The Inner World - Der letzte Windmönch

The Inner World - Der letzte Windmönch Preview

Charmant wie der Vorgänger

Benjamin Braun / 25. Februar 2017 - 18:49 — vor 6 Jahren aktualisiert
Steckbrief
AndroidiOSLinuxMacOSPCPS4SwitchXOne
Adventure
12
Studio Fizbin
Headup Games
20.10.2017
Link
Amazon (€): 7,49 (PC), 9,90 (PlayStation 4)

Teaser

Der Vorgänger glänzte unter anderem mit sympathischen Charakteren, humorvollen Dialogen und ansehnlicher Zeichentrickgrafik. Der zweite Teil behält die Stärken bei und könnte insbesondere spielerisch zum ersten Teil zulegen.
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Wer anders ist, wird von der Gesellschaft häufig wie ein Aussätziger behandelt. Dem kleinen Robert geht es da nicht anders. Seit Urzeiten beschützt die sogenannte Flötennasen-Dynastie das Reich Asposien vor Schaden, indem sie die Welt mit Luft zum Atmen versorgt. Robert ist ihr Erbe, doch in Wollingen fühlt sich ihm und seiner Sippe gegenüber niemand zur Dankbarkeit verpflichtet.

Dort sind die Flötennasen nicht willkommen und müssen ihren pfeiffähigen Zinken gut versteckt halten. Wer hinter dem Sinneswandel steht? Es ist der Händler Emil, der mit seiner miesen Propaganda scheinbar jeden Asposier davon überzeugt hat, dass die Flötennasen etwas Dunkles im Schilde führen – und dabei ist er das wahre Böse in Studio Fizbins Point-and-Click-Sequel The Inner World - Der letzte Windmönch.
 

Zu Stein erstarrt

Brezen statt Hakenkreuz, die Ähnlichkeit ist dennoch unverkennbar.
Der letzte Windmönch setzt rund drei Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils von The Inner World (im Test: Note 8.5) an. Thronerbe Robert hatte am Ende des ersten Abenteuers eigentlich triumphiert. In der Zeit zwischen Teil 1 und 2 wird Robert jedoch versteinert. Als er wieder handlungsfähig ist, sieht er sich einer vollkommen neuen Situation gegenüber. Emil hat in der Zwischenzeit ein Regime in Asposien etabliert, das auch abseits seiner Symbolik Parallelen zu den Nationalsozialisten aufweist. Gewiss, The Inner World - Der letzte Windmönch skizziert hier keinen verächtlichen Rassenwahn, spielt jedoch mit Anspielungen auf das dunkelste Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte. Auch das Propaganda-Magazin in der Stadt Wollingen namens „Jawoll“ zeugt davon.

Um Asposien zu retten, muss Robert den namensgebenden letzten Windmönch aufspüren. Neben Sidekick und Revolutionärin Laura aus Teil 1 steht ihm in seinem Abenteuer erneut auch die Taube Hack zur Seite. Anders als im Vorgänger werden wir aber nicht bloß die nur scheinbar tumbe Ratte der Lüfte steuern, sondern Robert und seine heimliche Flamme Laura auch in kooperativen Abschnitten durch die Geschichte führen.

 

Robert, Hack und Laura

In den Sequenzen mit mehreren Spielfiguren erhöht sich tendenziell der Anspruch der Rätsel im Vergleich zum Vorgänger. Bestimmte Elemente der Vereinfachung, um Genre-Einsteiger nicht zu überfordern, gibt es zwar, allerdings haben wir bislang nicht den Eindruck, dass etwa ein gemeinsam genutztes Inventar die Aufgaben zu stark vereinfachen würde. Vielmehr erfreuen wir uns, dass offenkundig die Stärken des Rätseldesigns aus Teil 1 erhalten bleiben. So fallen die Rätsel oft mehrstufig aus und geben sinnvoll in der Situation selbst Aufschluss darüber, weshalb eine eingesammelte Wollmaus (ja, Mäuse, deren flauschiges Fell wie bei Schafen geschoren wird) nicht ausreicht, um Robert in einer Lore zu tarnen.

