Abenteuerspielplatz Bolivien

Ghost Recon - Wildlands Preview

Christoph Vent 26. Januar 2017 - 20:16 — vor 7 Jahren aktualisiert
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Innerhalb einer Mission besuchen wir meist gleich mehrere Orte. Größere Distanzen legen wir mit Fahrzeugen zurück.
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Gute KI-Begleiter mit Tücken

Sind wir der Ansicht, alle Feinde ausgemacht und markiert zu haben (oder verlässt uns die Geduld...), geht es ans Eingemachte. In einer der ersten Missionen müssen wir beispielsweise einen Informanten befragen, der sich mit mehreren Wachleuten in einer Blechhütte verschanzt hat. Durch das hohe Gras pirschen wir uns langsam an den Schuppen heran, gehen hinter Mauern in Deckung und schalten eine Wache nach der anderen aus. Obwohl „in Deckung gehen“ in Wildlands ein wenig mit Glücksspiel zu tun hat: Ein echtes Coversystem gibt es nicht, mal schmiegt sich unsere Spielfigur automatisch an eine Wand, häufig aber auch nicht.
 
Wen wir an dieser Stelle nicht vergessen dürfen, sind die drei Begleiter, die stets mit uns zusammen unterwegs sind. Starten wir das neue Ghost Recon solo, werden diese von der KI gesteuert. Das funktioniert grundsätzlich ganz gut, auch weil die anderen Ghosts selbstständig agieren, uns in Feuergefechten unterstützen und sich sonst angenehm zurückhalten. Wenn wir möchten, können wir ihnen auch Befehle geben und sie beispielsweise vorschicken. Allerdings können wir die Befehle nur für die gesamte Gruppe geben und unseren Begleitern damit nicht unterschiedliche Positionen zuweisen. Durch diese Entscheidung der Entwickler werden die taktischen Möglichkeiten stark eingeschränkt. Wir ließen deshalb die KI-Kollegen meist nur hinter uns herlaufen und kümmerten uns nicht groß um sie.
 

Die Waffe im Anschlag

Munitionsmangel herrscht so gut wie nie. Aber wenn man eine Kugel sparen kann...
Wie eingangs angedeutet, dürft ihr von Ghost Recon Wildlands nicht zu viel taktisches Vorgehen erwarten. Müssen wir in einer Mission etwa feindliche Informationen sicherstellen, lohnt es sich meist gar nicht erst, extreme Mühe aufs Schleichen zu verwenden. Als effektiv hat es sich bei uns erwiesen, eine Mischung aus still und heimlich sowie Rambo zu wählen. Soll heißen: Wurden wir bemerkt, ging es eben mit Waffengewalt weiter. Ob diese Spielweise auch auf einem höheren Schwierigkeitsgrad sowie im späteren Spiel Erfolg hat, konnten wir allerdings nicht überprüfen.
 
Gerade dann, wenn die Action losgeht, erinnert Wildlands aber tatsächlich mehr an die Konkurrenz als seine Vorgänger. Insbesondere die Parallelen zu Far Cry aus dem eigenen Hause sind kaum zu leugnen. Das geht sogar so weit, dass wir in Lagern Funkanlagen zerstören müssen, wenn wir verhindern möchten, dass unsere Gegner Verstärkung rufen können. Gestört hat uns das nach anfänglicher Skepsis jedoch kaum noch, schließlich spielt sich die Abwechslung aus Beobachten, anfänglichem Schleichen und späterem brachialen Waffeneinsatz erfreulich kurzweilig. Ob wir nun eine Mine, die als Ausbildungslager eines der Kartelle dient, ausräuchern müssen oder auch mal mehrere Minuten lang die Übertragung einer Radiosendung gewährleisten sollen, während immer weitere Gegnerwellen anrücken – gelangweilt haben wir uns nie.
 

Keine Zeit für Langeweile

Hinzu kommt, dass das virtuelle Bolivien von Ghost Recon - Wildlands unserer Einschätzung nach riesig ist. In der Anspielsession standen uns lediglich zwei der 21 Regionen offen, doch alleine diese punkteten schon mit weitläufigen Landschaften und minutenlangen Autofahrten zwischen einzelnen Missionspunkten. Je länger solch eine Fahrt dauert, desto wahrscheinlicher übrigens auch, dass wir von irgendeiner Nebenmission abgelenkt werden.
 
Die Drogenkartelle nutzen eine Mine als geheimes Ausbildungslager. Hier erwartet uns wenig überraschend viel Widerstand.
Ähnlich zu Far Cry patrouillieren die Kartelle auf den Straßen und verwickeln uns in spontane Kämpfe. Ab und an versuchen wir auch, einen feindlichen Benzintransport abzufangen. Das funktioniert vor allem dann sehr gut, wenn wir gerade an Bord eines Helikopters sind. Den fliegen wir dann einfach über die Begleitfahrzeuge, die unsere Kollegen gleich von oben unter Beschuss nehmen. Ein paar hundert Meter weiter errichten wir mit dem Heli eine provisorische Straßensperre und müssen uns nur noch um den Fahrer des Benzinlasters kümmern. Schalten wir Drogenbosse aus, soll sich das übrigens auch auf die Spielwelt auswirken, indem beispielsweise die Kartelle weniger Einfluss durch Patrouillen ausüben.
 
