Wie man ein gutes Action-Adventure mit Superheld in der Hauptrolle macht, hat Rocksteady mit seiner Batman Arkham-Reihe bereits mehrfach gezeigt. Insomniac Games‘ Abenteuer mit Spinnenmann Peter Parker schlägt in vielen Punkten in dieselbe Kerbe.
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New York City, Heimat von Peter Parker, dem Fotoreporter, der nach einem Spinnenbiss plötzlich übermenschliche Kräfte besitzt und diese im Kampf gegen die Bösen einsetzt. Sein Alter-Ego im rot-blauen Spinnenkostüm ist aber nicht das einzige, was Peter Parkers Lebens ausmacht. Im wahren Leben ist er eher schüchtern, und nicht nur die Frauen sind ein kniffliges Thema. In Insomniac Games‘ Action-Adventure Spider-Man sollen genau die Geschichten im Zentrum der Handlung stehen, in denen die Welten von Spider-Man und Peter Parker in Konflikt geraten. Ob wir allerdings auch mal in Zivil im Spiel unterwegs sein werden, verraten die Entwickler noch nicht.
Kämpfen wie Batman
Wenngleich Spider-Man sowohl zur Fortbewegung als auch im Kampf vor allem auf seine Spinnenfäden setzt, ähnelt das Kampfsystem dem der Batman-Spiele doch sehr. Ausweichsprünge dienen zur Verlängerung von Kombos. Ist der Kombozähler hoch genug, können wir zu einem Finisher ansetzen. Auch im Stealthmodus sind die Parallelen groß: Oben auf einem Trägerbalken stehend zieht Spider-Man den Gegner hoch und lässt ihn dort in einem Spinnennetz hängen.
Der Unterschied ist, dass die Kämpfe in Spider-Man nicht unbedingt schneller ablaufen, aber flotter und dynamischer wirken. Besonders die Umgebungsnutzung kommt dabei zum Tragen. In der offenen Spielwelt, die noch nicht näher umrissene Nebenaufgaben umfassen wird, sind das auch mal Holzpaletten, die wir per Spinnenweben greifen und auf einen Gegner schleudern. Innerhalb der Storymissionen kann das auch ein dankenswerterweise in der Mitte aufgehängter T-Träger sein, den wir per Spinnwebe greifen und dann mit einem kräftigen Zug in Drehung versetzen.
Stealth und Action lassen sich in Spider-Man nicht beliebig einsetzen. Unserem Eindruck nach aber haben wir hier mehr Freiheiten, ob wir es so oder anders anstellen (in Batman schreibt das die Situation meist ja mehr oder weniger vor). Das kann Stärke (spielerische Freiheit) oder aber auch Schwäche sein. Denn wenn per se gleichwertige Spielinhalte sich letztlich als überflüssig herausstellen, wäre das nicht gerade ein Vorzug.
Ich schwing hier so rum
So ähnlich wie auch bei bestimmten Bestandteilen der Kämpfe, die ab und an den Eindruck machen, dass einiges mehr oder weniger automatisch abläuft, wirkt das Spielsystem beim Zuschauen (selbst spielen durften wir noch nicht) im Vergleich mit Batman schneller. Wenn Spider-Man sich per Spinnweben an Ankerpunkten festkrallt und sich daran durch die Häuserschluchten Manhattans schwingt und zwischendrin zum Wallrun ansetzt, wirkt das allerdings nur schwieriger beherrschbar. Stattdessen scheint uns das Ganze mit den häufigen Einblendungen der Aktionstasten sogar recht einfach zu sein. Auch bei der Fortbewegung wird deutlich, dass so manche Aktion gar nicht anders möglich ist. Wenn ihr etwa die Sequenz aus der Gameplay-Präsentation auf der Sony-PK nehmt, in der Spider-Man sich durch ein „Loch“ einer zerstörten Lichttafel aus großen Buchstaben schleudert, ist das etwas, dass ihr gar nicht wirklich umgehen könnt.
So mancher Angriffspunkt bei der Fortbewegung funktioniert, wie James Stevenson, Community Manager von Insomniac Games, es nennt, kontextsensitiv. Aktiviert ihr einen Ankerpunkt in der Open-World führt das unter Umständen zu einem ganz anderen Ergebnis als innerhalb einer Mission. Das verwundert wenig, immerhin legen die Entwickler sehr großen Wert darauf, die Missionen aufwendig in Szene zu setzen. Denn so oft, wie hier eine aktive Gameplay-Szene in eine Zwischensequenz übergeht, sieht man das selbst in Spielen wie Uncharted 4 nicht. Gemessen am bislang Gesehenen, versteht sich. Wir glauben allerdings nicht, dass sich das im weiteren Spielverlauf groß ändern wird.
