Das Geschwindigkeitsgefühl ist auch in diesem Ableger wieder sehr gelungen. Dafür zeichnet sich vor allem die Bewegungsunschärfe am Bildschirmrand verantwortlich, die zudem nicht übertrieben wirkt.

AllDrive: Verschmelzung von On- und OfflineEin von den Entwicklern groß angekündigtes Feature in Need for Speed - Rivals ist "AllDrive". Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine Art Verschmelzung von Single- und Multiplayer: Im fertigen Spiel sollen bis zu 500 Spieler pro Welt unterwegs sein – zusätzlich zu den zahlreiche KI-Ordnungshütern und -Rasern. Laut den Entwicklern werden hierbei Mitglieder der Freundesliste bevorzugt, sodass ihr möglichst mit bekannten Gesichtern unterwegs seid. Die menschlichen Kontrahenten und Mitstreiter sollen den Wettbewerbsgedanken befeuern. Zumindest bei uns hat das auch gewirkt: Als wir fünf Teilnehmer eines illegalen Rennens verfolgen, zeigt das Spiel oben links, dass einer davon unser Nebensitzer ist. Selbstredend kleben wir fortan an seiner Stoßstange, und ein erbittert geführtes Boliden-Duell nimmt seinen Lauf; unzählige Unfälle, Kollateral- und Lackschäden inklusive. Die Ehre von GamersGlobal rettend, haben wir es letztendlich für uns entschieden und ernteten böse Blicke von dem Kollegen...

In Need for Speed Rivals kehrt nach langer Abstinenz das optische Tuning zurück; hier hat es jemand übertrieben...

Der Konkurrenzgedanke wird durch Wetteinsätze zusätzlich verstärkt. Und nicht zu vergessen: Verpasst ihr einem menschlichen Kontrahenten den entscheidenden Stoß zum Totalschaden, erhaltet ihr dessen bis dahin gesammelte Speed Points. Da jeder Fahrer in der Welt machen und lassen kann, was er will, entsteht eine interessante Dynamik. Wir sind uns jedoch noch nicht sicher, ob es auf Dauer nicht nervt, ständig im Rennen von dutzenden Polizisten verfolgt zu werden. Auf jeden Fall entsteht dadurch ein munteres Treiben und positives Chaos auf den Straßen; schließlich gibt es weiterhin den Gegenverkehr und KI-Bleifüße und -Ordnungshüter. Wer lieber für sich alleine gegen den Computer fahren will, kann AllDrive in den Einstellungen auch deaktivieren. Dann sollen mehr KI-Fahrer die Straßen bevölkern. Daneben gibt es auch weiterhin das serientypische "Autolog", um eure Bestzeiten in Rennen oder Höchstgeschwindigkeiten an Blitzern zu vergleichen.


Vielfältige Tuningmöglichkeiten

In Rennen können sich jederzeit die Ordnungshüter einschalten. Durch AllDrive sind das oft menschliche Spieler.

Nach längerer Abwesenheit kehrt in Need for Speed - Rivals auch das umfangreiche Tuning zurück. Ob es so detailliert und kleinteilig wie in den Need for Speed Underground-Spielen wird, können wir noch nicht abschließend beurteilen. Aber auf jeden Fall bietet es Bastlern vielfältige Möglichkeiten – sowohl was die Optik als auch die Leistung betrifft. Fans der Serie interessiert wohl hauptsächlich Ersteres. In den Verstecken können sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen und den vielen lizenzierten Autos Heck- und Frontspoiler, unterschiedliche Vinyls, Lackierungen, Felgen und vieles mehr verpassen. Das gilt jedoch nur für die Autos der Raser – ein Polizist würde vermutlich zum Parkuhr-Kontrolleur degradiert werden, würde er einfach sein Dienstauto umspritzen. So viel Realitätsnähe will das Team bewahren. Immerhin wählen Cops zwischen drei Varianten jedes Wagens. Das Undercover-Modell ist unauffällig (sofern das überhaupt möglich ist bei diesen Sport- und Luxusautos), eine Variante ist schneller und die verbliebene teilt stärker aus und verträgt mehr, ist aber langsamer und schwerfälliger. Bleifüße und Ordnungshüter können ihre Flitzer unter anderem mithilfe neuer Motoren, Bremsen oder Getrieben in der Leistung verbessern. Am Aussehen ändert sich dadurch nichts.
 
