Spiele-Großhandel unter Beschuss

Der Starcraft-2-Preiskampf Report

Erfreulich für Spieler: Starcraft 2 kostete aufgrund eines Preiskampfs zwischen Amazon und Saturn bis eine Woche nach Release gerade mal rund 40 Euro. Doch was die Kunden freut, ärgert Spielehändler und Grossisten. Wir haben mehrere Marktinsider zum Preiskampf und dem Spielehandel generell befragt – und deutliche Antworten bekommen.
Jörg Langer 5. September 2010 - 16:22 — vor 13 Jahren aktualisiert
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Seit Jahren warteten die Spieler darauf, und auch jeder Branchenkenner wusste, welches Spiel das Sommerloch stopfen würde: Starcraft 2 von Activision Blizzard (GamersGlobal-Test: 9.5). So siegessicher war der Publisher, dass er die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) auf 59,95 Euro anhob, ein für PC-Spiele bis dato unbekannter Höhenflug. Doch am 5. Juli bot Amazon.de das Produkt plötzlich im Vorverkauf für 44 Euro an. Ein vorheriges Dumpingangebot (BOL.de hatte kurzzeitig 40 Euro verlangt) war weitgehend unbeachtet geblieben, doch nun zogen Media Markt und Saturn nach. Schließlich ging Saturn am 25. Juli sogar auf 39 Euro runter, was Amazon.de am selben Tag mit 38,99 Euro unterbot. 39 Euro für ein Spiel mit UVP 60 Euro, das bedeutet einen Rabatt von über 34 Prozent am Erstverkaufstag. 39 Euro Endkundenpreis sind ohne Mehrwertsteuer außerdem 32,76 Euro netto für Spielehändler – und damit ein gutes Stück weniger, als sie selbst bei ihrem Großhändler dafür bezahlten mussten. Folglich stornierten viele deutsche Händler noch nicht gelieferte Stücke.

Für Spieler war das erfreulich, für die Händler und Grossisten weniger – beide Gruppen können es mit der Marktmacht von Amazon und der Media Saturn Holding nicht aufnehmen, die solche Preisdumpings wahlweise als Marktanteil-Ausweitung (Amazon) oder Lockmittel zum Betreten der Filiale (Saturn) sehen und entsprechend anders kalkulieren. Der Spuk dauerte bis eine Woche nach Release (der am 26.7. war) – dann ging Amazon wieder hoch auf 44,95 Euro.
 
Wir haben die deutschen Spiele-Grossisten zu SC2, aber auch zu Themen wie Nintendo DS und die nähere Zukunft im Spielehandel befragt. Überwiegt bei Reinhardt Sawatzky (Geschäftsführer Vitrex), Christoph Dassau (Director Consumer Electronic Ingram Micro), Günter Groß (Geschäftsführer Groß Electronic), Markus Tjebben (Einkaufsleiter Flashpoint), Efthimios Sidiropoulos (Product Manager McMedia) und Stephan Götze (Einkaufsleiter Playcom) der Optimismus, oder denkt mancher schon ans Umsatteln auf andere Bereiche? Denn immer mehr Einkäufe erfolgen über Online-Händler, Gamestop oder Media Markt/Saturn, der Kuchen für die Einzelhändler und damit ihre Zulieferer wird immer kleiner.
 
Trotz einer UVP des Herstellers von 60 Euro wurde Starcraft 2 vielerorts für 39 Euro angeboten.

Starcraft 2: Verkaufspreis unter Großhandelspreis
 
Stephan Götze sagt als Einkaufsleiter Games und Zubehör bei Playcom zu den 39 Euro von Starcraft 2: "Das war schon eine heftige Ansage, die wir so nicht darstellen konnten. Es scheint da nur noch um Marktanteile zu gehen." Playcom habe, vorsichtig geschätzt, Einbußen von bis zu 30 Prozent gehabt bei Starcraft 2. Die eigentliche Problematik aber entstehe schon vorher: "Die Fachhändler bestellen gar nicht mehr massiv vor, sondern warten darauf, was die Großen machen – und kaufen dann bei MMSH oder Amazon größere Stückzahlen zum Wiederverkauf ein. Für den Endkunden ist ja nicht nachvollziehbar, wenn er beim Fachhändler plötzlich 49 Euro zahlen soll statt 39."
 
Die letzten 14 Tage vor Release haben wir nur noch Stornos bearbeitet.
Günther Groß von Groß Electronic wettert: "Für mich war das ein Irrsinn! Da hat man im Sommer einen Titel, der sich zu jedem Preis verkaufen würde, und dann wird der Kampf um Marktanteile auf dem Rücken anderer ausgetragen." Seine Firma habe nicht einmal 20 Prozent von dem verkauft, was ohne den Preiskampf bei SC2  möglich gewesen wäre: "Die letzten 14 Tage vor Release haben wir nur noch Stornos bearbeitet. Wir lagen am Ende mit unserem Netto-Einkaufspreis über dem Netto-Verkaufspreis von Amazon!" Markus Tjebben kommentiert die Lage bei Flashpoint so: "Speziell bei Starcraft 2 waren wir gezwungen, einen Kompromiss einzugehen, der trotzdem vom gewünschten Preisniveau weit entfernt war. Unsere Kunden verdienen daran nichts mehr, oder legen dabei drauf, wenn sie Preise von unter 40 Euro im Verkauf darstellen wollen."
 
Reinhard Sawatzky hat den Preiskrieg kommen sehen: „Unsere Händler müssten ja dumm sein, wenn sie bei uns für 38 Euro netto einkaufen, und bei Saturn zahlen sie 39 Euro brutto! Weil Amazon schon seit einiger Zeit SC2 im Vorverkauf verramscht hat, hatten wir gar nicht so viele Aufträge, die man hätte stornieren können.“ Vielmehr habe sich Vitrex von Beginn an auf die UK-Version konzentriert: „Damit sind unsere Händler gut gefahren.“
 
Christoph Dassau, Director Consumer Electronic Group bei Ingram Micro, sagt zum Thema Starcraft 2: "Angebote weit unterhalb des UVP sind mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme. Leider gab es diese unnötige Situation auch bei dem einen Top-Titel, der diesen Sommer praktisch konkurrenzlos auf den Markt kam.
 
