Überlebenswichtige AngriffsplanungDie Gefechte spielen sich von Beginn an fordernd. Zwar suchen sich unsere Begleiter selbstständig Deckung, doch wenn wir ihnen nicht immer wieder neue Befehle geben und Einzelziele zuweisen, verpufft ein großer Teil ihrer unterstützenden Wirkung. The Bureau - Xcom Declassified spielt sich daher auch bei weitem nicht so flüssig wie normale 3D-Shooter, da wir viel Zeit im Battle Focus verbringen. Wer mit der Erwartung heran geht, ein Call of Duty mit Aliens zu erhalten, wird gnadenlos enttäuscht werden – und sollte lieber zu Crysis greifen. Das Austüfteln neuer Strategien gehört zum grundlegenden Spielprinzip. Allzu viel Zeit dürfen wir uns bei unseren Überlegungen aber nicht lassen, denn sie läuft auch im Battle Focus ständig weiter – wenn auch nur stark verlangsamt. Immer wieder zwingt uns The Bureau auch, unsere eigentliche Deckung zu verlassen und einen neuen sicheren Punkt auszumachen, da uns Gegner in den Rücken fallen. Die Gefechte bleiben dadurch sehr dynamisch.

Ganz zufrieden sind wir mit der KI unserer Kameraden derzeit jedoch noch nicht. Als wir unserem Recon beispielsweise den Befehl geben, einen kritischen Schuss auf ein Aliengeschütz abzugeben, visiert dieser genau dessen Mitte an. Dumm nur, dass die Waffe zu einem Großteil hinter einer Kiste geschützt steht und das Projektil damit ins Leere geht. Auch ansonsten haben wir das Gefühl, dass die Begleiter etwas treffsicherer sein könnten. Das Anpassen des Schwierigkeitsgrads hilft hier zudem nur bedingt. Zwar gibt es vier, doch wirken sich die Änderungen hauptsächlich auf das Herbeirufen neuer Agenten aus. So dürfen wir auf der untersten Stufe einen Soldaten direkt nach einem Kampf ins Spiel bringen, auf Schwierigkeitsgrad 2 geht das schon nur noch an den in den Gebieten verteilten Nachschubstationen. Stirbt einer unserer Kameraden jedoch auf den oberen zwei Schwierigkeitsgraden, müssen wir für den Rest der Mission ohne Begleiternachschub auskommen. Einen zusätzlichen „Iron Man“-Modus wie in Xcom – Enemy Unknown, der fortlaufend unseren Fortschritt speichert, konnten wir bisher aber noch nicht ausmachen.

Freie Missionswahl

Auf der Missionskarte seht ihr eure nächsten Einsatzziele.

Zwischen den Missionen bewegen wir uns frei durch die Büros der neugegründeten Xcom. Hier erhalten wir auch kleinere Nebenmissionen: Unser Büronachbar weist uns etwa auf mysteriöse Signale im Radio hin. Untersuchen wir den Fall und konfrontieren eine professionelle Funkerin mit unseren Erkenntnissen, stoßen wir so eventuell auf Überlebende in der näheren Umgebung. Unsere Außeneinsätze wählen wir hingegen direkt auf einer Karte der USA aus. Hier sehen wir auf einen Blick, wo die Aliens bereits zur Tat geschritten sind. Zu Beginn des Spiels stehen uns hier eine Hauptmission und drei Nebenmissionen mit dem Titel „Neuigkeiten von der Front“ zur Verfügung. Letztere sind optional, geben uns aber weitere Einblicke in den aktuellen Stand der Dinge.

Das eigentliche Missionsdesign ist – soweit wir das nach den ersten Einsätzen beurteilen können – Standard. Die Levels sind meist als breite Schläuche aufgebaut, bieten aber immer genug Platz für taktische Finessen wie etwa Angriffe über die Flanke. Zwischendurch stoßen wir des Öfteren auf Verteidigermissionen, in denen wir eine Zeit lang gegen immer wieder neue Gegnerwellen ausharren, um etwa auf die Ankunft eines rettenden Helikopters zu warten. An einer Stelle hingegen müssen wir zu zweit einen kleinen Vorplatz verteidigen, während der Kollege eine Tür aufbricht – auf welchen der beiden wir im Kampf verzichten, entscheiden wir selber. Diese Abschnitte sind besonders knackig, da wir hier auch stark auf unsere Munition achten müssen, die zwar überall im Level herumliegt, im Stellungskampf aber trotzdem knapp wird. Im ersten Versuch des beschriebenen Abschnitts ging uns die Munition auch gleich aus – und kurze Zeit später starb auch noch unser Partner.