Der Hang zur Inszenierung bei eher geringem spielerischem Anspruch zeigt sich auch in den Quick-Time-Sequenzen. Wenn der Spinnenmann wie in der Gameplay-Präsentation auf dem umstürzenden Baukran entlang läuft und mehrfach Haltnetze spinnt, dürfte der Wunsch nach spielerischer Komplexität im packenden Geschehen schnell untergehen.
Nicht erstklassig, aber sehr gut
Spider-Man wird in Ultra-HD-Auflösung inklusive HDR-10-Unterstützung auf PlayStation 4 Pro laufen. Gut sieht das in jedem Fall aus und lässt insbesondere mit Blick auf die Animationen kaum Wünsche offen. Ein Horizon – Zero Dawn dürft ihr allerdings nicht erwarten. Dafür mangelt es dem Titel an Texturschärfe und Detailqualität. Die Spinnennetze von Spider-Man sind bisweilen sogar regelrecht hässlich. Darüber können auch die vielen schönen Effekte nur bedingt hinwegtäuschen. Insgesamt stimmt aber die grafische Qualität schon jetzt, zumal gerade die liveberechneten Zwischensequenzen toll aussehen und vor allem klasse inszeniert sind. Zeit, um hier und dort noch nachzubessern, bleibt aber noch einige. Schließlich soll Spider-Man erst irgendwann im kommenden Jahr in den Handel kommen.
Dann werden wir auch erfahren, ob Miles Morales in der Story irgendeine Rolle spielen wird. Der Charakter, der in den Comics Peter Parker als Spider-Man nachfolgt, tauchte bekanntlich am Ende der Sony-PK auf und fotografierte den in der Häuserschlucht hängenden Helikopter.
Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)
Meinung: Benjamin Braun
Ich warte schon lange auf ein richtig gutes Spider-Man-Spiel. Nein, alles, was da in den letzten Jahren von Activision kam, war nicht miserabel, aber wirklich gut eben auch nicht – besonders in technischer Hinsicht. Bezogen auf Letzteres scheint das Action-Adventure von Insomniac Games zwar noch nicht alles aus der PS4 rauszuholen, aber von Last-Gen-Grafik ist Spider-Man mindestens genauso weit entfernt.
Mir gefällt aber ohnehin vor allem das Kampfsystem. Da stecken zwar sehr viel Batman und jede Menge QTEs drin, aber Mittelerde - Mordors Schatten hat längst bewiesen, dass gewisse Anleihen sogar etwas Gutes sein können. Genügend Eigenheiten sind ohnehin vorhanden. Ich bin aber gespannt, ob es am Ende auch wirklich viele spezielle Gadgets geben wird oder wir mit dem „Stolperdraht“ – einem Gerät, das automatisch nach einem nahenden Gegner greift und dann ausknockt, indem es ihn an die Wand reißt – schon einen guten Teil davon gesehen haben. Viel mehr gespannt bin ich zudem auf die Open World. Immerhin soll New York circa fünf- bis sechsmal größer sein als die Welt von Insomniacs Sunset Overdrive – und schon da hatten die Entwickler den Schauplatz von vorne bis hinten mit unzähligen Challenges, Sammelobjekten und Nebenaufgaben vollgestopft.
Ich kann abschließend nur sagen: Ich freue mich auf Spider-Man, denn es wird gut, und wenn es sein volles Potenzial nutzt, könnte am Ende gar ein Hit draus werden.
Spider-Man
Vorläufiges Pro & Contra
Ansprechendes actionreiches Kampfsystem
Starke Comicatmosphäre
Rasante interaktive Cutscenes
Cineastische Inszenierung
Keine Multiplayer-Experimente
Story und Open-World könnten enttäuschen
Aktuelle Einschätzung
Spider-Man fängt den Charme der Comicvorlage sehr gut ein, bietet ein stark an Batman erinnerndes Kampfsystem und rasante Quick-Time-Action. Das wird das beste Spider-Man-Spiel seit vielen Jahren, das das Zeug zum Heldenspiel-Hit mitbringt.
Uisel
16 Übertalent - P - 5280 - 14. Juni 2017 - 18:31 #
liest sich besser als das video bei mir ankam! wie benjamin ja schreibt kann man als zuschauer schnell überfordert werden. das hatte bei mir die folge, dass ich reines qte-gewitter erwartet hab. kämpfe um stil von arkam machen aber sinn! ich bleib gespannt.
Schwierig einzuschätzen. Mit New York hat man natürlich ein Open-World-Szenario, das ausgelutschter nicht sein könnte. Wer mit Spider-Man selbst nicht viel anfangen kann, verliert diesen Bonus dann auch noch für sich. Dann noch Batman Arkhamn-Kämpfe und scheinbar massig QTE, puuuh. Klingt nach nem absolut massentauglichen Blockbuster-Titel, der manchem aber zu seicht sein könnte.
Eigentlich beides. Alleine GTA3/4, Mafia 2, Prototype und natürlich frühere Spider-Man-Spiele mit OW-Ansatz spielten in New York bzw. diesem nachempfundenen Städten. Das Setting ist hier zwar logisch, macht's aber nicht weniger ausgelutscht.
