In der offenen Spielwelt gibt es einige Nebenquests und sonstige optionale Aufgaben. Das Stichwort aber lautet optional, denn gezwungen werden soll der Spieler nicht, sich mit ihnen zu beschäftigen. Gut so!

Selbst craftet die Frau

Jedes Maschinenwesen wirft Loot ab, das Aloy benötigt, um neue Munition zu craften oder Waffen zu verbessern. Sie erlangt durch die Kills und das Erfüllen von Quests aber auch Erfahrungspunkte und steigt in Stufen auf. Die investieren wir in einen dreigeteilten Fähigkeitenbaum, in dem wir ihre Fertigkeiten im Kampf, ihre Stärke oder Widerstandskraft verbessern. Wie stark sich unsere Wahl auf die Spielbalance auswirkt, können wir noch nicht einschätzen. Die jeweils acht Skills pro Kategorie, die oft mehrfach verbessert werden können, deuten aber an, dass Guerilla Games uns hier nicht überfrachtet, aber ein ernstzunehmendes Charaktersystem abliefert. Darüber hinaus werden wir Waffen sockeln können, um so gewisse Modifikationen anzubringen.
 

Aloy muss in kälteren Gefilden die Kleidung wechseln. Friert sie, sinken ihre Trefferpunkte langsam ab.

Beim Craften ging es bei uns bislang vor allem um die Herstellung von Munition. Aber auch Heilmittel können mit den entsprechenden Skills hergestellt werden. Auch hier scheint Horizon – Zero Dawn wenigstens ein Rollenspiel-Light zu werden, denn ohne die entsprechenden Materialien im Inventar ist dies unterwegs nicht möglich. Nachschub an Waffen und Munition können wir alternativ aber auch beim Händler im Dorf erwerben, wofür wir die im Spiel als Währung deklarierten Metallscherben benötigen.

Mit dem Händler können wir, genauso wie mit den potenziellen Lieferanten von Haupt- und Nebenquests, auch ein Multiple-Choice-Schwätzchen halten, um mehr über sie oder die Spielwelt zu erfahren. Die Dialoge sind dabei genauso gut inszeniert wie die Kämpfe auch und wenigstens in der englischen Fassung erstklassig vertont. Als wir ein Dorf mit einem neuen Auftrag von Stammesführerin Marea verlassen, ruft Aloy dem Torwächter „Öffnet das Tor“ zu. Als wir ein paar Meter vorbei an den „fehlerhaften“ Maschinen, die das Dorf zuvor attackiert haben, vorbeigehen, rufen uns die Bewohner noch ein „Gute Jagd“ hinterher.

"Willst du mit dem Bogen etwas gegen mich ausrichten," fragte der Blech-Dino, bevor er unter lautem Getöse in sich zusammenbrach.

 

Fantastische Grafik

In Horizon - Zero Dawn kommt eine stark modifizierte Version der Killzone-Engine zum Einsatz. Den in unserem Teil der Spielwelt recht bunten Look muss man nicht unbedingt mögen, qualitativ gibt es jedoch kaum ein PS4-Spiel, das auch nur annähernd so gut aussieht. Egal ob bei Detailgrad, Weitsicht, Texturqualität oder Effekten; was Guerilla Games hier bietet, ist aller erster Sahne. Auch die Animationen von Maschinen und Aloy sind erstklassig. Die Dame kann übrigens auch schwimmen, was ebenfalls sehr gut aussieht. Hätten wir ausreichend tiefes Wasser gefunden, könnte sie sogar tauchen.  Im Moment trüben noch Kleinigkeiten den Gesamteindruck. Aber knapp ein halbes Jahr vor dem Release im Frühjahr 2017 daran rumzumäkeln, wäre nicht angemessen. Eins aber sollten die Entwickler nach Möglichkeit unbedingt noch umsetzen: Wenn wir durch das hohe Gras schleichen, reagiert es nicht auf Aloys Berührung.
 
Autor: Benjamin Braun (GamersGlobal)