Haben Amazon und Co. einfach bessere Konditionen als der Großhandel? Günther Groß sagt dazu: "Das wird von den Publishern verneint. Es geht da auch um Werbekostenzuschüsse. Und solche Gelder lassen sich in den Preis einrechnen. Ich habe ja in der Schule noch gelernt, dass Warenverkauf unter dem Einkaufspreis unlauterer Wettbewerb ist." Zwar habe Activision-Blizzard bei SC2 keine unmittelbaren Umsatzverluste durch den Preiskampf, aber man müsse den Kollateralschaden sehen: "Die Einzelhändler gehen pleite, die Publisher werden erpressbar. Drittens ist der Preis auf Dauer kaputt für Starcraft 2. Und was ist mit dem nächsten Toptitel? Den bestellen die Kunden gar nicht mehr vor."
 
Auch Efthimios Sidiropoulos von McMedia ist nicht glücklich: "Es wird immer wieder wichtige Handelsmarge vernichtet, um mit Top-Themen Marktanteile zu erobern. 'Gemischtwaren-Händler' können Games verramschen, um ihre Marge mit ganz anderen Produkten zu erzielen, der Fachhändler aber muss seinen Gewinn in erster Linie über das Games-Portfolio realisieren." Außerdem stört ihn die vorgebliche Marktanteil-Verschiebung in Richtung Elektro-Großmärkte oder Versandhandel: "Die Fachhändler sind durch solche Aktionen gezwungen, ihre gesamten Rückstände bei Industrie und Großhandel zu stornieren und sich die Ware dann über die Dumping-Händler zu besorgen."
 
An die Adresse von Activision-Blizzard gerichtet, fügt Sidiropoulos hinzu: "So ein Preisdumping ist schon vorprogrammiert, wenn ein Hersteller mit einem UVP von 59,99 bei einem PC-Spiel in den Markt geht. Man sollte immer ein realistisches Preisgefüge wahren!" Dem pflichtet Reinhardt Sawatzky bei: „Ein UVP von 59 Euro ist doch lächerlich, so etwas können Sie nur in Apotheken durchsetzen.“

Spielemarkt: 1. Halbjahr 2010 insgesamt positiv


Wie lief der Spielemarkt aus Sicht der Grossisten, haben WM und zeitweise tropisches Wetter die Verkäufe in den Keller fahren lasen? Andererseits erschienen im ersten Halbjahr 2010 einige Toptitel wie Red Dead Redemption und Fifa WM 2010. Markus Tjebben ist zufrieden: "Das erste Quartal war recht gut, auch wenn es seit der WM deutlich ruhiger war." Christoph Dassau von Ingram Micro klingt ähnlich: "Für uns verlief das erste Halbjahr trotz einiger Engpässe im Hardwarebereich durchaus positiv. Es lag etwas über dem Niveau von 2009. " Playcom lag laut Stephan Götze ungefähr auf Vorjahresniveau: "Sicher ohne deutliche Steigerungen – da fehlt uns zurzeit Nintendo –, aber auch nicht mit größeren Verlusten."
 
Bis zur WM war das Geschäft gigantisch, danach war es schlecht.
Differenziert sieht Efthimios Sidiropoulos das 1. Halbjahr: "Im Bereich Nintendo haben wir spürbare Umsatzrückgänge erlitten. Bei PS3 hingegen hatten wir Zuwächse, und alles in allem sind wir ganz zufrieden." Die Zahl der McMedia-Gameshops ist mittlerweile auf über 100 geklettert. Durch die heterogene Händlerstruktur, so Sidiropoulos weiter, habe man einen Teil der Nintendo-Umsatzrückgänge durch PS3 und Xbox 360 kompensieren können. Günther Groß freut sich über ein sehr gutes erstes Halbjahr: "Schon 2009 haben wir gegenüber 2008 etwa 30 Prozent Umsatzzuwachs gehabt, und in 2010 dieses Niveau bislang gehalten. Und das mit relativ wenigen Toptiteln!" Mitbewerber Reinhard Sawatzky von Vitrex war vor allem das erste Quartal sehr erfreulich: "Bis zur Fußballweltmeisterschaft war das Geschäft gigantisch, und dann war es erwartungsgemäß schlecht. Die Industrie hatte ja wie schon 2006 alles vor oder nach der WM gelegt, und dann kam noch das tolle Wetter.“

Oben, von links: Christoph Dassau (Ingram Micro), Efthimios Sidiropoulos (McMedia) und Stephan Götze (Playcom).
Unten, von links: Markus Tjebben (Flashpoint), Günter Groß (Groß Electronic) und Reinhardt Sawatzky (Vitrex).
Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10228 - 5. September 2010 - 16:40 #

Sehr interessant - danke!

bam 15 Kenner - 2757 - 5. September 2010 - 16:51 #

Interessanter Artikel, solche Einblicke bekommt man ja nicht oft.
Allerdings gehen die Aussagen so ein wenig in Richtung Einzelhändler sind "arme Opfer" und können absolut nichts dafür, wenn sie Pleite gehen, daran sind dann der Markt bzw. die bösen Ketten schuld.

Die Erfahrung die ich mit vielen Einzelhändlern (und das bezieht sich nicht nur auf den Spiele-Fachhandel) gemacht habe, waren grundlegend negativ. Einen wahnsinnig günstigen Preis erwartet man schonmal gar nicht, wobei die meisten Spiele dann doch in dem Rahmen liegen was die Ketten da haben wollen.