Generell erinnert das Rätseldesign erneut insofern an LucasArts, als dass mehrere Ziele mehr oder weniger unabhängig voneinander erfüllt werden, um das große Ziel zu erreichen. So gilt es in Wollingen etwa, eine Seilbahn wieder funktionstüchtig zu machen. Ob wir zunächst das Übergewicht des Gefährts beseitigen, den Windmesser wieder aktivieren oder den „Hebbie“ genannten Hebel einer Fabrikangestellten ergattern, bleibt uns überlassen. Unsere Eindrücke beziehen sich bislang nur auf eines der sechs Kapitel der Handlung, aber man merkt Der letzte Windmönch an, dass hier Rätsel und Story Hand in Hand gehen und nicht später in eine Handlungssequenz integriert werden.

Wem die Rätsel doch mal zu knifflig ausfallen, für den gibt es notfalls eine mehrstufige interne Hilfe. Ob die Funktion ähnlich gut gelungen ist wie in Roberts erstem Abenteuer, können wir noch nicht sagen. Die dezenten Hinweistexte bei der ersten Anfrage, die mit jeder weiteren konkreter werden, war in Teil 1 jedenfalls gleichsam für Genre-Unerfahrene geeignet wie auch für erfahrenere Spieler, die bei einem Hänger nicht gleich die Lösung auf dem Silbertablett serviert bekommen wollten.
 
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In Der letzte Windmönch steuert ihr neben Robert  auch Rebellin Laura (in der Zelle) und erstmals Taube Hack direkt.
Benjamin Braun Freier Redakteur - 439441 - 25. Februar 2017 - 18:49 #

Viel Spaß beim Lesen!

Steffi Wegener 21 AAA-Gamer - 26937 - 25. Februar 2017 - 19:06 #

"Wem die Rätsel doch mal zu knifflig ausfallen, für den gibt es notfalls eine mehrstufige interne Hilfe."
Mir macht die Vereinfachung/Vercasualisierung, die nun auch im Adventure-Genre um sich zu greifen scheint, Sorge. Will man nicht diese fiesen, einem zum Weinen bringenden Rätsel selbst lösen? Machte sowas nicht die alten Adventure-Klassiker aus?

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28771 - 25. Februar 2017 - 20:26 #

Ich hätte in P'n'C am liebsten überhaupt keine Rätsel. Für mich sind Rätsel ein lästiges, aufgesetztes Hindernis, das den Fortgang der Geschichte stört. Deutsche Adventures sind oft so schön gezeichnet und erzählen so tolle Geschichten, dass ich am liebsten einfach nur durch die Dialoge klicken würde. Wie ein interaktives Buch. Gehöre da also zu einem ganz anderen Lager :-).
Warum macht es dir Sorgen, wenn Spiele versuchen auch Leuten wie mir Spaß zu machen? Auch wenn ich zugeben muss, dass ich interne Hilfefunktionen noch nie benutzt habe. Das fühlt sich irgendwie falsch an. Aber ich spiele P'n'C Adventures so gut wie immer mit Komplettlösung. Ganz oder gar nicht :-).

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11031 - 25. Februar 2017 - 21:53 #

Dann solltest du dich bei Visual Novels um schauen und nicht bei PnC.

Brezel (unregistriert) 25. Februar 2017 - 22:17 #

Ignorant.

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28771 - 26. Februar 2017 - 7:04 #

Visual Novels haben mich immer abgeschreckt, weil
a) sie immer solche endlosen Umfangsmonster zu sein scheinen,
b) gefühlt 99,99% aus Japan kommen und ich mit Japangedöns/Anime gar nix anfangen kann. Und
c) weil mir meist der Stil nicht zusagt.