Punisher
22 Motivator - P - 32210 - 15. Juni 2017 - 22:10 #
Die Spiele sind jetzt schon so lang her (GTA 4 ist 10 Jahre alt, bald) für mich das hab ich schon vergessen wo die spielten, wobei GTA4 hab ich nichtmal lang gespielt weil mir der Typ so unsympathisch war... mal schauen wie sies umsetzen, ich mag die Games von Insomniac, ich mag Spider Man, ich mag Städte als Open World, aber irgendwie springt der Funke noch nicht recht über. Mag an den arg QuickTime und Sequenz-lastigen Szenen liegen, die sie bisher gezeigt haben. Das ist mir persönlich mehr ein Dorn im Auge als jedes Setting es jemals sein kann.
rammmses
22 Motivator - P - 32567 - 15. Juni 2017 - 12:02 #
Ok, habe hier nur im Gegensatz zur Days Gone Preview keine neuen Infos gefunden. Grundsätzlich fände ich es schön, wenn bei Previews immer steht, wie lange gezeigt/selbst gespielt wurde.
Dass sie noch nicht selbst spielen konnten, wird im Text erwähnt. Meine Info kommt allerdings aus einem der E3-Fazitvideos, in dem Benjamin das näher erklärt.
irgendwann muss ich mir wohl echt noch ne PS4 zulegen...
Einfach auf deinen Pile of Shame gucken und beschließen, dass noch eine Plattform den einfach nur vergrößern würde...
Oder sich vom unnützen "Pile of Shame"-Mindset verabschieden und ganz viel Spaß mit Spider-Man auf der PS4 haben. :-)
Ganz fest eingeplant für nächstes Jahr! :-)
Du planst ganz schön langfristig :-)
Bei mir vermutlich 2019. Wenn es komplett ist ;-)
Bei dem hier muss ich einfach! :-D
Day one. Da müsste im Vorfeld schon viel schiefgehen, um das zu ändern.
liest sich besser als das video bei mir ankam! wie benjamin ja schreibt kann man als zuschauer schnell überfordert werden. das hatte bei mir die folge, dass ich reines qte-gewitter erwartet hab. kämpfe um stil von arkam machen aber sinn! ich bleib gespannt.
2025 dann vlt, wenn es jahre später doch noch einen PC-port gibt ^^
Cameoauftritt von Triple H in einem GamersGlobal-Test?
Schwierig einzuschätzen. Mit New York hat man natürlich ein Open-World-Szenario, das ausgelutschter nicht sein könnte. Wer mit Spider-Man selbst nicht viel anfangen kann, verliert diesen Bonus dann auch noch für sich. Dann noch Batman Arkhamn-Kämpfe und scheinbar massig QTE, puuuh. Klingt nach nem absolut massentauglichen Blockbuster-Titel, der manchem aber zu seicht sein könnte.
Hm, wie meinst du das? Welches OW-Spiel hatte denn bisher New York als Szenario? Oder meinst du allgemein "Großstadt"?
Eigentlich beides. Alleine GTA3/4, Mafia 2, Prototype und natürlich frühere Spider-Man-Spiele mit OW-Ansatz spielten in New York bzw. diesem nachempfundenen Städten. Das Setting ist hier zwar logisch, macht's aber nicht weniger ausgelutscht.
Die Spiele sind jetzt schon so lang her (GTA 4 ist 10 Jahre alt, bald) für mich das hab ich schon vergessen wo die spielten, wobei GTA4 hab ich nichtmal lang gespielt weil mir der Typ so unsympathisch war... mal schauen wie sies umsetzen, ich mag die Games von Insomniac, ich mag Spider Man, ich mag Städte als Open World, aber irgendwie springt der Funke noch nicht recht über. Mag an den arg QuickTime und Sequenz-lastigen Szenen liegen, die sie bisher gezeigt haben. Das ist mir persönlich mehr ein Dorn im Auge als jedes Setting es jemals sein kann.
Also ich muss Sciron da zustimmen, find New York auch ausgelutscht, da ist mir auch egal, wie lang andere Spiele mit dem Setting her sind. ;)
Konntet ihr das nun anspielen oder basiert das Preview nur auf der e3 Präsentation, die alle gesehen haben?
Weder noch, es gab wohl eine ausführlichere Präsentation mit Erklärungen der Entwickler für Journalisten.
Ok, habe hier nur im Gegensatz zur Days Gone Preview keine neuen Infos gefunden. Grundsätzlich fände ich es schön, wenn bei Previews immer steht, wie lange gezeigt/selbst gespielt wurde.
Dass sie noch nicht selbst spielen konnten, wird im Text erwähnt. Meine Info kommt allerdings aus einem der E3-Fazitvideos, in dem Benjamin das näher erklärt.
Achso, die hab ich noch nicht geschaut.