Das drumherum hat aber einfach nicht gestimmt. Einige aktuelle Titel waren nicht vorrätig, Kulanz quasi nicht vorhanden, das Personal nicht besonders freundlich und in der Regel auch nicht fachkundig. Das sind aber genau die Punkte auf die man als Kunde am meisten Wert legt, wenn man gezielt zu einem Fachhändler gehen will. (Wie gesagt, meine Erfahrungen und man kanns sicher nicht verallgemeinern, aber ich vermute dass das auf viele Läden zutraf, die irgendwann dicht gemacht haben)

Mitlerweile sag ich mir: Warum überhaupt im Handel kaufen, wenn das bei Amazon und Co. in der Regel preiswerter und schneller ist, das Sortiment das gesamte Spektrum umfasst und auch es in puncto Kulanz und Rückgaberecht Vorteile gibt.

"Wer jetzt noch da ist im Fachhandel, hat seine Nische gefunden.", dazu würde ich eher sagen: Wer jetzt noch da ist im Fachhandel, liefert genau das was man vom _Fach_handel erwartet. Nämlich mehr als bei Ketten oder Online, welche nämlich auch am Service und der Kundennähe sparen.

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10228 - 5. September 2010 - 16:58 #

Das "Problem" (für die Einzelhändler) ist, daß die Großhändler MediaMarkt und Saturn außerordentlich fachkundige Berater haben, die einem absolut alles zu jeder Kaffeemaschine, jedem Rasierapparat, den Netbooks und halt auch den Spielen (ok, da weiß ich's schon...) erzählen können. Ich sehe absolut keinen einzigen Nachteil - aus Käufersicht -, bei den Großen wie SaturnMedia einzukaufen, oder eben bei Amazon, wenn man genau weiß, was man will, und keine Beratung braucht.

Und zumindest hier in Regensburg zeichnen sich "kleine" Spezialketten wie GameStop durch absurd hohe Preise und - im PC-Bereich - flohmarkt-ähnliche unordentliche, unsortierte Regale mit zerknautschten Schachteln aus, davon zu 50% alte Kamellen und gebrauchte Titel, und allenfalls wegen Konsolenspielen lohnt sich vielleicht noch der Besuch...

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 5. September 2010 - 17:42 #

Das mit den "fachkundigen Beratern" halte ich für ein Gerücht. Und was die Preise angeht liegen Media Markt und Saturn meist über Amazon.

DarthTK 14 Komm-Experte - 2216 - 6. September 2010 - 10:33 #

Ich habe noch NIE einen einzigen fachkundigen Berater in einem MediaMarkt oder Saturn erlebt. Erst letztens musste ich wieder ein Verkaufsgespräch mit anhören, wo sich mir alle Nackenhaare gesträubt haben...

Henry Heineken 15 Kenner - 3569 - 6. September 2010 - 11:47 #

dito, Testberatung bekommt man im Internet qualitativer, fachkundiger und schneller. Trotzallem ist es ein schönes Gefühl ein Spiel zu Release im Laden zu kaufen.

Zille 21 AAA-Gamer - - 26478 - 5. September 2010 - 19:10 #

Bei Amazon und Co kann ich mich quer durch zig Kundenrezensionen lesen und weiß danach öfter besser was ich wirklich möchte, als wenn ich in den Laden gehe und statt 30 nur 3 Modelle anschauen kann. Klar gibt es auch da Probleme, aber in vielen Bereichen tut sich nicht viel zum Fachhandel.

winthefight 06 Bewerter - 66 - 5. September 2010 - 20:52 #

Du verwechselst da etwas, Media Markt und Saturn sind keine Großhändler.

DELK 16 Übertalent - 5488 - 5. September 2010 - 20:55 #

Les dir mal den Artikel in der Gamestar des letzten Monats über Spielefachhändler durch, die sind näher dran am Sterben als an fetten Gewinnen. Und natürlich können Amazon und Saturn/Media Markt ihre Produkte teilweise unter dem Einkaufspreis verkaufen. Einerseits, weil eben der Einkaufspreis selber geringer ist, wenn man mehr bestellt, andererseits, weil es in dem Segment auch sehr stark um Marktmacht geht. Wenn in Deutschland (Ein Land mit den weltweit höchsten Spieleverkäufen) 90% aller Verkäufe über Amazon und Saturn abgewickelt werden, haben gerade diese Ketten sehr viel Macht über den jeweiligen Publisher. Ob du so etwas willst, ist halt die Frage.

winthefight 06 Bewerter - 66 - 6. September 2010 - 14:02 #

Ich hab mal wieder vorschnell meine Klappe aufgerissen und mich nicht belesen...

"Doch die sind teil der Metro http://de.wikipedia.org/wiki/Metro_AG.
Der Verkauf läuft auf Großhandelsbasis auch wenn sie wie Einzelhändler verkaufen. Sie also als "Großhändler" zu bezeichen hat durchaus berechtigung!"

Ich verstehe nicht so ganz was jetzt genau damit gemeint ist, nach der Definiton ist Großhandel:

"Großhandel im funktionellen Sinne liegt vor, wenn Marktteilnehmer Waren, die sie in der Regel nicht selbst be- oder verarbeiten (Handelswaren), von Herstellern oder anderen Lieferanten beschaffen und an Wiederverkäufer, Weiterverarbeiter, gewerbliche Verwender (z. B. Behörden, Bildungsstätten) oder an sonstige Institutionen (z. B. Kantinen, Vereine), soweit es sich nicht um private Haushalte handelt, absetzen."

"Wenn in Deutschland (Ein Land mit den weltweit höchsten Spieleverkäufen) 90% aller Verkäufe über Amazon und Saturn abgewickelt werden, haben gerade diese Ketten sehr viel Macht über den jeweiligen Publisher. Ob du so etwas willst, ist halt die Frage."

