Innovativer Warplots-Modus: Bei Erreichen der Maximalstufe darf man ein Schlachtfeld-Bauteil selbst ausstaffieren, mit Raketenwerfern, Minenfeldern und Co. Die feindliche und eigene Seite kann dann im gleichnamigen PvP-Modus je einen solchen Warplot "mit aufs Schlachtfeld" bringen, wo dann bis zu 80 Spieler gegeneinander antreten.

Mein Haus, mein Hof, mein WarplotWovon WoW-Spieler seit einem Jahrzehnt vergeblich träumen, das gönnt man WildStar-Helden schon ab Level 14: das begehrte Eigenheim. Nach Absolvierung einer Quest ergattert ihr eine schwebende Insel samt Haus, dessen Räume sich individuell einrichten und mit Andenken aus vergangenen Abenteuern ausstatten lassen. Die Fülle von Objekten und Dekor-Details dürfte Sims-Fans wie Ikea-Stammkunden gleichermaßen in Erregung versetzen. Objekte können frei platziert, skaliert und sogar kombiniert werden, auf diese Weise lässt sich zum Beispiel ein Stofftier auf dem Bett platzieren.

Manche Hausobjekte gibt es als Belohnung für Quests und andere Spielaufgaben, weitere virtuelle Gegenstände könnt ihr mit der sozialen Währung „Renown“ („Ansehen“)  erwerben. Die gibt es für Gruppenaktivitäten oder die Absolvierung von Aufgaben, die auf dem eigenen Grundstück stattfinden, zum Beispiel auf einem Parcours 25 Gegenstände innerhalb eines Zeitlimits sammeln. Das muss man nicht alleine unternehmen: Alle Spieler-Häuser sind Instanzen, die auch von Freunden und anderen Gästen besucht werden können, wenn ihr die entsprechenden Freigaben gewährt. Was macht man sonst so, wenn Besuch kommt? Bis zu fünf Spieler dürfen sich unabhängig von ihrer Charakterstufe auf eine gemeinsame Expedition begeben, sofern das Grundstück über den entsprechenden Anbau verfügt. Etwa 10 - 20 Minuten dauert eine Exkursion ins Mini-Dungeon, die Stärke der Gegner passt sich Qualität und Anzahl der Spieler an, auch solo kann man loslegen. Gold und Erfahrungspunkte gibt es für Abenteuer im Stubenhocker-Dungeon nicht, dafür muss man schon in die große Spielwelt ziehen. Dafür winken Renown-Punkte und weitere Belohnungen, um Haus und Hof auszustaffieren.

Friedlicher als ein Warplot: Das individuelle Eigenheim dient nicht nur als Ruhestätte, auf dem Grundstück lassen sich auch Zonen-Portale, Minen und ein Mini-Dungeon errichten.

Ein weitaus weniger friedlicher Verwandter des Housing-Systems sind die „Warplots“: Bei Erreichen der Höchststufe winkt das erste instanzierte Kriegs-Grundstück, das sich individuell ausstatten und ausrüsten lässt. Dabei platziert man weniger Stofftiere als vielmehr Raketenwerfer und Minenfelder, denn hier handelt es sich um einen epischen PvP-Modus für zwei bis zu 40 Spieler große Teams. Jede Seite trägt ihren individuell bebauten Warplot zum Gesamtschlachtfeld bei. Die errichteten Anlagen können beschädigt und zerstört, durch Stufenaufstieg auch stärker werden. Sogar Bosse aus Dungeons und Raids lassen sich einfangen und dann auf dem eigenen Warplot platzieren, damit sie sich die gegnerischen Spieler vorknöpfen.

Abenteuerliche Genre-ExperimenteSpielerische Vielfalt und Unberechenbarkeit versprechen auch die sogenannten „Abenteuer“, 30 bis 90 Minuten währende Teamwork-Exkursionen für Fünf-Spieler-Gruppen, in denen Strategie- und Action-Elemente den Rollenspiel-Ablauf aufmischen; von Tower-Defense-Elementen bis hin zu Kämpfen im MOBA-Stil wird Abwechslung versprochen. Vor allem haben diese Abenteuer durch Zufallselemente und Spielerentscheidungen einen hohen Wiederspiel-Wert, jeder Versuch verläuft ein wenig anders. Zum Beispiel päppeln die Spieler in der „Tempest-Zuflucht“ eine Gruppe von NPC-Helfern allmählich auf. Anfangs sind diese noch schwach und müssen beschützt werden, aber gegen Ende sind sie eine wichtige Hilfe im Kampf gegen die immer stärkeren Gegnerwellen. Bei jedem Stufenaufstieg der Schützlinge hat das Team die Wahl zwischen verschiedenen Spezialisierungen. Noch komplexer ist das Abenteuer „Der Treck durch Jochgrab“, bei dem die Spielergruppe eine Karawane durch feindliches Gebiet eskortiert und dabei wiederholt die Route für die nächste Etappe wählt. Ob da nun ein langer Ressourcen-zehrender Weg besser ist als eine kurze Verbindung mit höherer Gegnerdichte hängt von der Zusammenstellung des Spielerteams ab.

Auch die persönlichen Transportmittel dürft ihr mit Einzelteilen liebevoll ausstatten. Ganz harte Burschen packen sich natürlich Häschenohren auf ihr Kraftrad.

