Teil 1 war einer der Launch-Titel der PS4 – und nach Resogun sogar einer der besten. Güteklasse A erreichte das Spiel von Mark Cerny nicht, mit dem Koop-fähigen Nachfolger soll sich das ändern. Wir haben ihn auf der E3 angetestet.
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Kreativ war Mark Cernys Abenteuer Knack (im Test: Note 7.0) in jedem Fall. Als namensgebender Held, ein Wesen, das sich aus schwebenden Teilen zusammensetzt und durch das Aufsammeln weitere Partikel entsprechend größer wird, zieht ihr gegen allerlei Fieslinge in den Kampf. Aber es wird nicht bloß gekämpft. Auch Plattformer-Einlagen und kleinere Rätsel gilt es zu bewältigen.
Knack 2 setzt sich aus denselben Komponenten zusammen, will aber jeden dieser Aspekte komplexer gestalten. Die größte Neuerung ist jedoch eine andere: In Knack 2 könnt ihr auch gemeinsam mit einem Freund im Koop-Modus spielen – sowohl lokal als auch online. Teil 1 bot zwar lokal ebenfalls eine Koop-Variante an, aber während dort der zweite Spieler lediglich eingeschränkt Unterstützung leistet, ist der Koop-Partner hier gleichwertig. Weshalb wir unseren Spaß im kooperativen Spiel mit einem der Entwickler hatten aber noch nicht völlig glücklich sind, erfahrt ihr in unserer Preview.
Mehr Plattforming
Auf der E3 konnten wir zwei Levels aus der Kampagne von Knack 2 spielen. In einem davon lag der Schwerpunkt auf den Plattformer-Elementen. Wir überwinden Schluchten, indem wir über sich bewegende Plattformen springen und die Plattformen an einem Mühlrad nutzen, um Stück für Stück weiter nach oben auf einen Berg zu gelangen. Hier und dort müssen wir auch die aus dem Vorgänger bekannte Fähigkeit der Spielfigur nutzen, eine erheblich kleinere Form anzunehmen. Nur auf diese Weise können wir enge Durchgänge durchqueren oder auf schmalen Stegen bis zur nächsten Sektion gelangen. Auch die Schrumpf-Option wird in timingbasierten Plattformer-Einlagen genutzt, wobei wir uns nach dem Erreichen der nächsten Plattform auch direkt wieder größer machen müssen, um hoch genug zur darüberliegenden Ebene springen zu können.
Aber nicht nur in diesem Level soll das Plattforming eine höhere Bedeutung haben. Tatsächlich soll dieser Bestandteil im gesamten Spiel stärker ausgebaut werden. Stören würde uns die Ausweitung dieses Aspekts an sich nicht. Allerdings haben die Macher die Problematik der Plattformer-Abschnitte aus dem ersten Teil nicht wirklich bereinigt. Denn immer wieder macht sich die grundsätzlich vom Spiel vorgegebene Kameraperspektive als Störfaktor bemerkbar. Entfernungen lassen sich nicht immer optimal abschätzen. Gerade auch, wenn die Tiefe des Raums eine Rolle spielt, also bei diagonalen Bewegungen, wirken selbst simple Sprünge schwieriger, als sie tatsächlich sind.
Komplexere Kämpfe
Gekämpft wurde schon in Knack immer wieder mal. Selbstläufer waren die Prügeleien vielleicht nicht immer, in Knack 2 sollen die Kämpfe jedoch anspruchsvoller und taktischer werden. So wird Knack im Laufe des Abenteuers mehr spezielle Angriffsarten erlernen. Mit dem aufgeladenen Powerschlag etwa könnt ihr die Schilde von Gegnern zerstören, damit sie eure Angriffe nicht mehr abblocken können. Manche Feindtypen sind gar nur mit diesem Angriff überhaupt verletzbar. Im Rahmen der Neuerungen sind auch die Gegnertypen vielfältiger geworden. Neben verschiedensten Formen von Nah- und Fernkämpfern, verfügen sie größtenteils auch über sehr spezielle Kampfmoves. Feinde mit Speeren etwa stürmen auf euch zu, andere können gar eine Sprungattacke wie Knack selbst ausführen.
Ein wichtiges Thema ist auch die Reichweite der Waffen – besonders jedoch die Veränderung der Reichweite in Abhängigkeit von Knacks Größe. Bevor ihr das Zeitliche segnet, verliert ihr nämlich zunächst einfach nach und nach von den schwebenden Elementen, aus denen ihr euch zusammensetzt. Je kleiner ihr werdet, umso geringer muss eure Distanz zum Gegner sein. Ein Gefühl dafür zu kriegen, was im aktuellen Zustand die richtige Entfernung ist, erfordert deshalb etwas Übung.