Ich dachte ich komme immer aus dem hinterletzten Kaff, aber dabei haben die Leute bei uns doch ganz schön Grips in der Birne. Bei uns wird nämlich braune, weisse und graue Ware in einem Laden verkauft, wenn man sich nur auf Spiele stützt dann kann es sehr eng werden.

Dennis Kemna 16 Übertalent - 4121 - 6. September 2010 - 11:11 #

Doch die sind teil der Metro http://de.wikipedia.org/wiki/Metro_AG.
Der Verkauf läuft auf Großhandelsbasis auch wenn sie wie Einzelhändler verkaufen. Sie also als "Großhändler" zu bezeichen hat durchaus berechtigung!

Dennis Ziesecke 21 AAA-Gamer - 30866 - 6. September 2010 - 11:24 #

Die bekommen zwar schon bessere Konditionen als der Händler an der Ecke, dennoch haben MM/Saturn KEINEN zentralen Einkauf für Spiele und andere Produkte (nur für die Hausmarken). Es bestellt jede Filiale für sich, genießt aber eben gewisse Vorteile durch die Metro als Mutterfirma im Rücken. Diese Vorteile sind aber beiweitem nich so gigantisch wie du vielleicht denkst.

Han Solo (unregistriert) 5. September 2010 - 23:48 #

Da stimme ich dir voll zu. Von "Fach"-Verkäufer kann in den wenigsten Fällen eine Rede sein. Kundenbindung, Service ... was soll das sein? Meine Erfahrung ist, dass diese Händler sich in keinster Weise darüber im klaren sind, wie sie sich von Onlineshops und Großmärkten absetzen können. Aber dazu muss man auch mal seinen Job lieben. Irgendwie machen das die wenigsten - oder sind auf andere Weise komisch.

Das gilt übrigens nicht nur für Spielehändler, sondern für alle Einzelhändler. Der Typ im Lampenladen ist so giftig und pflaumt nur rum. Der Typ im Fernsehladen um die Ecke verkauft nur Röhrenfernseher und Sky soweit ich das sehe. Und im Computerladen arbeiten nur Kiddies, die von Service und Kulanz noch nie was gehört haben. Die Damen im McPaper und im Schlecker sind aber sehr hilfsbereit und freundlich. Meine Lieblingsbar weiß auch schon, was ich für'n eigenen Spezial-Cocktail haben möchte und jede Bedienung kenne ich beim Namen. Zum Späti gehe ich auch nicht mehr, seit dem er meine Zigaretten nicht mehr bestellt ohne es mir zu sagen.

So ist das halt. Wenn ich als Kunde für die keinen menschlichen Wert habe, dann haben diese Geschäfte auch keinen für mich und ich kaufe anonym im Internet. Dann muss ich mich nur noch über dem DHL-Typen ärgern :)

Zille 21 AAA-Gamer - - 26478 - 8. September 2010 - 9:46 #

Ich sehe in einem reinen Spieleladen eigentlich auch keinen Sinn. Die Gewinnspannen sind zu klein, das Produkt ist absolut auswechselbar. Ich benötige bzw. bekomme auch keine individuelle Hilfe wenn es mal nicht mehr funktioniert. Es gibt keinen Reparaturdienst, der mir mein Spiel günstiger repariert als der Werksdienst...

Ja, Waschmaschinen würde ich mir nach meinem aktuellen Bauknecht-Debakel nur noch beim Fachhändler kaufen. Aber Computerspiele? Nur wenn sie da günstig wären.

Nicht falsch verstehen: Anno dazumal, als ich noch kein Internet kannte, da bin ich als Steppken immer gerne in den Computerladen gerannt und habe mir da mit sabber in den Mundwinkeln die Spiele angeschaut. Ich verbinde damit auch schöne Erinnerungen und habe Sympathien für echte "Fachverkäufer". Aber ich brauche sie einfach nicht mehr.

floxyz 16 Übertalent - 4978 - 6. September 2010 - 19:21 #

Diese Regale bei GameStop kenn ich auch.
Nur irgendwelche Titel (ein paar aktuelle) und im vorderen Bereich nur Konsolentitel.
Ich geh sehr ungern zu diesen Filialen, da ist mir ein Mediamarkt oder ein Saturn viel lieber.
Normalerweise weiß ich aber was ich will und dann gehts bei amazon am schnellsten und oft auch günstiger (von Import mal abgesehen).

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10228 - 8. September 2010 - 7:55 #

stimmt genau.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 5. September 2010 - 17:40 #

Interessanter Artikel. Leider wird ein ganz wesentlicher Aspekt lediglich ganz kurz gestreift: Importe.

Die Konkurrenz zwischen Ketten (Gamestop, Media Markt und Saturn), Versandhandel (Amazon) und unabhängigen Einzelhändlern ist doch noch nur eine Seite des 'Preisverfalls'. Die wenigsten Spiele sind hier in Deutschland günstiger als in UK, wenn überhaupt, dann schlägt der deutsche Preis nur, weil die Versandkosten aus UK halt höher sind. Darüber sollten sich die Beteiligten Gedanken machen...

Damit hängt die Frage zusammen, was denn nun ein angemessener (=fairer) Preis für ein Spiel sein soll, denn auf so eine Idee greift jeder zurück, der Preise als zu hoch oder zu niedrig beschreibt. Wenn man der Meinung ist, dass der Markt das regelt, dann sollte sich der Großhandel besser bald auf den Hosenboden setzen und Preisdruck gegenüber den Publishern ausüben, sonst machen in Zukunft britische Versandhändler das Geschäft, in Deutschland werden hauptsächlich Budget-Titel abgesetzt...

Stefan1904 30 Pro-Gamer - 128595 - 5. September 2010 - 17:52 #

Die Publisher versuchen da ja schon seit einiger Zeit selber gegenzusteuern, indem sie viele Spiele in der UK-Fassung nur mit der englischen Sprachfassung ausstatten, z.B. Sony und Ubisoft.

