtgedrängt vor und ihr bekommt ein ungefähres Bild von Tokyos Größe. Als Urlaubsziel auf jeden Fall ein Riesenspass.

Marcel 13 Koop-Gamer - 1377 - 28. Juni 2010 - 10:39 #

Schöner Artikel über ein interessantes Theme - bitte mehr!

Leider hat sich aber ein Tippfehler eingeschlichen:
"Yodohashi-Brücke" -> Yodobashi-Brücke

Ridger 22 Motivator - P - 34726 - 28. Juni 2010 - 10:55 #

Ich dachte auch erst es wäre ein Fehler, aber an der Brücke selbst steht Yodohashi. Vielleicht einfach eine alte Schreibweise die sich im Laufe der Jahrzehnte an das bashi herangelehnt hat.

Marcel 13 Koop-Gamer - 1377 - 28. Juni 2010 - 11:03 #

Ah ok. Wikipedia meint zwar auch: "Namensgebend war die Yodobashi, eine Brücke, die die Ōme-kaidō, die alte Landstraße über Ōme nach Kōfu über den Kanda führte"

Aber wenn du es sagst, wirds passen :)

Gerjet Betker 19 Megatalent - 14048 - 28. Juni 2010 - 11:44 #

Es kann sein, dass die Dakuten mit der Zeit sich abgenutzt haben.

は (ha) / ば (ba)

Raven 13 Koop-Gamer - 1576 - 28. Juni 2010 - 11:54 #

Die japanische Wikipedia ist da eindeutig: Yodobashi mit B :D

Ridger 22 Motivator - P - 34726 - 28. Juni 2010 - 13:03 #

Zum Beweis habe ich ja ein Foto gemacht. Da steht in Hiragana Yodohashi. Wirklich. Glaubt mir doch. ;)

Paxy 17 Shapeshifter - - 6266 - 28. Juni 2010 - 10:51 #

Der Artikel war jedenfalls interessant und ich bin mal froh Bilder davon gesehen zu haben, bevor ich mir endlich die Reise leisten kann :)

Wer von Japan auch etwas Gamer unbezogenes hören möchte kann sich ja mal
(sofern eine Verlinkung hier nicht unverschämt ist)

diesen Podcast anhören :

http://www.halbwissen-podcast.de/podcast/hwp012-japan

Goldfinger72 15 Kenner - 3366 - 28. Juni 2010 - 11:08 #

Wieder ein toller Bericht, bitte mehr davon! :-)

VisionGamer 10 Kommunikator - 518 - 28. Juni 2010 - 11:20 #

Das ist wirklich erstaunlich, was da in Japan abgeht - sehr informativer Artikel!

Ein Bekannter hatte mir mal erzählt, dass es in Tokio sogar einen ganzen Bezirk gibt mit mehrstöckigen Gebäuden solcher Art, und wenn man dies hier nun liest und auch mal in Fotos sieht, kann man echt nur mit der Zunge schnalzen. Wow...

Gecko 13 Koop-Gamer - 1518 - 28. Juni 2010 - 11:58 #

Klasse Report! Sehr interessant solche Berichte, denn die gibt es auch nicht allzu häufig, nett geschrieben! :)

Macht richtig Lust da mal vorbei zu schauen, wo doch Tokio selbst schon interessant ist und was an sich hat.
Gut, auch mal einen anderen Ort als Akhibara zu beleuchten, der ja hier doch deutlich bekannter ist.
Das ist echt eine ganz andere Welt..

MTR 12 Trollwächter - 1033 - 28. Juni 2010 - 13:14 #

Toller Artikel! Die Bilder sind auch sehr beeindruckend. Die Kompetenz der Angestellten vom Mediamarkt hier kann ich bestätigen. Man muss nicht viel wissen um schon mehr zu wissen als die Crew in manchem Laden zusammen ;-).
Ich würde aber in Japan leider kein Wort lesen können, von daher wäre es wohl weniger ein Vergnügen in diesem Riesenladen umherzuirren...

morphme 13 Koop-Gamer - 1281 - 28. Juni 2010 - 20:31 #

Wie kannst du Mediamarkt und das Wort "Kompetenz" nur gleichzeitig in einem Satz unterbringen? Das beißt sich doch :D

@Topic: Wirklich schöner Bericht, da ich in kürze zum Studieren nach Japan reisen werde freue ich mich um so mehr :D

Anonymous (unregistriert) 28. Juni 2010 - 15:18 #

das mit der Schreibweise sollte man nicht so Ernst nehmen, denn in Japan gibt es einige Kuriositäten. Eine Haltestelle nennt sich z.B. Shinbashi. In Hiragana (dem jap. Silbenalphabet) wird es auch tatsächlich Shinbashi geschrieben, doch direkt darunter steht in "normaler Schrift" Shimbashi. Einen einzelnen m-Laut gibt es im japanischen eigentlich nicht, nur einen n-Laut. Ich vermute es ist historisch begründet und hat mit den verschiedenen Umwandlungen der Laute in das westliche Alphabet zu tun. Das es sich z.B. um ra, ri, ru, re, ro handelt, ist meiner Meinung nach Auslegungssache, denn es könnte auch la, li, lu, le, lo sein. Denn dieser Laut ist wirklich eine Mischung aus r und l. Daher auch die Probleme von Japanern mit der klaren Unterscheidung von L und R. Das hashi wie bashi ausgesprochen wird, ist ja ebenfalls ein gängiges Phänomen im Japanischen. Das dort aber trotzdem yodohashi gestanden hat.... naja vielleicht hat sich das TenTen " mit der Zeit verabschiedet ;-) oder der Straßenschilderproduzent meinte sich ganz schlau zu sein....

Porter 05 Spieler - 2981 - 28. Juni 2010 - 17:05 #

Wenn sich die Japaner von ihrem Kanji trennen könnten und einfach alles in Lateinischen Lettern abdrucken würden und am besten gleich in Englisch dann wäre es mir sicher mal ne Reise wert. :)

Acka81 10 Kommunikator - 458 - 28. Juni 2010 - 18:01 #

danke, sehr interessant. Scheint ne Reise wert zu sein...

fightermedic (unregistriert) 29. Juni 2010 - 18:48 #

sehr interessanter artikel :)

Basti51 14 Komm-Experte - 1984 - 30. Juni 2010 - 13:32 #

Danke dafür!

Magellan 04 Talent - 39 - 30. Juni 2010 - 15:04 #

Die Japaner wissen, wie das Gamer-Herz schlägt.

Ridger 22 Motivator - P - 34726 - 1. Juli 2010 - 3:56 #

Vielen Dank für das Lob, aber besonderen Dank auch an Jörg der diesen Artikel lesenswert umgeschrieben hat.