Auch das Blocken spielt wie gehabt eine Rolle. Mit dem Schild lasst ihr Wurfgeschosse wie Messer zurück zum Gegner fliegen. Ein gut getimter Block bei Nahkampfangriffe eröffnet eine Konterchance. Einen großen Vorteil im Kampf verschafft ihr euch, wenn ihr die während der Kämpfe ab und an auftauchenden Powersteine zerschlagt. Damit seid ihr kurzzeitig unverwundbar, schneller und teilt zudem mit einer schwertähnlichen Waffe mit größerer Reichweite aus. Am effektivsten im Kampf seid ihr aber in jedem Fall im Koop-Modus unterwegs.
Zu zweit kämpft’s sich besser
Die Kampagne von Knack 2 könnt ihr auch vollständig im Koop-Modus mit einem Freund spielen. Das funktioniert sowohl lokal als auch online. In beiden Fällen kann der Mitspieler jederzeit nahtlos dazustoßen respektive wieder aussteigen, ohne dass ihr euer Spiel unterbrechen müsst. Die Koop-Variante bringt klare Vorteile mit sich. In den Plattformer-Abschnitten kann sich der eine Spieler zum anderen teleportieren und so eine knifflige Sprungpassage also auch indirekt skippen. In den Kämpfen wiederum habt ihr in der Koopvariante Zugriff auf verschiedene Bonusattacken. Nimmt der eine etwa im richtigen Moment eine Abwehrstellung ein, lässt er eine Art Sperrfeuerangriff los.
Andere Vorteile, wie die Aufmerksamkeit eines Gegners auf sich zu lenken, damit der Mitspieler ihm in den ungeschützten Rücken fallen kann, liegen ohnehin auf der Hand. Da die sehr unterhaltsamen Kämpfe in der Messedemo überwiegend in Arena-ähnlichen Umgebungen stattfanden, hätten wir uns gut auch einen separaten Arena-Modus vorstellen können. Ein solcher ist laut den Entwicklern aktuell jedoch nicht vorgesehen. Wir würden ihn als eine Spielwert-steigernde Zusatzoption sehr begrüßen.
Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)
Meinung: Benjamin Braun
Bis zur Ankündigung von Knack 2 hätte ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass Sony tatsächlich einen Nachfolger bringen könnte. Nicht, weil Knack schlecht gewesen wäre. Aber mir erschien es auch nicht als Spiel, bei dem sich PS4-Besitzer nach einem Nachfolger die Finger lecken würden. Ist aber auch letztlich egal. Das Spiel kommt und wird meinem Eindruck nach deutlich zulegen können. Gerade Koop-Willige dürfte ein deutlich besseres Spielerlebnis erwarten. Dank komplexerer Kämpfe und mehr Plattformer-Einlagen dürfte das in kaum geringerem Maße für Solisten ebenfalls gelten. Aber auch, wenn Knack 2 insgesamt besser zu werden scheint; an den Schwächen wie etwa der teils hinderlichen Kamera ändert sich kaum etwas. Das könnte also aufgrund der Mehrung der Plattformer-Anteile sogar ein gröberer Nachteil sein als im Vorgänger.
Knack 2
Vorläufiges Pro & Contra
Unterhaltsame, komplexere Kämpfe
Kniffligere Plattformerabschnitte
Im Koop noch vielfältiger und besonders spaßig
Nicht-beeinflussbare Kamera teils nicht optimal
Aktuelle Einschätzung
Knack 2 macht besonders im Koop-Modus Spaß, dürfte aufgrund der komplexeren Kämpfe und dem ausgeweiteten Plattforming aber auch Solisten mehr zu bieten haben als der Vorgänger.
Ich fand Knack 1 ja richtig gut....ich lass das hier einfach mal so stehen...
Wieso gibt es überhaupt einen Teil 2, ich behaupte mal keiner will unbedingt einen Teil 2. Soviel besser wie der erste wird der auch nicht sein.
Neue IPs brauchen schon ein paar Teile Anlauf, um erfolgreich zu werden, was ich persönlich ziemlich beknackt finde. ;)
Blinx hat damals auch einen Nachfolger bekommen. ^^
Vielleicht ist Sony Japan mit komplexeren Projekten überfordert.
Teil 1 wollte auch niemand, und bereits da hatte Sony kein Erbarmen.
Das Spiel kommt mir immer noch wie ein Trollversuch vor ;-)
Oder wie eine Tech-Demo vom Cerny ;)
Und wie ebendiese wird es hoffentlich einfach an mir vorüber gehen :)
Die "2D" Level sehen schick aus.
Vermutlich bin ich der einzige Mensch auf der Welt, der "Knack" wirklich gelungen fand. Ich freue mich auf einen Nachfolger!