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 5. September 2010 - 18:19 #

Wenn die ganzen Sparbrötchen jetzt alle sagen: Da lern ich lieber Englisch, bevor ich Sony 20€ zusätzlich in den Rachen werfe, dann haben wir sogar noch nen Bildungsgewinn davon. :D

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 5. September 2010 - 18:29 #

kann ich nur jedem raten :)

Ketzerfreund 16 Übertalent - 5978 - 6. September 2010 - 8:52 #

Ich hatte mal für die CoD4:MW-CE bei einem amerikanischen eBay-Shop trotz Zoll und Versand weit weniger bezahlt als für die beschnittene und damals in Deutschland immer noch für 50€ im Ladenregal stehende Standardversion.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 6. September 2010 - 9:37 #

Genauso würde ich das sehen. Bei den meisten Spielen ist die englische Fassung ohnehin sprachlich besser, sowohl was die Synchronisierung als auch Interface und andere Texte angeht.
Lediglich bei Adventures aus Deutschland stimmt das nicht... ^^

Cloud (unregistriert) 5. September 2010 - 18:12 #

Ich bezweifle, dass die große Masse der Käufer überhaupt weiß, wie günstig Importe sind, geschweige denn diese auch nutzt. Insofern sind diese in meinen Augen auch kein "wesentlicher Aspekt", sondern nur eine Randerscheinung.

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 5. September 2010 - 18:43 #

Ich glaube, die große Masse ist skeptisch was im Ausland bestellen angeht, die fürchten dann Komplikationen und geben lieber 5-10 Euro mehr aus.

Ditze 13 Koop-Gamer - 1373 - 5. September 2010 - 20:31 #

Das unproblematische einkaufen bei Amazon.uk hat sich sehr schnell herumgesprochen. Ich kaufe meistens ab "18-Titel", weil das in Deutschland zu nervig ist

Uli (unregistriert) 5. September 2010 - 18:54 #

Wenn jeder beim schwachen Pfund aus UK importieren würde, sähen die Händler hier schnell sehr alt aus. Für den Preis eines Vollpreisspieles hier bekommt man dort ja zwei.
Wobei ich mir immer die Frage stelle, warum sie dort so günstig sein können. Warum kann hier in Deutschland so viel mehr Geld vom Kunden abgeschöpft werden?

grimmi 10 Kommunikator - 516 - 5. September 2010 - 22:10 #

Die Kaufkraft bzw. -bereitschaft ist dort einfach sehr viel geringer als in Deutschland. Würde amazon.co.uk einen zu Deutschland vergleichbaren Preis fahren, würden sie bald gar nichts mehr verkaufen. Dazu kommt, dass die englischen Preise auch für einen Großteil (Ost-)Europas gelten, wo die Kaufkraft ebenfalls geringer ist.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 6. September 2010 - 9:45 #

Oder die Konkurrenz ist größer und die Kunden sind besser informiert. In jedem Fall gibt es nicht ohne Grund einen EU-Binnenmarkt, der Preise langfristig angleicht und über den sollten sich Großhändler und Publisher besser heute als morgen Gedanken machen... von Elektronikgroßmärkten, die für ein paar Monate altes Konsolenspiel allen Ernstes noch 70€ haben wollen, ganz zu schweigen...

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 6. September 2010 - 9:42 #

Mundpropaganda. Irgendwann spricht sich das halt rum, dass es relativ unproblematisch und schnell geht, die Spiele bei amazon.co.uk zu bestellen, statt in Deutschland. Und selbst die noch günstigeren Konkurrenten etablieren sich irgendwann in der Masse: Letzte Woche hat thehut.co.uk seinen Versand für ansonsten zollpflichtige Titel extra in die EU verlegt.
Abgesehen davon sollte man nicht vergessen, wie bedeutend das Internet als Informationsmedium geworden ist. Vor ein paar Jahren haben sicherlich nur die wenigsten importiert - der Informationsaustausch über das Netz ist wesentlich unkomplizierter - die Chance, dass jemand von Importen hört, ist wesentlich größer geworden.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24336 - 5. September 2010 - 18:56 #

Schöner Artikel.
Aber als Kunde jetzt nur zum Wohl der kleineren Läden 10-20€ mehr auf den Tresen legen sehe ich aktuell auch nicht wirklich ein.

Zille 21 AAA-Gamer - - 26478 - 5. September 2010 - 19:07 #

Mich "freut" die geringe Zahl der verkauften Siedler 7 Spiele. Vielleicht gibt es ja noch Hoffnung, dass Ubisoft wieder "kaufbare" DRM nutzt.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83700 - 7. September 2010 - 11:06 #

Das hat mich auch überrascht. Vermutlich liegt es daran, dass Siedler asl PC-exklusives Aufbaustrategiespiel eher von erfahrenen Zockern gespielt wird, die über Dinge wie den Ubilauncher informiert sind. Das erklärt, warum sich AC2 auf dem PC im Gegensatz sehr gut verkauft hat. Ist zwar auch kein Casual Game, aber offenbar doch anfängerkompatibler.

Trabbi 12 Trollwächter - 1040 - 5. September 2010 - 19:50 #

Wegen solcher Artikel bin ich GG-Fan! Tolle BG-Infos!

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36071 - 5. September 2010 - 20:10 #

Versteh den Preiskampf auch nicht ganz, bei Topspielen wie Starcraft 2 hab ich überhaupt kein Problem damit den Vollpreis zu zahlen, aber bei weniger guten Spielen hab ich nur wenig Lust den vollen OVP zu bezahlen. Da wart ich lieber drei Monate, dann bekomm ich die Spiele für die Hälfte.

Besen 11 Forenversteher - 603 - 5. September 2010 - 20:25 #

Sehr schöner Artikel!

brabangjaderausindien 13 Koop-Gamer - 1458 - 5. September 2010 - 20:57 #

unfassbar gut dieser artikel. danke an gamersglobal für eine solche breitgestreute und interessante berichterstattung!