Apropos Optik: Die Grafik der Preview-Version hinterlässt einen hervorragenden Eindruck. Die Automodelle sind detailliert, wenn auch nicht ganz so wie in Simulationen der Marke Forza und Gran Turismo, und die Effekte bei Kollisionen sehen großartig aus. Auch Spiegelungen auf der Straße und Karosserie sowie Glanzeffekte sind zeitgemäß und werden nicht zu übertrieben eingesetzt. Außerdem liegen unzählige kleine Objekte wie Blätter auf den Straßen, die von vorbeirasenden Autos aufgewirbelt werden. Nur das Schadensmodell hätte abseits von Frontalcrashes, die im Stil von Burnout hervorragend inszeniert sind, detaillierter ausfallen dürfen. Als wir erneut kurz vor einem Totalschaden standen, sah unser Wagen bis auf kleine Kratzer immer noch intakt aus und fuhr sich einwandfrei. Nur der sich am Rand dunkel und leicht rot färbende Bildschirm, der aus einem Ego-Shooter à la Battlefield 4 stammen könnte, wies auf das drohende Ende hin. Zumal die Schäden das Fahrverhalten fast gar nicht beeinflussen. Aber vielleicht ändert sich daran bis zum Release am 21. November noch ein wenig. Was bereits jetzt sicher ist: Auf einem guten Spiele-PC sieht Rivals deutlich besser als auf den Next-Gen-Konsolen aus. Der Unterschied stach uns sofort ins Auge.

Jedes Polizeiauto gibt es in drei unterschiedlichen Varianten, die alle ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Voll auf Konfrontation ausgerichtetNeed for Speed - Rivals sucht den Blechkontakt. Das Spiel ist ganz klar auf den Konflikt zwischen Ordnungshütern und Rasern in einer offenen Welt ausgelegt. Die behutsamen Änderungen im Vergleich zum Vorgänger klingen sinnvoll und haben in der Anspielsitzung auch ihre Wirkung entfaltet: Wir bangten um unsere hart erkämpften Speed Points und legten uns gegen menschliche Kontrahenten zusätzlich ins Zeug. Allerdings beschlich uns in der Preview-Version nach rund drei Stunden das Gefühl, bereits alles gesehen und erlebt zu haben. Das betrifft sowohl die gar nicht so groß wirkende Spielwelt als auch die Rennen. Zur KI und eventuellem Gummiband-Verhalten können wir noch nicht viel sagen – bislang machte sie einen ordentlichen Job. Nur bei viel Verkehr wirkte sie überfordert. Nichtsdestotrotz dürfte Rivals aufgrund der guten Steuerung, der schon jetzt fantastischen Grafik und dem Geschwindigkeitsgefühl ein gutes Rennspiel werden.
 
Autor: Julian Minke / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Need for Speed - Rivals

Preview vom 19.10.2013 Sehr gut

Vorläufiges Pro & Contra Zwei Karrieren (Raser und Ordnungshüter) beeinflussen Rennen und jederzeit Wechsel möglich Optisches Tuning kehrt zurück Sehr gutes Geschwindigkeitsgefühl Große, frei befahrbare Spielwelt Angenehm arcadige und präzise Steuerung Fantastische Grafik und tolle Inszenierung AllDrive verbindet geschickt Single- und Multiplayer (ist aber deaktivierbar) KI wirkt in Situationen mit sehr vielen Verkehrsteilnehmern überfordert Schadensmodell optisch wenig beeindruckend und fast ohne Auswirkung auf das Fahrverhalten Bietet das Spiel auf Dauer genug Abwechslung in der Spielwelt und den Rennen? Legt die KI Gummiband-Verhalten an den Tag? Wir wissen es noch nicht. Aktueller Zustand: Beta-Version Aktuelle Einschätzung: Need for Speed - Rivals überzeugt schon in dieser Version durch ein eingängiges, angenehm arcadiges Fahrverhalten, sein tolles Geschwindigkeitsgefühl und die wunderschöne Grafik. Auch die Konkurrenz zwischen Rasern und Ordnungshütern kommt bereits gut zum Tragen. Zweifel sind noch hinsichtlich der langfristigen Abwechslung der Spielwelt und Rennmodi sowie der KI angebracht. Zudem wirkt sich das Schadensmodell sowohl optisch als auch spielerisch zu wenig aus. Ansonsten aber gibt es wenig, was einem tollen Rennspiel noch im Wege steht.

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Steckbrief Need for Speed [Serie] Genre: Sport Untergenre: Fun Racer USK: ab 12 freigegeben PEGI: 12 Entwickler: Ghost Games Publisher: Electronic Arts Erscheinungsdatum: 19.11.2013 Offizielle Website: Link PCPS3PS4360XOne

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