An deutschen PnC mag ich ja vor allem den Zeichenstil und die Geschichten.

Will aber schon lange mal die Sorcery! Spiele ausprobieren. Warte da noch auf einen Steamsale.

Cupcake Knight 18 Doppel-Voter - 11031 - 27. Februar 2017 - 15:51 #

Okay, das sind natürlich Argumente dagegen.
Ich würde die mal einen Blick auf Along the Edge empfehlen, eine kurze Visual Novel aus Frankreich.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 74930 - 26. Februar 2017 - 20:29 #

Ist ein bisschen so, als würde mich in einem Shooter stören, dass man da schießen muss. :D Naja, aber wenn du dann halt mit Lösung trotzdem deinen Spaß mit Adventures hast, ist ja alles gut. ;)

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28771 - 26. Februar 2017 - 20:34 #

Ja, schlägt in dieselbe Kerbe :-). Vielleicht wurden deshalb die Walking Sims erfunden.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 74930 - 25. Februar 2017 - 21:01 #

Wenn du die Rätsel selber lösen willst, auch wenn du dran verzweifelst, dann nutz die Hilfe doch einfach nicht. Seh das Problem nicht. Und so Hilfen, die einen in die richtige Richtung stupsen, sind doch besser, als wenn man dann doch in eine Lösung schauen muss und sich damit das ganze Rätsel verdirbt. Seh da jedenfalls keine Vercasualisierung, solange die Rätsel knackig bleiben.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 32585 - 25. Februar 2017 - 21:47 #

Ist doch optional, was soll das Sorgen bereiten? Wer die Rätsel selbst lösen will, nutzt das halt nicht.

Ich für meinen Teil hab Rätsel, an denen man hängt, schon immer nicht leiden können. Alles mit allem kombinieren (was man dann letztendlich ja immer macht) ist einfach nervig.
Und wenn man nicht auf dem Tablet eine Komplettlösung suchen, sondern direkt im Spiel nachsehen kann, ist das doch sehr praktisch.

Stephan Windmüller 17 Shapeshifter - 7822 - 25. Februar 2017 - 21:40 #

Nur mal so aus Interesse: Warum ist Linux die einzige Plattform, die nicht aus dem Steckbrief übernommen wurde?

Christoph Vent 30 Pro-Gamer - 175320 - 25. Februar 2017 - 23:49 #

Weil die Plattform erst nach dem ersten Anlegen der Preview im Steckbrief ergänzt wurde.

Stephan Windmüller 17 Shapeshifter - 7822 - 26. Februar 2017 - 7:39 #

Vielen Dank für Erläuterung und Korrektur!

andreas1806 17 Shapeshifter - 8196 - 25. Februar 2017 - 21:49 #

Ich hatte viel Spaß mit dem Vorgänger. Ich freue mich auf den Release.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84765 - 26. Februar 2017 - 8:23 #

Hoffentlich raucht es nicht wieder gefühlt in jedem zweiten Screen ab auf iOS. Ansonsten freue ich mich auf den zweiten Teil.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 26. Februar 2017 - 15:59 #

Klingt gut. Kann man sich vormerken.

funrox 16 Übertalent - P - 5159 - 26. Februar 2017 - 18:56 #

Freue mich drauf. Und es können ruhig ein paar knackige Rätsel dabei sein. Dann freut man sich richtig, weiterzukommen.

Renatus Cartesius 19 Megatalent - P - 15475 - 26. Februar 2017 - 22:25 #

Schon wieder ein Spiel, dessen Vorgänger noch auf meinem PoS verdorrt. Die Spieleentwickler wollen mich wohl endgültig dazu bringen, endlich mal andere Prioritäten zu setzen...

Jalapeno 08 Versteher - 198 - 3. Juli 2017 - 8:54 #

Mir hat der erste Teil gefallen und ich bin mal gespannt was der zweite so mit sich bringt.