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 5. September 2010 - 23:34 #

Sehr interessanter Artikel, danke dafür, so etwas liest man anderswo kaum.

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 5. September 2010 - 23:47 #

Interessant ist, dass gerade SC2 ein Spiel ist das gar keinen Preiskampf braucht. Jeder der das haben will zahlt gut und gerne auch ein paar Euro mehr dafür.

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 6. September 2010 - 8:13 #

Klar hätten es auch viele für nen 5er mehr gekauft. Ich aber zum Beispiel nicht :-).

Obwohl ich eigentlich überhaupt kein Echtzeitler bin war SC2 auf einmal für mich interessant, und zwar als die "magische" 40€-Grenze unterschritten worden ist. Frag mich nicht warum, aber für 44,99€ hätte ich es mir wohl nicht geholt. ^^

hoschi 13 Koop-Gamer - 1631 - 6. September 2010 - 19:59 #

da bist du aber der einzige. Durch das BN hat man Jahrelang!!! Spass mit dem Game und da juckt es glaub ich keine Sau ob das Ding jetzt 5-10€ mehr kostet.
Mal abgesehen verstehe ich die Preisdiskussion bei guten Spielen eh nicht. Viele Leute geben gerne 100-200€ unnötigerweise mehr für Hardware usw aus und das ist ihnen auch noch Wurst aber wenn gute Games ein paar Cent mehr kosten geht gelich die Welt unter...

bananenboot256 13 Koop-Gamer - 1241 - 6. September 2010 - 20:59 #

Nee, es geht hier nicht um Knausrigkeit oder Weltuntergang. Mich hat der Preis unter 40€ halt angemacht. Mein letztes RTS muss wohl Age of Empires gewesen sein, ein Spiel zum Vollpreis hätte ich mir wohl nicht geholt. Und der Einzige bin ich da bestimmt nicht, da alleine 3 Kollegen von der Arbeit das Spiel ebenfalls für 39€ besorgt haben, einfach weil der Preis attraktiv war.

Wie gesagt, das hat nichts mit Geiz zu tun, sondern mit dem Gedanken ein Schnäppchen zu schlagen, sprich einfachste Werbepsychologie, die bei uns einfach funktioniert hat :-)

Fuutze 12 Trollwächter - 873 - 6. September 2010 - 12:13 #

Bei mir wars so das ich SC2 eigentlich erst als Budget-Titel kaufen wollte, aber aufgrund des Hypes und des unschlagbaren Preis meines Haus und Hoflieferanten Amazon.de bin ich doch zum Release schwach geworden. Wahrscheinlich hätte ich bei 49€ auch noch zugeschlagen, aber 59€ gebe ich keinesfalls mehr für Videospiele aus, die Zeiten sind vorbei.

Ich bin auch jemand der sich gerne bei Amazon u.s.w. vorher beliest, informiert und die Preise checkt. Und Fachpersonal sucht man im MediaMarkt/Medimaxx oder Saturn meist vergeblich. Die erzählen Dir das was Du hören willst und das wars, dafür 50€ mehr ausgeben als bei Amazon??? Gut, letzters bezieht sich eher auf höherpreisige Artikel (habe z.B. meinen E-Herd von Amazon). 2006 habe ich mir bei Amazon einen HDD-Recorder geordert der 100€!!! günstiger war als im "Fachgeschäft". Das was man wissen muss kann man sich meist anlesen. Da brauche ich keinen Marktschreier der mir Fachchinesisch um die Ohren haut.

bsinned 17 Shapeshifter - 8201 - 6. September 2010 - 8:23 #

Sehr lesenswerter Artikel.

Von einem Preiskampf war hier 'auf dem Land' leider nix zu sehen. Ich hab mir das Spiel recht spontan zugelegt, da mich Strategiespiele grad nicht so reizen, mich zu SC2 aber dann doch der Hype gepackt hat.
Das Ende vom Lied: Bei MediaMarkt - am Releasetag morgens um 10:30 - nicht vorrätig (sic!) und beim Kaufland nebendran für 54,99€ im Regal. Da hab ich dann doch lieber erstmal gepasst.

Avrii (unregistriert) 6. September 2010 - 8:37 #

Najaaa,
die sind schon lange im Geschäft und Wissen wie der Hase läuft.

Wenn nicht: Sollten die sich ein anderes Business suchen.

OH WAIT. Da wird es ähnlich sein, es sei denn Sie können ein Monopol schaffen.

Ich mein was erwarten o.g. Herren?

Das sich alle Sonntags treffen und sagen.. "ok SC2 für 44 Euro. Jeder hält sich dran"

NICE

Anonymous (unregistriert) 6. September 2010 - 9:46 #

Das wäre ja dann wieder ein Fall fürs Kartellamt

Es geht hier eher um die Mentalität der Beiden, also das man sich einen Preiskampf liefert den "normale" Händler nicht mithalten können.
Ähnlich der Kritik an Aldi und Co., die den guten alten Tante Emmaladen platt machen!

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 6. September 2010 - 10:40 #

Entwicklung bringt Veränderung, und die muss man erkennen und sich drauf einstellen. Genau das gleiche wie bei der Industrialisierung und so weiter...

Ob die Entwicklung so gut ist will ich nicht beurteilen, aber so läufts halt in unserer Zivilisation im Moment.

Avrii (unregistriert) 6. September 2010 - 10:55 #

Die large o. global player werden immer mehr Discount bringen können als ein Händler um der Ecke. Als Händler muss man da einfach mit anderen Selling Points punkten als "den Preis."

Gerade in Germany ist es doch so das wir Deutschen dafür bekannt sind auch gerne mal ein paar Euro mehr zu Zahlen für entweder a) bessere Qualität oder b) besseres Einkaufsgefühl.

Geiz ist Geil Mentalität (bzw. die "Ich bestell in UK um 4 Euro zu sparen-Idee) ist doch schon lange im Rückgang. Klar achtet noch jeder auf sein Geld, aber es hängt schon lockerer.

