Solche Einblicke gibt es in The Witcher sehr oft. Die pralle Dame auf dem Bild ist übrigens Triss Merigold.

Verschiedene Enden [SPOILER]
Es stellt sich heraus, dass der Großmeister des Ordens der Flammenrose zugleich auch der Anführer der Salamandra ist und den König verraten hat. Nachdem sich Geralt um den Bösewicht gekümmert hat, kann er den König beraten, wie dieser mit der Rebellion umgehen soll. Das geschieht natürlich dann abhängig davon, welcher Seite sich Geralt im Spielverlauf zugewandt hat. Er kann also den König davon überzeugen, dass die Scoia'tael im Recht sind. Oder dass der Orden der Flammenrose immer noch loyal ist und den Schutz des Königs verdient. Oder aber, dass beide Fraktionen Feinde des Königreichs sind.

The Witcher endet mit einer Sequenz, in der König Foltest Geralt bezahlt und dieser davongehen will. Doch plötzlich greift ein Attentäter den König an. Geralt kann diesen besiegen und stellt fest, als er dessen Maske entfernt, dass der Attentäter vertikale Pupillen hat -- bekanntlich ein Zeichen der Hexer. Diese unerwartete Wendung stellt den Übergang zum zweiten Teil her.

Bücher, Film und Serie

Andrzej Sapkowski erschuf das Witcher-Universum.

Als Vorlage für die Witcher-Spiele dienen die Kurzgeschichten und Romane des polnischen Autors Andrzej Sapkowski. Geralt von Riva tauchte das erste Mal 1990 in dem Episodenroman Wiedźmin („Der Hexer“) auf. Dieser enthält fünf Kurzgeschichten, die einzelne Aufträge von Geralt behandeln und nicht aufeinander aufbauen. Es folgten zwei weitere Bände. Nach dem Erfolg der Kurzgeschichten veröffentlichte Sapkowski fünf anknüpfende Romane. Die bisher letzte Geschichte um Geralt, Pani jeziora, erschien bereits 1999 in Polen. In Deutschland kann man sie erst seit kurzem lesen, unter dem Titel Die Dame vom See.

Neben den mittlerweile zwei Umsetzungen als PC-Spiel wurden einige Erzählungen zum Hexer auch als ein Kinofilm und eine Fernsehserie verfilmt. Der Kinofilm mit dem Titel Wiedźmin kam 2001 in Polen ins Kino und wurde vor einem Jahr als DVD in Deutschland veröffentlicht. Wir würden ihn, um es vorsichtig zu sagen, nur sehr eingefleischten und fremdschäm-resistenten Fans von The Witcher empfehlen. Eine dreizehnteilige TV-Serie wurde bereits 2002 im polnischen Fernsehen gesendet, hat aber bisher ihren Weg nach Deutschland noch nicht gefunden. Über die Qualität der Serie können wir keine Aussage treffen.

Entscheidungen und KonsequenzenThe Witcher fasziniert viele Spieler durch seine raue Spielwelt fernab von "High Fantasy". Das erwachsene Ambiente spart stolze Einhörner und idyllische Wiesen aus: Temerien ist dreckig, brutal und oft vulgär. Der Spieler verbringt zum Beispiel viel Zeit mit schlüpfrigen Dialogen, um nach weiteren (der zahlreichen) Sexpartnerinnen für Geralt Ausschau zu halten. Als Belohnung bekommt er für jede sexuelle Errungenschaft eine Karte, auf der die verführte Dame nackt abgebildet ist. In den USA musste das Spiel aus diesem Grund sogar geschnitten erscheinen.

Ein weiteres Markenzeichen von The Witcher: Der Protagonist wird in eine unmoralische Welt geworfen, in der er immer wieder vor moralische Entscheidungen gestellt wird, die sich stark auf den weiteren Spielverlauf auswirken. In einer Quest sollt ihr zum Beispiel Waren vor dem Zugriff der Scoia'tael schützen. Während der Quest könnt ihr euch allerdings auch dafür entscheiden, sie den Rebellen zu überlassen. Das hat jedoch zur Folge, dass ein Kontaktmann stirbt, der eigentlich zum Erfüllen einer anderen Aufgabe benötigt wird.

Die letzte Zwischensequenz von The Witcher wirft Fragen auf, die in Assassins of Kings beantwortet werden könnten.

Vor solche Entscheidungen werdet ihr im Spielverlauf sehr oft gestellt. Wobei die Folgen eurer Handlungen meist erst viel später im Spiel aufgedeckt werden -- was ihre Wirkung nur verstärkt. The Witcher gibt sich dabei viel Mühe, die Konsequenzen aufzuzeigen, indem genau erklärt wird, welche Entscheidungen zu welchem Ergebnis geführt haben. Allerdings erst nachträglich...

Das Spiel bietet sogar drei unterschiedliche Enden (siehe Spoiler-Abschnitt oben), die von eurem Verhalten abhängen. Viele Entscheidungen im Spiel sind alles andere als leicht zu treffen. Es gibt kein einfaches Schwarz und Weiß oder Gut und Böse. Vielmehr sind die Motivationen der Figuren nachvollziehbar: Keiner ist als Bösewicht auf die Welt gekommen, keiner wird als Engelsgestalt sterben. Da fällt es immer wieder schwer sich zu überlegen, wem man hilft und wen man tötet.

Savegame-ImportFalls ihr jetzt Lust bekommen habt, The Witcher noch schnell bis zum Erscheinen des zweiten Teils durchzuspielen, vergesst es: Das Spiel ist viel zu lang. Wenn ihr es aber vorher durchzuspielen plant oder bereits damit durch seid, solltet ihr auf jeden Fall eure Savegames aufheben. Assassins of Kings wird nämlich eine Importfunktion -- ähnlich wie bei Mass Effect 2 -- für die Speicherstände des ersten Teils bieten. Auf diese Weise haben eure getroffenen Entscheidungen auch Einfluss auf den Nachfolger. Wie groß diese Auswirkungen sind, werden wir in Kürze im Zuge unseres Test-Specials ausführlich berichten.

Autor: Sebastian Horst // Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

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Steckbrief The Witcher [Serie] Genre: Rollenspiel Untergenre: Action-RPG USK: ab 18 PEGI: 18 Entwickler: CD Projekt RED Publisher: Atari Erscheinungsdatum: 26.10.2007 Offizielle Website: Link LinuxMacOSPC

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