Neben neuartigen Spielmodi wie Abenteuern und Warplots tischt WildStar auch die Genre-üblichen Fünfer-Instanzen und Raids auf. Alle fünf Charakter-Levels soll sich während des Hochlevelns ein neues Besuchsziel auftun, das Abwechslung vom Zonen-Abklappern und Quest absolvieren bietet. Bei Level 50 öffnen sich die Warplot-Tore, zudem gibt es verschärfte Versionen der Gruppen-Instanzen als Quelle für begehrenswerte neuen Items. Die lassen sich auch selber herstellen, beim Crafting kann jeder Charakter zwei Berufe aus dem Angebot an Sammel- und Verarbeitungs-Professionen lernen. Durch „Überladung“ bei der Herstellung könnt ihr die Werte eines Items verbessern, riskiert aber einen Fehlversuch, der die verwendeten Rohstoffe vernichtet. Handwerks-Talentbäume ermutigen zu Spezialisierungen und es soll auch versteckte Rezepte geben, die man durch Experimentieren entdecken kann.



Die Gebührenzentrale akzeptiert
Euro... und Spielgold

Carbine weiß, was MMO-Spieler wünschen: fette Beute, Quests, Handwerk, Dungeons (hier: Halls of the Bloodsworn) und ungewöhnliche Spielmodi wie die „Abenteuer“-Szenarien.

Vom Häuslebauer bis zum Handwerker, vom Solo-Quester bis zum Raidchef und PvP-Schlachtfeld-Bauer: WildStar scheint für jeden etwas auf Lager zu haben, sogar an die Geizkragen unter den Spielern hat man gedacht. Die Monatsgebühr ist obligatorisch, aber sie lässt sich auch durch Spielwährung begleichen. Solvente User können ein „C.R.E.D.D.“-Item gegen Echtgeld kaufen und im Auktionshaus anbieten. Der Käufer legt dafür Gold hin, das er sich in langen Stunden verdient hat; bei Benutzung des C.R.E.D.D.-Gegenstands wird sein Abonnement verlängert. Ganz legaler Goldhandel zwischen Spielern also, dessen Umrechnungskurs von der dynamischen Wirtschaft bestimmt wird. Wie viel für eine C.R.E.D.D.-Einheit gezahlt wird, das bestimmen Angebot und Nachfrage. Von Ausrüstungsreparaturen bis zu Unterhaltskosten fürs Eigenheim soll es genug „Gold Sinks“ geben, damit keine Hyper-Inflation ausbricht. Auf der einen Seite ist das System clever, da es so für finanzschwache Fans und Intensivspieler einen Weg gibt, ohne Kredit- oder Spielzeitkarte in WildStar weiter zu machen. Dass sich wohlbetuchte User aber eben mal so das Gold für ein teures Luxus-Reittier leisten können, ist aber nicht ohne psychologische Brisanz. Man muss abwarten, welche Vorteile der Goldkauf im Live-Betrieb bringen wird.

WildStar steckt voller guter Vorsätze und spaßiger Ansätze, die nicht nur WoW-müde zum Ausprobieren verleiten. 45 Euro soll die Standard-Edition der Software kosten, nach 30 Tagen sind dann 13 Euro Monatsgebühr fällig (es sei denn, man steckt so viele Stunden hinein, dass man sich die Verlängerung per Spielgold-C.R.E.D.D. leisten kann). Bei der Kundenjagd setzt Publisher NCsoft auf Suchtverbreitung im Freundeskreis: Jeder Einheit liegen gleich drei Gästepässe bei, die jeweils eine Woche kostenloses Reinspielen ermöglichen.

Autor: Heinrich Lenhardt / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Wildstar

Preview vom 12.3.2014 Sehr gut

Vorläufiges Pro & Contra Online-Rollenspiel mit einer Portion WoW-Flair und aktiverem Kampfsystem Die Comic-Grafik ist stilvoll-inspiriert ... Sechs Klassen, die sich mit vier Spielstil-„Pfaden“ kombinieren lassen Abenteuer-Szenarien verheißen spielerische Abwechslung Ambitioniertes Gruppen-PvP mit Schlachtfeld-Baukasten Spielerbehausungssystem wirkt komplex und vergnüglich Kesses SF-Szenario mit Sinn für Humor und Selbstironie Herkömmliches Abo-Modell nach 30 Tagen (12,99 €) kann Problem werden ... wirkt für Liebhaber realistischer Spielwelten aber süß und simpel Quest-Texte nicht voll vertont, wenig Sprachausgabe Aktueller Zustand: Beta-Version 1.0.0.6550 (PC) Aktuelle Einschätzung: Wenn Blizzard jemals so etwas wie ein „WoW 2“ entwickelt hätte, dann könnte es so aussehen wie WildStar. Denn Grafikstil, Grundspielgefühl und Motivationskarotten des klassischen Online-Rollenspiels werden hier nicht nur liebevoll ausgeborgt, sondern auch überdacht und weiterentwickelt. Quest für Quest wird der Held von Zone zu Zone getrieben, das spaßige, bewegungsintensive Kampfsystem und der Sinn für Humor tragen zur Motivation bei. In WildStar steckt ohnehin viel mehr spielerische Kreativität, als es die etwas trockenen Anfangslevels vermuten lassen. Die beim Presse-Event gewährten Ausblicke wecken Hoffnung bezüglich der Endgame-Vielfalt – es muss nicht immer Raid sein...

 

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Steckbrief Genre: MMO Untergenre: MMO-Rollenspiel USK: ab 12 freigegeben PEGI: 12 Entwickler: Carbine Studios Publisher: NCsoft Erscheinungsdatum: 03.06.2014 Offizielle Website: Link PC

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