Naja obwohl, muss vielleicht etwas zurück rudern. Bei Kids (also 6-16) ist das vielleicht noch etwas anders mit den Geldausgeben. Da hat man ja meist nur 40 Euro Taschengeld im Monat oder so ^^

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 6. September 2010 - 11:15 #

Ich finde man sollte unterscheiden, ob da überhaupt ein Mehrwert erbringbar ist, den ich mit einem höheren Preis bezahlen könnte. Dass ich meine Spiele meist aus UK importiere, hat nichts mit Geiz zu tun, sondern damit dass ich Beratung bei neu-wertigen Video-Spielen eigentlich unnötig finde. Die Qualität der Ware variiert ja nicht, je nachdem, wo ich sie kaufe. Das einzige, was sich ändert sind Preis und Wartezeit.

Etwas vollkommen anderes wären Retro-Spiele. Einerseits macht da das stöbern mehr Spaß, andererseits ist es dort wichtig, dass die Ware gut erhalten ist. Beratung braucht es höchstens für Brettspiele oder Bücher. Dass bei Videospielen so wenig Beratung notwendig ist, liegt daran, dass die Menge an Videospielen zu wenig diversifiziert ist: Es ist meist recht schnell erkennbar, welches Spielprinzip in einem Spiel steckt und dann zählen meist nur Wertungen...

Avrii (unregistriert) 6. September 2010 - 12:34 #

Du scheinst Mehrwert falsch zu definieren. Mehrwert ist nicht nur Beratung. Mehrwert kann auch einfach ne schicke Braut sein.

Wenn du die gleichen Pommes 5m weiter von seiner süßen schicken Braut mit einer netten Stimme bekommst gehst du lieber 5m weiter... xD (Das trifft jetzt nicht auf alle zu, wäre jetzt aber z.B. Bsp um einen Selling Point zu nennen).

Also.. Personal, Beratung (ja) aber auch das Gefühl beim Kauf (Umgebung, wie ist der Laden ausgestattet, riecht es gut usw, wirkt es vertraulich), Bequemlichkeit usw...

Aber du hast recht. Bei Videogames ist das so ne Sache. Aber ich bin trotzdem der Meinung das man teurer als Amazon/Saturn verkaufen kann, wenn man mehr bietet. Vielleicht ein kleines Gimmik dazu oder so. Man könnte ne eigene Collectors Edition designen. Bei Starcraft z.B. eine Gamestop Collectors Edition (sprich normale CE + Zusatz). Wo halt noch ne zusätzliche Figur drin ist und ein Gutschein für den nächsten Kauf.

Ich könnte mir vorstellen das dass funktionieren könnte.

B4ck7p 14 Komm-Experte - 2511 - 6. September 2010 - 14:12 #

GameStop hat das Spiel ja zum UVP von 59,99€ verkauft, dafür aber jedem Käufer einen Gutschein im Wert von 20€ mitgegeben.

DevilDice 12 Trollwächter - 930 - 13. September 2010 - 19:10 #

Und das ist ja mal die Frechheit vor dem Herren!

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 6. September 2010 - 14:12 #

Ich definiere Mehrwert nicht falsch... für mich ist es halt nur von vergleichsweise geringer Bedeutung, wie der- oder diejenige aussieht, der/die mir was verkauft und welches Geschlecht die Person hat... :P

Ich würde dagegen halten, dass sich der Markt erst entwickeln muss, damit man einen höheren Preis im Einzelhandel erzielen kann. Ich weiß, für Bücher gibt es eine Buchpreisbindung: Trotzdem: Das Gefühl, in einem kleinen Buchladen einzukaufen, wo man weiß, dass die Beratung stimmt, ist etwas anderes als Rezensionen auf Amazon zu lesen und danach auf 'Kaufen!' zu klicken.
Für etwas vergleichbares bei Video-Spielen fehlt IMO eine damit verbundene Kultur, auf die solche Läden angewiesen sind. Wenn es nur darum geht, Hypes zu generieren und nachher die Blockbuster zu verkaufen, können die kleinen Läden nur verlieren.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3817 - 6. September 2010 - 13:28 #

Der Artikel stimmt mich positiv.
Denn wenn sich schon Händler über DRM, Downloadversionen und Importpreise Gedanken machen, kann das nur gut für uns Kunden sein.

Vor allem die Zahlen von Siedler gingen runter wie Öl. Hoffentlich werden auch andere Kundengängelungen (z.B. DLCs) von einer breiten Käuferschicht boykottiert. Auf Spielefanseiten wie hier ist die Akzeptanz für solche Geschichten leider erschreckend hoch.

Anonymous (unregistriert) 6. September 2010 - 14:31 #

>>, ein für PC-Spiele bis dato unbekannter Höhenflug<<

Nein, falsch! Modern Warfare 2 war vorher (UVP 59.99).
(Microsoft Flight X Professional hat 2006 auch
so viel gekostet und Media Markt hat Mitte der Neunziger
für Wing Commander 170 DM verlangt - keine Ahnung
was da der UVP war, ich hab's bei Atelco für 99 DM gekauft.)

Einige der grössten "unbekannten" Arbeitgeber in
Deutschland sind übrigens Zwischenhändler in der Pharma-Industrie.
Wie bei vielen Grosshändlern frage ich mich, welchen
Mehrwert ich als Kunde davon habe. Ich sehe da nur
mehr Kosten, keinen Mehrwert.
Warum soll ich als Kunde nicht sparen, auch wenn es vielleicht
Arbeitsplätze kostet. Wer hat vor 30 Jahren den Schuster um
die Ecke gefragt? Oder vor 20 Jahren den Metzger? Vor 10 Jahren
den Bäcker?

Ach, die Tanzschule für Kinder muss morgen auch schliessen,
weil der Nachwuchs fehlt?

Shit Happens!