Es gibt noch weitere Fraktionen: La Unidad besteht aus unabhängigen Söldnern, die einen auf selbsternanntes Sicherheitsorgan machen und sowohl in ihrem Auftreten als auch in ihrer Ausrüstung am ehesten der Polizei entsprechen. Fallen wir ihnen unangenehm auf, eröffnen sie die Jagd auf uns, wobei das System mit dem Verfolgungsrang GTA entnommen wurde. Und dann gibt es auch noch die Rebellen, die wir uns – entsprechende Freischaltungen vorausgesetzt – im Kampf zur Hilfe rufen können.
 

Vervierfache den Spaß

Bei vier Mitgliedern in unserem Trupp ist es natürlich naheliegend, dass Ghost Recon Wildlands über einen Koop-Modus verfügt. Den konnten wir auf dem Preview-Event ebenfalls anspielen und waren begeistert: Gemeinsam mit Kollegen oder Freunden nimmt der Spaß auf der Suche nach den Drogenbossen massiv zu. Den Einsatz von Headsets vorausgesetzt, können wir uns nun ganz genau absprechen. Zwei Spieler könnten nun etwa aus sicherer Entfernung die Rolle des Snipers übernehmen, während sich die anderen beiden hinter die feindlichen Linien schleichen. Dank spezieller Hilfsfunktionen fällt auch die Koordination nicht zu schwer aus. So können wir Feinde mit Zahlen markieren und diese per Sprachchat untereinander verteilen, damit wir nach Herunterzählen eines Countdowns alle gleichzeitig schießen.
 
Allerdings müssen wir auch zugeben, dass das ernsthafte Spielen von Ghost Recon Wildlands im Koop-Modus ordentlich Disziplin und Konzentration aller Mitspieler erfordert. Alleingänge werden in der Regel innerhalb weniger Sekunden mit dem Alarmzustand der Gegner bestraft, weil etwa ein Feind übersehen wurde oder ein Schuss daneben ging. Im öffentlichen Onlinemodus befürchten wir daher eine reine Schießbude.
Auf Wunsch können jederzeit menschliche Spieler die KI-Kollegen ersetzen. Wildlands wird nun nochmals spaßiger.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469386 - 26. Januar 2017 - 20:16 #

Viel Spaß beim Lesen!

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40297 - 26. Januar 2017 - 20:58 #

Der Koop-Modus klingt sehr spannend! :)

Michael D. 20 Gold-Gamer - - 22879 - 26. Januar 2017 - 21:17 #

Klingt im Grunde gut. Aber ich bin dennoch etwas enttäuscht, weil ich die alten Ghost Recon und GR:AW Teile mit dem taktischen, langsameren Vorgehen sehr gern mochte.

Shawn 13 Koop-Gamer - 1456 - 27. Januar 2017 - 0:09 #

GR:AW habe ich auch sehr genossen. - Mal schauen, was das endgültig fertige Produkt an Spielspaß hergibt.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36249 - 26. Januar 2017 - 21:44 #

Ob es besser als Far Cry - Primal wird?

Benötigt das Spiel eigentlich trotz Solo-Modus eine permanente Internetverbindung?

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14080 - 26. Januar 2017 - 22:27 #

Stand eigentlich auf meiner kleinen Liste... Ich werd nur mit dem Ort nicht warm, Bolivien, Ncoh etwas unspannender hätte ich die Wüste Ghobi empfunden. Ist mir dann doch too much Just Cause oder Far Cry. Dann lieber weiter The Division.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 27. Januar 2017 - 9:33 #

Ich weiß ehrlich nicht, was ich von dem Spiel halten soll. Guter Koop ist zwar immer ein Kaufargument bei mir/uns..jedoch bin ich nach wie vor nicht sicher.

jguillemont 25 Platin-Gamer - - 63401 - 27. Januar 2017 - 14:15 #

Da ich mit The Division (im Einzelspieler) fast durch bin, wäre ich grundsätzlich angetan von dem Spiel. Und wenn sich der gute Ersteindruck von Christoph bestätigt, könnte das mein neues Spiel werden. (Oder ich kehre doch noch reumütig zu Destiny zurück).

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24422 - 27. Januar 2017 - 23:34 #

Das klingt ziemlich öde. Das Spiel scheint keine eigene Identität zu besitzen und nichts mit dem Vorgängern gemein zu haben. Die KI Kollegen klingen nutzlos, es weiß nicht ob es Actionspiel oder Taktikshooter sein soll und die Missionsvorbereitung birgt das Risiko so monoton wie AC1 oder Der Pate zu sein.

Alles allem wohl einfach ein beliebiger OpenWorldShooter.