Lediglich drei Gegnertypen konnten wir bisher ausmachen – die Sectoids (klein), die Outsider (mittel) und die Shield Commanders (groß). Letztere verfügen ebenso wie fliegende Aliendrohnen über die Fähigkeit, verwundete Einheiten zu heilen und sollten daher bevorzugt aufs Korn genommen werden. Im späteren Spielverlauf werden wir aber auch auf weitere aus der Vorlage bekannte Gegnertypen wie den Muton oder den Sectopod treffen – Xcom-Fans kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

Hölzerne Synchronisation

Ein roter Schild verrät: Dort solltet ihr euren Kollegen lieber nicht hinschicken, da eine Gefahr (hier Minen) droht.

Erstmals konnten wir auch in die deutsche Synchronisation von Xcom Declassified hineinhören. Diese ist zwar weit von einem Totalausfall entfernt, doch klingen einige Dialoge arg hölzern oder sind schlichtweg falsch betont. Zudem sind die Stimmen oft auch nicht lippensynchron. Doch auch die bessere englische Sprachausgabe kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die meist übertriebene Mimik der Charaktere nur selten überzeugend wirkt. Ansonsten haben wir technisch aber nicht viel an dem Spiel auszusetzen. Bis zum Release bedarf es zwar noch etwas Optimierung bezüglich der Performance, doch sind wir in dieser Hinsicht zuversichtlich.

Ausblick: Frisch und forderndMit seinem starken Fokus auf Taktik bringt The Bureau – Xcom Declassified frischen Wind ins Genre, den wir in einer ähnlichen Art nur aus der Ghost Recon- oder der Brothers in Arms-Serie kennen. Punkten kann der Titel neben seinem gut funktionierenden Spielprinzip aber vor allem mit seinem Setting: Das Flair der 60er Jahre wird gekonnt eingefangen und verleiht dem Spiel gewissermaßen ein Alleinstellungsmerkmal. Wie viel Einfluss aber zum Beispiel die von uns gewählten Antworten in Dialogen auf den Spielverlauf nehmen, wird erst die vollständige Version zeigen. In den von uns beobachteten Fällen reagierten wir mal nett und freundlich, mal genervt auf die Aussagen unserer Befehlsgeber – direkte Auswirkungen auf die fortschreitende Story konnten wir aber nicht feststellen. Ebenso im Dunkeln tappen wir noch in der Frage, welchen Part die Schlafwandler (von Aliens infizierte, aber nicht feindlich gesinnte Menschen) einnehmen werden.

Autor: Christoph Vent / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

The Bureau - Xcom Declassified

Preview vom 17.7.2013 Sehr gut

Vorläufiges Pro & Contra Dynamische, fordernde Kämpfe Intuitiver Battle-Fokus-Modus Stets ausreichend taktische Möglichkeiten Begleiter lassen sich individuell anpassen Spannender, gut inszenierter Einstieg Interessante Nebengeschichte (Schlafwandler) Frisches 60er-Jahre-Setting Leichte KI-Schwächen Bisher nur Standardmissionen Deutsche Sprachausgabe mit Schwächen Hölzerne Mimik der Charaktere Aktueller Zustand: Beta-Version Aktuelle Einschätzung: Unser positiver Ersteindruck wurde bestätigt. The Bureau - Xcom Declassified erfindet das Genre der Taktikshooter nicht neu, punktet aber mit einem erfrischenden Setting in den 60er Jahren und einem fordernden Spielprinzip. Der Spagat zwischen Action und Taktik scheint dem Entwickler zu gelingen, nicht nur Xcom-Fans sollten den Titel im Auge behalten.

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Steckbrief Genre: Action Untergenre: Taktik-Action USK: ab 18 PEGI: 18 Entwickler: 2K Marin Publisher: 2K Games Erscheinungsdatum: 23.08.2013 Offizielle Website: Link MacOSPCPS3360XOne

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