Cloud (unregistriert) 6. September 2010 - 15:42 #

>>Media Markt hat Mitte der Neunziger
für Wing Commander 170 DM verlangt - keine Ahnung
was da der UVP war, ich hab's bei Atelco für 99 DM gekauft.<<

Mist, ich hab dafür damals 130 DM hingelegt. Und das war bei vielen Spielen der normale Preis. Die Kids von heute wissen ja gar nicht, wie gut sie es haben. 40€ für ein neues Top-Spiel? Nach ein paar Monaten gibts die meisten Titel deutlich billiger? Budgetspiele? Steam mit reihenweise 5€-Deals? Gabs damals alles nicht. Insofern sieht dieses "ein für PC-Spiele bis dato unbekannter Höhenflug" wirklich sehr, sehr seltsam aus ;-)

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3817 - 6. September 2010 - 16:54 #

Eher habe ich das Gefühl, dass die meisten hier keine Ahnung von den damaligen Preisen haben. Gerade war ich an meinem Spieleschrank und habe ein paar alte Pappschachteln geöffnet:

Warcraft 2: 94,95DM; Command & Conquer 2: 96,80DM; Earth 2140: 49,95DM; Wing Commander 3 war mit Abstand das teuerste Spiel: 139,00DM. Ansonsten kann ich mich nicht erinnern für ein anderes Spiel mehr als 100DM bezahlt zu haben - und da waren oft noch echte Handbücher bei.
Leider liegen nicht mehr in allen Schachteln die Kassenbons.

Zudem waren das Fachhandelspreise. Beim digitalen Vertrieb heute spart der Anbieter vor allem die Margen von Groß- und Einzelhändlern, trotzdem kosten die Spiele oft genauso viel wie im Laden.

Wenn die Hersteller meinen sie verdienen zu wenig, sollen sie offen und ehrlich höhere UVPs ansetzen. Aber die aktuelle Masche mit versteckten Kosten (z.B DLCs) ist extrem kundenunfreundlich und wird von mir nicht unterstützt.
Wenn ein kleiner Publisher ein großartiges und aufwändiges Spiel herausbringt, bin ich bereit auch mehr als den Standardpreis auszugeben.

Aber wenn Unternehmen wie BA (Vivendi) plötzlich 60€ für ein Spiel verlangen, gleichzeitig aber einen Gewinn vor Steuern von über 3 Milliarden Euro machen, fehlt mir jedes Verständnis.
Auch habe ich kein Verständnis für das EU-Preisgefälle und das wir hier in D mit am meisten für Spiele ausgeben müssen. Zum Glück kommt die Globalisierung langsam auch beim Endverbraucher an...

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24336 - 6. September 2010 - 17:04 #

Blizzard hat doch den UVP höher angesetzt, funktioniert hat es nicht wirklich. Nur im Euronics XXL vor Ort gab es Preise von 55-60€, aber auch die sind auf 44€ runter, als Amazon/Saturn/MM den Preis auf 39 gedrückt hat.

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3817 - 7. September 2010 - 15:22 #

Hat nicht funktioniert? Wenn BA einen höheren UVP ansetzt, wird auch der EK entsprechend höher ausfallen. Was der Einzelhandel am Ende mit dem Preis macht, kann BA egal sein.

faldnd 13 Koop-Gamer - 1203 - 7. September 2010 - 15:08 #

Sag das mal den Anlegern mit dem Gewinn vor Steuern usw. *lach*

Christoph 18 Doppel-Voter - P - 10228 - 6. September 2010 - 18:16 #

Stimmt, SimCity 2000 auf 3.5"-Disketten hat damals auch 139 DM gekostet, das war nämlich mein bis dato teuerstes Spiel aller Zeiten... das sich allerdings für mich gelohnt hat.

Alandur (unregistriert) 13. September 2010 - 22:19 #

Ahhh, zum Glück brauch ich kein Star Craft. :D
SO viele Sorgen weniger. :o)

TattooZett 09 Triple-Talent - 231 - 14. September 2010 - 15:08 #

Ich denke, wenn ich ein Spiel kaufen möchte, brauche ich keinen Fachhandel. Das ist in Zeiten von Internet, Gamescom und zahlreichen Spielezeitschriften nicht mehr notwendig. Seiten wie gamersglobal.de informieren umfassend und vor allem frühzeitig über die, für mich interessanten Spiele. Und als besonderen Service brauch ich nicht mal die Internet-Adresse wechseln sondern kann direkt über gg.de auf das Angebot von Amazon zugreifen und mir das Spiel direkt online bestellen. Mit den Spielehändlern ist es wie mit den Tante Emma Läden...der Preis ist den Kunden wichtiger als der persönliche Service bzw. der Kontakt mit dem Einzelhändler. So gern ich z. B. im Tante Emma Laden eingekauft habe...lieber hab ich mein Portemonait voll und aus dem Grund tun´s die Discounter auch...nur bei einigen Sachen braucht man ein Fachgeschäft...und auch dafür gibts Vollsortimenter. Auf den Spielehandel bezogen würd ich sagen, das Mediamarkt und Co. die Vollsortimenter sind, die neben den Online-Discountern wie amazon und Co. immer bestehen bleiben, weil sie nicht nur auf Verkäufe von Spielen angewiesen sind. Alle kleineren Läden werden auf lange Sicht den kürzeren ziehen, es sei denn, sie spezialisieren sich auf Dinge, die ich nicht überall bekomme, wie Uncut-Versionen/Importspiele etc.!

KikYu0 (unregistriert) 13. Oktober 2010 - 10:47 #

Sehr Interessanter Artikel - mehr davon. :)

Gamer18 09 Triple-Talent - 283 - 22. Oktober 2010 - 13:40 #

Ich will es auch endlich haben! Aber ich weiß nicht ob es schwer ist weil teil 1 habe ich keine lust mehr zu zocken weil ich immer gestorben bin in einem Level!